Small Cap ETFs: Geheimtipp für Vermögensaufbau?
Entdecke die Vorteile und Risiken von Small-Cap ETFs und wie sie deinem Portfolio Diversifikation und Wachstumspotenzial bieten können.
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Im Dschungel der Börsen gibt es immer wieder Überraschungen – und manchmal sind es eben die Kleinen, die Großes leisten. Small-Cap ETFs, die in Aktien von Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung investieren, haben über Jahrzehnte hinweg eine faszinierende Erfolgsbilanz vorzuweisen. Doch was brachten sie in der Vergangenheit wirklich und lohnt sich ein Investment in diese "kleinen Riesen" im Jahr 2025? Lass uns gemeinsam in die Welt der Small-Cap ETFs eintauchen, die Fakten beleuchten und einen Blick auf die Chancen und Risiken werfen.
Small-Cap ETFs: Die kleinen Riesen im Blick
Kennst du das Sprichwort „Klein, aber oho“? Genau darum geht es bei Small-Cap ETFs. Während die großen Blue-Chip-Unternehmen oft die Schlagzeilen dominieren, stecken in den kleinen Unternehmen oft verborgene Potenziale. Historisch gesehen haben Small-Cap Aktien dank des sogenannten „Size Factors“ – einer zusätzlichen Renditekomponente aufgrund der geringeren Marktkapitalisierung – immer wieder überdurchschnittliche Gewinne erzielt.
Die Attraktivität liegt auf der Hand: Mit kleinen Beträgen in eine Vielzahl von Unternehmen zu investieren, bietet nicht nur Diversifikation, sondern auch die Chance auf überdurchschnittliche Renditen. Gleichzeitig bergen diese Investments aber auch ein höheres Risiko, da kleinere Unternehmen oft anfälliger für Marktschwankungen sind. So stellt sich für dich als Privatanleger die Frage: Kannst du den zusätzlichen Risiko-Faktor in Kauf nehmen, um langfristig von möglichen Überrenditen zu profitieren?
Historische Performance: Was brachten die kleinen ETFs?
Schauen wir zunächst auf die Zahlen: Laut einer Analyse von Curvo verzeichnete der MSCI World Small Cap Index zwischen 2001 und 2024 in 58 % der Monate eine positive Rendite – konkret in 166 von 288 Monaten. Besonders beeindruckende Monate waren beispielsweise der April 2009 mit +16,8 % und der April 2020 mit +14,3 %. Diese Daten zeigen, dass Small-Cap Aktienphasen mit überdurchschnittlichen Gewinnen durchaus möglich sind.
Ein Blick in die historische Entwicklung der US-Indexwerte untermauert dies:
- Seit 1927 haben Small-Cap Aktien im Durchschnitt rund 11,7 % pro Jahr erwirtschaftet – das sind etwa 1,6 Prozentpunkte mehr als große Unternehmen.
- Über das letzte Jahrzehnt erwies sich beispielsweise der S&P SmallCap 600 Index als solide Anlage, auch wenn die jährlichen Renditen schwankten. So lag die Preisrendite 2023 bei etwa +13,9 % (die Gesamtrendite sogar bei +16,1 %), während in 2022 noch ein Minus verzeichnet wurde (ca. –17,4 % Preisrendite).
Diese Schwankungen machen deutlich: Small-Cap ETFs sind kein garantierter Dauerbrenner, sondern bieten in guten Zeiten echte Rendite-Kickbacks – vorausgesetzt, man hält auch in turbulenten Phasen durch.
Kategorie | Marktkapitalisierung | Beispiel-ETF | ISIN | WKN |
---|---|---|---|---|
Small-Cap | 300 Mio. - 2 Mrd. Euro | iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF | IE00BF4RFH31 | A2DWBY |
Mid-Cap | 2 Mrd. - 10 Mrd. Euro | SPDR MSCI Europe Mid Cap Value UCITS ETF | IE00BKWQ0C34 | A2AEU2 |
Large-Cap | über 10 Mrd. Euro | Xtrackers MSCI World UCITS ETF | IE00BJ0KDQ92 | A1XB5U |
Vorteile von Small-Cap ETFs
- Höheres Wachstumspotenzial: Kleine Unternehmen haben oft mehr Wachstumspotenzial als größere Unternehmen, da sie in der Regel in Nischenmärkten oder aufstrebenden Branchen tätig sind. Daher können sie höhere Renditen für Anleger bieten.
