Einmalanlage bei ETFs: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Einmalanlage für einen ETF - auf den richtigen Zeitpunkt achten
ETFs (Exchange Traded Funds) erfreuen sich als Geldanlage immer größerer Beliebtheit, da sie eine attraktive Rendite versprechen und eine breite Risikostreuung bieten. Diese börsengehandelten Fonds sind kostengünstig, da sie nicht aktiv gemanagt werden. Sie können in einen Sparplan einzahlen, doch ist auch die Einmalzahlung für eine Einmalanlage möglich. Dabei sollten Sie jedoch auf den richtigen Zeitpunkt achten, um das Beste aus Ihrer Investition herauszuholen.
Für wen sich eine ETF Einmalanlage lohnt
ETFs sind eine gute Alternative zu Einzelaktien, da sie einen kompletten Index und dessen Wertentwicklung widerspiegeln. Die Risikostreuung ist deutlich größer, da Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Anders als Investmentfonds werden diese börsengehandelten Fonds nicht aktiv gemanagt, was sie kostengünstiger macht. Für diejenigen, die langfristig für die Zukunft vorsorgen und ein Vermögen aufbauen möchten, ist ein ETF-Sparplan eine gute Wahl. Zumeist wird er monatlich bespart, doch sind auch größere Sparintervalle möglich. Da er schon mit niedrigen Sparraten bespart werden kann, ist er auch für Anleger mit einem schmalen Budget geeignet.
Im Gegensatz zu einem Sparplan ist auch die Einmalzahlung möglich. Sie erwerben mit einer Einmalanlage einen Anteil am ETF. Eine solche Einmalzahlung eignet sich für Anleger, die einen größeren Betrag flüssig haben und anlegen möchten. Das ist beispielsweise nach einer Erbschaft, einem Lottogewinn oder einer größeren Prämienzahlung durch den Arbeitgeber möglich. Sie müssen nicht immer hohe Beträge einzahlen. Sie können bereits eine Einmalzahlung von 1.000 Euro oder weniger leisten, doch kann Ihre Einmalzahlung auch wesentlich höher ausfallen. Solche Einmalanlagen sind als langfristige Geldanlage geeignet.
Sie benötigen für die Einmalanlage ein Depot. Sie können jederzeit weitere Anteile erwerben, die Sie auf Ihrem Depot hinterlegen. Darüber hinaus müssen Sie nicht bei einem ETF bleiben. Das Risiko streuen Sie, wenn Sie im Laufe der Zeit durch Einmalanlagen Anteile von verschiedenen ETFs erwerben. Das können ETFs von verschiedenen Anbietern wie iShares, Lyxor oder Amundi, aber auch von verschiedenen Indizes aus Deutschland, Europa, den USA und der ganzen Welt sein.
Der richtige Zeitpunkt für die Einmalanlage
Möchten Sie eine Einmalzahlung in einen ETF leisten, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Die ETFs überzeugen meistens mit einer attraktiven Rendite. Abhängig vom Index, den sie abbilden, kann die jährliche Rendite bei 7 bis 10 Prozent oder sogar höher liegen. Allerdings sollten Sie an die Volatilität denken. Fällt der abgebildete Index im Kurs, wirkt sich das auch auf den ETF aus. Betrachten Sie die Wertentwicklung verschiedener ETFs in der Vergangenheit, werden Sie feststellen, dass einige dieser Indexfonds ein starkes Wachstum über viele Jahre verzeichnen konnten, während es bei anderen ETFs zu drastischen Kursverlusten kam. Sie sollten daher daran denken, dass Sie unter ungünstigen Umständen beim Verkauf Ihrer Anteile weniger bekommen als Sie eingezahlt haben.
Umso wichtiger ist der richtige Zeitpunkt für die Einmalzahlung. Sie sollten nicht gerade dann einsteigen, wenn der Fonds erst vor kurzer Zeit aufgelegt wurde. Bei solchen neu aufgelegten ETFs besteht die Gefahr, dass sie aufgrund zu geringer Wirtschaftlichkeit liquidiert werden. Der Fonds sollte zur Zeit Ihrer Einmalanlage mindestens 5 Jahre alt sein, da Sie dann eine gute Vergleichsmöglichkeit haben.
