Venture Capital: Chance für ETF-Sparer oder Risiko?

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Der Finanzsektor ist ein dynamisches Spielfeld, geprägt von Innovationen, Risiken und Potenzialen, die wir vielleicht noch nicht einmal erkennen können. Schauen wir uns also an, was uns in der Welt von VC und PE erwartet.

Venture Capital: Chance für ETF-Sparer oder Risiko?

Was ist Venture Capital, und wie funktioniert es?

Bevor wir untersuchen, ob Venture Capital für ETF-Sparer eine gute Idee ist, wollen wir erst einmal klären, was es genau bedeutet und wie es funktioniert. Venture Capital (VC) bezeichnet Finanzmittel, die von Investoren an innovative und junge Unternehmen vergeben werden, um deren Wachstum und Entwicklung zu fördern. Im Gegenzug erhalten die Investoren eine Beteiligung am Unternehmen und profitieren im Idealfall von dessen Erfolg und Wertsteigerung.

Die Idee hinter Venture Capital besteht darin, innovative Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial frühzeitig zu fördern und dabei von deren Erfolg zu profitieren. Natürlich ist damit auch ein gewisses Risiko verbunden, denn nicht jedes Unternehmen wird erfolgreich und wertvoll. Jedoch kann eine erfolgreiche Beteiligung enorme Renditechancen bieten und möglicherweise das Anlageportfolio deutlich aufwerten.


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ETFs und Venture Capital – passt das zusammen?

Die Frage ist nun, ob Venture Capital für ETF-Sparer interessant ist, da sie ja eher auf breitgestreute und langfristige Anlagen setzen. Um dies zu beantworten, wollen wir uns die wesentlichen Merkmale von ETFs und Venture Capital-Investments anschauen.

Das Hauptziel von ETF-Sparern ist der langfristige Vermögensaufbau durch breitgestreute Anlagen. Sie setzen auf kostengünstige, passive Investments, die in der Regel einen breiten Marktindex abbilden, um das Anlagerisiko zu streuen und von den Renditen verschiedener Anlageklassen zu profitieren. Solche Anlagen sind wegen ihrer breiten Diversifikation und ihrer langfristigen Ausrichtung in der Regel weniger volatil und risikoreich.

Auf der anderen Seite handelt es sich bei Venture Capital um ein aktives Investment, das in einzelne Unternehmen oder Branchen investiert. Damit sind diese Investments in der Regel deutlich risikoreicher, da sie von der Entwicklung einzelner Unternehmen abhängig sind. Allerdings bieten sie auch höhere Renditechancen, wenn man auf das richtige Unternehmen setzt.


Venture Capital-ETFs – die Kombination aus beidem?

Eine Möglichkeit, dennoch von Venture Capital zu profitieren und gleichzeitig die Vorteile von ETFs zu nutzen, bieten sogenannte Venture Capital-ETFs. Diese ETFs investieren in Unternehmen oder Branchen, die stark von Venture Capital-Gebern unterstützt werden.

Das kann ETF-Sparern die Möglichkeit bieten, indirekt in Venture Capital und innovative Unternehmen zu investieren, ohne dabei auf die breite Diversifikation und Kosteneffizienz von ETFs zu verzichten. Allerdings sind solche ETFs oft ebenfalls volatiler und risikoreicher als breitgestreute ETFs, da sie in Unternehmen mit hoher Wachstumsdynamik investieren.

Es gibt insgesamt sehr wenig ETFs, die dieses Thema abdecken. Das liegt in der Natur der Sache, da Venture Capital vor allem in Firmen investiert wird, die (noch) nicht börsengelistet sind. Der iShares Listed Private Equity UCITS ETF investiert daher in liquide und börsennotierte Private-Equity-Unternehmen. Solche Private-Equity-Gesellschaften investieren direkt in private Unternehmen (wie Startups) oder kaufen diese auf.

Diesen Service lässt sich der ETF mit 0,75% TER p.a. gut bezahlen.

Ein weiteres Beispiel für einen solchen ETF ist der iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: LU1861132840), der in Unternehmen investiert, die in den Bereichen erneuerbare Energien und saubere Technologien tätig sind. Viele dieser Unternehmen sind jung und werden durch Venture Capital unterstützt, sodass der ETF indirekt in diese Anlageklasse investiert.


Video: Was ist Venture Capita, Risikokapital oder Wagniskapital?


