ETF oder Festgeld: Was ist die bessere Wahl?
Einleitung: Vorsorgen für die Zukunft
Als Anleger hast du die Qual der Wahl, wenn es um den langfristigen Vermögensaufbau geht. Besonders zwei Optionen sind bei deutschen Sparern beliebt: ETFs und Festgeld. Doch welche der beiden Anlageformen ist die bessere Wahl für dich? In diesem Blog-Post werden wir die Vor- und Nachteile beider Varianten beleuchten und dabei helfen, die beste Entscheidung für deinen eigenen Vermögensaufbau zu treffen.
Was bedeutet ETF und Festgeld?
Bevor wir uns den Vergleich zwischen ETFs und Festgeld ansehen, hier eine kurze Erklärung beider Begriffe:
- ETF: Die Abkürzung steht für Exchange Traded Fund, also börsengehandelten Fonds. ETFs sind Anlageinstrumente, die einen bestimmten Index abbilden, zum Beispiel den DAX oder den MSCI World. Sie sind einfach und kostengünstig in der Verwaltung und ermöglichen eine breite Streuung des Kapitals über verschiedene Märkte und Anlageklassen.
- Festgeld: Festgeldanlagen sind langfristige Bankeinlagen mit einer festen Laufzeit und einem festen Zinssatz. Sie gelten als relativ sichere Anlageform, da das Geld während der Laufzeit zu gesicherten Konditionen angelegt wird und die Zinsen nicht schwanken. Festgeldkonten kannst du miteinander vergleichen unter: Tagesgeldvergleich.
Rendite und Risiko im Vergleich
Die wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung zwischen ETF und Festgeld sind Rendite und Risiko. Hier ein Überblick über die beiden Anlageformen:
ETF | Festgeld | |
---|---|---|
Rendite | Langfristig höhere Rendite durch kurstreibende Werte und Dividenden | Fixe, aber tendenziell niedrigere Zinsen |
Risiko | Schwankungen des Marktes durchhalten; je nach Portfolio und Aktien auch Totalausfall möglich | Geldanlage relativ sicher, aber Inflationsrisiko |
Da die Renditen von ETFs aufgrund ihrer breiten Streuung langfristig tendenziell höher sind als die von Festgeld, erscheinen sie zunächst als attraktivere Anlageoption. Allerdings ist bei ETFs auch das Risiko höher, da die Finanzmärkte Schwankungen unterliegen. Im Gegensatz dazu bietet Festgeld eine festgelegte und garantierte Zinsausschüttung – das Risiko des Kapitalverlusts ist hier sehr gering, aber die Rendite ist auch meist niedriger.
Festgeld-Beispiel mit 1% p.a.
Wenn du darüber nachdenkst, ob du dein Geld in ETFs oder Festgeld investieren solltest, ist es hilfreich, das Potenzial beider Anlageformen zu verstehen. Zum Vergleich: Nehmen wir an, du investierst 10.000 Euro entweder in einen breit diversifizierten ETF oder legst es als Festgeld an. Angenommen, der ETF weist eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7% auf, während das Festgeld eine jährliche Rendite von 1% bietet. Nach 20 Jahren hätte sich dein ETF-Investment auf etwa 38.697 Euro erhöht, während dein Festgeld bei etwa 12.219 Euro liegen würde.
Jahr | ETF (7% p.a.) | Festgeld (1% p.a.) |
---|---|---|
0 | 10.000 € | 10.000 € |
5 | 14.026 € | 10.510 € |
10 | 19.672 € | 11.046 € |
15 | 27.590 € | 11.608 € |
20 | 38.697 € | 12.219 € |
Diese Zahlen zeigen, dass ETFs das Potenzial haben, deutlich höhere Renditen zu erzielen als Festgeld. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ETFs ein gewisses Risiko bergen und die Renditen von Jahr zu Jahr variieren können. Festgeld hingegen bietet eine sichere, wenn auch niedrigere Rendite. Bei deiner Anlageentscheidung solltest du daher immer auch deine persönliche Risikobereitschaft berücksichtigen.
