Wasserstoff Aktien: Wo lohnt sich der Kauf?
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Wasserstoff gilt als der Energieträger der Zukunft. Das Gas ist umweltfreundlich und die Technologien zur Herstellung, Lagerung Transport werden immer weiter entwickelt. Welche Aktien und ETF in diesem Bereich und darüber hinaus vielversprechend sind, erfährst du in diesem Beitrag.
Wasserstoff: Die IST- und die SOLL-Situation
In der geplanten und kontinuierlich vorangetriebenen Energiewende nimmt Wasserstoff mitsamt seinen assoziierten Technologien eine Schlüsselrolle ein - um die Welt unabhängiger von begrenzten fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zu machen. Hand in Hand geht damit die geringere Umweltbelastung, die von der Wasserstofftechnologie in der Energieerzeugung ausgeht. Beides zusammen soll also einerseits einen quasi unbegrenzt erzeugbaren Energieträger etablieren, der zugleich noch wirtschaftlich und umweltschonend ist. Von diesem Szenario ist die aktuelle Wasserstoffbranche aber noch ein gutes Stück entfernt, denn an einen vollständigen Ausstieg aus Öl und Gas ist zumindest über die etwa nächsten zwei Jahrzehnte nicht zu denken.
Eine neue Wendung bekam die Situation seit dem Einfall Russlands in die Ukraine: So wurde speziell dem Westen vor Augen geführt, dass eine Abkehr von fossilen Energieträgern nicht nur unserem Planeten nützlich wäre, sondern gleichkommt mit einer Abhängigkeit gegenüber unberechenbaren Autokraten. Das spiegelt auch der größte und bekannteste Index für Wasserstofftitel wider: Der Global Hydrogen Economy TR Index konnte seit dem Russland-Ukraine-Krieg rund 30 % hinzugewinnen - ist damit aber immer noch weit von seinen Höhenflügen während der Corona-Pandemie entfernt.
Unterstützung erfährt die Wasserstofftechnologie von höchster politischer Instanz. Die Bundesregierung hat erst kürzlich die "Nationale Wasserstoffstrategie" vorgestellt beziehungsweise aktualisiert. Im Zuge dieser sollen bis zum Jahr 2030 rund 10 Gigawatt Elektrolyse-Kapazität aufgebaut werden, was ausreicht, um 30 bis 50 Prozent des deutschen Wasserstoffbedarfs zu decken. Ebenso erlebt die USA seit der Abwahl von Donald Trump unter dem neuen Präsidenten Joe Biden eine Kehrtwende: Auch hier sollen die Treibhausemissionen in 2030 nur noch rund die Hälfte des Niveaus im Jahr 2005 betragen. Wasserstoff spielt auch bei diesem Ziel eine wichtige Rolle.
Grüner Wasserstoff - Energieträger der Zukunft?
Grüner Wasserstoff wird nicht erst seit 2022 als Energieträger der Zukunft sowohl für Automobile wie auch industrielle Anwendungen bezeichnet. Bei der Mobilität hat nicht zuletzt der Dieselskandal für ein Umdenken gesorgt. Nach einigen Jahren des Zögerns sind auch in Deutschland Kraftfahrzeuge mit Akku oder Hybridmotoren auf dem Vormarsch. Als aussichtsreichste Zukunftstechnologie für den Antrieb von Kraftfahrzeugen gilt jedoch die Brennstoffzelle. Ihr Wirkungsgrad ist deutlich höher als bei jedem konventionellen Verbrennungsmotor. Fahrzeuge mit Brennstoffzellen wandeln Wasserstoffgas in elektrischen Strom für den Antrieb um. Hinten heraus kommen keine Stickoxide, kein CO2 und andere Schadstoffe, sondern nur noch Wasser. Das Farb- und geruchlose Gas gilt als wichtige Säule für die Energiewende.
Wie reagieren Anleger? Mit einem ETF, Aktien oder gar keiner Investition?
Interessierte Anleger können in eine Vielzahl von Kapitalmarktprodukten investieren, die die Entwicklung des Sektors ganzheitlich oder einzelne Unternehmen repräsentieren. Sie alle haben eines gemeinsam: Es handelt sich um einen Zukunftsmarkt. Wie der Begriff schon impliziert, liegt der wirtschaftliche Erfolg also noch in der Zukunft. Das kann man bei den einzelnen enthaltenen Titeln, dazu später mehr, gut feststellen: Sie sind in der Regel defizitär, generieren also keine Gewinne und sind schlimmstenfalls noch hochverschuldet. Anleger, die trotzdem investieren wollen, erhoffen sich also eine mittel- bis langfristige Rendite, wenn sich die Technologie in der Praxis durchsetzt und diese Unternehmen dann durchaus hochprofitabel sein könnten.
