In Lebensmittel ETF investieren
ETFs können Sie auf viele Indizes und Branchen wählen. Ein ETF auf Luxusgüter ist verfügbar, doch finden Sie auch verschiedene ETFs auf Nahrungsmittel. Solche ETFs verfügen über eine geringere Zahl an Wertpapieren als ETFs auf einen Index wie den DAX oder den S&P 500. Investieren Sie in ETFs auf Lebensmittel, kann die Volatilität höher als bei anderen ETFs sein, jedoch bieten sie auch interessante Renditechancen, insbesondere in Zeiten wachsender globaler Nachfrage nach Nahrungsmitteln.
Warum sich ein Lebensmittel ETF lohnen kann
Die Lebensmittelbranche ist als Anlagetrend weiterhin interessant. Hochrechnungen zufolge soll die Weltbevölkerung bis 2050 um 2,2 Milliarden auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen. Das führt zu einem wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln. Die Branche steht vor großen Herausforderungen, aber auch Chancen. Ein ETF auf Nahrungsmittel kann daher gute Renditechancen bieten. Nicht nur die wachsende Weltbevölkerung macht die Branche der Lebensmittel für Anleger interessant. Die Branche steht vor einem Umbruch. Der Trend zum täglichen Kochen geht zurück, da viele Menschen auswärts essen oder auf Lieferdienste zurückgreifen. Die Menschen stellen auch andere Anforderungen an Nahrungsmittel. Fastfood wie Currywurst und Döner steht noch immer hoch im Kurs, doch geht der Trend auch zu Bio- und Gourmet-Lebensmitteln sowie zu pflanzlichen Alternativen.
Verschiedene Anbieter liefern Kochboxen mit perfekt auf die Mahlzeiten abgestimmten Lebensmitteln ins Haus. Unternehmen wie HelloFresh und Blue Apron sind Beispiele für börsennotierte Unternehmen, die in ETFs auf Nahrungsmittel und Getränke enthalten sein können. Solche ETFs enthalten in der Regel keine Luxusgüter wie Champagner, doch stellen einige gelistete Unternehmen Gourmet-Lebensmittel her. Es gibt jedoch auch einen ETF auf Luxusgüter, der sich auf Unternehmen konzentriert, die Nicht-Basiskonsumgüter herstellen.
Die Lebensmittelbranche ist zukunftsträchtig, da Lebensmittel immer benötigt werden. Neue Trends in der Ernährung, wie der zunehmende Konsum von pflanzlichen Alternativen und nachhaltigen Produkten, können jedoch zu einem Umbruch der Branche führen. Unternehmen wie Beyond Meat und Oatly, die pflanzliche Alternativen anbieten, sind Beispiele für Unternehmen, die in Lebensmittel-ETFs enthalten sein könnten und von diesen Trends profitieren. Auch der Trend zu nachhaltigen Verpackungen und umweltfreundlicher Produktion wird immer wichtiger, was die Branche weiter transformieren könnte. Mehr zu nachhaltigen Investitionen finden Sie in unserem Artikel über den UmweltBank ETF.
Eine Auswahl an Lebensmittel ETFs
Die Auswahl an ETFs auf Nahrungsmittel ist nach wie vor überschaubar, hat sich jedoch in den letzten Jahren leicht erweitert. Die ETFs sind von verschiedenen Emittenten verfügbar, doch beziehen sie sich häufig auf den STOXX Europe 600 Food & Beverage. Der STOXX Europe 600 enthält Wertpapiere von den 600 größten Unternehmen aus 17 europäischen Ländern. Darunter sind Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Spanien. Da der Index STOXX Europe 600 Food & Beverage sich lediglich auf die Unternehmen beschränkt, die Nahrungsmittel und Getränke herstellen, ist die Zahl der gelisteten Unternehmen deutlich kleiner.