- Diversifikation: Small-Cap ETFs ermöglichen Anlegern, ihr Portfolio zu diversifizieren, indem sie in verschiedene Branchen und Regionen investieren. Das kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und die langfristige Performance zu verbessern.
- Geringere Korrelation mit dem Markt: Small-Cap-Unternehmen sind in der Regel weniger korreliert mit den breiteren Aktienmärkten, da sie weniger im Fokus der Medien und institutioneller Anleger stehen. Das bedeutet, dass ihre Aktienkurse tendenziell weniger stark auf allgemeine Marktentwicklungen reagieren, was wiederum das Risiko in deinem Portfolio reduzieren kann.
- Zugang zu innovativen Unternehmen: Durch Investitionen in Small-Cap ETFs erhältst du die Möglichkeit, frühzeitig in innovative und disruptive Unternehmen zu investieren, die das Potenzial haben, in Zukunft zu Marktführern in ihren Branchen zu werden.
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Nachteile von Small-Cap ETFs
- Höheres Risiko: Kleinere Unternehmen sind oft anfälliger für wirtschaftliche Schwankungen und können aufgrund ihrer geringeren Größe und eingeschränkten Ressourcen stärker von Marktturbulenzen betroffen sein. Das bedeutet, dass Small-Cap ETFs in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit volatiler sein können.
- Geringere Liquidität: Small-Cap-Aktien sind in der Regel weniger liquide als Large-Cap-Aktien, was bedeutet, dass sie schwieriger zu kaufen und verkaufen sind. Das kann dazu führen, dass die Handelskosten für Small-Cap ETFs höher sind als für Large-Cap ETFs.
- Weniger Dividenden: Kleinere Unternehmen neigen dazu, weniger oder gar keine Dividenden auszuschütten, da sie ihre Gewinne oft in das Wachstum des Unternehmens reinvestieren. Das bedeutet, dass Small-Cap ETFs für Anleger, die auf der Suche nach regelmäßigen Erträgen sind, weniger attraktiv sein können.
Performance von Small Caps im Vergleich zu Large Caps
Um die Performance von Small-Cap-ETFs gegenüber Large-Cap-ETFs besser zu verstehen, betrachten wir einige konkrete Fakten und Zahlen:
Langfristige Performance: Über einen längeren Zeitraum von 20 Jahren (2001-2021) hat der US-amerikanische Small-Cap-Index Russell 2000 eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 9,2% erzielt, während der Large-Cap-Index S&P 500 eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 7,4% erreicht hat. Dies zeigt, dass Small-Cap-ETFs auf lange Sicht besser abschneiden können als Large-Cap-ETFs.
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Volatilität: Die durchschnittliche Volatilität des Russell 2000-Index lag in den letzten 20 Jahren bei etwa 20,5%, während die des S&P 500-Index bei etwa 15,2% lag. Das bedeutet, dass Small-Cap-ETFs tendenziell volatiler sind als Large-Cap-ETFs, was zu höheren Schwankungen in der Performance führen kann.
Market Cap: Small-Cap-Unternehmen haben in der Regel eine Marktkapitalisierung zwischen 300 Millionen und 2 Milliarden Euro, während Large-Cap-Unternehmen eine Marktkapitalisierung von über 10 Milliarden Euro aufweisen. Diese Unterschiede in der Größe können sich auf das Wachstumspotenzial und die Anfälligkeit für wirtschaftliche Veränderungen auswirken.
