Welcher ETF eignet sich für einen Sparplan?
Ein ETF-Sparplan eignet sich gut für den langfristigen Vermögensaufbau. Es gibt eine Vielzahl an ETFs auf zahlreiche Indizes. Die ETFs versprechen eine breite Risikostreuung und eine attraktive jährliche Rendite.
Ein ETF-Sparplan ist eine hervorragende Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. ETFs bieten eine breite Risikostreuung und attraktive Renditechancen. In den letzten Jahren hat sich das Angebot an ETFs stark erweitert, was die Auswahl komplexer macht. Zudem haben sich neue Trends wie nachhaltige ETFs und Themen-ETFs etabliert, die Anlegern zusätzliche Optionen bieten. Hier sind einige Kriterien, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können.
Nachdem Sie sich für einen Index entschieden haben, bleibt die Frage: Welcher ETF? Für fast jeden Index – sei es der MSCI World, der S&P 500 oder der FTSE – gibt es mehrere ETFs. Die Unterschiede zwischen diesen ETFs sind oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Doch es gibt einige wichtige Merkmale, die Sie bei der Auswahl beachten sollten.
Wichtige Kriterien bei der ETF-Auswahl
Die folgenden Punkte sind entscheidend, um den passenden ETF zu finden:
- Verfügbarkeit: Ist der ETF in Ihrem Land handelbar und von der BaFin zugelassen? Achten Sie darauf, dass der ETF in Ihrem Land verfügbar ist, um unnötige Komplikationen zu vermeiden. Viele ETFs, insbesondere solche von großen Anbietern wie iShares oder Vanguard, sind in den meisten europäischen Ländern problemlos handelbar.
- Gesamtkostenquote (TER): Die Total Expense Ratio (TER) gibt an, wie hoch die jährlichen Verwaltungskosten des ETFs sind. Diese Kosten werden direkt vom Fondsvermögen abgezogen und können je nach ETF zwischen 0,05 % und 1,20 % liegen. Besonders ETFs auf den S&P 500 bieten oft sehr niedrige TERs, während spezialisierte oder thematische ETFs höhere Kosten haben können. In den letzten Jahren sind die Kosten für ETFs weiter gesunken, insbesondere bei den großen Anbietern. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel über TER (Total Expense Ratio).
- Ausschüttung oder Thesaurierung: Thesaurierende ETFs reinvestieren Dividenden automatisch, während ausschüttende ETFs die Dividenden an Sie auszahlen. Für langfristige Sparpläne sind thesaurierende ETFs oft vorteilhafter, da Sie vom Zinseszinseffekt profitieren. Einige Broker bieten auch die Möglichkeit, Dividenden bei ausschüttenden ETFs automatisch wieder anzulegen. Dies ist besonders bei nachhaltigen ETFs und Themen-ETFs eine interessante Option, da diese oft höhere Dividendenrenditen bieten. Lesen Sie mehr über den Zinseszins beim ETF-Sparplan und wie er Ihr Vermögen langfristig steigern kann.
- Tracking Error: Dieser Wert zeigt, wie stark die Wertentwicklung des ETFs von der des zugrunde liegenden Index abweicht. Ein niedriger Tracking Error ist wünschenswert, da er anzeigt, dass der ETF den Index möglichst genau nachbildet. In den letzten Jahren haben sich die Tracking Errors vieler ETFs verbessert, da die Anbieter ihre Replikationsmethoden optimiert haben.
- Replikationsmethode: ETFs können den Index physisch oder synthetisch abbilden. Physische ETFs kaufen die im Index enthaltenen Aktien, während synthetische ETFs die Wertentwicklung über Finanzderivate (Swaps) nachbilden. Physische ETFs gelten als transparenter, synthetische ETFs können jedoch kostengünstiger sein. Bei Indizes mit vielen Aktien, wie dem MSCI World, wird oft eine physische Replikation verwendet, da die Kosten für physische ETFs in den letzten Jahren gesunken sind. Synthetische ETFs sind jedoch weiterhin eine Option, insbesondere bei schwer zugänglichen Märkten. Mehr über die synthetische Replikation bei ETFs erfahren Sie hier.
- Fondgröße: Ein ETF sollte ein Mindestvolumen von 200 Millionen Euro haben, um wirtschaftlich stabil zu sein. Kleinere Fonds laufen Gefahr, liquidiert oder mit anderen Fonds zusammengelegt zu werden. ETFs mit einem Volumen von über 3.000 Millionen Euro, wie einige S&P 500 ETFs, bieten zusätzliche Sicherheit. In den letzten Jahren haben viele ETFs, insbesondere nachhaltige und thematische ETFs, stark an Volumen gewonnen, was ihre Stabilität erhöht.