Vorteile und Nachteile von Venture Capital im Portfolio

Nun wollen wir uns die Vor- und Nachteile von Venture Capital-Investments für ETF-Sparer ansehen:

Vorteile:

  1. Renditechancen: Venture Capital-Investments können deutlich höhere Renditen als andere Anlageklassen erzielen, insbesondere wenn sie in erfolgreiche Unternehmen investieren.
  2. Innovationsförderung: Durch den Einsatz von Venture Capital werden innovative Unternehmen und Technologien gefördert, die das Potenzial haben, ganze Branchen zu revolutionieren und langfristig Wachstumschancen zu bieten.
  3. Diversifikation: Durch die Aufnahme von Venture Capital-ETFs in das Portfolio können Anleger ihre Diversifikation erhöhen und von einer neuen Anlageklasse profitieren.

Nachteile:

  1. Risiko: Venture Capital-Investments sind in der Regel riskanter als breitgestreute ETFs und können aufgrund der Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen und Branchen zu großen Verlusten führen.
  2. Kosten: Venture Capital-ETFs sind in der Regel teurer als breitgestreute ETFs und können die langfristige Performance beeinträchtigen, insbesondere wenn sie keine überdurchschnittlichen Renditen erzielen.
  3. Volatilität: Investments in Venture Capital-ETFs können zu einer erhöhten Volatilität im Portfolio führen, da sie in Unternehmen und Branchen investieren, die stärkeren Schwankungen unterliegen.

Vor welchen Herausforderungen steht das VC?

Ein Bereich, der in den nächsten Jahren besonders interessant sein wird, ist die Integration von Technologie in den VC/PE-Bereich. Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Geschäftsmodelle bewerten, due diligence durchführen und Investitionen tätigen, grundlegend zu verändern. Diese Technologien ermöglichen es uns, Daten effektiver zu analysieren und Muster zu erkennen, die uns bei unseren Entscheidungen helfen können.

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Spätestens seit Microsoft und OpenAI den ChatGPT KI-Bot der Öffentlichkeit zugänglich machten, ist weltweit unter den Tech-Konzernen ein neues Wettrennen entfacht - das zum Vorreiter in der künstlichen Intelligenz. Die Branche kannst du aber auch breitgefächert mit einem ETF abdecken.

Ein weiterer wichtiger Trend ist der verstärkte Fokus auf Nachhaltigkeit. Die Finanzbranche kann es sich nicht länger leisten, die Auswirkungen ihrer Investitionen auf Umwelt und Gesellschaft zu ignorieren. Immer mehr Investoren achten auf nachhaltige und verantwortungsvolle Investitionen (ESG). Dieser Trend wird sich fortsetzen, und die Unternehmen, die die besten ESG-Standards erfüllen, werden sich wahrscheinlich als attraktive Anlagemöglichkeiten erweisen.

Zudem zeichnet sich eine Veränderung in der Art der Finanzierung ab. Es gibt immer mehr Möglichkeiten für Unternehmen, Geld aufzutreiben. Crowdfunding und Initial Coin Offerings (ICOs) sind nur zwei Beispiele für alternative Finanzierungsmodelle, die das Potenzial haben, die traditionelle VC/PE-Landschaft zu verändern. Es ist noch nicht klar, wie sich diese Trends auf die Branche auswirken werden, aber es lohnt sich, sie im Auge zu behalten.

Schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass die VC/PE-Branche globaler wird. Immer mehr Investitionen fließen in aufstrebende Märkte wie Afrika, Südostasien und Lateinamerika. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, bringt aber auch neue Risiken mit sich. Die Globalisierung des VC/PE-Marktes ist ein unaufhaltsamer Trend, den alle Akteure im Auge behalten sollten.

Im Großen und Ganzen zeigt die Zukunft von VC und PE eine Welt, die von Innovationen geprägt ist. Sowohl technologische Innovationen als auch Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Geschäfte machen, werden eine entscheidende Rolle spielen. Es ist eine aufregende Zeit, in dieser Branche zu sein, und wir können es kaum erwarten zu sehen, was die Zukunft für uns bereithält.

Wie immer gilt: Die Zukunft ist ungewiss. Wir können Prognosen stellen und Trends beobachten


Alternative Anlagestrategien mit Themen-ETFs und innovativen Unternehmen

Falls du als ETF-Sparer am Thema Venture Capital interessiert bist und trotzdem Risiken minimieren möchtest, gibt es auch andere Möglichkeiten, in innovative Unternehmen zu investieren, ohne direkt Venture Capital-ETFs zu wählen. Eine solche Alternative sind Themen-ETFs, die in Branchen oder Technologien investieren, die ebenfalls von Innovationskraft und Wachstumspotenzial geprägt sind.

Ein Beispiel dafür sind Technologie-ETFs, die in führende Technologieunternehmen investieren, die bereits etabliert sind, aber weiterhin großes Wachstumspotenzial aufweisen. Solche Unternehmen sind oft weniger riskant als junge Start-ups, die von Venture Capital abhängig sind, können aber trotzdem hohe Renditen bieten, wenn sie erfolgreich sind.

