Baldiger Frieden in der Ukraine? So sollten sich Anleger vorbereiten
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Stell dir vor, nach jahrelanger Unsicherheit und geopolitischen Turbulenzen kehrt endlich der Frieden in der Ukraine ein. Was bedeutet das für die globalen Märkte – und vor allem für dein Depot? In den letzten Monaten kursierten vermehrt Spekulationen über einen möglichen Friedensschluss im Ukraine-Konflikt. Auch wenn der Weg zum Frieden noch steinig ist, bereitet sich der Markt bereits auf einen möglichen Wendepunkt vor. In diesem Artikel beleuchten wir, wie sich ein Friedensschluss auf Aktien und ETFs auswirken könnte und welche Strategien du als Anleger in Betracht ziehen solltest.
1. Der Weg zum Frieden – Aktuelle Lage und erste Anzeichen
Seit Jahren beschäftigt der Ukraine-Konflikt nicht nur Politik und Gesellschaft, sondern auch die Finanzmärkte. Die Unsicherheit hat zu Volatilität und spekulativen Kursbewegungen geführt. Doch aktuell zeichnen sich erste Anzeichen ab, dass die Fronten sich langsam entspannen könnten. Verhandlungen und erste, wenn auch vorsichtige, Signale aus den diplomatischen Kreisen wecken Hoffnung auf einen baldigen Friedensschluss.
Die Frage, ob der alte und neue US-Präsident Donald Trump kurzfristig einen Frieden im Ukraine-Krieg herbeiführen kann, ist äußerst komplex und hängt von mehreren Faktoren ab. Basierend auf den aktuellen Entwicklungen und Berichten lässt sich die Situation wie folgt analysieren:
Trumps Ansatz und aktuelle Bemühungen
- Direkte Gespräche mit Putin: Trump hat kürzlich eine längere Telefonkonferenz mit Wladimir Putin geführt und angekündigt, dass beide Seiten bereit seien, Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts aufzunehmen. Er plant sogar ein persönliches Treffen mit Putin, möglicherweise in Saudi-Arabien.
- Einseitige US-Initiative: Trumps Ansatz scheint darauf abzuzielen, die Verhandlungen direkt mit Russland zu führen, ohne die europäischen Verbündeten oder die Ukraine gleichberechtigt einzubinden. Dies hat sowohl in der Ukraine als auch bei europäischen Führern Besorgnis ausgelöst, da befürchtet wird, dass die Ukraine zu großen Zugeständnissen gezwungen werden könnte.
- Leaked Peace Plan: Ein angeblicher "100-Tage-Friedensplan" sieht vor, den Krieg entlang der aktuellen Frontlinien einzufrieren und Russland die Kontrolle über besetzte ukrainische Gebiete zu belassen. Dies würde voraussichtlich von der Ukraine verlangen, territoriale Verluste hinzunehmen und auf NATO-Mitgliedschaft zu verzichten.
Herausforderungen für einen kurzfristigen Frieden
- Widerstand der Ukraine: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat klar gemacht, dass die Ukraine keine Vereinbarung akzeptieren wird, die ohne ihre volle Beteiligung getroffen wird oder ihre territoriale Integrität gefährdet. Er fordert Sicherheitsgarantien und eine stärkere Einbindung europäischer Partner in den Verhandlungsprozess.
- Europäische Bedenken: Europäische Staats- und Regierungschefs wie Olaf Scholz und Emmanuel Macron haben davor gewarnt, dass ein "Diktatfrieden" langfristig zu einer aggressiveren Haltung Russlands führen könnte. Sie drängen darauf, dass Europa eine Schlüsselrolle in den Verhandlungen spielen muss.
- Russlands Forderungen: Russland verlangt nicht nur territoriale Zugeständnisse der Ukraine, sondern auch Sicherheitsgarantien von der NATO, einschließlich einer Rückkehr zu den Grenzen von 1997. Diese Forderungen sind für viele westliche Länder inakzeptabel.
Auswirkungen eines möglichen Friedens
- Geopolitische Stabilität: Ein Ende des Krieges würde global positiv aufgenommen werden und könnte die Spannungen zwischen Russland und dem Westen reduzieren.