Beispiel mit 3% Rendite
Mit einer Festgeldrendite von 3% p.a. ergibt sich ein etwas anderes Bild. Aber auch hier zeigt sich das Potenzial von ETFs. Angenommen, du investierst wiederum 10.000 Euro entweder in einen breit diversifizierten ETF oder legst es als Festgeld an. Der ETF weist weiterhin eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7% auf, während das Festgeld nun eine jährliche Rendite von 3% bietet. Nach 20 Jahren hätte sich dein ETF-Investment auf etwa 38.697 Euro erhöht, während dein Festgeld bei etwa 18.061 Euro liegen würde.
Jahr | ETF (7% p.a.) | Festgeld (3% p.a.) |
---|---|---|
0 | 10.000 € | 10.000 € |
5 | 14.026 € | 11.593 € |
10 | 19.672 € | 13.439 € |
15 | 27.590 € | 15.580 € |
20 | 38.697 € | 18.061 € |
Während das Festgeld bei 3% Zinsen attraktiver erscheint als bei 1%, zeigt die Berechnung immer noch den möglichen Vorteil von ETFs für langfristige Investitionen. Wie zuvor erwähnt, ist es wichtig, deine individuelle Risikotoleranz zu berücksichtigen, da ETFs zwar höhere Renditen bieten können, aber auch mit höheren Risiken verbunden sind.
Kosten und Flexibilität
Auch bei den Kosten und der Flexibilität unterscheiden sich ETFs und Festgeld:
Kosten: ETFs haben niedrige laufende Kosten, die durch eine günstige Verwaltung möglich sind. Allerdings fallen bei Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen Ordergebühren und möglicherweise Depotgebühren an. Informationen zu den Kosten eines ETF-Sparplans findest du hier. Bei Festgeld fallen hingegen keine laufenden Kosten an, da die Bank durch die Einlage Zinsen verdient.
Flexibilität: ETFs sind flexibler, da sie jederzeit gehandelt werden können und es keine Mindestlaufzeiten gibt. Bei Festgeld legst du dein Geld für einen bestimmten Zeitraum an – während dieser Zeit hast du keinen Zugriff darauf. Bei vorzeitiger Kündigung können Strafzinsen anfallen.
Individuelle Anlagestrategie entwickeln
Nachdem du die Unterschiede zwischen ETFs und Festgeld kennst und weißt, welche Anlageform besser zu deinem Risikoprofil und deinen Zielen passt, ist es an der Zeit, deine individuelle Anlagestrategie zu entwickeln. Hier sind ein paar Tipps, um herauszufinden, welche Art von Anleger du bist und wie du am besten vorgehen solltest:
- Bestimme dein Risikoprofil: Überlege, wie viel Risiko du bereit bist einzugehen und wie viel Sicherheit du dir wünschst. Einige Anleger sind eher risikoavers und bevorzugen eine sichere Investition wie Festgeld, während andere mehr Risiko eingehen wollen, um höhere Renditen zu erzielen – in diesem Fall wären ETFs passender.
- Definiere deine Anlageziele: Überlege, was du mit deinem angelegten Geld erreichen möchtest. Möchtest du in naher Zukunft ein Haus kaufen oder strebst du eine langfristige Altersvorsorge an? Deine Anlageziele und der Anlagehorizont beeinflussen die Wahl deiner Anlageform.
- Entscheide über die passende Diversifikation: Überlege, wie breit gestreut deine Anlagen sein sollen. Du kannst in verschiedene ETFs investieren, um dein Portfolio über verschiedene Länder, Branchen und Anlageklassen zu diversifizieren. Eine ausgewogene Mischung aus risikoarmen und risikoreicheren Anlagen sorgt für eine gute Balance zwischen Rendite und Sicherheit.
- Finde einen passenden Anbieter: Wenn du eine Anlageform gewählt hast, ist es wichtig, einen guten Anbieter zu finden, der deine Bedürfnisse erfüllen kann. Vergleiche die verschiedenen Broker und Banken, um die besten Konditionen, Kosten und Service zu erhalten. Nutze hierfür zum Beispiel unseren ETF-Broker-Vergleich oder unseren Festgeld-Vergleich.
