Dividendenstarke Aktien: Wie kannst Du investieren?
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Viele private Anleger suchen nach Aktien, die dividendenstark sind. In Deutschland erfolgt die Dividendenzahlung einmal, in den USA sogar viermal jährlich. Unter den US-amerikanischen Titeln gibt es zahlreiche Dividenden-Aristokraten. Können solche Titel auch in Krisenzeiten punkten?
Was kennzeichnet dividendenstarke Aktien?
Dividendenstarke Aktien sind bei vielen Privatanlegern beliebt, da sie regelmäßige Erträge bieten. Besonders in den USA, aber auch in Deutschland und der Schweiz, gibt es Unternehmen, die für ihre attraktiven Dividendenzahlungen bekannt sind. Diese Aktien sind vor allem dann interessant, wenn Du kurzfristig Erträge aus Deiner Anlage erzielen möchtest. Mit ihnen kannst Du ein passives Einkommen generieren, da die Dividende mindestens einmal jährlich ausgezahlt wird. Allerdings ist die Dividendenzahlung nicht garantiert – sie wird auf der Hauptversammlung beschlossen.
In den USA gibt es sogenannte Dividendenaristokraten – Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren jedes Jahr eine Dividende zahlen und diese kontinuierlich erhöhen. Beispiele für solche Unternehmen sind:
- PepsiCo, der Getränkehersteller, der seit 50 Jahren die Dividende jährlich steigert
- Aflac, ein Krankenversicherer, der seit 36 Jahren eine Dividende zahlt
- Illinois Tool Works, ein Maschinenbaukonzern, der seit 40 Jahren eine Dividende zahlt.
Auch Verizon, ein US-Telekommunikationsanbieter, zahlt seit 14 Jahren eine steigende Dividende, obwohl es noch kein Dividendenaristokrat ist. In den USA wird die Dividende oft quartalsweise ausgezahlt.
Aktuell zählen auch Unternehmen wie Exxon Mobil, Altria Group und General Mills zu den besten Dividendenzahlern in den USA. Exxon Mobil hat durch die Übernahme von Pioneer Natural Resources seine Position gestärkt, während Altria Group eine Dividendenrendite von 15 % bietet. General Mills, bekannt für Marken wie Cheerios und Yoplait, zahlt seit Jahrzehnten eine konstante Dividende.
In der Schweiz gibt es ebenfalls dividendenstarke Unternehmen, die als Dividendenadel bezeichnet werden. Bekannte Beispiele sind Roche, Novartis und Nestlé. Allerdings werden Schweizer Aktien nicht an deutschen Börsen gehandelt, was den Zugang erschwert. Eine Alternative ist der Kauf von ETFs, die diese Aktien enthalten. Auch bei ETFs wird die Dividende oft quartalsweise ausgezahlt oder thesauriert, also wieder angelegt.
Welche Titel aus Deutschland sind dividendenstark?
Auch einige DAX-Unternehmen sind für ihre Dividenden bekannt.
Beispiele für dividendenstarke deutsche Unternehmen sind:
- Münchner Rück, einer der größten Rückversicherer weltweit, der seit 21 Jahren eine Dividende zahlt
- Deutsche Post, die seit 12 Jahren kontinuierlich eine Dividende zahlt
- SAP, der Software-Riese, der seit 32 Jahren eine Dividende zahlt.
Neuere Beispiele für starke Dividendenzahler in Deutschland sind auch Unternehmen wie:
- Vonovia, das Immobilienunternehmen, das im August 2024 um 9,8 % gestiegen ist und in den letzten 12 Monaten eine Rendite von 45,1 % erzielt hat
- Allianz Group, die im August 2024 um 7,7 % gestiegen ist und in den letzten 12 Monaten eine Rendite von 31,4 % erzielt hat
- Hannover Rück, die im August 2024 um 7,4 % gestiegen ist und in den letzten 12 Monaten eine Rendite von 40,8 % erzielt hat.
Aktuelle Dividendenrenditen in Deutschland
Die Dividendenrenditen deutscher Unternehmen sind für viele Anleger ein wichtiger Faktor. Hier sind einige der aktuellen Dividendenrenditen für 2024:
- BASF: Dividendenrendite 6,97%, Dividende am 25.04.2024
- Bayer: Dividendenrendite 0,39%, Dividende am 26.04.2024
- BMW St: Dividendenrendite 6,34%, Dividende am 15.05.2024
- Continental: Dividendenrendite 3,56%, Dividende am 26.04.2024
- Deutsche Bank: Dividendenrendite 2,90%, Dividende am 16.05.2024
- Deutsche Post DHL: Dividendenrendite 4,83%, Dividende am 03.05.2024
- E.ON: Dividendenrendite 4,17%, Dividende am 16.05.2024
- Hannover Rück: Dividendenrendite 2,54%, Dividende am 06.05.2024
- Merck KGaA: Dividendenrendite 1,46%, Dividende am 26.04.2024
- Münchener Rück: Dividendenrendite 3,64%, Dividende am 25.04.2024
Wie schlagen sich dividendenstarke Aktien in Krisenzeiten?
Dividendenstarke Aktien können auch in Krisenzeiten eine gute Wahl sein. Allerdings hängt die Dividendenzahlung von der wirtschaftlichen Lage und der Gewinnsituation des Unternehmens ab. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist die Corona-Krise, die viele Unternehmen hart getroffen hat. So haben 30 % der europäischen Unternehmen ihre Dividendenzahlungen ausgesetzt oder gekürzt, darunter bekannte Namen wie:
- Adidas
- Deutsche Bank
- BNP Paribas.