- Wirtschaftliche Entlastung: Die Energiepreise könnten sinken, was insbesondere Europa zugutekäme. Auch die globalen Lebensmittelpreise könnten stabilisiert werden, da die Ukraine wieder als wichtiger Getreideexporteur agieren könnte.
- Risiken eines "faulen Friedens": Sollte der Frieden auf Kosten der Ukraine gehen, könnte dies langfristig zu neuen Konflikten führen und das Vertrauen in westliche Allianzen schwächen.
Ein Ende des Konflikts würde weitreichende Folgen haben: weniger geopolitische Risiken, stabilere Handelsbeziehungen und vor allem eine Rückkehr zu mehr wirtschaftlicher Normalität in der Region. Anleger können von diesen Entwicklungen profitieren – wenn sie jetzt richtig handeln und ihr Portfolio entsprechend ausrichten.
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2. Auswirkungen auf die Aktienmärkte
Ein Friedensschluss könnte die Märkte in vielerlei Hinsicht beeinflussen. Grundsätzlich lassen sich zwei große Effekte unterscheiden: positive Impulse in einigen Sektoren und mögliche Korrekturen in anderen Bereichen.
2.1 Positive Reaktionen
Europäische Aktien:
Die Aussicht auf Frieden schafft Sicherheit. Unternehmen aus den Bereichen Infrastruktur, Industrie und Rohstoffe könnten massiv profitieren – nicht zuletzt, weil Wiederaufbauprojekte in der Ukraine einen Schub auslösen würden. Konkret könnten folgende Bereiche zu den Gewinnern zählen:
- Infrastrukturunternehmen: Firmen wie Siemens, Heidelberg Materials oder Traton könnten vom Wiederaufbau der Ukraine profitieren. Ein neuer Bauboom und Investitionen in die Erneuerung von Infrastrukturprojekten beflügeln die Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen.
- Banken mit Osteuropa-Engagement: Banken wie UniCredit oder Erste Group Bank verfügen über ein Engagement in den osteuropäischen Märkten. Eine wirtschaftliche Erholung in der Region würde deren Kreditgeschäfte und Investmentportfolios aufwerten.
- Industrie- und Rohstoffunternehmen: Auch Unternehmen wie ArcelorMittal oder Volvo, die auf Baumaterialien und Maschinen setzen, könnten von einer erhöhten Bautätigkeit profitieren.
Amerikanische Aktien:
Auch die USA stehen im Fokus, denn eine Stabilisierung der geopolitischen Lage kann indirekt auch hier positive Effekte auslösen:
- Energieunternehmen: Ein Wiederaufleben des Handels mit Russland – insbesondere im Öl- und Gassektor – könnte für Unternehmen wie ExxonMobil oder Chevron günstig sein.
- Technologieunternehmen: Lieferketten und globale Märkte entspannen sich, was auch für Unternehmen wie Apple oder Microsoft positive Nebeneffekte haben könnte.
2.2 Negative Reaktionen
Natürlich gibt es auch Bereiche, die eher unter einem Friedensschluss leiden könnten:
- Verteidigungsunternehmen: Sektoren, die bislang von der anhaltenden Unsicherheit profitiert haben, wie etwa europäische Rüstungsunternehmen (z. B. Rheinmetall oder Leonardo), müssten sich auf einen Nachfragerückgang einstellen. Weniger Konflikt bedeutet weniger Bedarf an Waffen und Verteidigungstechnologie.
- Energieversorger: Sinkende Gaspreise, bedingt durch die Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen, könnten Unternehmen wie RWE oder Engie unter Druck setzen, da ihre Margen schrumpfen.
Die Marktreaktionen werden also nicht einheitlich ausfallen. Die genaue Dynamik hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter geopolitische Entwicklungen, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und branchenspezifische Trends.
3. ETFs – Das stille Fundament deines Portfolios
ETFs (Exchange Traded Funds) gelten als effizientes Instrument, um breit gestreut in verschiedene Sektoren und Regionen zu investieren. Im Kontext eines möglichen Friedensschlusses in der Ukraine eröffnen sich interessante Chancen, aber auch gewisse Risiken.
