Bayer-Aktie: Wie steht es um Prognose und Dividende?

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Die Bayer AG ist ein deutscher Chemiekonzern und Gründungsmitglied des deutschen Leitindex DAX. Investierst Du in die Aktie, kannst Du in jedem Jahr eine Dividende erwarten. Der Aktienkurs hat sich etwas abgeschwächt. Wie sieht es mit der Prognose für 2021 und zukünftig aus?

Bayer-Aktie: Wie steht es um Prognose und Dividende?

Was Du über Bayer wissen solltest

Bevor Du Dich mit der Aktie und der Prognose von Bayer näher beschäftigst, solltest Du mehr über das Unternehmen wissen. Der Chemie- und Pharmakonzern mit Sitz in Leverkusen wurde bereits 1863 gegründet und gehört zu den größten deutschen Unternehmen. Die Gründung des Unternehmens erfolgte im Wuppertaler Stadtbezirk Heckinghausen, dem damaligen Barmen. Friedrich Bayer, einer der beiden Gründer, nahm kaufmännische Aufgaben wahr, während sich der andere Gründer, Johann Friedrich Weskott, um die Produktion kümmerte. Weskott verfügte über chemische Kenntnisse, die er in einer Färberlehre erwarb. Das Unternehmen begann mit der Herstellung von Fuchsin und Anilin. Eine Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft erfolgte bereits 1873. Aufgrund der verkehrsungünstigen Lage des Unternehmens erfolgte eine Verlagerung nach Leverkusen. Eine wichtige Rolle spielte das Unternehmen im Ersten Weltkrieg, als es mit der Produktion von Chlorgas, Phosgen und Senfgas beschäftigt war. Nach dem Ersten Weltkrieg produzierte das Unternehmen ein Mittel gegen die Schlafkrankheit.

Auch im Zweiten Weltkrieg war das Chemie- und Pharma-Unternehmen von Bedeutung. Es produzierte Öl- und Schmierstoffe, Kautschuk sowie verschiedene Gase. Bayer musste auch Zwangs- und Fremdarbeiter beschäftigen, da das Unternehmen als kriegswichtiger Betrieb galt. Trotzdem der Chemiehersteller kriegswichtig war, hatte er mit den Kriegsfolgen zu kämpfen. Erste Auslandsverbindungen wurden vier Jahre nach Kriegsende geknüpft, zunächst mit Frankreich. Neue Großproduktionen folgten 1952 mit Penicillin und Medikamenten gegen Tuberkulose. Seitdem erlebte das Unternehmen Höhen und Tiefen. Umstrukturierungen wurden vorgenommen.

Daten und Fakten über Bayer

Um Dir ein Bild von der Aktie zu machen und eine Prognose zu erleichtern, solltest Du einen Blick auf die Daten und Fakten des Unternehmens werfen.

  • Wertpapierkennnummer der Aktie: WKN BAY001, ISIN DE000BAY0017
  • Indizes, in denen die Aktie gelistet ist: DAX, DivDAX
  • Dividendenzahlung: einmal jährlich
  • Unternehmenssitz: Leverkusen
  • Gründungsjahr: 1863
  • Zahl der Mitarbeiter Ende 2020: 99.500
  • Umsatz 2020: 41,4 Milliarden Euro
  • Ergebnis 2020: minus 10,495 Milliarden Euro

Der Umsatz 2019 lag noch bei 43,545 Milliarden Euro. Auch das Ergebnis war mit 4,09 Milliarden Euro noch positiv. Der rückläufige Umsatz und das negative Ergebnis 2020 sind teilweise auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, doch hat der Chemieriese auch noch mit anderen Problemen zu kämpfen.

Prognose 2021 bis 2023

Für eine Prognose lohnt sich ein Blick auf die zu erwartenden Geschäftszahlen.

  • Umsatzerlöse: 2021 = 41,414 Milliarden Euro; 2022 = 50,7 Milliarden Euro
  • Betriebsergebnis (EBIT): 2021 = 7,722 Milliarden Euro; 2022 = 10,8 Milliarden Euro
  • Gewinn: 2021 = 5,084 Milliarden Euro; 2022 = 5,4 Milliarden Euro

Für 2022 zeigt die Prognose eine deutliche Verbesserung. Auch die Dividende wurde für das Geschäftsjahr 2022 auf 2,40 Euro pro Aktie festgesetzt und für 2023 wird eine weitere Erhöhung erwartet.

