BlackRock: Welche iShares-ETFs begeistern Anleger rund um den Globus?
Der größte Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, gilt zugleich als ein ETF-Vorreiter - die wiederum unter der Eigenmarke iShares vermarktet werden. Zum aktuellen Zeitpunkt verwaltet BlackRock mehr als acht Billionen US-Dollar, wovon ein großer Teil in den unterschiedlichen ETFs investiert ist.
Viele Blackrock-ETFs bilden die Kapitalmarktentwicklung in den Industrie-, Schwellenländern oder einzelnen Branchen ab. Dieser Artikel soll sich deshalb der Frage widmen, welche iShares-ETFs tatsächlich zu überzeugen wissen.
Einleitendes zu BlackRock
Der Vermögensverwalter, gegründet erst im Jahr 1988, wird häufig auch als das mächtigste Unternehmen der Welt bezeichnet. Begründet wird das mit der riesigen, schier unvorstellbaren Anlagesumme, die in verschiedenen BlackRock-Produkten investiert ist - so unter anderem in den iShares-ETFs. Neben diesen passiven Produkten, bietet das Unternehmen eine Reihe von hochkomplexen Finanzdienstleistungen und auch aktive Fonds an. Zusammenaddiert, hält das Unternehmen damit einen großen Teil aller weltweit verfügbaren Aktien von Unternehmen, wenn natürlich auch "nur" im Auftrag des Kunden.
Die iShares-ETFs erfreuen sich schon deshalb großer Popularität, weil hinter diesen eben der größte Vermögensverwalter der Welt steht. Aktuell befinden sich in dessen Portfolio etwas mehr als 600 ETFs und Publikumfonds, viele davon bilden große Kapitalmärkte ab, beispielsweise nach geografischer Unterteilung, einige ausgewählte Indizes, wiederum andere diverse Branchen. BlackRock beziehungsweise iShares haben den ETF also nicht neu erfunden und nicht revolutioniert. Sie bieten aber eine sehr breitgefächerte Produktpalette an, sind vor allem in Europa weitverbreitet und überzeugen Anleger in der Regel mit einer (relativ) niedrigen TER.
Übrigens: Während iShares hier in Deutschland zweifelsohne der Platzhirsch ist, sieht das in den USA ein wenig anders aus. Das liegt auch daran, dass Vanguard sich erst spät für einen Eintritt in den Europa-Markt entschied. Zudem wirst du im internationalen Vergleich feststellen, dass selbst ein BlackRock-ETF hierzulande nicht die niedrige TER anbietet, die Anleger aus den USA erhalten. Zumindest in diesem Sinne ist die "ETF-TER-Zweiklassengesellschaft" also (leider) noch in Takt.
Welche iShares-ETFs überzeugen?
Um herauszufinden, welcher ETF von BlackRock in der Praxis punktet, haben wir eine Unterteilung vorgenommen. Zunächst stellen wir dir unter den größten Fonds diese vor, welche eine attraktive und günstige Anlagemöglichkeit darstellen. Danach jene, welche Anleger als besonders interessant erachten und dann solche, die die strikten ESG-Kriterien einhalten - falls du nach SRI-Standards investieren möchtest.
Diese größten iShares-ETFs sind einen Blick wert:
iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983)
Natürlich darf der zweitgrößte, hier in Deutschland wohl aber bekannteste ETF nicht fehlen. Der Core MSCI World Fonds bildet die Industrieländer dieser Welt ab, thesauriert die Erträge und wurde zum damaligen Zeitpunkt mit einer historisch niedrigen TER von 0,20 % eingeführt - die heute aber schon eher zum Standard avancierte. Investiert sind mehr als 32.000 Millionen Euro, abgebildet werden alle Aktien physisch, die Tracking-Difference ist mit 0,06 % eigentlich immer sehr niedrig.
