Für die Kleinen vorsorgen: ETF für Kinder und Jugendliche
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Für den Nachwuchs mit einem separaten Depot und eigenen ETFs vorzusorgen, lohnt sich zweifelsohne - denn so maximierst du die Zeit, in der der Zinseszinseffekt dir beziehungsweise den Kids in die Hände spielt. Je früher du beginnst, desto besser: Wir zeigen dir wie!
Für Kinder zu sparen muss heute neu gedacht werden!
Heutige Eltern kennen es vielleicht noch aus ihrer eigenen Kindheit: Das rote Sparbuch der Sparkassen, das mit rund 3 bis 5 % verzinst wird und auf dem sich das von Großeltern, Bekannten und anderen Verwandten geschenkte Geld Jahr für Jahr vermehrt - während die Eltern selbst ebenfalls noch regelmäßig einzahlen. Eine schöne Zeit, die spätestens seit dem internationalen Niedrigzinsniveau aber vorbei ist. Wer heute auf einem Sparbuch oder Tagesgeldkonto für den Nachwuchs spart, kann denen später zwar all das angesparte Geld zeigen, aber quasi keinerlei Rendite darauf - denn Zinsen auf so sichere Geldanlagen wie dem Sparbuch oder Tagesgeld gibt es heute entweder gar nicht mehr oder in keiner erwähnenswerten Höhe.
Es bedarf also neuer Lösungen, denn alternativ für die Kinder einfach nicht vorzusorgen, ist auch alles andere als ideal. Insbesondere die Zeit von der Geburt bis zur Volljährigkeit bietet Chancen. Warum das so ist? Weil der Zeitraum satte 18 Jahre misst, in denen das Kind vom Zinseszinseffekt profitieren kann. Natürlich müssen wir dir nicht erklären, was für ein langer Zeitraum eben diese 18 Jahre sind. Aber setzen wir es trotzdem einmal in Relation: Wer mit 27 Jahren mit dem Studium fertig ist und erstmals Geld verdient, der hätte diesen 18-jährigen Zinseszinseffekt erst mit 45 Jahren aufgeholt.
Getreu dem Motto "Kleinvieh macht auch Mist" müssen und sollen sich Eltern, was die Sparquote für den Nachwuchs anbelangt, auch gar nicht unbedingt übernehmen. Die Zeit ist bei einem ETF für Kinder und Jugendliche der entscheidende und wichtige Faktor.
Das möchten wir dir gern einmal in Zahlen ausgedrückt darstellen:
Nehmen wir an du legst für deinen Sohnemann oder die Tochter einmalig 1.000 Euro an. Zudem richtest du bei deinem Broker einen Sparplan für einen breitgestreuten MSCI World ETF ein, der historisch etwa 7 % p.a. Rendite generiert. Das lässt du dann von der Geburt bis zur Volljährigkeit laufen, also für einen Zeitraum von 18 Jahren.
In der Praxis sieht das so: Du hättest insgesamt 22.600 Euro eingezahlt, zudem eine Rendite von 23.985 Euro generiert - in der Summe sind in dem Depot für Kinder und Jugendliche nun also 46.585 Euro. Damit ist schon einmal für einen gelungenen Start in die Volljährigkeit gesorgt. Gehen wir davon aus, dass du mit der Volljährigkeit die monatliche Sparrate von 100 Euro einstellst. Das bis dahin generierte Kapital bleibt aber weiter in dem ETF gebunden und rentiert da. Nun studiert der Nachwuchs, mit 25 Jahren hat er seinen akademischen Abschluss in der Hand und startet ins Berufsleben. Das Kapital würde nun noch einmal für weitere 7 Jahre Rendite generieren. Aus den 46.585 Euro wurden nun, aufgrund von 29.348 Euro in Erträgen, also schon 75.933 Euro.
Junior Depot Vergleich
ETF für Kinder und Jugendliche als Startbonus ins Erwachsenenleben
Natürlich obliegt es spätestens mit der Volljährigkeit dem Nachwuchs, wie dieser nun mit dem Depot beziehungsweise dem ETF weiterverfahren möchte. Es kann auch sein, dass er oder sie sich entschließt, die gesamte Position zu verkaufen. Das wäre zwar nicht ideal, aber vielleicht ist es einfach nötig.