- Handelsvolumen: Ein hohes Handelsvolumen sorgt für eine bessere Liquidität und geringere Spreads beim Kauf und Verkauf. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie den ETF regelmäßig kaufen oder verkaufen möchten. ETFs mit hohem Handelsvolumen, wie der MSCI World oder der S&P 500, bieten hier klare Vorteile. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über den S&P 500 ETF Vergleich.
- Domizil und Besteuerung: Achten Sie darauf, in welchem Land der ETF domiziliert ist, da dies Auswirkungen auf die Besteuerung haben kann. ETFs, die in Ländern mit günstigen Steuerabkommen domiziliert sind, können steuerliche Vorteile bieten. Seit 2018 gelten in Deutschland neue Steuerregeln für ETFs, die die Besteuerung von thesaurierenden und ausschüttenden ETFs vereinheitlicht haben. Dies hat die Auswahl für Anleger vereinfacht, da die steuerlichen Unterschiede zwischen den beiden Varianten geringer geworden sind. Lesen Sie mehr über die ETF Steuern und wie Sie Überraschungen bei der Steuererklärung vermeiden können.
- UCITS-Standard: ETFs, die den UCITS-Standard erfüllen, bieten zusätzlichen Anlegerschutz, da sie strenge europäische Vorschriften einhalten. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie in ETFs investieren, die außerhalb der EU domiziliert sind. Der UCITS-Standard hat sich in den letzten Jahren als globaler Standard etabliert, was die Auswahl für europäische Anleger erleichtert.
Mindestens die ersten sechs Punkte sollten Sie bei der Auswahl eines ETFs besonders beachten. Da Sie den ETF wahrscheinlich über mehrere Jahre halten werden, lohnt es sich, etwas mehr Zeit in die Auswahl zu investieren, um später unnötige Transaktionskosten zu vermeiden.
Die Wahl des ETF-Anbieters
Ob Sie Ihr Geld bei einem oder mehreren ETF-Anbietern anlegen, ist weniger entscheidend. ETFs gelten als Sondervermögen, das im Falle einer Insolvenz des Anbieters geschützt ist. Eine Ausnahme bilden synthetische ETFs, bei denen das Risiko etwas höher ist, da sie auf Swaps basieren. Marktführer wie iShares, Vanguard oder Xtrackers sind oft aufgrund ihrer niedrigen Gebühren (TER) und hohen Liquidität besonders beliebt. Diese Anbieter bieten eine breite Palette an ETFs, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Anleger geeignet sind. In den letzten Jahren haben sich auch neue Anbieter wie Amundi und Lyxor etabliert, die ebenfalls attraktive ETFs mit niedrigen Kosten anbieten. Mehr über die beliebtesten ETFs erfahren Sie in unserem Artikel über die meistgehandelten ETFs.
Der Index als Auswahlkriterium
Ein entscheidendes Kriterium bei der ETF-Auswahl ist der zugrunde liegende Index. Der DAX, der deutsche Leitindex, enthält nur 40 Unternehmen (seit der Erweiterung im Jahr 2021) und bietet daher eine relativ geringe Risikostreuung. Besser geeignet für eine breite Diversifikation sind Indizes wie der STOXX Europe 600, der Aktien der 600 größten europäischen Unternehmen enthält, oder der S&P 500, der die 500 größten US-Unternehmen abbildet. Der MSCI World bietet die breiteste Streuung, da er Aktien von über 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern enthält.
In den letzten Jahren haben sich auch spezialisierte Indizes, wie solche für erneuerbare Energien, Technologie oder Gesundheit, stark entwickelt. Diese sogenannten Themen-ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, gezielt in bestimmte Branchen zu investieren. Allerdings bieten sie oft eine geringere Risikostreuung und sind für Sparpläne weniger geeignet, da sie volatiler sind. Nachhaltige ETFs, die auf ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) basieren, haben ebenfalls an Popularität gewonnen und bieten eine interessante Alternative für Anleger, die ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen möchten. Diese ETFs haben in den letzten Jahren stark an Volumen gewonnen und bieten mittlerweile eine breite Auswahl an Indizes, die sowohl globale als auch regionale Märkte abdecken. Lesen Sie mehr über Circular Economy Aktien und wie Sie nachhaltig in die Zukunft investieren können.
