Airbus vs. Boeing: Welche Flugzeugbauer-Aktie ist besser?

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Jetzt in eine Flugzeugbauer-Aktie investieren, da doch das Reiseaufkommen aufgrund der Corona-Pandemie stark zurückgegangen ist und immer mehr Menschen auf den Klimaschutz achten? Die Aktien von Airbus und Boeing könnten sich demnächst wieder erholen, doch wer von beiden hat mehr Potential?

Airbus vs. Boeing: Welche Flugzeugbauer-Aktie ist besser?

Warum jetzt in eine Flugzeugbauer-Aktie investieren?

Sicher wirst Du Dich fragen, warum Du jetzt in die Aktien von Airbus oder Boeing investieren solltest, da doch der weltweite Flugverkehr aufgrund der Corona-Pandemie stark eingebrochen ist und immer mehr Menschen weniger fliegen wollen. Das wirkt sich auch auf die Flugzeugbauer aus, da die Nachfrage nach Flugzeugen stark zurückgegangen ist. Erst 2023 soll sich die Nachfrage nach Flugzeugen wieder normalisieren. Ein weiteres Problem ist der Klimaschutz, da immer wieder davon die Rede ist, wie stark der Flugverkehr das Klima schädigt.

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Neue Trends wie Drohnen und Wasserstoffflugzeuge wirken sich auf die Flugzeugbauer und deren Umsätze aus. Das beeinflusst auch die Kurse der Aktien.
Jetzt kannst Du eine Aktie von Boeing oder Airbus noch zu einem niedrigen Preis kaufen. Steigt der Kurs irgendwann wieder, da sich die Nachfrage nach Flugzeugen normalisiert und die Umsätze der Flugzeugbauer sich wieder erholen, kannst Du von Gewinnen profitieren. Bevor Du investierst, solltest Du einen genaueren Blick auf die beiden Luftfahrtunternehmen werfen.

Fakten über Airbus

Airbus ist ein französischer Flugzeughersteller mit Sitz in Toulouse, der 1970 gegründet wurde. Der französische Hersteller ist eine hundertprozentige Tochter der Airbus-Gruppe, die ihren Sitz im niederländischen Leiden hat und 2000 gegründet wurde. Die Airbus-Gruppe ist Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern und der zweitgrößte Rüstungskonzern Europas. Der Flugzeugbauer Airbus ist seit Ende 2019 der größte Flugzeughersteller der Welt, also noch größer als Boeing. Das Unternehmen ist auf die Herstellung von Zivilflugzeugen spezialisiert. Weitere Tochtergesellschaften der Gruppe bauen Helikopter oder Transportflugzeuge.

Aufgrund des schwachen Dollarkurses erlebte der Flugzeughersteller Mitte der 1990er Jahre erhebliche Umsatzeinbrüche. Eine Erholung brachte das Sanierungsprogramm Dolores. In der Folge durchlebte das Unternehmen weitere Krisen, beispielsweise 2006 mit dem Flugzeug A380. Auch aus dieser Krise half eine Sanierung. Das Unternehmen verfügt über mehrere Standorte, darunter auch in Deutschland.

Der Flugzeugbauer beschäftigte 2019 weltweit fast 81.000 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2019 bei 54,8 Milliarden Euro. Möchtest Du in die Aktie investieren, solltest Du dich auch über die Dividende informieren.

Du investierst in die Aktie der Airbus Gruppe (WKN: 938914; ISIN: NL0000235190). Die Regierungen in Frankreich, Deutschland und Spanien haben mit 26 Prozent eine Sperrminorität. Sie können als Minderheit bei Abstimmungen einen Beschluss verhindern, wenn eine qualifizierte Mehrheit verlangt wird. Von den Aktien befinden sich 73,9 Prozent im Streubesitz.

Wie sieht es mit der Dividende auf die Airbus-Aktie aus?

Die Dividende ist ein Passiveinkommen und kann eine Aktie für Privatanleger interessant machen. In der Vergangenheit wurde auf die Airbus-Aktie eine Dividende gezahlt. Ab dem Geschäftsjahr 2010 sieht die Entwicklung der Dividende pro Aktiefolgendermaßen aus:

  • 2010: 0,22 Euro
  • 2011: 0,45 Euro
  • 2012: 0,60 Euro
  • 2013: 0,75 Euro
  • 2014: 1,20 Euro
  • 2015: 1,30 Euro
  • 2016: 1,35 Euro
  • 2017: 1,50 Euro
  • 2018: 1,65 Euro

In jedem Jahr ist die Dividende gestiegen. Allerdings wurde bereits für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende gezahlt. Auch für 2020 fiel die Dividendenzahlung aus, wie auf der Hauptversammlung im April 2021 beschlossen wurde.