Ein anderer Ansatz besteht darin, in Dividenden-ETFs mit Fokus auf innovative Unternehmen zu investieren. Diese ETFs halten Aktien von Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten und in innovativen Branchen tätig sind, wie beispielsweise Technologie, Gesundheitswesen oder erneuerbare Energien. Auf diese Weise können Anleger sowohl von den Ausschüttungen als auch von potenziellen Wertsteigerungen der Unternehmen profitieren.


Aufbau eines Core-Satellite-Portfolios mit ETFs und Venture Capital

Ein weiterer Ansatz für ETF-Sparer, der die Kombination von sichereren, breit gestreuten Investments mit chancenreichen Anlageklassen wie Venture Capital ermöglicht, ist das sogenannte Core-Satellite-Portfolio. Hierbei wird das Anlageportfolio in zwei Teile gegliedert: den Kern (Core) und die Ergänzungen (Satellites).

Der Kern deines Portfolios besteht aus breit diversifizierten, passiven Investments wie ETFs, die einen großen Marktindex abbilden. Hierzu zählen beispielsweise weltweite Aktien-ETFs oder Anleihen-ETFs. Diese machen den Hauptteil deines Portfolios aus und sollen für Stabilität und langfristigen Vermögensaufbau sorgen.

Core Satellite Strategie mit ETFs umsetzen: 4 Beispiele
Ursprünglich stammt der Begriff “Core Satellite Strategie” aus der Welt des Stockpickings und der Anleihen: also eines aktiven verwalteten Portfolios. Das bedeutet aber noch längst nicht, dass sich ähnliches nicht auch mit ETFs umsetzen lässt - oftmals für Privatanleger sogar kosteneffizienter.

Die Ergänzungen oder Satellites sind aktive oder spezialisierte Investments, die höhere Renditechancen bieten, aber auch mit einem höheren Risiko verbunden sind. Hierzu können Venture Capital-ETFs, Themen-ETFs oder auch Einzelaktien von innovativen Unternehmen zählen. Diese machen einen kleineren Teil deines Portfolios aus und sollen zusätzliches Renditepotenzial bieten und die Diversifikation erhöhen.

Beim Aufbau eines solchen Core-Satellite-Portfolios können die Satellites auf verschiedene Anlageklassen oder -themen ausgerichtet sein, sodass die Risiken von einzelnen Investments reduziert werden. Ebenso kann der Anteil an Venture Capital oder anderen risikoreicheren Investments im Verhältnis zum gesamten Portfolio angepasst werden, je nach persönlicher Risikobereitschaft.

Core Investments Satellite Investments
Breit gestreute ETFs (z.B. MSCI World, MSCI ACWI, Anleihen-ETFs) Venture Capital-ETFs, Themen-ETFs
Niedrigere Kosten und Risiken Höhere Renditechancen, aber auch höhere Risiken
Stabilität und langfristiger Vermögensaufbau Zusätzliches Renditepotenzial und Diversifikation

Mit einem Core-Satellite-Portfolio können ETF-Sparer also den Hauptteil ihres Vermögens in sicherere, breit diversifizierte Anlagen investieren und gleichzeitig von den Chancen innovativer und risikoreicherer Anlageklassen wie Venture Capital profitieren. Wichtig ist, die Balance zwischen beiden Portfolioteilen entsprechend der persönlichen Anlageziele, des Anlagehorizonts und der Risikobereitschaft zu wählen.

Abschließend sollte das gesamte Portfolio regelmäßig überprüft und im Bedarfsfall angepasst werden, um sicherzustellen, dass es stets die individuellen Anlageziele und Risikopräferenzen widerspiegelt und auf langfristige Erfolge ausgerichtet bleibt.


Fazit: Nutzen ETF-Sparer Chancen oder nehmen sie Risiken auf sich?

Abschließend lässt sich sagen, dass Venture Capital sowohl Chancen als auch Risiken für ETF-Sparer birgt. Es kann hohe Renditechancen bieten und zur Förderung innovativer Unternehmen beitragen, allerdings ist es deutlich riskanter und volatiler als breit gestreute ETF-Investments.

Für ETF-Sparer, die ihre Diversifikation erhöhen und gleichzeitig von innovativen Unternehmen profitieren möchten, könnten Venture Capital-ETFs eine Lösung sein. Allerdings sollten sie sich über die damit verbundenen Risiken bewusst sein und sich gut informieren, bevor sie in solche ETFs investieren.

Unser Tipp: Jeder Anleger sollte auf der Grundlage seiner persönlichen Risikobereitschaft, Anlageziele und Kenntnisse über die verschiedenen Anlageklassen eine Entscheidung treffen. Wen das Thema Venture Capital-ETF interessiert, der kann sich z.B. bei dem Künstliche Intelligenz ETF oder dem Neo-Broker-Vergleich weiter informieren.

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