Der MSCI World Index beinhaltet etwas mehr als 1.560 Positionen und bietet Anlegern die Möglichkeit an der wirtschaftlichen und Kapitalmarktentwicklung der (westlichen) Welt teilzuhaben. Schwellen- und Entwicklungsländer sind in diesem ETF nicht enthalten. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn das passende Gegenstück kommt ebenfalls aus dem Hause BlackRock.
iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (ISIN: IE00BKM4GZ66)
Auch der zweite große "Kassenschlager" von iShares darf an dieser Stelle nicht fehlen. Wie schon beim erstgenannten Fonds, kennzeichnet die Bezeichnung "Core" den Umstand, dass solch ein ETF eigentlich in jedes Depot gehört. Statt den Industrieländern werden hier die Schwellenländer (Emerging Markets) erfasst - also beispielswiese China, Taiwan, Südkorea, Indien und Brasilien.
Die wichtigsten Merkmale:
- physische Replikation
- TER: 0,18 %
- TD: 0,11 %
- in US-Dollar geführt
- aktuell mehr als 16.300 Mio. Euro investiert
- knapp 3.000 Titel enthalten
- Top-10 macht ungefähr 23 % aus
Ein interessanter Umstand zeigt sich mit Hinblick auf die TER. Während üblicherweise EM-Fonds teurer als solche sind, die die Industrieländer abbilden, kostet dieser tatsächlich minimal weniger als der Core World. Außerdem werden Erträge wieder thesauriert, sprich im Fonds reinvestiert, wodurch einerseits die Steuerersparnis und andererseits der Zinseszinseffekt maximiert werden. Beide Core-ETFs kannst du simultan zueinander nutzen.
Die Trennung zwischen EM und Industrieländern ist vor allem deshalb sinnvoll, weil du so mehr Kontrolle darüber erhältst, wie du die einzelnen geografischen Märkte gewichten möchtest. Die klassische Verteilung entspricht zwei Dritteln des Kapitals auf den Core World und ein Drittel auf den EM ETF.
iShares Core S&P 500 UCITS ETF (ISIN: IE00B5BMR087)
Der nach investiertem Vermögen gewichtete größte ETF von iShares darf an dieser Stelle nicht fehlen. Er bietet dir Zugang zum S&P 500, in dem alle großen und mittleren amerikanischen Konzerne und Unternehmen enthalten sind. Vorteilhaft ist das unter anderem mit Hinblick auf eine mögliche Übergewichtung Amerikas, also wenn du diese anstrebst oder alternativ ein Länder-Portfolio aus verschiedenen ETFs aufbauen möchtest. Der Core S&P 500 Fonds kostet dich lediglich 0,07 % und hat eine TD von -0,24 %.
Ein gewisses Klumpenrisiko hat der S&P 500 aber zweifelsohne, denn mit den FAANG-Titeln belegt die Top-10 schon rund 27 % des kompletten Fonds. Das ist aber ein Umstand, der dich in allen USA-Fonds ereilt, wenn diese große Unternehmen nicht ausschließen. Wenig Sinn macht, sich diesen ETF simultan zum Core World ins Depot zu holen, da sonst zu große Überschneidungen vorkommen. Für die meisten Anleger, die es gern simpel und effektiv mögen, dürfte der Core World also die bessere Option darstellen.
Übrigens: Hier sei erwähnt, dass iShares derartige Fonds natürlich nicht nur für den S&P 500, sondern auch jeden anderen großen Index anbietet - wie zum Beispiel den Nasdaq oder DAX. Da diese reinen Index-Fonds aber nicht sonderlich spannend sind und die drei genannten Fonds sowieso nahezu alles abdecken, fokussieren wir uns im weiteren Verlauf auf die ETFs, die Anleger als besonders spannend erachten.
iShares Automation & Robotics UCITS ETF (Acc) (ISIN: IE00BYZK4552)
Eine potentiell lukrative Investition in die Zukunft könnte dieser ETF darstellen, der sich zwei ganz wichtigen Zukunftsthemen widmet: Automatisierung und Robotics/AI. In dem Fonds findest du einerseits sehr große und bekannte Unternehmen, beispielsweise NVIDIA und Apple, aber auch weniger bekannte Titel und mittelgroße Unternehmen, die in diesem Sektor als Innovationstreiber agieren. Die größte Position fällt auf Splunk, ebenfalls sind zwei Titel aus Japan in den Top-10 vertreten: Keyence und Nidec.
