Russland ETF: So investierst du in Osteuropa
Russland ist das größte Land der Welt, doch gehört es wirtschaftlich gesehen noch zu den Schwellenländern. Die politische Situation gibt immer wieder Anlass zur Sorge. Möchtest Du in russische Aktien investieren, kannst Du das mit einem ETF. Wie verhält es sich mit den Dividenden?
In Russland investieren - lohnt sich das?
Russland ist flächenmäßig das größte Land der Welt, aber wie attraktiv ist es für Anleger? Einige russische Unternehmen wie Gazprom oder Lukoil sind auch in Deutschland bekannt. Trotzdem ist es aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten riskant, in russische Einzelaktien zu investieren. Eine bessere Risikostreuung boten in der Vergangenheit ETFs, die mehrere Unternehmen bündelten. Doch die jüngsten Entwicklungen haben die Situation für Anleger drastisch verändert.
Russland war lange Zeit ein bedeutendes Industrie- und Agrarland, das vor allem in den Bereichen Maschinenbau, Chemie und Rohstoffe wie Erdgas und Erdöl stark war. Allein das Erdgasvorkommen machte über 30% der weltweiten Reserven aus. Unternehmen wie Gazprom, Rosneft und Lukoil dominierten diesen Sektor. Doch die geopolitischen Spannungen und die Sanktionen gegen Russland haben die Attraktivität des Landes für Investoren stark beeinträchtigt.
Aktuelle Entwicklungen
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 und den darauf folgenden Sanktionen gegen Russland hat sich die Situation für Anleger dramatisch verändert. Viele Anbieter von Russland-ETFs haben ihre Fonds liquidiert oder den Handel gestoppt. Dies betrifft unter anderem den VanEck Russia ETF (RSX), den iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF (CSRU) von BlackRock und den Invesco RDX UCITS ETF (RDXS).
Der Handel mit diesen ETFs wurde aufgrund der Sanktionen und der extremen Volatilität des russischen Marktes eingestellt. Beispielsweise wurde der VanEck Russia ETF (RSX) am 4. März 2022 von der Cboe BZX Exchange delistet. Die Liquidation dieser Fonds gestaltete sich aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Lage in Russland als äußerst schwierig. BlackRock konnte erst im August 2023 eine "begrenzte Anzahl von Wertpapieren" verkaufen und die Erlöse an die Anleger verteilen. Mehr über die Rolle von BlackRock und anderen großen ETF-Anbietern erfährst du hier.
Die geopolitischen Spannungen und die Sanktionen haben nicht nur den Aktienmarkt in Russland stark beeinträchtigt, sondern auch die Liquidität der ETFs. Anleger, die in Russland-ETFs investiert waren, mussten erhebliche Verluste hinnehmen, und viele Fonds wurden liquidiert, ohne dass die Anleger ihre Investitionen vollständig zurückerhalten konnten. Mehr über die Auswirkungen geopolitischer Krisen auf ETFs findest du hier.
Das Risiko stets im Blick
Wenn du in einen ETF auf russische Aktien investieren möchtest, solltest du die aktuellen Entwicklungen genau verfolgen. Die politische Lage, Sanktionen und Handelskonflikte haben den russischen Markt extrem volatil gemacht. Die Liquidation vieler Russland-ETFs zeigt, wie riskant ein Investment in diesen Markt geworden ist. Anleger sollten sich bewusst sein, dass die geopolitischen Spannungen und die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland die Risiken erheblich erhöht haben. Mehr über die Risiken von Wertpapieren erfährst du im Artikel über Value at Risk.
Die Volatilität des russischen Marktes war schon immer hoch, aber die jüngsten Entwicklungen haben die Risiken noch weiter verschärft. Die politische Lage in Russland, die Sanktionen und die wirtschaftliche Isolation des Landes haben dazu geführt, dass viele internationale Investoren den russischen Markt meiden. Auch Deutschland, ein wichtiger Handelspartner Russlands, hat seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland stark eingeschränkt. Mehr über die Auswirkungen geopolitischer Spannungen auf den Aktienmarkt findest du hier.