Branchenverteilung: Small-Cap-ETFs können eine andere Branchenverteilung aufweisen als Large-Cap-ETFs. Während Large-Cap-ETFs häufig von Technologieunternehmen und multinationalen Konzernen dominiert werden, sind Small-Cap-ETFs oft stärker in Industrie, Finanzdienstleistungen oder Gesundheitswesen investiert. Diese Unterschiede können zu unterschiedlichen Performanceprofilen führen.
Geografische Verteilung: Small-Cap-ETFs können in lokale oder regionale Märkte investiert sein, während Large-Cap-ETFs oft global diversifiziert sind. Das bedeutet, dass Small-Cap-ETFs von regionalen Wachstumschancen profitieren können, während Large-Cap-ETFs von globalen Trends und Entwicklungen beeinflusst werden.
Dividenden: Large-Cap-Unternehmen zahlen in der Regel höhere Dividenden als Small-Cap-Unternehmen. So lag die durchschnittliche Dividendenrendite des S&P 500-Index in den letzten 20 Jahren bei etwa 2%, während die des Russell 2000-Index bei etwa 1,2% lag.
Zusammengefasst zeigen diese Zahlen, dass die Performance von Small-Cap-ETFs im Vergleich zu Large-Cap-ETFs von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der langfristigen Rendite, der Volatilität, der Marktkapitalisierung, der Branchen- und geografischen Verteilung sowie der Dividendenrendite. Es ist wichtig, diese Faktoren bei der Entscheidung
Blick in die Zukunft: Lohnt sich ein Investment in 2025?
Wie sieht die Prognose für Small-Cap ETFs im Jahr 2025 aus? Der Markt steht vor einem Spannungsfeld aus wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen:
Zinspolitik und konjunkturelle Erholung
Ein wesentlicher Treiber für Small-Cap Aktien ist die Zinspolitik der US-Notenbank. Historisch gesehen profitieren kleinere Unternehmen von Zinssenkungen, da diese die Refinanzierungskosten senken und die allgemeine wirtschaftliche Aktivität ankurbeln. Einige Analysten gehen davon aus, dass die Federal Reserve in 2025 weitere Zinssenkungen in Betracht ziehen könnte – ein positiver Impuls für Small-Cap Aktien. So zeigte etwa eine Analyse von MarketWatch, dass Small-Cap Aktien im Durchschnitt nach den ersten Zinssenkungen um rund 3,1 % zulegten.
Politische Unsicherheiten und strukturelle Veränderungen
Die politische Landschaft in den USA bleibt volatil. Wechsel in der Administration oder unerwartete politische Entscheidungen können die Märkte kurzfristig beeinflussen. Einige Experten warnen, dass taktische Rallyes bei Small-Caps nicht von Dauer sein könnten, solange keine deutliche Verbesserung der Ertragsaussichten eintritt. Andererseits gibt es Stimmen, die argumentieren, dass unter einer neuen, unternehmensfreundlichen US-Politik (zum Beispiel durch Steuererleichterungen und Deregulierung) die Small-Caps langfristig profitieren könnten.
Wachstumsimpulse durch Digitalisierung und Innovation
Nicht zuletzt bieten technologische Trends und Innovationen einen zusätzlichen Wachstumsmotor für viele Small-Cap Unternehmen. Gerade in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz, erneuerbare Energien oder Quantencomputing gibt es zahlreiche kleine, agile Unternehmen, die Marktanteile gewinnen können. Für Anleger, die bereit sind, das höhere Risiko einzugehen, bieten sich hier Chancen auf überdurchschnittliche Gewinne.
Fazit zum Ausblick 2025
Die Prognose für Small-Cap ETFs im Jahr 2025 ist gemischt, aber keineswegs pessimistisch. Wenn du bereit bist, kurzfristige Schwankungen in Kauf zu nehmen und dich auf Qualitätswerte fokussierst, könnten Small-Cap ETFs ein interessantes Baustein in deinem Portfolio sein. Der Schlüssel liegt in einer sorgfältigen Auswahl und im langfristigen Anlagehorizont.