Vorteile einer Investition in Aktien
- Größeres Risiko birgt ein größeres Renditepotential, wenn es dir tatsächlich gelingt, die künftigen "Sieger" des Sektors zu "stockpicken".
- Bei einer Investition in Einzelaktien entfallen die ETF-typischen laufenden Kosten.
- Du erwirbst nicht beiläufig Unternehmensanteile von Firmen mit, die du eigentlich nicht im Depot haben möchtest.
Vorteile einer Investition über einen ETF
- Speziell innerhalb eines Zukunftssektors kann es sinnvoll sein das Risiko über Diversifikation zu reduzieren, da den Weg zum wirtschaftlichen Erfolg viele Unternehmen nicht überleben werden.
- Du musst nicht fortlaufend "up-to-date" bei den einzelnen Unternehmen bleiben.
- Einzelne ETFs könnten liquider als manch Einzelaktie eines (kleinen) Unternehmens sein.
Welche Wasserstoff Aktien könnten sich 2022 lohnen?
Linde Aktie
Linde ist ein klassischer großer Name, der jährlich Milliarden mit Wasserstofftechnologieprodukten umsetzt, aber auch in anderen Feldern aktiv ist. Es ist also keine reine Wasserstoff-Aktie, was zugleich das Risiko minimiert. Selbst wenn sich die Technologie nicht durchsetzt, wird Linde wahrscheinlich sicher weiter Profite generieren - wenn die Verluste auch durchaus nennenswert wären. Linde ist im DAX gelistet, auch wenn es sich nicht um ein rein deutsches Unternehmen handelt. Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 148 Milliarden Euro ist der Titel zudem ein Schwergewicht - was das Potential nach oben ein Stück weit limitiert. Anders als viele andere DAX-Konzerne, ist das KGV mit rund 27 für 2022 relativ hoch. Dafür gilt das Unternehmen als sehr robust und krisensicher, auch eine (geringe) Dividende von aktuell rund 1,5 % wird ausgeschüttet.
Nel Asa Aktie
Nel Asa aus Norwegen ist schon wesentlich stärker auf Wasserstoff spezialisiert. Das Unternehmen deckt sowohl die Herstellung als auch Speicherung und den Vertrieb ab. Als Wasserstoff-Spezialist ist das Unternehmen weitaus risikobehafteter als beispielsweise Linde. Das zeigt schon der Kursverlauf der jüngsten Vergangenheit: Im Jahr 2019 stand die Aktie noch bei rund einem Euro, schoss zwischenzeitlich auf fast 3,50 Euro hoch und ist nun bei 1,60 Euro. Potential gibt es also nach oben wie unten reichlich - in welche Richtung es letztlich geht, hängt von der Entwicklung des Sektors ab. Nel Asa erzielt wenig überraschend keinerlei Gewinne und ist auch einigermaßen stattlich verschuldet. Im Idealfall könnte das Unternehmen in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre erstmals einen operativen Gewinn erzielen.
Weichai Power Aktie
Mindestens ähnlich viel Risiko birgt der Wasserstoff-Spezialist aus China, der ursprünglich einmal Dieselmotoren herstellte, mittlerweile aber eine Kursänderung durchlief. Wie andere Aktien aus dem Sektor in 2021 und bisher in 2022 ebenso, hat sich der Kurs nicht sonderlich gut entwickelt. Ein Vorteil hier ist, dass das Unternehmen bereits Gewinne erwirtschaftet. Mit einem KGV für 2022 von rund 8 ist die Aktie nicht teuer, aber auch das niedrige KGV ist natürlich ein Resultat des Standortes in China. Abschläge sind da völlig normal. Positiv dürfte für einige Anleger die starke Dividende von rund 3,5 % ausfallen.
ETF Anlagestrategie: Diese Optionen bietet dir der Markt
Insgesamt stehen dir als deutscher Anleger vier ETFs zur Auswahl. Sie nutzen teilweise verschiedene Indizes und unterscheiden sich auch dadurch, wie "eng" der Wasserstoff-Sektor tatsächlich gefasst wird.