Fakten über Boeing?

Bevor die Entwicklung der Aktien der beiden Flugzeughersteller näher beleuchtet und die Frage, welche Aktie besser ist, beantwortet wird, lohnt sich auch ein Blick auf die Fakten von Boeing.

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Das US-amerikanische Unternehmen Boeing ist schon deutlich älter als Airbus, denn es wurde bereits 1916 gegründet. Der Flugzeughersteller hat seinen Sitz in Chicago im US-Bundesstaat Illinois. Das Unternehmen war 2020 der weltweit zweitgrößte Hersteller von Luft- und Raumfahrttechnik nach Lockheed Martin, gemessen an den Umsätzen. Neben militärischen und zivilen Flugzeugen werden auch Hubschrauber, Raumschiffe, Satelliten, Trägerraketen und Raketenwaffen hergestellt. Durch zwei Flugzeugabstürze 2018 und 2019 geriet der Flugzeughersteller in die Krise.

Ende 2019 beschäftigte das Unternehmen weltweit 160.000 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2020 bei 58,2 Milliarden US-Dollar.

Dividendenzahlung auf die Boeing Aktie

Bei US-amerikanischen Aktien wird die Dividende in der Regel viermal jährlich gezahlt. Interessant ist daher auch ein Blick auf die Dividende bei der Boeing Aktie (WKN: 850471; ISIN: US0970231058). Die Dividende für 2018 wurde vierteljährlich gezahlt und lag in jedem Quartal bei 1,71 US-Dollar pro Aktie. Auch für 2019 wurde eine Dividende gezahlt, die quartalsweise bei 2,06 US-Dollar pro Aktie lag. Die letzte Dividende wurde im Februar 2020 gezahlt und betrug 2,06 US-Dollar pro Aktie. In den letzten zwölf Monaten wurde keine Dividende mehr gezahlt.

Eine Dividende könnte erstmals Ende 2022 wieder gezahlt werden, doch fällt sie außerordentlich gering aus. Eine höhere Dividende wird ab 2023 wieder erwartet.

Argumente für den Kauf der Airbus-Aktie

Die Airbus-Gruppe ist in den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Rüstung aktiv und gilt als stabil. Der Marktanteil liegt bei 45 Prozent. Die Situation hat sich in den letzten Jahren zugunsten von Airbus entwickelt, da das europäische Unternehmen mehr Aufträge als der Konkurrent Boeing erhielt. Airbus nutzte die Corona-Krise, um den Konzern umzubauen. Die Produktion wurde verschlankt, da radikale Sparmaßnahmen zu Entlassungen zwangen. Nach der Corona-Krise könnte diese Effizienz zu steigenden Gewinnmargen führen.

Ein Plus ist die Positionierung von Airbus in Zukunftstrends. Der Luftfahrtkonzern arbeitet gegenwärtig an einem Wasserflugzeug, dessen Entwicklung 2035 abgeschlossen sein soll. Auch Lufttaxen für die Beförderung von Passagieren über kurze Strecken stehen auf der Agenda. Der Kurs der Aktie konnte sich zuletzt wieder leicht erholen.

Was spricht für den Kauf der Boeing-Aktie?

Angesichts der Corona-Pandemie und der möglichen künftigen Entwicklung lohnt sich auch ein genauerer Blick auf die aktuelle Situation bei Boeing. In Schwierigkeiten geriet das Unternehmen in den letzten Jahren aufgrund von Problemen mit der 737Max. Die Umsatz- und Gewinnentwicklung des Unternehmens wurde durch die Corona-Pandemie nachhaltig gestört. Im März 2020 wurde aufgrund der Krise die Produktion an mehreren Standorten eingestellt. Sie wurde jedoch einen Monat später wieder aufgenommen. Die Produktionsraten aller Flugzeugtypen wurden reduziert. Mitarbeiter, die nicht mehr aus ihrer Freistellung zurückkehrten, erhielten eine Abfindung. Freiwillig verließen ungefähr 5.500 Mitarbeiter das Unternehmen, denen eine Abfindung gezahlt wurde. Weitere 6.700 Mitarbeiter erhielten ihre Kündigung. Auch die Aussichten für die Zukunft sind nicht gerade rosig. Der Flugzeughersteller prognostizierte im Herbst 2020 für die folgenden zehn Jahre einen Rückgang der Nachfrage bei Linienjets um 11 Prozent, was 2.270 Flugzeuge ausmachen könnte.