So wie beim Kauf von Aktien sollten Sie Ihre Anteile dann erwerben, wenn der Kurs gerade niedrig ist. Erfahrene Anleger nutzen die technische Analyse anhand von Charts. Aus diesen Charts können Sie Trends für die Wertentwicklung ableiten und den Zeitpunkt für den Einstieg bestimmen. Für aktuelle Markttrends und Nachrichten können Sie sich auch regelmäßig über aktuelle Kurznachrichten informieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der sogenannte Zinseszinseffekt. Bei einer Einmalanlage wird das gesamte Kapital sofort verzinst, was langfristig zu höheren Renditen führen kann. Ein Beispiel zeigt, dass eine Einmalanlage von 10.000 Euro über 30 Jahre bei einer jährlichen Rendite von 8% das Kapital verzehnfacht, während ein Sparplan das Kapital nur um das Vierfache erhöht. Dies verdeutlicht, wie stark der Zinseszinseffekt bei einer Einmalanlage wirken kann.
Haben Sie Ihre Einmalzahlung geleistet, ist nicht auszuschließen, dass der ETF Kursverluste erleidet. Da jedoch eine gute Risikostreuung gewährleistet ist, können Verluste bei verschiedenen Wertpapieren durch Gewinne bei anderen Wertpapieren ausgeglichen werden. Der Kurs kann sich während des Anlagezeitraums erholen und wieder stark ansteigen. Sie sollten daher bei einem Kursverlust abwarten, ob sich der Kurs langfristig wieder erholt. Leisten Sie in mehrere ETFs eine Einmalzahlung zu unterschiedlichen Zeitpunkten, können Sie gegensteuern, da Sie bei anderen ETFs Gewinne erzielen können.
Einmalanlage vs. Sparplan
Es gibt keine pauschale Antwort darauf, ob eine Einmalanlage oder ein Sparplan die bessere Wahl ist. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von Ihrer persönlichen Anlagestrategie und Ihrem verfügbaren Kapital ab. Bei einer Einmalanlage wird das gesamte Kapital sofort investiert und kann von Anfang an vom Zinseszinseffekt profitieren. Das bedeutet, dass das Kapital langfristig stärker wachsen kann, da es über den gesamten Zeitraum verzinst wird.
Ein Sparplan hingegen bietet den Vorteil des sogenannten Cost-Average-Effekts. Da Sie regelmäßig kleinere Beträge investieren, kaufen Sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger. Dies kann das Risiko minimieren, da der Durchschnittspreis der Anteile über die Zeit gesehen niedriger sein kann als bei einer Einmalanlage. Der Sparplan ist besonders für Anleger geeignet, die nicht sofort einen größeren Betrag investieren können oder wollen. Für eine detaillierte Analyse der besten mobilen Apps für Sparpläne und ETFs können Sie sich hier informieren.
Eine Kombination beider Methoden kann ebenfalls sinnvoll sein. Sie können beispielsweise eine größere Einmalzahlung leisten und gleichzeitig einen Sparplan einrichten, um regelmäßig weiter zu investieren. So profitieren Sie sowohl vom Zinseszinseffekt als auch vom Cost-Average-Effekt.
Auf die Ertragsverwendung achten
Bei einer Einmalanlage in einen ETF ist die Ertragsverwendung wichtig. Bei ausschüttenden Fonds wird die Dividende ausgezahlt. Abhängig vom abgebildeten Index kann die Ausschüttung einmal jährlich, aber auch halbjährlich oder vierteljährlich erfolgen. Haben Sie eine hohe Einmalzahlung geleistet, macht sich diese Dividendenzahlung auf Ihrem Konto bemerkbar.
Für einen langfristigen Anlagehorizont ist jedoch die Einmalanlage mit einem thesaurierenden ETF besser geeignet. Die Dividende wird in Fondsvermögen reinvestiert. Langfristig zeigt sich das mit einer attraktiven Gewinnentwicklung. Sie profitieren vom Zinseszins. Bei einer hohen Einmalzahlung können jedes Mal für die Dividende entsprechend viele Fondsanteile erworben werden. Da Ihre Fondsanteile immer mehr werden, führt das zu einer immer höheren Dividende.
Erwartungen ermitteln und Sparziel festlegen
Mit dem Rendite- oder Dividendenrechner können Sie ermitteln, was Sie für den jeweiligen ETF mit Ihrer Einmalzahlung im Laufe der Jahre erwarten können. Sie können damit auch ein langfristiges Sparziel festlegen und Ihre Einmalanlage ermitteln.
