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CFD vs. ETF: Was bringt höhere Renditen?

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Bringen CFDs durch ihren Hebel mehr Rendite als ETFs? Wir schauen uns die unterschiede zwischen beiden Anlagevehikeln an.

CFD vs. ETF: Was bringt höhere Renditen?

Wenn du in ETFs investierst, hast du wahrscheinlich ein langfristiges Ziel vor Augen. Ein gut laufender ETF wird von langfristigen Anlegern nicht einfach verkauft, selbst wenn die Wirtschaft oder die Kurse mal schwächeln. ETFs bieten eine stabile Rendite über die Zeit, da sie an einen Index gekoppelt sind. Beispielsweise hat der S&P 500 im Jahr 2023 eine Rendite von etwa 18,5% erzielt. Diese langfristige Stabilität macht ETFs zu einer beliebten Wahl für Privatanleger.

Bei Aktien sieht das oft anders aus. Hier reagieren viele Anleger emotionaler. Wenn die Kurse fallen, verkaufen sie oft aus Angst, noch mehr Geld zu verlieren. CFDs (Contracts for Difference) sind in dieser Hinsicht das genaue Gegenteil von ETFs. Sie sind kurzfristiger und emotionaler. Aber welches dieser Finanzprodukte bringt eigentlich die höhere Rendite?

CFD vs. ETF - Was sind die Unterschiede?

Schauen wir uns zuerst die Unterschiede zwischen ETFs und CFDs an. Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Index wie den DAX oder den S&P 500 abbildet. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds gibt es hier keinen Manager, der ständig Aktien kauft und verkauft. ETFs bieten eine natürliche Diversifikation, da sie eine Vielzahl von Aktien und Anleihen enthalten. Dies reduziert das Risiko und bietet eine stabile Rendite über die Zeit.

Ein CFD (Contract for Difference) ist ein ganz anderes Produkt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Vertrag zwischen zwei Parteien. CFDs sind Hebelprodukte, das heißt, du kannst mit einem kleinen Einsatz auf steigende oder fallende Kurse wetten. Derjenige, der richtig liegt, bekommt die Differenz zwischen dem Start- und dem Endkurs ausgezahlt. CFDs bieten eine hohe Flexibilität, da du sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen kannst. Allerdings ist das Risiko bei CFDs deutlich höher, da der Hebel zu großen Verlusten führen kann.

Rendite bei ETFs

Da ein ETF an einen Index gekoppelt ist, hängt deine Rendite von der Entwicklung dieses Index ab. Zum Beispiel hat der MSCI World Index in den letzten 10 Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 8% erzielt. Es gibt zwei Arten von ETFs: thesaurierende und ausschüttende. Thesaurierende ETFs reinvestieren Dividenden automatisch, während ausschüttende ETFs die Dividenden an dich auszahlen. Beide Varianten können Rendite bringen, wobei thesaurierende ETFs eher für langfristige Anleger gedacht sind.

Die Substanz eines ETFs besteht aus den Wertpapieren, die er hält. Das bedeutet, dass die Aktien und Anleihen im ETF die Grundlage für deine Rendite bilden. Zum einen spielen die Kursgewinne der enthaltenen Aktien eine Rolle, zum anderen die Dividenden. Ob der ETF die Dividenden ausschüttet oder reinvestiert, ist dabei zweitrangig – sie tragen in jedem Fall zur Rendite bei. Ein Beispiel: Der iShares Core MSCI World ETF hat im Jahr 2022 eine Rendite von 7,5% erzielt, wobei ein Teil dieser Rendite auf Dividenden zurückzuführen ist.

Im Jahr 2023 hat der S&P 500 eine Rendite von etwa 18,5% erzielt, was zeigt, dass ETFs auch in einem volatilen Marktumfeld stabile Renditen bieten können. Diese langfristige Stabilität macht ETFs zu einer beliebten Wahl für Privatanleger, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen.

Hebelwirkungen bei CFDs

Ein CFD funktioniert so: Zwei Parteien schließen einen Vertrag ab, der an den Kurs eines Basiswerts (z.B. einer Aktie) gekoppelt ist. Wenn du darauf wettest, dass der Kurs steigt, und das auch passiert, zahlt dir die Gegenpartei die Differenz. Liegt der Kurs am Ende niedriger, musst du die Differenz zahlen. Der Hebel sorgt dafür, dass du mit einem kleinen Einsatz große Gewinne erzielen kannst – aber auch große Verluste. Ein typischer Hebel bei CFDs liegt bei 1:10, was bedeutet, dass du mit einem Einsatz von 1.000 Euro auf eine Position von 10.000 Euro spekulierst.