Verlust von Boeing höher als erwartet

Boeing musste angesichts der Covid-19-Pandemie deutlich höhere Verluste verkraften als erwartet. Im ersten Quartal 2021 lag der Verlust bei mehr als einer halben Milliarde US-Dollar. Die Aktie litt auch unter der negativen Presse aufgrund der 737 Max-Abstürze. Die Flugzeuge dieses Typs mussten über längere Zeit am Boden bleiben. Auch Probleme mit den Triebwerken der Boeing 777 und mit der Boeing 787 führten zu Verlusten. Die Luftfahrtbehörde der USA veranlasste daher eine Inspektion der Flugzeuge im Inland.

Der Kurs der Boeing Aktie hat sich zuletzt wieder leicht erholt. Es kommt nun darauf an, wie sich das Unternehmen künftig entwickelt.

Ein Blick auf die Auftragstrends beider Luftfahrtunternehmen

Wie sich die Aktien der Luftfahrtunternehmen künftig entwickeln könnten, hängt auch entscheidend von der Auftragslage ab.

Im ersten Quartal 2021 lagen die Netto-Flugzeugbestellungen bei Boeing erstmals seit zwei Jahren vor denen des Konkurrenten Airbus. Für beide Unternehmen waren die Zahlen jedoch nicht zufriedenstellend. Im ersten Quartal 2021 verzeichnete Airbus 40 Flugzeugbestellungen, doch 100 Stornierungen machten einen Auftragsrückgang von 60 Flugzeugen aus.

Grund für Optimismus bei Boeing waren rund 280 Bruttobestellungen im ersten Quartal 2021, doch auch Boeing musste zahlreiche Stornierungen verkraften und konnte daher netto nur 76 Flugzeugbestellungen verzeichnen.

Was ist die bessere Aktie?

Es ist schwierig, zu entscheiden, welcher der beiden Flugzeughersteller besser abschneidet, wenn Du in die Aktie investieren möchtest.
Der Marktanteil für zivile Flugzeuge ist bei beiden Unternehmen annähernd gleich. Auch im militärischen Segment sind beide Unternehmen aktiv. Das spricht gegen beide Luftfahrtunternehmen, wenn Du nach den ESG-Kriterien investieren möchtest. Während Boeing in der letzten Zeit durch negative Schlagzeilen auffiel, ist Airbus auf einem guten Weg zur Innovation und wird in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen.

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Wie sieht es mit der Zukunft der Fluggesellschaften aus und lohnt sich die Investition in einen ETF auf Airlines?

Boeing vermeldete zuletzt tiefrote Zahlen, während Airbus wieder zurück in den schwarzen Zahlen ist. Der Gewinn des Unternehmens lag im ersten Quartal bei 350 Millionen Euro. Wie der CEO von Airbus bestätigte, sollen im laufenden Jahr insgesamt mehr als 500 Flugzeuge ausgeliefert werden.

ETF als Alternative

Bei beiden Aktien sieht die Prognose gegenwärtig nicht gerade gut aus. Du kannst in die Aktien auch mit einem ETF auf den entsprechenden Index investieren und von einer guten Risikostreuung profitieren. Auch wenn Airbus seinen Sitz nicht in Deutschland hat, ist der Flugzeughersteller im MDAX gelistet.

Investieren kannst Du mit einem ETF auf den MDAX, beispielsweise iShares MDAX UCITS ETF (DE) ISIN DE0005933923, WKN 593392. Es gibt sieben ETFs auf diesen Index.

Boeing ist im Dow Jones gelistet. Einer von vier ETFs auf diesen Index ist iShares Dow Jones Industrial Average UCITS ETF (Acc) ISIN IE00B53L4350, WKN A0YEDK.

Fazit: Bessere Chancen für die Airbus Aktie

Die Prognosen für die Aktien der Luftfahrtunternehmen Airbus und Boeing geben wenig Grund zur Hoffnung. Boeing musste einige Niederlagen hinnehmen und Verluste verzeichnen. Airbus schreibt inzwischen wieder schwarze Zahlen und arbeitet an innovativen Technologien. Möchtest Du investieren, könnte Airbus möglicherweise die bessere Wahl sein. Die Corona-Pandemie hat beide Unternehmen zuletzt arg gebeutelt. Die beiden Flugzeughersteller mussten Stornierungen bei ihren Bestellungen verzeichnen. Mit einer Erholung ist erst nach der Corona-Pandemie zu rechnen. Eine gute Alternative zu Einzelaktien ist ein ETF auf den entsprechenden Index, da er eine gute Risikostreuung bietet und viele weitere Aktien enthält.

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