Ein ETF, der diesen Index abbildet, ist der iShares STOXX Europe 600 Food & Beverage UCITS ETF (DE). Der ETF enthält Wertpapiere von:
- Nestlé SA, Schweiz
- DIAGEO PLC, Großbritannien
- Anheuser-Busch, Belgien
- Danone SA, Frankreich
- Pernod Ricard SA, Frankreich
- Heineken NV, Niederlande
- Kerry Group PLC, Irland
- Carlsberg, Dänemark
- Associated British Foods PLC, Großbritannien
- Chocoladefabriken Lindt & Spruengli AG, Schweiz.
Bei den gelisteten Werten handelt es sich um größere (Large Caps), mittlere (Mid Caps) und kleinere Unternehmen (Small Caps). Der ETF ist ausschüttend, bei dem die Rendite mindestens einmal jährlich ausgeschüttet wird. Der ETF besteht bereits seit 2002. Er hat ein Fondsvolumen von 300 Millionen Euro (Stand: 2023). Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,46 Prozent. Die durchschnittliche jährliche Rendite liegt bei etwa 4,5 Prozent. Da es sich um einen physischen ETF handelt, sind die Wertpapiere direkt enthalten.
Auf den STOXX Europe 600 Food & Beverage werden noch weitere ETFs von anderen Emittenten angeboten:
Lyxor STOXX Europe 600 Food & Beverage UCITS ETF Acc
...als synthetischer Fonds, der die Wertpapiere nicht direkt enthält, sondern indirekt durch Tauschgeschäfte mit einem Geldinstitut nachbildet. Dieser Fonds wurde 2006 aufgelegt und hat ein Volumen von 120 Millionen Euro (Stand: 2023). Er ist thesaurierend und hat eine Gesamtkostenquote von 0,30 Prozent. Die jährliche Rendite liegt im Schnitt bei 4,2 Prozent. Wenn Sie sich für weitere Anlagemöglichkeiten interessieren, könnte auch ein Silber ETF eine interessante Alternative sein.
Xtrackers STOXX Europe 600 Food & Beverage Swap UCITS ETF 1C
als synthetisch replizierender Fonds, der 2007 aufgelegt wurde und ein Fondsvolumen von 80 Millionen Euro (Stand: 2023) hat. Die Gesamtkostenquote des thesaurierenden Fonds liegt bei 0,30 Prozent, die durchschnittliche jährliche Rendite bei 4,3 Prozent. Für Anleger, die sich für andere Märkte interessieren, könnte auch ein Indien ETF eine spannende Option sein, um von der wachsenden Supermacht zu profitieren.
Weiterer Index für Lebensmittel und Getränke
Neben dem STOXX Europe 600 Food & Beverage als Index für Lebensmittel und Getränke gibt es mit dem STOXX(R) Europe 600 Optimised Food & Beverage noch einen weiteren Index für Nahrungsmittel und Getränke. Der STOXX(R) Europe 600 Optimised Food & Beverage enthält neben den im STOXX Europe 600 Food & Beverage gelisteten Unternehmen noch einige andere Hersteller von Nahrungsmitteln, Genussmitteln und Getränken.
Auf diesen Index wird auch ein ETF angeboten: Der Invesco European Food & Bev Sector UCITS ETF wurde 2009 aufgelegt und hat mit 10 Millionen Euro (Stand: 2023) nur ein außerordentlich geringes Fondsvolumen. Dieser Fonds ist synthetisch, thesaurierend und hat eine Gesamtkostenquote von 0,30 Prozent. Die durchschnittliche jährliche Rendite beträgt nur 1,2 Prozent, was ihn im Vergleich zu anderen ETFs weniger attraktiv macht. Für Anleger, die sich für andere Sektoren interessieren, könnte auch ein Vergleich zwischen der Berkshire-Hathaway-Aktie und ETFs aufschlussreich sein.
