Palladium ETF & ETC: Vom seltenen Edelmetall profitieren
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Palladium ist ein seltenes Metall, das zur Gruppe der Platinmetalle gehört. Ein ETF auf dieses Metall ist noch nicht verfügbar. Du kannst jedoch in einen ETC investieren, der ähnlich funktioniert. Alternativ ist eine Investition in einen Rohstoff-ETF möglich, der noch weitere Edelmetalle enthält.
Was ist Palladium?
Palladium ist ein seltenes, silbrig-weißes Edelmetall, das zur Gruppe der Platinmetalle gehört. Es ist härter als Gold und wird vor allem in der Industrie verwendet. Besonders in der Automobilindustrie spielt Palladium eine zentrale Rolle, da es in Abgaskatalysatoren eingesetzt wird, um schädliche Emissionen zu reduzieren. Palladium ist in der Natur extrem selten, und die größten Vorkommen befinden sich in Russland und Südafrika. Diese beiden Länder dominieren die weltweite Produktion, wobei Russland etwa 40 % und Südafrika rund 36 % der globalen Förderung liefern.
In den letzten Jahren hat Palladium eine bemerkenswerte Preisentwicklung durchlaufen. Anfang 2020 stieg der Preis für eine Feinunze Palladium von etwa 1.800 Euro auf über 2.500 Euro innerhalb weniger Wochen. Dieser Preisanstieg war auf eine Kombination aus hoher Nachfrage und begrenztem Angebot zurückzuführen. Im Jahr 2023 lag der Preis für eine Feinunze Palladium bei etwa 1.400 Euro, was auf eine gewisse Entspannung im Markt hindeutete. Im Oktober 2024 liegt der Preis für eine Feinunze Palladium jedoch wieder bei rund 1.600 Euro, was auf eine erneute Nachfrageerholung hinweist. Die Volatilität bleibt weiterhin hoch, da das Metall stark von geopolitischen und industriellen Entwicklungen beeinflusst wird.
Gründe für die Preisentwicklung von Palladium
Die Preisschwankungen bei Palladium sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einer der Hauptgründe für den Preisanstieg in den letzten Jahren war die steigende Nachfrage aus der Automobilindustrie. Palladium wird in Katalysatoren verwendet, um die Emissionen von Fahrzeugen mit Benzinmotoren zu reduzieren. Da die Umweltvorschriften weltweit strenger werden, steigt die Nachfrage nach Palladium weiter an.
Auf der Angebotsseite gibt es jedoch immer wieder Probleme. In Südafrika, einem der größten Produzenten, kam es in den letzten Jahren zu Produktionsausfällen aufgrund von Stromengpässen und technischen Schwierigkeiten. Auch geopolitische Spannungen, insbesondere in Russland, haben das Angebot beeinträchtigt. Diese Angebotsengpässe haben zu einer Verknappung des Metalls geführt, was den Preis in die Höhe getrieben hat.
Ein weiterer Faktor, der den Palladiumpreis beeinflusst, ist die Unsicherheit auf den Rohstoffmärkten. Investoren sehen Palladium zunehmend als eine Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren und sich gegen Inflation abzusichern. Dies hat zu einer erhöhten Nachfrage von Seiten der Anleger geführt, was den Preis zusätzlich stützt. Im Jahr 2024 bleibt die Nachfrage nach Palladium hoch, insbesondere aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten in den globalen Lieferketten und der geopolitischen Spannungen in den Hauptförderländern.
Recycling und Alternativen
Recycling spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Versorgung mit Palladium. Da das Metall in Katalysatoren verwendet wird, kann es aus alten Fahrzeugen zurückgewonnen werden. Dies könnte in Zukunft dazu beitragen, das Angebot zu stabilisieren und den Preisdruck zu mindern. Allerdings ist das Recycling von Palladium technisch anspruchsvoll und teuer, was bedeutet, dass es nur einen begrenzten Einfluss auf das Gesamtangebot hat.
Gleichzeitig wird intensiv nach Alternativen zu Palladium gesucht. Platin und Rhodium sind zwei Metalle, die in ähnlichen Anwendungen eingesetzt werden können. Insbesondere Platin könnte in Zukunft eine größere Rolle spielen, da es derzeit günstiger ist als Palladium. Sollte es der Industrie gelingen, Palladium in Katalysatoren durch Platin zu ersetzen, könnte dies den Preisdruck auf Palladium verringern. Im Jahr 2024 wird jedoch weiterhin überwiegend Palladium in Katalysatoren verwendet, da die Umstellung auf Platin technisch komplex und kostspielig ist.
Palladium-ETCs als Anlageoption
Für Anleger, die in Palladium investieren möchten, gibt es derzeit keine ETFs, die ausschließlich auf Palladium setzen. Dies liegt daran, dass ETFs per Gesetz diversifiziert sein müssen und nicht nur einen einzigen Rohstoff abbilden dürfen. Stattdessen können Anleger auf sogenannte ETCs (Exchange Traded Commodities) zurückgreifen. ETCs sind ähnlich wie ETFs, aber sie bilden die Preisentwicklung eines einzelnen Rohstoffs ab. Mehr über die Funktionsweise von ETFs erfahren Sie in unserem ETF-Ratgeber.