Wichtig zu verstehen ist, und auch hier noch einmal die Erinnerung an das obige Rechenbeispiel, dass Eltern für Kinder und Jugendliche so mit Rendite sparen. Das Geld liegt also nicht 18 Jahre "einfach nur rum", wird nicht verzinst und hat dann nur konsequent an Kaufkraft verloren. Im Gegenteil: Durch die Rendite, die idealerweise langfristig oberhalb der bis dahin durchschnittlichen Inflationsrate liegt, vermehrt das Kind bereits ohne eigenes Zutun die Kaufkraft.
Mit der Volljährigkeit und später könnte das Kapital dann sinnvoll eingesetzt werden:
- um ein Studium zu finanzieren und exzellente Voraussetzungen für den eigenen beruflichen Werdegang zu schaffen (und damit das Humankapital des Kindes zu steigern)
- um eine Finanzierungslücke zwischen magerem Azubi-Salär und den aufzubringenden Lebensunterhaltungskosten zu schließen, bis das Kind fertig ausgebildet besser verdient
- um eine erste Einrichtung, die Kaution für die erste Wohnung oder den Führerschein mitsamt Auto zu finanzieren
Derartige Beispiele lassen sich flexibel fortführen, denn Kinder kosten natürlich - und verdienen simultan kein oder nur sehr wenig Geld, auch wenn sie bereits seit kurzem volljährig sind. Du selbst, als Elternteil, schaffst dir damit übrigens ebenso Entlastung. Wenn Gespartes + Rendite die Kosten für das Studium decken, entstehen für dich finanzielle Freiräume. Simultan kannst du dir sicher sein, dass dein Nachwuchs die bestmögliche Bildung erhält und sich somit einen guten Karrierestart sichert.
Worauf ist zu achten, wenn ein ETF für Kinder oder Jugendliche bespart werden soll?
18 Jahre sind eine lange Zeit. Grund genug also, den Prozess des Sparens und Rentierens frühzeitig zu optimieren. Einige allgemeine Grundregeln treffen ebenso auf die Nachwuchs-ETFs wie deine eigenen Fonds und Aktien zu:
- wähle einen Broker, bei dem die Depotführung kostenlos ist
- idealerweise fallen für den Sparplan oder außerplanmäßige Käufe keine oder nur sehr geringe Gebühren an
- vergewissere dich, ob die Bank beziehungsweise der Broker bestimmte Angebote für Junior-Depots anbietet, zum Beispiel etwas Startkapital oder einen Bonus, den du erhältst
- bespare bevorzugt kostengünstige, große und etablierte ETFs, damit du in vollem Ausmaß vom Zinseszinseffekt profitierst
Außerdem gilt: Mit einem breitgestreuten World- oder All-World-ETF machst du nichts falsch. Die Welt kann sich in 18 Jahren signifikant verändern und es ist mitunter nicht unbedingt ratsam, das für das Kind angesparte Geld in riskante Sektorwetten oder ohne Diversifizierung anzulegen. Der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Dist) (ISIN: IE00B3RBWM25) ermöglicht dir und dem Nachwuchs eine weltweit ausgerichtete, breitgestreute Anlage. Aufgrund der Popularität und Größe sowie finanziellen Stärke vom Emittenten Vanguard, ist zudem nicht davon auszugehen, dass der ETF (jemals) eingestellt wird. So bleiben dir Umschichtungen, bei denen du eine frühzeitige Steuerbelastung hättest und somit den Zinseszins reduzierst, idealerweise komplett erspart.
Wusstest du schon? Kinder haben ebenso wie Erwachsene einen Freibetrag, sogar in identischer Höhe. Der beziffert sich aktuell auf 801 Euro jährlich und soll ab dem Jahr 2023 auf 1.000 Euro ansteigen. Die generierten Erträge in dem Junior-Depot erhält der Nachwuchs also steuerfrei. Wenn du deinen eigenen Freibetrag schon ausschöpfst und zudem eine geringfügige Vermischung nicht scheust, könntest du deinem Kind auch die eine oder andere von deinen Dividenden-Aktien als Beimischung ins Depot legen, um die den Freibetrag übersteigenden Dividenden nicht selbst versteuern zu müssen!
Gibt es Nachteile eines Junior-Depots?