Andere Unternehmen wie BMW, Daimler und Continental haben ihre Dividenden drastisch gekürzt. Trotzdem sind dividendenstarke Aktien oft stabiler als andere, da sie in der Regel über ein solides Geschäftsmodell verfügen. Besonders Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Basiskonsumgüter und Software, wie Nestlé oder SAP, sind in Krisenzeiten oft weniger betroffen.
Viele dieser Unternehmen sind sogenannte Large Caps, also große Konzerne, die weniger anfällig für Krisen sind als kleinere Unternehmen (Mid Caps oder Small Caps). Dennoch gibt es keine Garantie, dass auch diese Unternehmen nicht von Krisen betroffen werden. Mehr über die Unterschiede zwischen Large Caps und Small Caps erfährst du hier.
Eine Studie von Ned Davis Research zeigt, dass Dividendenaktien langfristig besser abschneiden als der breite Markt. Zwischen 1972 und 2022 erzielten Aktien, die kontinuierlich Dividenden ausschütteten und ihre Dividenden erhöhten, eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,6 % im S&P 500. Im Vergleich dazu lag die Rendite von Unternehmen, die keine Dividenden ausschütteten, nur bei 2,4 %.
Was Du bei der Investition in Dividendenaktien beachten solltest
Wenn Du in dividendenstarke Aktien investieren möchtest, solltest Du auf etablierte Unternehmen setzen, die als Dividendenaristokraten bekannt sind. Diese Unternehmen haben oft ein stabiles Geschäftsmodell und zahlen regelmäßig einen Teil ihres Gewinns als Dividende aus. Dividendenstarke Aktien sind oft weniger volatil und krisenbeständiger als Wachstumsaktien, bei denen die Gewinne oft in Forschung und Entwicklung fließen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass dividendenstarke Unternehmen in Krisenzeiten oft leichter an Kapital und Kredite kommen. Wichtig ist jedoch, dass die langfristigen Geschäftsaussichten des Unternehmens gut sind, um auch in Zukunft eine stabile Dividende zu gewährleisten.
Wichtige Aspekte bei der Auswahl von Dividendenaktien sind:
- Das Unternehmen: Ein Unternehmen mit einer starken Marktstellung, stabilen Einnahmequellen und soliden Bilanzen ist oft ein besserer Dividendenzahler als eines, das in einer volatilen Branche tätig ist.
- Dividendenhistorie: Unternehmen mit einer langen Geschichte stetiger oder steigender Ausschüttungen sind oft verlässlicher. Eine stabile Dividendenhistorie zeigt, dass das Unternehmen in der Vergangenheit durch verschiedene Marktzyklen hinweg gut performt hat.
- Wachstumspotenzial: Die besten ausschüttenden Aktien besitzen einen Treiber wie Pricing-Power oder einen leicht wachsenden Markt. Mit diesen Wachstumstreibern ermöglichen sie langfristiges Dividendenwachstum.
Weniger Rendite bei dividendenstarken Aktien
Obwohl dividendenstarke Aktien ein attraktives Einkommen bieten, solltest Du nicht nur auf die Höhe der Dividende achten. Diese Unternehmen sind oft weniger wachstumsstark, da sie einen Großteil ihres Gewinns an die Aktionäre ausschütten und weniger in Forschung und Entwicklung investieren. Wichtiger als die absolute Höhe der Dividende ist die Dividendenrendite, also das Verhältnis von Dividende zum Aktienkurs. Eine hohe Dividendenrendite kann auch auf einen stark gefallenen Aktienkurs hindeuten, was nicht immer ein gutes Zeichen ist. Mehr über die Bedeutung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) erfährst du hier.
Liste der größten Dividenden-ETFs
ISIN | Name | TER | Fondsvermögen |
---|---|---|---|
IE00B6YX5D40 | SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF | 0,35% | 2.768,582 Mio € |
IE00B979GK47 | SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats EUR Hdg UCITS ETF (Dist) | 0,40% | 1.712,342 Mio € |
IE00B8GKDB10 | Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF | 0,29% | 1.294,007 Mio € |
DE000A0F5UH1 | iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) | 0,46% | 1.145,194 Mio € |
IE00B0M62S72 | iShares Euro Dividend UCITS ETF EUR (Dist) | 0,40% | 731,507 Mio € |
IE00B0M63060 | iShares UK Dividend UCITS ETF GBP (Dist) | 0,40% | 654,71 Mio € |
DE0002635281 | iShares EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF (DE) | 0,31% | 652,163 Mio € |
IE00B9CQXS71 | SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF | 0,45% | 574,854 Mio € |
Aktien oder Dividenden-ETF?
Wenn Du nur in dividendenstarke Aktien investierst, kann die Risikostreuung zu kurz kommen. Eine bessere Option könnte ein Dividenden-ETF sein, der die dividendenstärksten Titel eines Index enthält. Hier sind einige Beispiele:
- iShares Dow Jones US Select Dividend UCITS ETF (DE) ISIN DE000A0D8Q49, WKN A0D8Q4
- Deka EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF ISIN DE000ETFL078, WKN ETFL07
- Deka DAXplus Maximum Dividend UCITS ETF ISIN DE000ETFL235, WKN ETFL23
- iShares DivDAX UCITS ETF (DE) ISIN DE0002635273, WKN 263527.
Fazit: Nicht nur die Höhe der Dividende spielt eine Rolle
Dividendenstarke Aktien bieten ein attraktives Passiveinkommen, da sie regelmäßig Dividenden ausschütten. Diese Titel aus Deutschland, der Schweiz und den USA sind oft auch in Krisenzeiten stabil. Allerdings solltest Du nicht nur auf die Höhe der Dividende achten, sondern auch auf die langfristige Perspektive und die Dividendenrendite. Ein Dividenden-ETF kann eine einfache Möglichkeit sein, in die dividendenstärksten Titel zu investieren. Mehr über die Funktionsweise von ETFs erfährst du hier.
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