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3.1 ETFs, die profitieren könnten
Du könntest insbesondere in folgende ETF-Segmente investieren:
- Infrastruktur-ETFs:
Beispiele:Diese Fonds setzen auf Unternehmen, die vom Wiederaufbau und der Erneuerung von Infrastrukturprojekten in Europa profitieren. Ein stabileres geopolitisches Klima und Investitionen in die Region könnten hier deutliche Impulse geben. - Rohstoff-ETFs:
Beispiele:Ein Friedensschluss könnte den Rohstoffsektor beflügeln. Steigende Nachfrage nach Baumaterialien und Rohstoffen – etwa Stahl, Kupfer oder auch seltene Erden – spricht für eine langfristige Aufwertung dieser Anlagen. - Schwellenländer-ETFs mit Osteuropa-Fokus:
Beispiel:Mit einer wirtschaftlichen Erholung in osteuropäischen Ländern könnten diese Fonds an Fahrt gewinnen. - Agrar-ETFs:
Beispiel:Die Ukraine ist ein bedeutender Exporteur von Getreide und Sonnenblumenöl. Ein Friedensschluss könnte die Produktion und den Export steigern, was sich positiv auf Agrar-Fonds auswirkt.
3.2 ETFs, die vorsichtig zu genießen sind
Auf der anderen Seite gibt es auch ETFs, die in einem Szenario mit Frieden Nachteile erleiden könnten:
- Verteidigungs-ETFs:
ETFs mit einem starken Fokus auf Rüstungsunternehmen müssen mit rückläufigen Umsätzen rechnen, wenn der Bedarf an militärischer Ausrüstung sinkt. - Energieversorger-ETFs:
Insbesondere solche Fonds, die stark auf europäische Energieversorger setzen, könnten unter fallenden Gas- und Energiepreisen leiden.
Durch eine kluge Mischung und Diversifikation kannst du als Anleger jedoch das Risiko minimieren und von den Chancen profitieren.
4. Strategische Überlegungen für Privatanleger
Ein Friedensschluss in der Ukraine ist nicht nur ein geopolitisches Ereignis, sondern auch ein Weckruf für Anleger, ihr Portfolio strategisch neu auszurichten. Hier einige Tipps, wie du dich vorbereiten kannst:
- Diversifikation:
Setze nicht alles auf eine Karte. Eine breite Streuung über verschiedene Sektoren und Regionen schützt dein Depot vor unvorhergesehenen Schwankungen. Nutze eine Kombination aus Einzelaktien und ETFs, um sowohl von der potenziellen Erholung als auch von der Stabilität breiter Märkte zu profitieren. - Langfristige Perspektive:
Ein Friedensschluss kann kurzfristig für Aufregung sorgen – langfristig bietet er jedoch Chancen. Investiere in Unternehmen und Fonds, die nachhaltig und zukunftsorientiert aufgestellt sind, etwa in den Bereichen Infrastruktur, Rohstoffe und erneuerbare Energien. - Risikomanagement:
Selbst im besten Szenario gibt es immer Unwägbarkeiten. Setze auf ein solides Risikomanagement: Regelmäßige Portfolioüberprüfung, Stop-Loss-Orders und das Bewusstsein, dass auch nach einem Friedensschluss Übergangsphasen mit erhöhter Volatilität möglich sind. - Flexibilität bewahren:
Die geopolitische Lage kann sich schnell ändern. Bleibe informiert und passe deine Strategie flexibel an neue Entwicklungen an. Ein regelmäßiger Check deines Portfolios hilft dir dabei, zeitnah auf Marktveränderungen zu reagieren.
Mit diesen Überlegungen bist du besser gerüstet, um in einem potenziellen Friedensszenario Chancen zu erkennen und Risiken zu minimieren.
5. Fallbeispiele: Unternehmen, die von einem Friedensschluss profitieren könnten
Neben ETFs gibt es auch einzelne Unternehmen, die direkt von einer Stabilisierung der Region profitieren könnten. Hier eine Auswahl von Unternehmen, die in verschiedenen Sektoren angesiedelt sind:
5.1 Ukrainische Unternehmen
- Kernel Holding S.A.:
Führend in der Agrarproduktion, profitierte bereits von ersten Friedensgesprächen mit Kursgewinnen von über 24 %. - MHP SE:
Ein bedeutender ukrainischer Agrarkonzern, spezialisiert auf Geflügelproduktion. Erste Anzeichen deuten auf ein Potenzial von nahezu 14 % Kursanstieg hin. - Ferrexpo:
Als Eisenerzproduzent könnte das Unternehmen von stabileren Exportbedingungen profitieren. - Astarta Holding N.V. und KSG Agro:
Beide Unternehmen stehen für eine starke Agrarproduktion und dürften durch eine wirtschaftliche Erholung in der Region profitieren.