Die Nachteile sind relativ individuell, hier kommt es auch auf deine eigene wirtschaftliche Situation an. Sofern das Vermögen des Nachwuchses die Grenze von aktuell 8.200 Euro überschreitet, entfällt beispielsweise ein etwaiger Bafög-Anspruch. Sofern die monatlichen Erträge aus einem ETF die Grenze von 470 Euro überschreiten, gibt es hingegen keine kostenlose Familienversicherung mehr. Speziell die monatlichen Erträge sind aber so hoch bemessen, dass sich im Depot deines Nachwuchses schon ein beachtliches Vermögen befinden müsste, damit diese erreicht werden.
Verwaltest du den ETF in deinem eigenen Depot, statt ein separates Depot für dein Kind zu eröffnen, entfallen beide Nachteile. Dann musst du aber natürlich alle Erträge selbst versteuern, da das Kind so auch keinen eigenen Freibetrag mehr ausnutzt. Wenn du später einmal größere Vermögen übertragen möchtest, wird zudem unter Umständen eine Schenkungssteuer fällig. Eltern dürfen das Vermögen im Depot, da es rechtlich eben dem Kind gehört, zudem nicht für eigene Anschaffungen entnehmen. In der Praxis ist so eine Überprüfung natürlich nahezu unmöglich, außer das Kind selbst klagt gegen die eigenen Eltern.
Mit Erreichen der Volljährigkeit erlangt der Nachwuchs automatisch die volle rechtliche Kontrolle über das ETF-Vermögen, auch das bis dato geltende Sorgerecht der Eltern entfällt dann. Ab da an kann dein Kind also mit dem ETF machen, was es möchte - auch wenn du es vielleicht nicht für richtig hältst.
Video: ETF Depot für Kinder
Geldanlage automatisieren: ETF-Robo Advisor
Du möchtest für deine Kinder oder Enkel einen ETF-Sparplan eröffnen und dich nicht selbst um die Auswahl des geeigneten ETFs kümmern. Dann kannst du einen Robo-Advisor nutzen. Der bekannteste Robo-Advisor ist OSKAR*. Dort kannst du gleich mehrere Sparpläne eröffnen und verwalten. Wenn du mehrere Kinder oder Enkel hast, kannst du für jedes Kind dort einen Sparplan eröffnen.
Der Robo-Advisor kauft oder verkauft Wertpapiere abhängig von aktuellen Handelssignalen. Du musst eine Strategie abhängig von der Risikobereitschaft festlegen. Ein hohes Risiko bedeutet eine mögliche höhere Rendite. Für Kinder oder Enkel kann jedoch zumeist keine hohe Risikoklasse gewählt werden.
Eröffnest du bei OSKAR einen Sparplan für dein Kind, kann dein Kind ihn später auch selbst mit eigenen Einzahlungen besparen. Einige Broker bieten auch ein Junior-Depot für den Sparplan an, das für minderjährige Jugendliche geeignet ist und bei dem die Risikoklasse begrenzt ist.
Geldschenke sinnvoll einsetzen: Die Einmaleinlage
Eine Einmaleinlage auf ein Kinde Depot ist für größere Summen sinnvoll. Soll ein größeres Geldgeschenk über 1.000 Euro oder mehr renditestark angelegt werden, empfiehlt sich die Anlage eines ETF-Depots mit Einmalanlage. Gerade bei größeren Anlagesummen sollte die Sicherheit des Kapitals im Vordergrund stehen. Deshalb solltest Du von Aktien absehen und das Geld Deines Kindes in Fonds anlegen, die aufgrund der Diversifizierung ein weitaus geringeres Risiko bergen.
Wer sich am Wertpapiermarkt nicht auskennt, sollte eine fundierte Beratung in Anspruch nehmen und in eine solide Auswahl an gut gestreuten Fonds investieren. So lässt sich je nach Marktentwicklung langfristig eine gute Rendite erzielen.
Langfristig höhere Renditen mit einem ETF-Sparplan
Es gibt verschiedene Gründe, warum Eltern für ihre Kinder frühzeitig mit einem ETF-Sparplan anfangen sollten. Zum einen bieten ETFs im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Sparbüchern und Tagesgeldkonten die Möglichkeit, eine höhere Rendite zu erzielen. Zum anderen können sie durch ihre diversifizierte Anlagestrategie das Risiko minimieren und damit das Vermögen des Kindes schützen. Zudem ist es wichtig, dass die Eltern bereits früh damit beginnen, ihren Kindern das Konzept von Vermögensaufbau und Investitionen beizubringen, damit diese später in der Lage sind, selbstständig und verantwortungsbewusst mit ihrem Geld umzugehen.