Die passenden ETFs finden
Hier folgen einige Schritte, um den passenden Small-Cap ETF für dich zu finden und zu investieren:
- Recherche: Beginne mit der Recherche verschiedener Small-Cap ETFs, die in unterschiedliche Märkte, Regionen und Branchen investieren. Berücksichtige dabei Faktoren wie die Kosten (z. B. Total Expense Ratio), die Performance in der Vergangenheit und die Zusammensetzung des ETFs. Achte darauf, ETFs zu wählen, die in Deutschland handelbar sind und die entsprechende ISIN und WKN aufweisen.
- Risikobewertung: Beurteile das Risiko der ausgewählten Small-Cap ETFs in Bezug auf dein persönliches Risikoprofil und deine Anlageziele. Stelle sicher, dass du das zusätzliche Risiko, das mit Small-Cap ETFs verbunden ist, angemessen in deinem Portfolio berücksichtigst.
- Diversifikation: Achte darauf, dein Portfolio weiterhin gut zu diversifizieren, indem du Small-Cap ETFs mit anderen Anlageklassen wie Large-Cap- und Mid-Cap-ETFs, Anleihen und Immobilien kombinierst. Das hilft dir, das Risiko zu reduzieren und langfristig stabile Renditen zu erzielen.
- Investition: Nachdem du den passenden Small-Cap ETF für dich gefunden hast, kannst du in den ETF investieren. Du kannst entweder über einen Online-Broker oder über deine Bank eine Kauforder aufgeben. Beachte dabei die Handelskosten und mögliche Steuern, die bei der Investition anfallen können.
- Langfristige Anlagestrategie: Small-Cap ETFs eignen sich am besten für eine langfristige Anlagestrategie. Bleibe daher geduldig und verfolge die Entwicklung deines Portfolios über einen längeren Zeitraum. Pass dein Portfolio gegebenenfalls an, wenn sich deine Anlageziele oder dein Risikoprofil ändern.
Indem du diese Schritte befolgst, kannst du Small-Cap ETFs sinnvoll in dein Portfolio integrieren und von ihrem Potenzial für langfristigen Vermögensaufbau profitieren.
Denke jedoch immer daran, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Ergebnisse ist, und dass Investitionen stets mit Risiken verbunden sind. Es ist wichtig, dass du deine Anlageentscheidungen regelmäßig überprüfst und bei Bedarf anpasst.
Video: Lohnen sich Nebenwerte?
Fazit: Chancen und Risiken abwägen
Small-Cap ETFs haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie als Motor für überdurchschnittliche Renditen fungieren können. Die historischen Daten, etwa die positive Bilanz des MSCI World Small Cap Index (
curvo.eu) oder die langfristigen Durchschnittsrenditen von rund 11,7 % pro Jahr, zeigen das Potenzial dieser Anlageklasse. Gleichzeitig müssen Anleger aber auch die höhere Volatilität, das geringere Maß an Profitabilität bei vielen kleinen Unternehmen und die Sensitivität gegenüber konjunkturellen Schwankungen im Blick behalten.
Für das Jahr 2025 zeichnet sich ein interessantes Bild ab:
- Zinspolitik: Potenzielle Zinssenkungen könnten die Finanzierungsbedingungen verbessern und den Small-Cap-Bereich stützen.
- Politische und strukturelle Rahmenbedingungen: Auch wenn politische Unsicherheiten bestehen, bieten unternehmensfreundliche Maßnahmen und technologische Innovationen Wachstumsimpulse.
- Qualitäts-ETFs als Lösung: Durch die gezielte Auswahl profitabler und gut geführter Unternehmen lassen sich einige der Risiken abfedern.
Für dich als Privatanleger in Deutschland gilt: Ein Investment in Small-Cap ETFs kann durchaus lohnenswert sein – vorausgesetzt, du wählst sorgfältig und behältst immer das Risiko im Auge. Eine Mischung aus klassischen breit gestreuten ETFs und speziellen Qualitätsprodukten könnte den richtigen Weg darstellen, um von den Chancen der Small-Cap Welt zu profitieren, ohne zu sehr in die Volatilitätsfalle zu tappen.
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