5.2 Europäische Unternehmen
- Siemens AG:
Ein klassischer Fall: Vom Wiederaufbau der Infrastruktur in der Ukraine könnte Siemens erheblich profitieren. - Heidelberg Materials AG:
Mit einem breiten Spektrum an Baustoffen ist das Unternehmen gut aufgestellt, um von einem Neubeginn in der Region zu profitieren. - Rheinmetall AG:
Trotz eines möglichen Friedensschlusses bleibt die geopolitische Lage angespannt. NATO-Staaten haben sich verpflichtet, ihre Verteidigungsausgaben dauerhaft zu erhöhen, was Rheinmetall weiterhin zugutekommen dürfte. - E.ON SE:
Energieunternehmen wie E.ON könnten durch sinkende Gaspreise und neue Energieprojekte profitieren. - CRH plc:
Liefert essenzielle Materialien für den Wiederaufbau – international agierend und bestens positioniert. - Kion Group AG: Die Kion Group ist ein weltweit führender Anbieter von Gabelstaplern, Lagertechnik und verbundenen Dienstleistungen sowie Supply-Chain-Lösungen. Beim Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur und Industrie werden effiziente Logistiklösungen benötigt. Kion könnte durch die Lieferung von Materialtransportlösungen und Lagertechnik profitieren.
- ABB Group:
Unterstützt mit fortschrittlichen Automatisierungs- und Energieversorgungslösungen die Modernisierung der Infrastruktur. - Konecranes Oyj: Konecranes ist ein führender Hersteller von Hebezeugen und Krananlagen für verschiedene Industrien. Der Wiederaufbau von Häfen, Bahnhöfen und Industrieanlagen in der Ukraine erfordert moderne Hebe- und Fördertechnik, was Konecranes Geschäftsmöglichkeiten bietet.
- Evonik Industries:
Spezialisiert auf innovative Spezialchemikalien, die in verschiedensten Industriezweigen Anwendung finden. - Volvo:
Produziert Baumaschinen und Nutzfahrzeuge, die für groß angelegte Bauprojekte unerlässlich sind. - Weir Group:
Liefert spezialisierte Ausrüstungen für den Bergbau und die Bauindustrie, ein wichtiger Faktor im Wiederaufbau. - BASF:
Bietet wichtige chemische Produkte und Lösungen, die für Bau- und Infrastrukturprojekte unverzichtbar sind. - Wacker Chemie AG: Wacker Chemie ist ein global operierendes Chemieunternehmen, das Produkte wie Silikone, Polymere und Biotechnologie-Erzeugnisse herstellt. Die Produkte von Wacker könnten im Bauwesen, bei der Energieerzeugung und in der industriellen Fertigung in der Ukraine Anwendung finden.
- Alstom S.A.: Alstom könnte beim Wiederaufbau und der Modernisierung des ukrainischen Schienennetzes und des öffentlichen Nahverkehrs eine wichtige Rolle spielen.
- Weitere Namen:
Unternehmen wie Vestas Wind Systems, Schneider Electric oder Airbus bieten ebenfalls Chancen, wenn sich Investitionsströme in den Wiederaufbau und erneuerbare Energien verlagern.
5.3 US-Unternehmen
- Caterpillar Inc.:
Als führender Anbieter von Bau- und Bergbaumaschinen profitiert Caterpillar von einem Wiederaufbau, der weltweit neue Projekte auslöst. - Freeport-McMoRan Inc. und Tesla Inc.:
Während Freeport-McMoRan in der Bergbauindustrie agiert, könnte Tesla vom Zugang zu ukrainischen Lithiumvorkommen für Batterien profitieren. - Freeport-McMoRan:
Profitierend aus der Bergbauindustrie, kann das Unternehmen von neuen Lieferketten und Rohstoffengpässen profitieren. - Tesla:
Kann von der Erschließung ukrainischer Lithiumvorkommen für Batterien profitieren. - General Electric Co. (GE):
GE könnte im Energiesektor aktiv werden und neue Projekte im Bereich Energieinfrastruktur anstoßen.