Ein Vorteil von Palladium-ETCs ist, dass sie eine einfache Möglichkeit bieten, am Palladiummarkt teilzuhaben, ohne die Komplexität des physischen Handels oder des Handels mit Terminkontrakten in Kauf nehmen zu müssen. Zudem sind Palladium-ETCs in der Regel physisch besichert, was bedeutet, dass das investierte Kapital durch tatsächliches Palladium gedeckt ist, das in Tresoren gelagert wird.
Allerdings sind ETCs keine Sondervermögen wie ETFs. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz des Emittenten das investierte Kapital nicht geschützt ist. Anleger sollten sich dieses Risikos bewusst sein, bevor sie in einen ETC investieren. Im Jahr 2024 bleibt dieses Risiko weiterhin bestehen, und Anleger sollten sorgfältig abwägen, ob sie dieses Risiko eingehen möchten. Weitere Informationen zu den besten Anbietern finden Sie in unserem Online Broker Vergleich 2024.
Beispiele für Palladium-ETCs
Es gibt mehrere Palladium-ETCs, die Anlegern zur Verfügung stehen. Zwei der bekanntesten sind:
- WisdomTree Physical Palladium (ISIN DE000A0N62E5, WKN A0N62E): Dieser ETC ist vollständig physisch durch Palladium besichert und hat ein Volumen von 150 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,49 %. Die Renditeentwicklung war in den letzten Jahren beeindruckend, auch wenn der Preis von Palladium zuletzt etwas nachgegeben hat. Im Jahr 2024 bleibt dieser ETC eine der beliebtesten Optionen für Anleger, die in Palladium investieren möchten.
- Xtrackers Physical Palladium EUR Hedged (ISIN DE000A1EK3B8, WKN A1EK3B): Dieser ETC ist ebenfalls physisch besichert und zusätzlich währungsgesichert (gehedgt). Er hat ein kleineres Volumen von 18 Millionen Euro und eine Gesamtkostenquote von 0,75 %. Die Währungssicherung kann für Anleger interessant sein, die sich gegen Wechselkursschwankungen absichern möchten. Auch im Jahr 2024 bleibt dieser ETC eine attraktive Option für Anleger, die eine Absicherung gegen Währungsschwankungen suchen.
Mit welcher Wertentwicklung ist künftig zu rechnen?
Die Nachfrage nach Palladium bleibt hoch, insbesondere in der Automobilindustrie. Da die Umweltvorschriften weltweit strenger werden, dürfte die Nachfrage nach Katalysatoren, die Palladium enthalten, weiter steigen. Gleichzeitig gibt es immer wieder Probleme bei der Förderung, insbesondere in Südafrika und Russland, was das Angebot begrenzt und die Preise stützt.
Allerdings gibt es auch Risiken. Die Suche nach Alternativen zu Palladium, wie etwa Platin oder Rhodium, könnte den Preisdruck in Zukunft mindern. Zudem könnte eine verstärkte Nutzung von Elektrofahrzeugen, die keine Katalysatoren benötigen, die Nachfrage nach Palladium langfristig verringern. Im Jahr 2024 ist der Trend zu Elektrofahrzeugen weiterhin stark, was langfristig die Nachfrage nach Palladium beeinflussen könnte. Kurzfristig bleibt die Nachfrage jedoch stabil, da der Übergang zu Elektrofahrzeugen noch Zeit benötigt. Für eine langfristige Anlagestrategie könnte auch ein Blick auf Themen-ETFs interessant sein.
Für Anleger bleibt Palladium dennoch eine interessante Option, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Palladium-ETCs bieten eine Möglichkeit, von der Preisentwicklung des Metalls zu profitieren, ohne es physisch besitzen zu müssen. Allerdings sollten Anleger die Volatilität des Palladiummarktes und die Risiken von ETCs im Auge behalten. Die geopolitischen Spannungen und die Unsicherheiten in den Hauptförderländern könnten weiterhin zu Preisschwankungen führen. Nutzen Sie auch unseren Rendite-Rechner, um mögliche Erträge zu kalkulieren.
Fazit: Noch kein ETF auf Palladium
Ein ETF auf Palladium ist derzeit nicht verfügbar, aber es gibt mehrere interessante ETCs, die eine starke Renditeentwicklung zeigen. Palladium bleibt ein gefragtes Edelmetall, insbesondere in der Automobilindustrie, und die begrenzte Verfügbarkeit könnte den Preis weiter stützen. Für Anleger, die auf der Suche nach einer Beimischung für ihr Portfolio sind, könnte Palladium eine spannende Option sein – allerdings mit einem gewissen Risiko, da ETCs nicht insolvenzgeschützt sind.
Die Volatilität des Palladiummarktes und die Unsicherheiten bei der Förderung machen Palladium zu einer spekulativen Anlage. Dennoch bietet es eine interessante Möglichkeit zur Diversifikation und könnte in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit als Inflationsschutz dienen. Anleger sollten jedoch die Risiken sorgfältig abwägen und sich bewusst sein, dass der Markt für Palladium stark von geopolitischen und industriellen Entwicklungen beeinflusst wird. Im Jahr 2024 bleibt Palladium eine attraktive, aber volatile Anlageoption, die sowohl Chancen als auch Risiken bietet. Weitere Informationen zu Anlagestrategien finden Sie in unserem ETF-Ratgeber.
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