Die sichersten Fonds im Vergleich: Welche können überzeugen?
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Wer sein Geld am Kapitalmarkt anlegt, der geht zwangsläufig ein Risiko ein. Anders kann es gar keine Rendite geben. Trotzdem gibt es natürlich Unterschiede bezüglich des Risikoprofils eines Fonds. Hier erfährst du, welche Fonds besonders sicher und risikoarm aufgestellt sind.
Sicherheitsniveau, Anlageklasse und Rendite-Ziel vorab definieren!
Am Kapitalmarkt entsteht Rendite durch Risikoübernahme. Indem du mit dem investierten Geld ein Risiko eingehst, kannst du auch Gewinne erzielen, die dann der Rendite entsprechen. Würde die Rendite ohne Risiko erzielt werden, ist es gemeinhin ein Geschenk. Eine Alternative, die quasi ein nicht existentes Risiko trägt, findet sich beispielsweise auf festverzinsten Sparbüchern, Tagesgeld- oder Festgeldkonten. Problematisch ist da: Aufgrund des historisch niedrigen Leitzinssatzes werfen diese keine oder so gut wie keine Rendite ab, ganz besonders nicht, wenn du sie noch korrekt der Inflation (dem Kaufkraftverlust) gegenüberstellst. Von einer Realrendite spricht man dann, wenn die generierte Rendite auf die Geldanlage höher als die gemessene Inflation ausfällt. Dann nämlich erhältst du nicht nur deine Kaufkraft, du steigerst sie sogar.
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Jetzt Gratis-Aktie sichernMit diesem Wissen im Hinterkopf kannst du sicher aufgestellte Fonds vergleichen. Wobei die nächste Frage, die dich dann beschäftigen sollte, diese ist: Welche Anlageklasse präferierst du? Die sichersten Fonds überhaupt sind per Definition die, die über sehr sichere Investitionen verfügen. Am Kapitalmarkt sind das sicherste Investitionsinstrument Rentenfonds und Staatsanleihen. Letztere sind Schuldverschreibungen eines Staates. Dafür, dass du dein Geld zur Verfügung stellst, erhältst du einen Kupon, also eine feste Verzinsung. Hier tut sich aber das nächste Problem auf: Auch Anleihen können Schwankungen unterliegen. Das ist weniger relevant für dich, wenn du sie bis zum Ende ihrer Laufzeit hältst. Dann bekommst du die Rückzahlung sowie den vereinbaren Kupon-Zins. Nur ist der, ebenfalls aufgrund des niedrigen Zinsniveaus, ausgesprochen niedrig. Auch wenn diese Staatsanleihen-Fonds als sehr sicher gelten, gelingt es dir damit höchstwahrscheinlich weder deine Kaufkraft zu erhalten noch sie zu mehren.
Das bringt uns zum dritten Instrument bei diesem Vergleich: Gemischte oder reine Aktienfonds. Aktien tragen ein höheres Risiko als Staatsanleihen, dafür aber ebenso ein höheres Renditepotential. Breitgestreute Aktienfonds, die den kompletten, weltweiten Kapitalmarkt abbilden, gelten als sehr sicher und halten exzellente Ratings der jeweiligen Agenturen. Noch sicherer werden sie, wenn sie die Schwellenländer ausklammern, also nur in Industrieländer und deren Werte investieren. Gemischte Fonds gibt es ebenfalls, sie kombinieren meist verschiedene Anlageklassen miteinander. Problematisch ist hier, dass das normalerweise keine ETFs sind, das heißt dich erwarten im Gegenzug für die erlangte Sicherheit höhere laufende Gebühren.