L&G Hydrogen Economy UCITS ETF (ISIN: IE00BMYDM794)
Der Platzhirsch, gemessen am Alter und seiner Fondsgröße von etwas mehr als 520 Millionen Euro investiert, enthält 34 Werte aus der Branche - darunter sowohl Produzenten, Lieferanten, Zulieferer und Distributoren. Auch Mobilitätsanbieter, die in dem Sektor agieren, werden erfasst. Zeitgleich exkludiert der ETF-Emittent Titel, die zwar teilweise im Wasserstoff-Sektor aktiv sind, einen "erheblichen" Anteil der eigenen unternehmerischen Aktivität aber mit Kohle oder Waffen machen.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
- TER von 0,49 %
- Abbildung erfolgt physisch
- Anteil der Top-10: 40,66 %
- Thesauriert Erträge
Seit der ETF gehandelt wird, bereitete er Anlegern wenig Freude. Direkt kurz nach dem Listing erreichte er sein Allzeithoch von rund 9 Euro, mittlerweile steht er noch bei etwa 6,28 Euro. Er bildet Titel weltweit ab, wobei die Wasserstoff-Vorreiterstellung natürlich Europa und den USA gebührt. Asien ist im Fonds vertreten, aber eher zu geringfügigen Teilen. Der Großteil der Titel entstammt der Industrie-, Grundmaterialien- und Versorgerbranche.
Wenn du statt in Aktien in einen ETF investieren möchtest, ist dieser hier eine gute Wahl. Da er bereits am längsten existiert und das meiste Kapital hinter sich bündelt, ist nicht davon auszugehen, dass er auf absehbare Zeit eingestellt wird - ein Risiko, das bei Sektoren-ETFs kleinerer Größe immer existiert.
Die drei weiteren ETFs
Wie bereits eingangs dargelegt, hast du vier Optionen. Neben dem Platzhirsch aus dem vorherigen Absatz kommen noch diese ETFs in Frage:
- VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF (ISIN: IE00BMDH1538)
- Global X Hydrogen UCITS ETF (ISIN: IE0002RPS3K2)
- BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Hydrogen Economy UCITS ETF (ISIN: LU2365458145)
Alle drei und speziell die ETFs von Global X und BNP Paribas haben gemeinsam, dass sie eher illiquide sind. Des Weiteren fassen alle drei den Sektor etwas "enger" zusammen, weshalb auch bei allen weniger Titel enthalten sind. Langfristig möchte zumindest der BNP Paribas ETF auf 40 Titel kommen, dieser existiert aber erst rund einen Monat und hat nicht einmal eine Million Euro investiert - was den Handel erheblich erschwert. Bis auf den BNP-ETF sind sie zudem noch teurer (an der TER gemessen) als der Platzhirsch.
Am ehesten kommt von diesen für 2022 noch der VanEck Hydrogen ETF in Frage. Er enthält 25 Positionen, da alle vertretenen Unternehmen mindestens 50 % ihrer Erträge mit Wasserstoff erzielen müssen. Der ETF ist also ein wenig fokussierter als der Platzhirsch und könnte für dich in Frage kommen, wenn du wirklich primär in die großen Titel der Branche investieren möchtest. Tatsächlich sind die Unterschiede gegenüber dem Platzhirsch aber überschaubar, allein weil er liquider ist und zugleich eine geringere TER hat, dürfte der ETF von L&G also eine bessere Wahl abgeben. Interessant ist in dem Kontext auch, dass beispielsweise der VanEck keine deutschen Unternehmen enthält, während sie im L&G ETF durchaus hochgewichtet sind.
Wozu wird Wasserstoff verwendet?
Damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst, welche Wasserstoffaktien oder welcher ETF für deine Anlagestrategie optimal geeignet ist, lohnt es sich zu wissen, in welchen Bereichen Wasserstoff eingesetzt wird.
Wasserstoff als Energieträger
Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche des Wasserstoffs ist die als Energieträger. Insbesondere für Brennstoffzellen. In einer Brennstoffzelle gehen Sauerstoff und Wasserstoff eine Verbindung ein. Dabei wird eine große Menge Energie freigesetzt. Als Abfallprodukt entsteht nur Wasser. Brennstoffzellen insbesondere für Automobile gelten als die umweltfreundliche Alternative zum konventionellen Verbrennungsmotor. Ein weltweit führender Hersteller von Brennstoffzellen ist das kanadische Unternehmen Ballard Power.
Das norwegische Unternehmen Nel Asa ist ein Spezialist für die Herstellung, Speicherung und den Vertrieb von grünem Wasserstoffgas aus erneuerbaren Energien. Die Nel Hydrogen Fueling gehört zur Nel Asa und ist spezialisiert auf die Herstellung von Wasserstofftankstellen für Pkw, Lkw, Gabelstapler und andere Fahrzeuge.