Renditeentwicklung
Ein Blick auf die Renditeentwicklung des ETFs ist unerlässlich. Wählen Sie ETFs, die langfristig eine stabile Rendite aufweisen. Kurzfristige Schwankungen sind normal, aber der ETF sollte nicht dauerhaft im Minus liegen. Eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 5 % bis 7 % ist ein guter Richtwert für den langfristigen Vermögensaufbau. Beachten Sie jedoch, dass vergangene Renditen keine Garantie für zukünftige Erträge sind. In den letzten Jahren haben insbesondere nachhaltige ETFs und Themen-ETFs eine überdurchschnittliche Performance gezeigt, was sie für risikobereite Anleger interessant macht.
Fondsvolumen
Das Fondsvolumen sollte mindestens 200 Millionen Euro betragen. Ein kleineres Volumen erhöht das Risiko, dass der ETF liquidiert oder mit einem anderen Fonds zusammengelegt wird. ETFs mit einem Volumen von über 3.000 Millionen Euro, wie einige S&P 500 ETFs, bieten zusätzliche Sicherheit. Achten Sie auch darauf, dass der ETF mindestens fünf Jahre existiert, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Neuere ETFs können zwar attraktiv sein, aber es fehlt oft an einer ausreichenden Historie, um ihre langfristige Stabilität zu bewerten. In den letzten Jahren haben viele neue ETFs, insbesondere im Bereich der nachhaltigen und thematischen ETFs, schnell an Volumen gewonnen, was ihre Stabilität erhöht.
Gesamtkostenquote (TER)
Die Gesamtkostenquote (TER) gibt an, wie viel Sie jährlich für die Verwaltung des ETFs zahlen. Diese Kosten werden direkt vom Fondsvermögen abgezogen. Bei ETFs auf den S&P 500 liegt die TER oft bei nur 0,05 %, während sie bei anderen ETFs bis zu 1,20 % betragen kann. Auch wenn einige Broker kostenlose ETFs anbieten, müssen Sie dennoch die TER zahlen. Achten Sie darauf, dass die TER im Verhältnis zur erwarteten Rendite und dem Risiko des ETFs steht. In den letzten Jahren sind die Kosten für ETFs weiter gesunken, was sie noch attraktiver für langfristige Anleger macht. Lesen Sie mehr darüber, wie tief die ETF-Kosten noch sinken könnten.
Ertragsverwendung
Bei der Ertragsverwendung gibt es zwei Varianten: Ausschüttende ETFs zahlen Dividenden an Sie aus, während thesaurierende ETFs die Dividenden automatisch reinvestieren. Für Sparpläne sind thesaurierende ETFs oft die bessere Wahl, da Sie so vom Zinseszinseffekt profitieren. Einige Broker bieten auch die Möglichkeit, Dividenden bei ausschüttenden ETFs automatisch wieder anzulegen, was eine interessante Option für Anleger sein kann, die regelmäßige Erträge bevorzugen. In den letzten Jahren haben thesaurierende ETFs an Popularität gewonnen, da sie für den langfristigen Vermögensaufbau besonders geeignet sind.
Replikationsmethode
ETFs können den Index physisch oder synthetisch abbilden. Physische ETFs kaufen die im Index enthaltenen Aktien, während synthetische ETFs die Wertentwicklung über Swaps nachbilden. Physische ETFs sind transparenter, synthetische ETFs können jedoch kostengünstiger sein. Bei Indizes mit vielen Aktien, wie dem MSCI World, wird oft eine physische Replikation verwendet, da die Kosten für physische ETFs in den letzten Jahren gesunken sind. Allerdings sollten Sie bei synthetischen ETFs das Kontrahentenrisiko im Auge behalten, da diese ETFs auf Swaps basieren. In den letzten Jahren haben viele Anbieter ihre synthetischen ETFs optimiert, um das Risiko zu minimieren.
Fazit: Die richtige ETF-Auswahl
Die Auswahl des richtigen ETFs für Ihren Sparplan hängt von mehreren Faktoren ab. Achten Sie auf eine gute Risikostreuung, eine langfristig stabile Rendite und niedrige Kosten. Der MSCI World, der S&P 500 und der STOXX Europe 600 sind gute Indizes für eine breite Diversifikation. Thesaurierende ETFs sind für Sparpläne oft die bessere Wahl, da Sie vom Zinseszinseffekt profitieren. Nutzen Sie ETF-Vergleichsportale und ETF-Finder, um den passenden ETF zu finden. Berücksichtigen Sie auch aktuelle Trends wie nachhaltige ETFs oder Themen-ETFs, wenn Sie gezielt in bestimmte Branchen oder ethische Investments investieren möchten. Letztlich sollten Sie Ihre Auswahl auf Ihre individuellen Anlageziele und Ihre Risikobereitschaft abstimmen. In den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten für ETF-Anleger stark erweitert, was Ihnen eine noch größere Flexibilität bei der Auswahl bietet.
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