Welche Fonds für dich im Vergleich die "sichersten" ihrer Art sind, hängt also von drei Punkten ab:
- deinem Anlagezeitraum
- deinem Risikoprofil
- deiner Renditeerwartung
Am Kapitalmarkt musst du zwangsläufig Risiko gegen erwartete Rendite tauschen - anders geht es nicht. Ebenso wenig gibt es eine hundertprozentige Sicherheit dafür, dass sich dein Kapital tatsächlich vermehrt. Nachfolgend stellen wir dir einige Optionen vor, die als sehr sicher gelten. Über unsere Anmerkungen zum Vergleich erfährst du außerdem mehr zur Renditeerwartung.
#1 - Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (ISIN: IE00B3RBWM25) - Risikoprofil: mittel
Der bekannteste All-World-ETF gilt im Aktien-Vakuum als sehr sicher. Er enthält mehr als 3.700 Werte und bildet damit den globalen Kapitalmarkt ab, inklusive den Schwellenländern. Er wird Laien auch deshalb empfohlen, da sie damit immer die durchschnittliche globale Marktrendite generieren und außerdem über die enorme Diversifikation ihr Risiko minimieren - zumindest innerhalb der ausgewählten Assetklasse der Aktien.
Einige wichtige Kennzahlen in der Übersicht:
- Kostenquote: 0,22 %
- Diversifikation: 100 % Aktien aus 24 Schwellen- und 25 Industrieländern, rund 3.750 Titel
- Top-10-Gewichtung: rund 15 %
- schüttet Dividenden und Erträge aus
Innerhalb einer Assetklasse, wie hier Aktien, wirst du keine größere und kosteneffizientere Diversifikation erhalten als mit diesem ETF. Wenn du beispielsweise nur einen einzigen Fonds in dein Depot legen möchtest, dann ist dieser hier eine gute Wahl. Zeitgleich erzielst du eine fortlaufende durchschnittliche Marktrendite, was keinesfalls schlecht ist. Erfahrungsgemäß gelingt es nicht einmal den Profis, diese Durchschnittsrendite wirklich dauerhaft zu schlagen, Privatanlegern nach Gebühren und Steuern erst recht nicht.
Das Risiko ist offensichtlich, dass ein allgemeiner Abschwung an den Aktienmärkten voll auf diesen ETF durchschlägt. Kommt es an den Aktienmärkten zu einer erheblichen Korrektur (wie erst zuletzt) oder gar zu einem Crash, dann trägst du die Verluste voll mit. Zumindest historisch betrachtet hat sich der breitgestreute Aktienmarkt aber noch von jeder Korrektur mehr als erholt und ist fortan zu neuen Höhen gestiegen. Hast du einen ausreichend langen Anlagezeitraum, von wenigstens zehn Jahren, vor dir, hat dieser ETF also eine sehr gute Balance zwischen erwartete Rendite und Risiko.
#2 - ARERO - Der Weltfonds (ISIN: LU0360863863) - Risikoprofil: gering
Der ARERO ist ein Fonds der DWS, der im Vergleich des Risikos noch besser als der eben behandelte All-World-ETF abschneidet. Zugleich handelt es sich hier nicht konkret um einen ETF, wobei der aktiv verwaltete Fonds nur geringfügige laufende Gebühren von 0,50 % hat. Damit siedelt er sich immer noch unter einem guten Teil der Branchen- und Nischen-ETFs an.
Der Name ist beim ARERO Programm, denn er besteht aus:
- A wie "Aktien"
- Re wie "Renten"
- Ro wie "Rohstoffe"
Des Weiteren benutzen die Fondsmanager Short- und Long-Instrumente, um das Risiko einzelner Anlageklassen zu hedgen. Zum aktuellen Zeitpunkt setzt sich der Fonds zu rund 60 % aus Aktien, zu rund 37 % aus Anleihen (davon etwa 25 % Staatsanleihen) und 11 % Cash zusammen, sowie etwa 14 % Rohstoffe. Beachte, dass diese Werte zusammen nicht 100 % ergeben, was bei Absicherungen durch Short-/Long-Derivate normal ist. Der ETF arbeitet abseits von Derivaten auch mit ETFs und Einzelaktien-Investitionen, wie bereits in der Top-6 der Long-Positionen deutlich wird: Auf Platz 1 befindet sich aktuell der iShares MSCI India ETF, auf Platz 6 die Einzelaktie Taiwan Semiconductor. Die westlichen Industriestaaten werden, auch aufgrund ihres liquiden Derivatemarktes, unter anderem über Optionen und Einzelaktien sowie teilweise ETFs abgebildet.