Natürlich kann sich deine finanzielle Situation im Laufe der Zeit ändern und auch deine Anlagestrategie sollte darauf angepasst werden. Es ist wichtig, dein Portfolio regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen – sei es, um die Diversifikation zu erhöhen, neue Anlageziele zu definieren oder auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Letztendlich ist die Zusammenstellung deines Portfolios eine sehr persönliche Entscheidung, die von deinen individuellen Zielen, Bedürfnissen und Risikobereitschaft abhängt. Eine gut abgestimmte Mischung aus ETFs und Festgeld kann dir dabei helfen, dein Vermögen langfristig aufzubauen und gleichzeitig ein gewisses Maß an Sicherheit zu gewährleisten.
Automatisiertes Sparen und Anlegen
Um deine Anlagestrategie erfolgreich umzusetzen und kontinuierlich am Vermögensaufbau zu arbeiten, kannst du automatisierte Spar- und Anlagelösungen in Betracht ziehen. Dies erleichtert das regelmäßige Sparen und Investieren, ohne dass du jeden Monat aktiv daran denken musst.
- ETF-Sparplan: Ein ETF-Sparplan ist eine hervorragende Möglichkeit, regelmäßig in ETFs zu investieren. Du legst einen festen Betrag fest, der monatlich, quartalsweise oder halbjährlich in einen oder mehrere ETFs investiert wird. Dadurch profitierst du vom Cost-Average-Effekt, da du unabhängig vom aktuellen Kurs regelmäßig kaufst und somit möglicherweise günstigere Einkaufsmöglichkeiten nutzt. Erfahre mehr über die verschiedenen Sparplan-Anbieter in unserem ETF-Sparplan-Vergleich.
- Dauerauftrag für Festgeld: Um regelmäßig in Festgeld zu investieren, kannst du einen Dauerauftrag einrichten. Dabei überweist du regelmäßig einen festen Betrag von deinem Girokonto auf dein Festgeldkonto. Dadurch sparst du kontinuierlich und sicher an, ohne aktiv darüber nachzudenken.
- Automatische Portfolio-Rebalancing: Einige Broker bieten eine automatische Portfolio-Rebalancing-Funktion, die dabei hilft, dein Portfolio regelmäßig an deine Anlagestrategie anzupassen. Dies kann nützlich sein, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ETFs und Festgeld beizubehalten, ohne dass du ständig manuelle Anpassungen vornehmen musst.
Automatisierte Spar- und Anlagelösungen erleichtern dir das regelmäßige Sparen und sorgen dafür, dass dein Portfolio langfristig auf Kurs bleibt. Gerade für berufstätige Anleger oder solche, die keine Zeit oder Lust haben, ihre Finanzen ständig im Blick zu behalten, sind solche automatisierten Lösungen eine zeitsparende und stressfreie Möglichkeit, am Vermögensaufbau teilzuhaben. Insgesamt verlangt der erfolgreiche Vermögensaufbau eine sorgfältige Planung, Strategieentwicklung und Umsetzung, wobei die Kombination aus ETFs und Festgeld für viele Anleger eine ausgewogene Mischung aus Renditechancen und Sicherheit bietet. Setze auf automatisierte Lösungen, um den Sparprozess zu erleichtern, und passe deine Anlagestrategie bei Bedarf an, um langfristig erfolgreich Vermögen aufzubauen.
Fazit: ETF oder Festgeld – Was ist die bessere Wahl?
Die Entscheidung zwischen ETF und Festgeld hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen ab. Wenn du bereit bist, ein höheres Risiko einzugehen und auf langfristige Renditechancen setzen möchtest, sind ETFs die bessere Wahl. Sie sind jedoch weniger geeignet, wenn du Wert auf eine garantierte Rendite und kurze Laufzeiten legst – hier ist das Festgeld die bessere Option. Für viele Anleger kann es sinnvoll sein, beide Anlageformen zu nutzen, um Risiko und Rendite optimal zu balancieren. Du könntest zum Beispiel einen Teil deines Vermögens in ETFs investieren, um von der langfristig höheren Rendite zu profitieren, und gleichzeitig einen Teil in Festgeld anlegen, um Sicherheit und eine stetige Zinsausschüttung zu gewährleisten. Bevor du dich für eine Anlageform entscheidest, informiere dich ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten und vergleiche die Angebote auf dem Markt. Nutze unseren ETF-Broker-Vergleich und unseren Festgeld-Vergleich, um die besten Konditionen für deinen Vermögensaufbau zu finden.
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