Power-to-Gas Technologie
Die Power-to-Gas Technologie, die Produktion von Wasserstoff mithilfe der Wasserelektrolyse und überschüssigem Strom aus regenerativen Energien gewinnt ebenfalls immer mehr an Bedeutung. Das so produzierte Gas kann relativ einfach gespeichert und später bei Bedarf energetisch genutzt werden. Beispielsweise durch die Umwandlung in Methan, das anschließend in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Aktien von AFC Energy (WKN: A0MNJ0 / ISIN: GB00B18S7B29) oder ITM Power (WKN A0B57L / ISIN GB00B0130H42) gelten auch für 2022 als wachstumsstarke Kandidaten in diesem Bereich.
E-Fuels
E-Fuels sind die dritte große Bereich, in dem Wasserstoff als Energieträger zur Anwendung kommt. Dabei handelt es sich um synthetisch hergestellte Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren. In einem auch als Power-to-Liquid bezeichneten Verfahren werden aus Wasserstoff und CO2 aus der Luft zum Beispiel synthetische Dieselkraftstoffe oder Flugbenzin hergestellt. Produkte, die in den kommenden Jahren mit Sicherheit eine immer größere Bedeutung für die Mobilität gewinnen werden.
Mit der Verwendung als Energieträger haben sich die Einsatzbereiche des Wasserstoffs jedoch noch nicht erschöpft. In der Chemieindustrie wird das Gas als Prozessgas beispielsweise bei der Herstellung von Halbleitern eingesetzt. Bei einigen Prozessen wird es als Schutzgas während der Produktion verwendet, um die Prozessqualität zu erhöhen. Auch in der Metallbearbeitung, sowie der Stahl- und Glasproduktion kommt das Gas zum Einsatz. Aufgrund seiner hohen Wärmekapazität findet Wasserstoff auch als Kühlmittel Verwendung, beispielsweise in Kraftwerken und industriellen Produktionsanlagen.
Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung
Durch den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien sowie einer Steigerung der Energieeffizienz durch Wasserstoff soll die vor einigen Jahren beschlossene Energiewende eine weitere wichtige Säule erhalten. Die von der Bundesregierung beschlossene Wasserstoffstrategie wird mit insgesamt 9 Milliarden Euro gefördert. Mit diesem Geld soll die Herstellung, die Speicherung und die Verteilung des grünen Wasserstoffgases als nachhaltigem Energieträger der Zukunft insgesamt gefördert werden. Ziel ist es, die Bundesrepublik zu einem weltweit führenden Anbieter von Wasserstofftechnologien zu machen. Die gesamte Fördersumme wird aufgeteilt in 7 Milliarden für die Förderung von inländischen Unternehmen, die Wasserstoff-Technologien entwickeln und produzieren. Weitere 2 Milliarden sind für die Förderung internationaler Partnerschaften bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien vorgesehen. Gefördert werden unter anderem Anwendungen im Bereich Wärmeerzeugung, Chemie- und Stahlindustrie sowie für den Verkehrsbereich.
Aktuelle Entwicklungen und Änderungen
- Wasserstoffbedarf und -produktion: Deutschland plant, bis 2030 eine Elektrolyse-Kapazität von 10 Gigawatt aufzubauen, was ausreicht, um 30 bis 50 Prozent des deutschen Wasserstoffbedarfs zu decken. Der Rest soll durch Importe gedeckt werden. Der Wasserstoffbedarf in Deutschland soll bis 2030 auf 95 bis 130 Terawattstunden und bis 2045 auf 360 bis 500 Terawattstunden steigen.
- Infrastruktur und Kernnetz: Bis 2032 soll in Deutschland ein Wasserstoff-Kernnetz mit etwa 9.700 Kilometern entstehen, das zu 60 Prozent aus umgestellten Erdgasleitungen bestehen soll. Der Bau soll 2024 beginnen, und der erste Wasserstoff soll 2025 fließen. Viele Pipeline-Abschnitte fehlen jedoch noch an Betreibern, und Bürgerinitiativen in einigen Regionen haben bereits ihr Veto eingelegt.
- Importe und internationale Partnerschaften: 50 bis 70 Prozent des benötigten Wasserstoffs sollen durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden.