Der ARERO ist ein ausgesprochen sicherer Fonds, der im Vergleich zudem durch eine kluge Aufstellung und eine niedrige Kostenquote überzeugt. Sein großer Vorteil ist, dass du mit nur einem Produkt in verschiedene Assetklassen investierst: Aktien, Anleihen von Unternehmen und Staaten, Rentenpapiere, Rohstoffe und Cash. Dadurch trägt der Fonds ein insgesamt geringeres Risiko, was sich aber natürlich auch in der Rendite bemerkbar macht: In zehn Jahren erzielte er 6,29 % p.a., der oben erwähnte Vanguard All-World-ETF hingegen 11,27 % p.a.
#3 - iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983) - Risikoprofil: gering bis mittel
Der ETF ist eine Alternative zur #1, der Unterschied ist hier, dass nur Aktien aus Industrieländern enthalten sind. Damit ist der MSCI World ETF im Vergleich sicherer, denn Schwellenländer tragen ein höheres Risiko. Mit einer TER von 0,20 % ist er zudem minimal günstiger. Aufgrund der zuletzt exzellenten Entwicklung des Kapitalmarkts in den USA, hat er mit 12,24 % p.a. Rendite sogar eine bessere Performance als der All-World, trotz minimal geringeren Risikos.
Wenn du unbedingt die Schwellenländer meiden möchtest und bereit bist nur in Aktien zu investieren, ist dieser ETF also eine Option.
#4 - iShares $ Treasury Bond 7-10yr UCITS ETF USD (ISIN: IE00B1FZS798) - Risikoprofil: gering
Hier erwirbst du in einem ETF in USD notierte Staatsanleihen mit sieben- bis zehnjähriger Laufzeit. Die USA sind als größte Wirtschaftsmacht der Welt, die zugleich auch die Weltwährung USD ausgeben, der sicherste Schuldner überhaupt. Obwohl dieser Anleihen ETF sehr sicher ist, kann er natürlich trotzdem Verluste schreiben. Bereits gekaufte Anleihen entwerten bei Zinserhöhungen, dann gibt es Kursverluste. Ein Kreditausfall ist aber quasi ausgeschlossen, denn das würde nur passieren, wenn die USA in die Staatspleite gehen. Aufgrund des geringen Zinsniveaus und niedrigen Risikoprofils warf dieser ETF in den letzten zehn Jahren aber eben auch nur 2,90 % p.a. ab.
Fazit
Es gibt einige wichtige Punkte, die man bei der Auswahl von sicheren ETFs beachten sollte. Zuerst sollte man sich überlegen, in welche Art von ETFs man investieren möchte. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten: Aktien-, Renten-, Geldmarkt- oder Rohstoff-ETFs. Jede dieser Kategorien hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die man berücksichtigen sollte.Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kostenstruktur der ETFs.
Viele ETFs haben eine hohe jährliche Managementgebühr, die den Gewinn schmälern kann. Deshalb sollte man sich vorher genau über die Kostenstruktur informieren und vergleichen.Außerdem ist es wichtig, dass die ETFs in einem gut diversifizierten Portfolio enthalten sind. Diversifizierung reduziert das Risiko, da nicht alle Anlagen gleichzeitig an Wert verlieren können. Allgemein gilt: Je sicherer ein ETF ist, desto geringer ist auch sein Ertragspotential. Deshalb sollte man bei der Auswahl von sicheren ETFs auch immer das Risiko-Ertrags-Verhältnis berücksichtigen undentscheiden, ob man bereit ist, für mehr Sicherheit auch etwas Ertragspotential zu opfern.
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