Kennzeichen von Nahrungsmittel ETFs
Auf Lebensmittel gibt es nur eine kleine Auswahl an ETFs. Zusätzlich zu den Herstellern von Nahrungsmitteln sind Getränkehersteller enthalten. Luxusgüter können in Form von alkoholischen Getränken oder von Gourmet-Lebensmitteln enthalten sein. Bei diesen ETFs auf Nahrungsmittel ist das Fondsvolumen nur gering. Daher besteht das Risiko, dass ein ETF liquidiert oder mit einem anderen Fonds zusammengefügt werden könnte. Die Gesamtkostenquote liegt mit 0,30 bis 0,46 Prozent im durchschnittlichen Bereich. Ziemlich gering ist auch die durchschnittliche jährliche Rendite. Schauen Sie sich die Wertentwicklung dieser ETFs an, werden Sie feststellen, dass einige ETFs in einigen Jahren auch ein Minus verzeichnen mussten. Für eine breitere Diversifikation könnten auch Emerging Market ETFs ohne China eine interessante Option sein.
Nur ein Luxusgüter ETF
Möchten Sie in Luxusgüter investieren, ist lediglich ein ETF verfügbar: Der Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF EUR (C) ist ein thesaurierender Fonds und investiert in Aktien von Unternehmen, die Nicht-Basiskonsumgüter herstellen. Der Großteil der enthaltenen Wertpapiere stammt mit 42,30 Prozent aus den USA und mit 35,38 Prozent aus der Eurozone. Weiterhin sind Aktien von Unternehmen von europäischen Ländern außerhalb der Eurozone, aus Großbritannien, aus asiatischen Industrieländern und aus Kanada enthalten. Die Unternehmen, die Luxusgüter herstellen, stammen aus verschiedenen Branchen. Den Hauptanteil an den gelisteten Unternehmen hat Tesla mit mehr als 10 Prozent. Weitere gelistete Unternehmen sind LVMH MOET HENNESSY, Kering, Richmont, Daimler, Estee Lauder, Nike, Pernaud Ricard, Hermes International und Diageo.
Der ETF ist noch relativ neu, denn er wurde erst am 31. Januar 2018 aufgelegt. Das Fondsvolumen liegt bei 100 Millionen Euro (Stand: 2023). Der synthetische Fonds hat eine Gesamtkostenquote von 0,25 Prozent. Die jährliche Rendite liegt im Schnitt bei 3,1 Prozent und ist damit etwas höher als bei der letzten Betrachtung, aber immer noch relativ niedrig im Vergleich zu anderen ETFs.
Nur geringe Erwartungen bei Fonds auf Luxusgüter
Der ETF auf Luxusgüter enthält zwar Aktien von namhaften Unternehmen wie Tesla und Daimler, doch ist er ziemlich risikoreich. Tesla ist zwar zukunftsträchtig, doch Unfälle mit den selbstfahrenden Autos können sich negativ auf die Entwicklung auswirken. Auch Daimler hat unter dem Dieselskandal gelitten. Wie sich die Nachfrage nach Luxusgütern künftig entwickeln wird, darüber kann nur spekuliert werden. Die geringe Rendite und das geringe Fondsvolumen machen diesen Fonds für Anleger weitgehend uninteressant. Für Anleger, die sich für alternative Rohstoffe interessieren, könnte auch ein Platin ETF eine interessante Option sein.
Fazit: Lebensmittel- und Luxusgüter ETFs nur in geringer Auswahl
ETFs auf Nahrungsmittel und Luxusgüter werden nur in einer geringen Anzahl angeboten. Für Luxusgüter wird gegenwärtig nur ein ETF angeboten, der nur eine geringe Rendite hat. Auch die Zahl der ETFs auf Lebensmittel und Getränke ist noch überschaubar. Die meisten dieser ETFs haben nur ein äußerst geringes Fondsvolumen. Die Rendite liegt jährlich im Schnitt bei 4 Prozent. Die Lebensmittelbranche hat Zukunft, doch ein ETF ist noch ziemlich risikoreich. Aufgrund des geringen Fondsvolumens besteht das Risiko der Liquidation. Die ETFs sind ausschüttend oder thesaurierend, mit synthetischer oder physischer Replikation.
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