Konzernstruktur von Bayer

Bayer hat in der Vergangenheit verschiedene andere Chemie- und Pharma-Unternehmen übernommen oder hält mehrheitlich Anteile daran. Das operative Geschäft gliedert sich in:

  • Pharmaceuticals für Erforschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb rezeptpflichtiger Medikamente, hauptsächlich für Frauengesundheit, Kardiologie und Onkologie
  • Consumer Health für Erforschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb rezeptfreier Produkte für Dermatologie, Schmerzbekämpfung, Magen-Darm-Beschwerden oder Nahrungsergänzungsmittel
  • Crop Science für Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel.

Darüber hinaus betreibt Bayer ein Kompetenzzentrum für geschäftsunterstützende Dienstleistungen. Das Unternehmen betreibt Standorte auf nahezu allen Kontinenten.

Probleme und Skandale

Probleme und Skandale in der Vergangenheit können sich negativ auf die Prognose für die Aktie von Bayer auswirken. Bayer hat zwar unter der Corona-Krise gelitten, wie die Geschäftszahlen zeigen, doch waren die Auswirkungen nicht so gravierend wie bei vielen anderen Unternehmen.

Anfang der 2000er Jahre geriet Bayer zusammen mit anderen Unternehmen wegen des Verkaufs von HIV-verunreinigten Blutprodukten in die Kritik. Die Produkte wurden auch nach Übersee verkauft. In der Folge verstarben in Hongkong und Taiwan Hunderte von Menschen. Auch der Cholesterinsenker Lipobay, der bis dahin erfolgreich war, brachte Bayer aufgrund von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und mit Todesfolgen Anfang der 2000er Jahre in die Negativschlagzeilen. Die Antibabypille Yasminelle hatte als Nebenwirkungen ein erhöhtes Risiko für Thrombose und Embolien. Der Hersteller hatte nicht genügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt.

In die Kritik geriet Bayer auch aufgrund der Verletzungen von Menschenrechten und der Missachtung des Umweltschutzes. Pflanzenschutzmittel, aber auch Kinderarbeit in den Entwicklungsländern und Import von Rohstoffen aus Kriegsgebieten waren Gegenstand massiver Kritik. Hier erfährst du mehr über das Marktrisiko bei Unternehmen wie Bayer.

Rechtliche und regulatorische Entwicklungen

Neben den Glyphosat-Klagen gab es weitere rechtliche Auseinandersetzungen, insbesondere bezüglich des Verhütungsmittels Essure. Diese haben sich jedoch teilweise positiv für Bayer entwickelt. In verschiedenen Regionen wurden neue Produktgenehmigungen erhalten, was das Wachstum in den Bereichen Pflanzenschutz und Pharmazeutika unterstützt.

Unternehmensstruktur und Partnerschaften

Bayer hat weitere strategische Partnerschaften, insbesondere im Bereich der Biotechnologie und der digitalen Landwirtschaft, eingegangen, um seine Innovationskraft zu stärken. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sind weiter gestiegen, mit einem Fokus auf nachhaltige und innovative Lösungen in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft.

Markt und Aktionäre

Der Aktienkurs von Bayer hat sich seit September 2021 stabilisiert und zeigt Anzeichen einer Erholung, trotz der anhaltenden Herausforderungen. Die Aktionärsstruktur hat sich nur geringfügig geändert, mit den gleichen großen Investoren wie BlackRock und anderen institutionellen Anlegern, die weiterhin bedeutende Anteile halten. Welche Indizes und Fonds in den USA derzeit überzeugen, kannst du hier nachlesen.

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Bayer hat seine Nachhaltigkeitsinitiativen ausgeweitet, mit Schwerpunkten auf Umweltschutz, sozialer Verantwortung und guter Unternehmensführung. Das Unternehmen hat Maßnahmen ergriffen, um Kinderarbeit in den Lieferketten zu vermeiden und Menschenrechte zu schützen, was zu einer verbesserten Reputation in diesen Bereichen geführt hat. Weitere Informationen zu nachhaltigen Anlageoptionen findest du in diesem Artikel.

Fazit

Seit der Veröffentlichung des Artikels im September 2021 hat Bayer Fortschritte in verschiedenen Bereichen gemacht, trotz anhaltender Herausforderungen. Die Dividendenpolitik, die Geschäftsentwicklung und die regulatorischen Entwicklungen zeigen eine positive Tendenz, während das Unternehmen weiterhin auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung setzt. Für Anleger ist es wichtig, die verschiedenen Risiken und Chancen der Bayer-Aktie im Vergleich zu anderen Optionen zu kennen. Mehr dazu erfährst du hier.

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