Aktien KGV: Immer noch eine wichtige Kennzahl?

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Möchtest Du erfolgreich in Aktien investieren, gibt es mehrere Möglichkeiten für die Bewertung. Eine wichtige Kennzahl ist das KGV, das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Es ist von Bedeutung bei der Fundamentalanalyse und lässt sich mit einer einfachen Formel berechnen.

Aktien KGV: Immer noch eine wichtige Kennzahl?

Welche Bedeutung hat das KGV?

Wenn du in Aktien investieren möchtest, ist eine gründliche Analyse unerlässlich. Dabei kannst du entweder die Chartanalyse oder die Fundamentalanalyse nutzen. Während die Chartanalyse sich auf Kursverläufe konzentriert, geht die Fundamentalanalyse tiefer und betrachtet verschiedene Kennzahlen. Eine der wichtigsten Kennzahlen ist das KGV – das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Es hilft dir, den Preis einer Aktie im Verhältnis zu den Gewinnen des Unternehmens zu bewerten. Aber Vorsicht: Das KGV sollte nie das einzige Kriterium für deine Kauf- oder Verkaufsentscheidung sein. Ein niedriges KGV kann ein Hinweis auf eine günstige Aktie sein, muss es aber nicht. Je nach Branche können die KGVs stark variieren, und die Interpretation ist nicht immer einfach.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das KGV besonders in volatilen Märkten wie der Technologiebranche stark schwanken kann. So lag das durchschnittliche KGV im DAX im Jahr 2023 bei etwa 13, während es in der Technologiebranche oft über 30 liegt. Dies zeigt, dass das KGV immer im Kontext der Branche und des Marktes betrachtet werden muss. Auch in anderen Sektoren, wie dem Gesundheitswesen oder der Energiebranche, können die KGVs stark variieren, was eine differenzierte Betrachtung erfordert.

Aktuelle Daten aus dem Jahr 2024 zeigen, dass das KGV im DAX leicht auf etwa 14 gestiegen ist, was auf eine Erholung der Gewinne in einigen Sektoren hindeutet. In der Technologiebranche bleibt das KGV weiterhin hoch, mit Werten von über 35 bei Unternehmen wie Apple und Microsoft. Dies verdeutlicht, dass Investoren in diesen Sektoren weiterhin starkes Wachstum erwarten. Wenn du mehr über die besten US-Technologieunternehmen erfahren möchtest, könnte ein Blick auf US-ETFs im Vergleich hilfreich sein.

Was drückt das KGV aus?

Das KGV zeigt dir, mit welchem Vielfachen des Jahresgewinns ein Unternehmen an der Börse bewertet wird. Es setzt den aktuellen Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn pro Aktie. Einfach gesagt: Es gibt an, wie viele Jahre das Unternehmen bei gleichbleibenden Gewinnen bräuchte, um seinen Börsenwert zu verdienen. Aber auch hier gilt: Das KGV allein reicht nicht aus, um eine Aktie zu bewerten. Du musst es im Kontext der Branche und des Marktes betrachten.

Ein Beispiel: Im Jahr 2024 lag das KGV von Tesla bei etwa 55, was darauf hindeutet, dass der Markt weiterhin hohe Gewinnsteigerungen in der Zukunft erwartet. Im Gegensatz dazu hatte Siemens ein KGV von etwa 16, was auf eine stabilere Gewinnentwicklung hinweist. Diese Unterschiede zeigen, dass das KGV stark von den Erwartungen der Investoren an das zukünftige Wachstum eines Unternehmens abhängt. Wenn du dich für die Zukunft von Tesla interessierst, könnte die Tesla Aktie Prognose für dich aufschlussreich sein.

So kannst du das Kurs-Gewinn-Verhältnis berechnen

Die Berechnung des KGV ist simpel:

KGV = Aktienkurs / Gewinn pro Aktie

Der Aktienkurs wird börsentäglich ermittelt, während der Gewinn oft auf Schätzungen basiert – entweder für das laufende oder das kommende Jahr. Ein Beispiel: Wenn der Kurs einer Aktie bei 80 Euro liegt und der Gewinn pro Aktie im letzten Jahr 6,5 Euro betrug, ergibt sich ein KGV von:

80 Euro / 6,5 Euro = 12,3

Das KGV beträgt also 12,3. Aber was bedeutet das? Ein KGV von 12,3 sagt dir erst dann etwas, wenn du es mit anderen Unternehmen oder der Branche vergleichst. Zum Beispiel hatte der DAX im Jahr 2024 ein durchschnittliches KGV von 14, was bedeutet, dass eine Aktie mit einem KGV von 12,3 leicht unter dem Marktdurchschnitt liegt. Wenn du dich für den DAX interessierst, könnte ein DAX ETF eine interessante Option für dich sein.