Russland gehört zwar weiterhin zu den einflussreichsten Schwellenländern, aber die jüngsten politischen Ereignisse, wie der Ukraine-Krieg und die Sanktionen, haben die Beziehungen zu westlichen Ländern massiv verschlechtert. Solche Entwicklungen haben sich negativ auf den Aktienmarkt und damit auch auf ETFs ausgewirkt. Wenn du in einen ETF auf russische Aktien investieren möchtest, solltest du die politische und wirtschaftliche Lage immer im Auge behalten und alternative Investitionsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Eine interessante Alternative könnten Wasserstoff-ETFs sein, die in eine zukunftsorientierte Branche investieren.
Russische Indizes, in die du investieren kannst
Vor den jüngsten Entwicklungen gab es vier wichtige Indizes auf russische Aktien, auf die in Deutschland ETFs gehandelt wurden. Diese Indizes enthielten nur eine relativ geringe Anzahl an Unternehmen, maximal 23 Titel. Zum Vergleich: Der deutsche DAX enthält 40 Titel.
Die geringe Anzahl an Unternehmen lag daran, dass sich der Reichtum in Russland auf wenige große Firmen konzentrierte. Einige dieser Unternehmen zahlten bereits attraktive Dividenden. Die Arbeitslosenquote in Russland lag bei 5,2 Prozent, etwas niedriger als in Deutschland. Doch die geopolitischen Spannungen und die Sanktionen haben die Attraktivität dieser Indizes stark beeinträchtigt. Mehr über die Bedeutung von Dividendenstrategien erfährst du hier.
Die beiden wichtigsten Aktienindizes in Russland waren der Dow Jones Russia GDR Index und der MSCI Russia Index. Diese Indizes sind jedoch aufgrund der Sanktionen und der wirtschaftlichen Isolation Russlands nicht mehr relevant für internationale Anleger.
Alternative Investitionsmöglichkeiten
Da die meisten Russland-ETFs liquidiert wurden oder nicht mehr handelbar sind, sollten Anleger alternative Investitionsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Eine Option ist der MSCI EM Eastern Europe ex Russia Index, der sich auf andere osteuropäische Länder konzentriert. Dieser Index bietet eine breitere Diversifikation und ist weniger von den geopolitischen Spannungen betroffen.
Der MSCI EM Eastern Europe ex Russia Index umfasst Länder wie Polen, Ungarn und Tschechien, die eine dynamische Wirtschaft und verschiedene Branchen wie Finanzen, Zyklische Konsumgüter und Energie bieten. Es gibt zwei ETFs, die auf diesen Index basieren: der Amundi MSCI Eastern Europe Ex Russia UCITS ETF Acc und der Amundi MSCI Eastern Europe Ex Russia UCITS ETF Dist. Diese ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, in osteuropäische Märkte zu investieren, ohne den Risiken des russischen Marktes ausgesetzt zu sein.
Auch ETFs auf andere Schwellenländer oder Rohstoff-ETFs könnten eine Alternative sein. Anleger sollten jedoch immer die politischen und wirtschaftlichen Risiken im Auge behalten, insbesondere in Regionen, die von geopolitischen Spannungen betroffen sind. Mehr über Rohstoff-ETFs erfährst du hier.
Fazit: Hohe Kursschwankungen und Liquidationen bei Russland-ETFs
Russland war einst ein attraktives Schwellenland für Investoren, aber die jüngsten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen haben die Risiken erheblich erhöht. Viele Russland-ETFs wurden liquidiert, und der Handel mit diesen Fonds wurde eingestellt. Die geopolitischen Spannungen und die Sanktionen gegen Russland haben den Aktienmarkt des Landes stark beeinträchtigt.
Anleger, die in Osteuropa investieren möchten, sollten alternative ETFs in Betracht ziehen, die sich auf andere osteuropäische Länder konzentrieren. Der MSCI EM Eastern Europe ex Russia Index ist eine mögliche Option. Die Investition in Russland bleibt jedoch extrem riskant, und Anleger sollten sich der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten bewusst sein.
Insgesamt ist es derzeit nicht ratsam, in Russland-ETFs zu investieren. Die Liquidation vieler Fonds und die extremen Kursschwankungen machen den russischen Markt zu einem der riskantesten Märkte weltweit. Anleger sollten alternative Investitionsmöglichkeiten in Betracht ziehen, die weniger risikoreich sind.
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