- Blauer Wasserstoff: Blauer Wasserstoff, hergestellt mit Erdgas und das CO2 wird eingefangen, ist nicht klimaneutral. Eine Studie ergab, dass 46 neue Projekte für blauen Wasserstoff jährliche Emissionen von 38 Millionen Tonnen CO2 verursachen könnten.
- Forschung und Förderung: Die Bundesregierung investiert 4,6 Milliarden Euro in 23 Projekte zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, Speicherung und Transport. Das Bundesforschungsministerium unterstützt die Entwicklung von Wasserstoff-Leitprojekten und -Grundlagenforschung.
- Anwendungsbereiche: Wasserstoff soll vor allem in der Stahlindustrie, der Grundstoff- und Petrochemie, der Mobilität und Logistik sowie in Kraftwerken eingesetzt werden. Für die Wärmeversorgung spielt Wasserstoff eine nachgeordnete Rolle, da bessere Alternativen wie Wärmepumpen existieren.
Insbesondere große Raffinerien und Chemie-Industriebetriebe verbrauchen große Mengen des leicht brennbaren Gases in Deutschland. Bisher wird dieser Wasserstoff hauptsächlich mithilfe von fossilen Rohstoffen wie beispielsweise Erdgas gewonnen. Durch die nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung soll eine klima- und umweltschonende Produktion, Speicherung und Bereitstellung des Wasserstoffs für die Industrie, aber auch den Verkehr und private Haushalte erreicht werden. Dazu ist es vorgesehen, bis zum Jahr 2030 Elektrolysekapazitäten mit einer Leistung von insgesamt 10 Gigawatt aufzubauen. Das Bundesumweltministerium hofft so, den Klimaschutz auf allen Ebenen voranzutreiben. Du als Anleger kannst durch den Kauf von Wasserstoff Aktien und ETF von dieser Entwicklung profitieren.
Grüner Wasserstoff als Voraussetzung für die Dekarbonisierung
Viele Experten sind sich mittlerweile darüber einig, dass nur eine grüne Wasserstoffwirtschaft, die sogenannte Dekarbonisierung, das heißt die Reduzierung der CO2-Emissionen durch den Einsatz von kohlenstofffreien oder kohlenstoffarmer Energieträgern erreicht werden kann. Im Jahr 2022 werden in Europa noch rund 10 Millionen Tonnen Wasserstoffgas mithilfe von fossilen Energieträgern wie Erdgas oder Öl produziert. Ziel ist es, die Produktion von grünem Wasserstoff bis zum Jahr 2024 auf mindestens 1 Million Tonnen und bis zum Jahr 2030 auf 10 Millionen Tonnen zu steigern.
Für diese Ziele ist eine Effizienzsteigerung bei der Wasserstoffproduktion mithilfe der Elektrolyse unverzichtbar. Den Aktien von Unternehmen, die sich mit der Herstellung von grünem Wasserstoff befassen, wird daher ein hohes Wachstum in den nächsten Jahren vorausgesagt. Ausdruck findet die Bedeutung des grünen Wasserstoff als Energieträger der Zukunft auch in einem speziellen staatlichen Förderprogramm des Bundes.
Risiken bei Wasserstoff Aktien und ETF im Jahr
Die sehr starken positiven Kursentwicklungen bei Aktien und ETF mit direktem oder indirekten Bezug zu Wasserstoff im vergangenen Jahr sind laut Expertenmeinung hauptsächlich durch die in diese Technologie gesetzten Erwartungen für die Zukunft verursacht worden. Sie spiegeln die Hoffnungen der Anleger wider. Einige Analysten gehen davon aus, dass die Aktien und ETF zurzeit überkauft sind. Sie sagen für die kommenden Jahre eine mehr oder minder starke Kurskorrektur bei diesen Aktien und ETF voraus. Dennoch solltest du diese Titel im Auge behalten und auf eine gute Gelegenheit für den Kauf warten. Im Allgemeinen ist der Trend bei Wasserstoff Aktien und ETF sehr positiv und nachhaltig. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Sowohl in Europa wie auch in China und den USA verstärkt sich der Trend hin zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2050. Einige Staaten haben sich definitiv dazu verpflichtet. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Wasserstoff und die damit im Zusammenhang stehenden Technologien unverzichtbar und werden eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.
Für weitere Informationen zur Diversifikation deines Portfolios, lese mehr über Ausschüttende oder thesaurierende ETFs und über Finanzplanung im Allgemeinen. Auch das Thema Green Bonds könnte von Interesse sein, wenn du klimafreundliche Investitionen in Betracht ziehst.
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