CFDs werden oft zwischen Banken oder Finanzunternehmen gehandelt, aber auch Privatanleger können sie nutzen. Der Vorteil für Privatanleger: Du kannst mit wenig Kapital hohe Gewinne erzielen. Der Nachteil: Du kannst auch mehr verlieren, als du eingesetzt hast. Deshalb ist es wichtig, eine Liquiditätsreserve zu haben, um Verluste abzufedern. Laut einer Studie der BaFin verlieren etwa 75% der Privatanleger Geld beim Handel mit CFDs, was die Risiken dieses Produkts verdeutlicht.

Eine aktuelle Untersuchung der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zeigt, dass zwischen 74% und 89% der Privatanleger Geld beim CFD-Handel verlieren. Diese hohe Verlustquote unterstreicht die Risiken, die mit dem CFD-Handel verbunden sind, insbesondere für unerfahrene Anleger.

Hebelwirkungen bei ETFs

Auch ETFs können mit Hebeln ausgestattet sein, sogenannte Leverage-ETFs. Diese funktionieren etwas anders als CFDs: Du kannst nicht mehr verlieren, als du investiert hast. Leverage-ETFs verstärken die Kursbewegungen des zugrunde liegenden Index. Wenn der Index um 2% steigt, steigt der ETF um 4%. Fällt der Index, fällt der ETF ebenfalls überproportional. Ein Beispiel: Der ProShares Ultra S&P 500 ETF, ein Leverage-ETF, hat im Jahr 2023 eine Rendite von 37% erzielt, während der S&P 500 selbst um 18,5% gestiegen ist.

Das bedeutet, dass du bei steigenden Kursen hohe Gewinne mitnehmen kannst. Aber Vorsicht: Bei fallenden Kursen verlierst du auch schneller Geld. Leverage-ETFs sind daher eher für erfahrene Anleger geeignet, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen. Es ist wichtig zu beachten, dass Leverage-ETFs in der Regel für kurzfristige Strategien verwendet werden, da sie aufgrund der täglichen Neugewichtung langfristig nicht die gleiche Performance wie der zugrunde liegende Index erzielen können.

Die Risiken von CFDs und ETFs

Jede Investition birgt Risiken. Auch bei Aktien oder ETFs kann es zu einem Totalverlust kommen, wenn das Unternehmen pleitegeht oder die Kurse stark fallen. Deshalb ist es wichtig, sich über die Risiken im Klaren zu sein und sich gut zu informieren.

CFDs sind besonders riskant, vor allem für Privatanleger mit wenig Kapital. Der Hebel kann dazu führen, dass du mehr Geld verlierst, als du eingesetzt hast. Du bist verpflichtet, die Differenz an die Gegenpartei zu zahlen, egal wie hoch sie ist. Deshalb solltest du immer eine Liquiditätsreserve haben. Laut einer Untersuchung der ESMA verlieren etwa 74-89% der Privatanleger Geld beim CFD-Handel.

ETFs sind weniger riskant. Hier kannst du nur das Geld verlieren, das du investiert hast. Es gibt keine Nachschusspflicht wie bei CFDs. Wenn der ETF an Wert verliert, bekommst du beim Verkauf nur den geminderten Betrag zurück. Aber du musst keine zusätzlichen Zahlungen leisten. Ein weiterer Vorteil von ETFs ist die breite Diversifikation, die das Risiko eines Totalverlusts minimiert. Selbst in Krisenzeiten, wie der COVID-19-Pandemie, haben sich viele ETFs relativ schnell erholt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Regulierung. Während ETFs strengen regulatorischen Anforderungen unterliegen, sind CFDs in vielen Ländern weniger stark reguliert. Dies erhöht das Risiko für Privatanleger, insbesondere wenn sie bei nicht regulierten Brokern handeln. Die ESMA hat in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen, um den CFD-Handel für Privatanleger sicherer zu machen, indem sie Hebelbeschränkungen und Risikowarnungen eingeführt hat.

Fazit

Ob du mit CFDs oder ETFs mehr Rendite erzielst, hängt von deiner Strategie ab. CFDs eignen sich für kurzfristige Gewinne, aber du musst dich gut auskennen und bereit sein, Verluste zu akzeptieren. Der Hebel bei CFDs kann zu hohen Gewinnen führen, aber auch zu erheblichen Verlusten, die über deinen ursprünglichen Einsatz hinausgehen. ETFs hingegen sind eine gute Wahl für langfristige Investitionen. Sie bieten solide Renditen bei geringerem Risiko und sind besonders für Anleger geeignet, die eine langfristige Strategie verfolgen und von der Diversifikation profitieren möchten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETFs für die meisten Privatanleger die bessere Wahl sind, da sie eine stabile Rendite bei geringerem Risiko bieten. CFDs hingegen sind für erfahrene Anleger geeignet, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen, um kurzfristige Gewinne zu erzielen. Letztlich kommt es darauf an, welche Art von Anleger du bist und wie viel Risiko du eingehen möchtest.

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