Wie wird das KGV interpretiert?

Das KGV kann je nach Branche stark variieren. Deshalb macht es wenig Sinn, das KGV von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zu vergleichen. In konjunkturabhängigen Branchen wie dem Maschinenbau oder der Stahlindustrie sind die KGVs oft niedriger als in stabileren Branchen wie der Technologie. Ein KGV unter 12 gilt oft als niedrig, während ein KGV über 20 als hoch angesehen wird. Aber auch hier gibt es keine festen Regeln. Du solltest immer den gesamten Markt und die Branche im Blick haben.

Ein hohes KGV deutet oft darauf hin, dass hohe Gewinnsteigerungen erwartet werden – typisch für Wachstumsunternehmen. Bei Unternehmen mit stagnierenden Gewinnen ist das KGV oft niedriger. Das KGV kann dir also Hinweise darauf geben, ob ein Unternehmen in Zukunft weiter wachsen wird. Wenn du dich für Wachstumsbranchen interessierst, könnte ein ETF zu Megatrends 2024 eine spannende Möglichkeit sein, in zukunftsweisende Unternehmen zu investieren.

Hier sind einige Beispiele für Unternehmen mit hohem und niedrigem KGV im Jahr 2024:

  • Tesla: KGV von etwa 55 – hohes KGV, da der Markt starkes zukünftiges Wachstum erwartet.
  • Siemens: KGV von etwa 16 – moderates KGV, da das Unternehmen in einer stabilen Branche tätig ist.
  • Volkswagen: KGV von etwa 7 – niedriges KGV, was auf Unsicherheiten in der Automobilbranche hinweist.
  • BP: KGV von etwa 6 – niedriges KGV, was auf Unsicherheiten im Energiemarkt und regulatorische Risiken hinweist.

Hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis kein alleiniges Kaufargument

Ein hohes KGV allein ist kein Grund, eine Aktie zu kaufen. Aktien mit einem KGV über 20 sind oft beliebt, aber das bedeutet nicht, dass sie eine gute Investition sind. Wenn du ständig Aktien kaufst, die mehr als das 20-Fache ihres Gewinns kosten, könntest du langfristig Geld verlieren. Trendaktien mit hohem KGV sind oft überbewertet, was zu einem späteren Kursrückgang führen kann. Ein Beispiel dafür sind Technologiewerte wie Nvidia oder AMD, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind, aber auch anfällig für Korrekturen sind, wenn die Gewinnerwartungen nicht erfüllt werden.

Ein weiteres Beispiel ist Zoom Video Communications, das während der COVID-19-Pandemie ein extrem hohes KGV von über 100 hatte. Nach dem Ende der Pandemie und der Rückkehr zur Normalität fiel der Aktienkurs stark, da die Gewinnerwartungen nicht mehr erfüllt wurden. Dies zeigt, dass ein hohes KGV oft auf überzogene Erwartungen zurückzuführen ist, die nicht immer realistisch sind. Wenn du dich für die Auswirkungen von Markttrends auf Aktien interessierst, könnte der Artikel über Meme Aktien für dich aufschlussreich sein.

Gewinnerwartungen oft trügerisch

Ein hohes KGV kann auch trügerisch sein, da die Gewinnerwartungen der Analysten oft zu optimistisch sind. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann ein hohes KGV wenig aussagen. Es ist sicherer, das KGV auf Basis vergangener Gewinne zu berechnen, da diese bereits feststehen. Im Allgemeinen kann das KGV dir helfen, Über- oder Unterbewertungen von Aktien zu erkennen. Je niedriger das KGV im Vergleich zum Markt oder zu Wettbewerbern ist, desto günstiger erscheint die Aktie.