Der Rechner zeigt Ihnen, wie die Wertentwicklung langfristig aussehen könnte, wenn sich die Rendite gleichbleibend entwickelt. Der Rechner gibt Ihnen jedoch nur eine grobe Orientierungshilfe, da sich die Rendite jederzeit aufgrund der Volatilität verändern kann. Sie können mit dem Rechner mehrere Varianten für verschiedene ETFs, Anlagezeiträume und Einmalzahlungen ausprobieren.
Kosten für die Einmalanlage für einen ETF
Bei den Direktbanken und Onlinebrokern sind die Kosten für eine Einmalanlage in einen ETF deutlich niedriger als bei den Filialbanken. Zur Hinterlegung Ihrer Anteile müssen Sie ein Depot eröffnen. Bei den meisten Onlinebrokern und Direktbanken kommt dieses Depot dauerhaft ohne Gebühren aus.
Ein Ausgabeaufschlag ist für einen ETF nicht üblich. Er kann in seltenen Fällen erhoben werden und ca. 2 Prozent auf die Einmalanlage betragen. Bei einer Einmalzahlung von 10.000 Euro sind das immerhin 200 Euro. Sie sollten darauf achten, dass dieser Aufschlag nicht erhoben wird.
Ein Kostenfaktor bei der ETF Einmalanlage ist die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER). Sie fällt bei den verschiedenen ETFs unterschiedlich hoch aus. Bei einigen ETFs liegt sie nur bei 0,2 bis 0,5 Prozent im Jahr, sie kann jedoch auch über 1 Prozent im Jahr betragen. Sie ist abhängig vom Emittenten des ETFs, beispielsweise Lyxor, iShares oder Amundi. Die Direktbank oder der Onlinebroker hat darauf keinen Einfluss. Diese Gesamtkostenquote setzt sich aus
- Verwaltungsgebühren des Herausgebers
- Depotgebühren, die der Herausgeber zahlen muss
- Lizenzgebühren für den nachgebildeten Index
- Vertriebsgebühren für die Erstellung von Broschüren und Dokumenten
zusammen.
Zusätzlich zahlen Sie für Ihre Einmalanlage in den ETF eine Ordergebühr. Sie ist abhängig vom Online-Broker und kann als fester Betrag, aber auch prozentual auf die Einmalzahlung erhoben werden. Hier lohnt sich ein Vergleich. ETFs können über die Onlinebroker börslich und außerbörslich gehandelt werden. Beim börslichen Handel fällt eine Gebühr an, die ungefähr mit der Gebühr für die Order vergleichbar ist. Handeln Sie außerbörslich, können Sie diese Gebühr sparen.
Im Rahmen von Aktionen bieten die Online-Broker immer wieder kostenlose ETFs an. Sie sind nicht völlig kostenlos, da Sie die TER in jedem Fall zahlen müssen.
Den richtigen Index auswählen
Für die Einmalanlage in einen ETF kommt es auf den richtigen Index an. Die Risikostreuung ist umso größer, je mehr Wertpapiere enthalten sind. Beliebte Indizes sind
- Euro STOXX 50 mit Aktien der 50 größten börsennotierten Unternehmen der Euro-Zone
- S&P 500 mit Aktien der 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen
- MSCI World mit Aktien von mehr als 1.600 börsennotierten Unternehmen aus 23 Ländern.
Darüber hinaus können Sie auch in den MSCI Emerging Markets mit Aktien aus Schwellenländern oder in einen osteuropäischen Index investieren. Wenn Sie sich für eine alternative Anlagemöglichkeit interessieren, könnte auch ein Silber ETF eine interessante Option sein.
Fazit: ETF Einmalanlage mit langfristigem Horizont
Eine ETF Einmalanlage sollte langfristig ausgelegt sein. Investieren Sie in einen thesaurierenden ETF, profitieren Sie langfristig vom Zinseszins. Die Einmalanlage ist mit geringen Kosten verbunden. Ein wichtiger Aspekt ist der richtige Index, der eine breite Risikostreuung ermöglicht. Zudem sollten Sie den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg wählen, um von niedrigen Kursen zu profitieren. Eine Kombination aus Einmalanlage und Sparplan kann die Vorteile beider Strategien vereinen und langfristig zu einer stabilen und attraktiven Rendite führen.
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