Ein weiterer Grund: Seit der Banken- und Schuldenkrise setzt die Europäische Zentralbank auf eine Niedrigzinspolitik. Das hat fatale Konsequenzen für Sparer: Sie erhalten kaum oder keine Zinsen für ihre Einlagen auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten, viele Banken haben sogar Negativzinsen eingeführt. Auch für langjährige Festgelder bekommst du Mini-Zinsen. Selbst wenn Banken minimale Zinssätze bieten, verlierst du als Anleger real Kaufkraft: Wenn die Inflationsrate den Zinssatz übertrifft, verliert das Vermögen an Wert.
Deshalb empfiehlt es sich dringend, dass du dich nach Alternativen umsiehst. Sämtliche festverzinsliche Anlageformen wie ein Tagesgeldkonto oder ein Sparplan mit Verzinsung bieten zwar die maximale Sicherheit dank der Einlagensicherung, aber die Erträge sind mickrig. Ziehe lieber renditeträchtige Investments an der Börse vor, auch wenn sie mit Risiken einhergehen. Du kannst diese Risiken mit einem langfristigen ETF-Sparplan für dein Kind minimieren.
Wie Kindern den Vermögensaufbau mit Aktien und ETFs beibringen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Eltern ihren Kindern den Vermögensaufbau mit Aktien und ETFs beibringen können. Zunächst sollten sie ihren Kindern erklären, was Aktien und ETFs sind und wie sie funktionieren. Dann können sie gemeinsam anhand von Beispielen erklären, wie man einen ETF-Sparplan einrichtet und welche Vorteile er bietet. Anschließend können die Eltern ihren Kindern erlauben, selbstständig kleine Beträge in ETFs zu investieren und ihnen dabei helfen, die Entwicklung ihrer Investments zu verfolgen und zu analysieren. Auf diese Weise können die Kinder lernen, wie man Vermögen aufbaut und wie man mit Risiken umgeht, ohne dabei große Verluste zu riskieren.
Tagesgeldkonto/Girokonto als Alternativen?
Zur Verwaltung kleinerer Geldgeschenke oder des Taschengeldes sind Girokonten für Kinder mit einem integrierten Tagesgeldkonto aber immer noch eine gute Möglichkeit, um den Umgang mit Geld und mit elektronischen Bezahlsystemen zu üben. So kann das Taschengeld zum Beispiel auf eine Kinderkonto einbezahlt werden, von dem sich die Kinder ab einem bestimmten Alter mit der EC-Karte selbst bedienen können. Kleinere Geldgeschenke können auf einem mit dem Girokonto verknüpften Tagesgeldkonto als finanzieller Puffer für größere Wünsche hinterlegt werden. Ein Kinderkonto kann bei vielen Banken schon ab einem Alter von 7 Jahren eröffnet werden. Pädagogen geben eine Altersempfehlung von 10 Jahren für die elektronische Verwaltung der Finanzen an. Jüngere Kinder kommen meist besser damit zurecht, wenn ihnen das Taschengeld in regelmäßigen, überschaubaren Beträgen direkt ausgehändigt wird.
Sollen regelmäßige Spareinlagen für die Zukunft oder ein größeres Geldgeschenk angelegt werden, sind renditestarke Produkte wie ein ETF-Sparplan oder ein ETF-Depot die bessere Wahl für Familien.
Fazit: Früh beginnen lohnt sich!
Dieser Grundsatz gilt für jeden Anleger, aber noch viel mehr für Kinder. Es gibt kaum eine bessere Situation für den Nachwuchs, als schon während der Kindes- und Jugendzeit aktiv Zinseszinsen als Rendite zu generieren, bevor überhaupt selbst Geld verdient wird. Eltern sorgen natürlich sowieso gern für ihre Kleinen, aber sie entlasten sich damit auch selbst: Da die Rendite und das angesparte Vermögen die Eltern bei späteren Anschaffungen und Finanzierungen, wie dem Führerschein oder dem Studium, entlastet.
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