5.4 Internationale Rohstoff- und Bergbauunternehmen
- Rio Tinto Group:
Ein bedeutender Akteur, der von ukrainischen Titan- und Lithiumvorkommen profitieren könnte. - BHP Group Ltd.:
Als weltweit führender Rohstoffproduzent hat BHP das Potenzial, von neuen Lieferketten und Rohstoffengpässen zu profitieren. - Glencore plc:
Mit einem breiten Engagement im Rohstoffhandel könnte Glencore vom Zugang zu kritischen Mineralien wie Graphit und seltenen Erden profitieren.
Diese Fallbeispiele zeigen, dass nicht nur ETFs, sondern auch einzelne Unternehmen Chancen in einem Szenario des Friedensabschlusses bieten. Die Diversifikation über verschiedene Branchen hinweg bleibt dabei ein zentraler Erfolgsfaktor.
6. Statistiken und Zahlen – Was du wirklich wissen musst
Zahlen und Daten liefern die Grundlage für fundierte Anlageentscheidungen. Hier einige Fakten, die im Zusammenhang mit einem möglichen Friedensschluss in der Ukraine besonders relevant sind:
- Exportstatistiken der Ukraine:
Vor dem Krieg war die Ukraine einer der größten Exporteure von Getreide – rund 10 % des weltweiten Weizenexports und etwa 50 % des globalen Sonnenblumenölmarktes. Ein Wiederaufleben der Produktion könnte globale Lebensmittelpreise senken und die Versorgungssicherheit verbessern. - Energiepreise:
Sollte Russland wieder Pipeline-Gas nach Europa liefern, könnte dies die europäischen Gaspreise um bis zu 30 % senken. Niedrigere Energiekosten wirken sich positiv auf die Produktionskosten europäischer Unternehmen aus und können langfristig die Wettbewerbsfähigkeit steigern. - Währungs- und Inflationsentwicklung:
Eine Stabilisierung in Europa könnte auch zu einer Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro führen. Gleichzeitig könnte eine Senkung der Energie- und Lebensmittelpreise die globale Inflation dämpfen. Länder wie Deutschland, die stark von russischen Rohstoffen abhängig sind, könnten hier besonders profitieren.
Diese Zahlen helfen dir, die makroökonomischen Zusammenhänge besser zu verstehen und deine Anlagestrategie fundiert anzupassen.
7. Szenarien – Optimistisch und realistisch
Wenn wir in die Zukunft blicken, lohnt es sich, verschiedene Szenarien in Betracht zu ziehen. Ein Friedensschluss in der Ukraine kann in unterschiedlichen Ausprägungen eintreten – vom raschen Wiederaufbau bis zu einer längeren Übergangsphase.
7.1 Optimistisches Szenario
Stell dir vor, der Frieden hält schnell an und Investitionen fließen in den Wiederaufbau der Region. Das könnte bedeuten:
- Massiver Infrastrukturboom:
Unternehmen aus den Bereichen Bau, Material und Energie werden von einem gesteigerten Investitionsklima profitieren. - Stärkung der Märkte:
Sowohl europäische als auch amerikanische Aktien könnten eine deutliche Erholung erleben, da das Vertrauen der Investoren zurückkehrt. - Rohstoff- und Agrarsektor:
Eine Rückkehr zu stabilen Lieferketten führt zu besseren Preisen und geringerer Inflation, was besonders für Agrar- und Rohstoffunternehmen positiv ist.
7.2 Realistisches Szenario
Alternativ könnte der Übergang in den Frieden langsamer verlaufen:
- Übergangsphase mit Volatilität:
Trotz eines Friedensschlusses bleibt die Unsicherheit über die langfristige politische und wirtschaftliche Entwicklung bestehen. Kurzfristige Schwankungen sind also weiterhin möglich. - Selektive Gewinner und Verlierer:
Einige Branchen, wie Verteidigung oder traditionelle Energieversorger, müssen sich auf schrumpfende Märkte einstellen, während andere, insbesondere Infrastruktur- und Rohstoffunternehmen, langfristig profitieren. - Investitionsanpassungen:
Anleger sollten in diesem Szenario darauf achten, ihr Portfolio flexibel zu halten und regelmäßig umzuschichten.