Erfahrene Anleger dürfte wenig überraschen, dass der Fonds sehr stark in die USA investiert ist, die mehr als die Hälfte des Fonds ausmachst, danach folgt Japan mit 21 %, die Eurozone kommt gerade mal auf 8 %. Eine TER von 0,40 % ist bei Sektor-ETFs nicht unüblich und auch nicht teuer, enthalten sind 133 Positionen. Seit seiner Auflage konnte der Fonds sehr starke Renditen vorweisen, der Spitzenwert stammt aus dem Jahr 2019 (40 %), in 2020 erzielte er eine Rendite von 27 %. Gemittelt kam der Fonds seit Auflage auf eine Rendite von 20,47 % p.a.
Solltest du besonderes Interesse an diesen Zukunftsthemen haben, möchtest aber nicht in einzelne Unternehmen investieren, die sich dann vielleicht doch nicht durchsetzen, ist die breite Diversifizierung über solch einen ETF eine sehr gute Option.
iShares Healthcare Innovation UCITS ETF (ISIN: IE00BYZK4776)
Zweifelsohne ebenfalls ein echtes Zukunftsthema. Laut BlackRock selbst ist dieser Fonds einer der zehn am häufigsten geklickten/angeschauten ETFs des Unternehmens. Anleger haben also zweifelsfrei sehr großes Interesse daran, wie das Gesundheitswesen und medizinische Innovationen in der Zukunft aussehen werden. Enthalten sind Unternehmen wie Nevro, Sysmex, Peptidream, Natera und ABIOMED. Da rund 70 % des Fonds in den USA investiert sind, bekommst du also ein Klumpenrisiko. Das lässt sich bei solch innovativen Sektor-ETFs aber nur schwer vermeiden, denn die USA sind nun einmal der weltweite Innovationsführer.
Seit seiner Auflage konnte der Fonds eine Rendite von 15,46 % p.a. erzielen, was sich absolut sehen lassen kann. Da hier aber auch einige Bio-Pharma-Unternehmen enthalten sind, ist der Fonds seit jeher recht volatil. Die Gesamtkosten belaufen sich auf eine TER von 0,40 %, was erneut ein guter Wert ist. Erträge werden reinvestiert, der Index wird physisch optimiert abgebildet. Liegen dir der Fortschritt der Medizin und des Gesundheitswesens besonders am Herzen, dürfte dieser ETF keine schlechte Anlagemöglichkeit darstellen. Da hier aber auch viele Wachstumsunternehmen enthalten sind, sollte dir bewusst sein, dass die Ausschläge sowohl nach oben als auch unten weitaus stärker als bei einem "Standard-ETF" sein können und werden.
iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE00B1XNHC34)
Einer der ESG-Fonds von iShares, der sich alternativen, umweltfreundlichen Energien widmet. Diesen ETF möchten wir dir wirklich nur empfehlen, wenn du ein grundlegendes Interesse an der Thematik hast. Seit jeher handelt es sich um einen der volatilsten Fonds, tatsächlich hat er außerdem seit Auflage nicht einmal eine Rendite, sondern einen Verlust erwirtschaftet. Der "Clean Energy"-Sektor ist seit jeher von teils starken Bubble-Bildungen gezeichnet, weshalb ein guter Einstiegszeitpunkt unerlässlich ist. Wenn du diesen findest, könntest du aber mittelfristig eine starke Rendite einfahren.
Die Volatilität des Sektors musst du mit einer höheren TER von 0,65 % zahlen, die TD beträgt zudem -0,41 %. Aktuell sind etwas mehr als 4.600 Millionen Euro investiert, Erträge schüttet der ETF aus. Das lohnt sich für deutsche Anleger gleich doppelt, wenn sie bisher ihren Kapitalertragssteuerfreibetrag noch nicht ausschöpfen, da sie so eine nach hinten verlagerte Besteuerung vermeiden können. Ebenfalls eine Eigenheit, die nur diesen Fonds auszeichnet: Nach den USA (40 %) ist das am zweitstärksten vertretene Land Dänemark mit 13,50 %.
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