Ein Beispiel hierfür ist Peloton, das während der Pandemie ein hohes KGV hatte, da Analysten von einem anhaltenden Boom im Heimfitnessmarkt ausgingen. Als die Nachfrage nachließ, fielen die Gewinne und das KGV sank drastisch. Dies zeigt, dass ein hohes KGV oft auf kurzfristige Trends zurückzuführen ist, die nicht nachhaltig sind. Wenn du dich für alternative Investments interessierst, könnte der Artikel über Alternative Investments für dich interessant sein.

Welche Bedeutung hat ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis?

Ein niedriges KGV kann ein Kaufargument sein, muss es aber nicht. Es könnte auch darauf hindeuten, dass die Gewinnerwartungen gesenkt wurden. Ein niedriges KGV kann auf verschiedene Probleme hinweisen, wie zum Beispiel:

  • Geringe Umsatz- und Gewinndynamik
  • Schwindende Ressourcen, z. B. bei Rohstoffunternehmen
  • Rechtliche Probleme, die die Gewinne belasten
  • Ein Mischkonzern, der oft mit einem Abschlag gehandelt wird
  • Schwache Wachstumsaussichten der gesamten Branche

Ein niedriges KGV kann also auch ein Warnsignal sein. Der Markt könnte bereits auf sinkende Gewinne spekulieren, was den Aktienkurs gedrückt hat. In solchen Fällen wirkt die Aktie nur optisch günstig, ist es aber nicht wirklich.

Ein Beispiel ist BP, das im Jahr 2024 ein KGV von etwa 6 hatte. Dies könnte auf Unsicherheiten im Energiemarkt und auf mögliche regulatorische Risiken hinweisen. Ein niedriges KGV kann also auch auf strukturelle Probleme hinweisen, die nicht sofort ersichtlich sind. Wenn du dich für den Energiesektor interessierst, könnte ein Clean Energy ETF eine interessante Alternative sein.

Niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis als Kaufargument

Bevor du eine Aktie mit niedrigem KGV kaufst, solltest du die Mitbewerber und die gesamte Branche genau unter die Lupe nehmen. Wenn die Wachstumsaussichten gut sind und keine größeren Risiken bestehen, könnte die Aktie tatsächlich unterbewertet sein. Es lohnt sich auch, die historische Bewertung des Unternehmens zu prüfen, um zu sehen, ob das KGV in der Vergangenheit höher war.

Ein Beispiel ist Volkswagen, das im Jahr 2024 ein KGV von etwa 7 hatte. Trotz der Unsicherheiten in der Automobilbranche könnte dies auf eine Unterbewertung hinweisen, wenn das Unternehmen in der Lage ist, seine Gewinne zu steigern. Ein niedriges KGV kann also ein Kaufargument sein, wenn die fundamentalen Daten des Unternehmens stimmen und keine größeren Risiken bestehen. Wenn du mehr über die Automobilbranche erfahren möchtest, könnte der Artikel über Elektromobilität ETFs für dich interessant sein.

Fazit: KGV sollte nicht als alleinige Kennzahl zur Aktienbewertung genutzt werden

Das KGV ist eine nützliche Kennzahl, um den Preis einer Aktie im Verhältnis zu den Gewinnen zu bewerten. Es lässt sich leicht berechnen, indem du den Aktienkurs durch den Gewinn pro Aktie teilst. Aber: Ein hohes KGV kann auf eine Überbewertung hindeuten, während ein niedriges KGV auf Probleme im Unternehmen oder der Branche hinweisen kann. Deshalb solltest du das KGV immer im Zusammenhang mit anderen Kennzahlen und der allgemeinen Marktlage betrachten.

Zusätzlich solltest du auch andere Kennzahlen wie das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), die Dividendenrendite und das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) in deine Analyse einbeziehen. Nur so erhältst du ein vollständiges Bild der Bewertung eines Unternehmens und kannst fundierte Anlageentscheidungen treffen. In der heutigen volatilen Marktumgebung ist es wichtiger denn je, eine umfassende Analyse durchzuführen, bevor du eine Investitionsentscheidung triffst. Wenn du dich für langfristige Anlagestrategien interessierst, könnte ein ETF-Kernportfolio eine sinnvolle Option für dich sein.

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