Was kannst du tun? Ganz einfach: Verfolge die Entwicklungen genau und passe deine Strategie flexibel an. Egal, ob optimistisch oder eher vorsichtig – eine breit diversifizierte Strategie ist in Zeiten des Wandels immer die beste Wahl.
8. Konkrete Empfehlungen – So stellst du dein Depot auf
Hier noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, wie du dein Portfolio an ein mögliches Friedensszenario anpassen kannst:
- Setze auf Diversifikation:
Investiere in eine Mischung aus ETFs und ausgewählten Einzelaktien. So profitierst du von den breiteren Trends, während du gleichzeitig gezielt auf Gewinner in bestimmten Branchen setzt. - Bevorzuge zukunftsorientierte Sektoren:
Insbesondere Infrastruktur, Rohstoffe, erneuerbare Energien und Agrarunternehmen bieten langfristig attraktive Wachstumschancen. - Überprüfe dein Risiko:
Schütze dein Depot durch eine kluge Risikostreuung. Vermeide übermäßige Konzentrationen in einem Sektor – selbst bei einem Friedensschluss bleibt die Finanzwelt unvorhersehbar. - Behalte geopolitische Entwicklungen im Auge:
Informiere dich regelmäßig und passe dein Portfolio bei Bedarf an. In Zeiten von Unsicherheiten ist es wichtig, flexibel zu bleiben. - Langfristige Perspektive:
Denke nicht nur an kurzfristige Kursbewegungen, sondern vor allem an nachhaltige Trends. Ein gut strukturiertes Portfolio bleibt auch in turbulenten Zeiten stabil. - Nutze ETFs als Bausteine:
ETFs bieten dir eine breite Streuung in den Bereichen, die im Falle eines Friedensabschlusses boomen könnten.
Diese Empfehlungen sind kein Geheimrezept, sondern basieren auf fundierten Analysen und aktuellen Marktbeobachtungen. Letztlich liegt die Entscheidung, wie du dein Depot gestaltest, bei dir – aber ein breit gestreutes Portfolio ist ein guter Weg, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.
9. Fazit und Ausblick
Ein möglicher Friedensschluss in der Ukraine birgt zahlreiche Chancen für die Finanzmärkte. Positiv zu bewerten sind vor allem die Effekte auf den europäischen und amerikanischen Aktienmarkt – insbesondere in den Bereichen Infrastruktur, Industrie und Rohstoffe. ETFs bieten hier eine ideale Möglichkeit, breit gestreut von diesen Entwicklungen zu profitieren. Gleichzeitig sollten Anleger die Risiken in Branchen wie Verteidigung und traditionellen Energieversorgern nicht außer Acht lassen.
Kurz zusammengefasst:
- Chancen: Ein Friedensschluss reduziert geopolitische Unsicherheiten, stabilisiert Energiepreise und eröffnet Investitionsfelder im Bereich Infrastruktur, Rohstoffe und erneuerbare Energien.
- Risiken: Sektoren wie Verteidigung und Energieversorger könnten durch sinkende Nachfrage und niedrigere Preise unter Druck geraten.
- Strategie: Diversifikation, Flexibilität und eine langfristige Perspektive sind der Schlüssel, um in einem Szenario des Friedensabschlusses optimal aufgestellt zu sein.
Auch wenn die Aussicht auf Frieden in der Ukraine optimistisch stimmt, solltest du als Anleger stets wachsam bleiben und dein Portfolio regelmäßig überprüfen. Die Finanzmärkte sind bekannt für ihre Dynamik – und genau das macht sie zugleich spannend und herausfordernd.
Bleib informiert, nutze verlässliche Quellen und passe deine Strategie den aktuellen Entwicklungen an. Denn wer den Markt langfristig versteht und flexibel agiert, kann auch in turbulenten Zeiten von Chancen profitieren.
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