Trading-Signale: Bringt das etwas?

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Trading-Signale können verlockend wirken, doch sind sie wirklich sinnvoll für ETF-Sparer? Lerne, wie Du sie richtig nutzen und in Deine langfristige Anlagestrategie einbinden kannst.

Trading-Signale: Bringt das etwas?

Trading-Signale sind eine der vielen Möglichkeiten, die Anleger nutzen können, um den idealen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf von Aktien und ETFs zu ermitteln. Doch sind sie wirklich nützlich für langfristige Anleger, die sich auf den Vermögensaufbau konzentrieren möchten? In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über Trading-Signale wissen musst, einschließlich ihrer Vor- und Nachteile und wie Du sie in Deine Anlagestrategie einbinden kannst.

Was sind Trading-Signale?

Trading-Signale sind Empfehlungen oder Hinweise, die auf verschiedenen Analysemethoden basieren und Dir helfen sollen, Kauf- oder Verkaufsentscheidungen für Finanzinstrumente wie Aktien oder ETFs zu treffen. Sie können aus technischen Analysen, fundamentalen Analysen oder einer Kombination aus beiden stammen. Trading-Signale sind oft zeitlich begrenzt und gelten meist nur für kurze Zeiträume.

Sinn und Unsinn von Trading-Signalen für langfristige ETF-Anleger

Wenn Du als langfristiger Anleger auf den Vermögensaufbau setzt, insbesondere durch breit gestreute ETFs, spielen Trading-Signale eine weniger wichtige Rolle. Stattdessen liegt der Fokus auf einer langfristigen Anlagestrategie, die den Cost-Average-Effekt nutzt und den Einfluss von kurzfristigen Marktschwankungen reduziert. Laut einer Studie von Vanguard aus dem Jahr 2020 haben Anleger, die langfristig in breit diversifizierte ETFs investierten, eine durchschnittliche Rendite von etwa 6-8% pro Jahr erzielt.

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Das bedeutet jedoch nicht, dass Trading-Signale für langfristige Anleger völlig bedeutungslos sind. Sie können als Informationsquelle dienen und Dir dabei helfen, eine fundierte Entscheidung über den Zeitpunkt eines Investments zu treffen. Allerdings solltest Du sie nicht als alleinige Grundlage für Deine Anlageentscheidungen verwenden.

Wie können Trading-Signale in Deine langfristige Anlagestrategie eingebunden werden?

  1. Setze Prioritäten: Als langfristiger Anleger solltest Du Deinen Fokus auf den Vermögensaufbau legen und weniger auf kurzfristige Gewinne. Trading-Signale können hilfreich sein, um Deine Anlagestrategie zu optimieren, sollten aber nicht die Hauptpriorität sein.
  2. Informiere Dich: Mache Dich mit den verschiedenen Analysemethoden vertraut und finde heraus, welche Trading-Signale für Deine Anlagestrategie am relevantesten sind. Nutze sie, um Dein Wissen zu erweitern und ein besseres Verständnis für den Markt und die von Dir bevorzugten ETFs zu entwickeln.
  3. Kombiniere Trading-Signale mit anderen Faktoren: Nutze Trading-Signale in Kombination mit anderen Indikatoren, wie zum Beispiel der Fundamentalanalyse oder makroökonomischen Daten, um eine ganzheitliche Sicht auf den Markt zu gewinnen. So kannst Du fundiertere Entscheidungen treffen und Deine langfristige Anlagestrategie besser anpassen.
  4. Diversifikation: Statt Dich auf einzelne Trading-Signale zu verlassen, diversifiziere Dein Portfolio, indem Du in verschiedene Anlageklassen, Regionen und Sektoren investierst. Eine gute Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Investition in breit gestreute ETFs wie den MSCI World (ISIN: IE00B4L5Y983, WKN: A1XB5U) oder den MSCI Emerging Markets (ISIN: IE00B4L5YC18, WKN: A1XB5X).
  5. Setze realistische Erwartungen: Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Trading-Signale keine Garantie für Erfolg sind und die Märkte immer unvorhersehbar bleiben. Setze realistische Erwartungen an Deine Anlageziele und sei geduldig, wenn es um den langfristigen Vermögensaufbau geht.
  6. Überprüfe Deine Strategie regelmäßig: Auch wenn Du langfristig investierst, ist es wichtig, Deine Anlagestrategie regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, wenn sich Deine Ziele oder finanzielle Situation ändern. Trading-Signale können dabei helfen, Trends und Veränderungen im Markt frühzeitig zu erkennen.

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Beispiele für Trading-Signale und wie sie verwendet werden können

Hier sind einige Beispiele für Trading-Signale und wie sie in die langfristige Anlagestrategie von ETF-Anlegern integriert werden können:

Gleitende Durchschnitte: Ein gleitender Durchschnitt ist ein Indikator, der den Durchschnittskurs eines Finanzinstruments über einen bestimmten Zeitraum anzeigt. Wenn der Kurs über dem gleitenden Durchschnitt liegt, kann dies als Kaufsignal gewertet werden, während ein Kurs unterhalb des gleitenden Durchschnitts ein Verkaufssignal darstellen kann. Langfristige Anleger können gleitende Durchschnitte nutzen, um den allgemeinen Trend eines ETFs zu erkennen und Entscheidungen zur Portfolio-Anpassung zu treffen.

GD200 (Durchschnitt der letzten 200 Tage) auf den DAX Index

Relative Stärke Index (RSI): Der RSI misst die Stärke eines Preistrends und kann dabei helfen, überkaufte oder überverkaufte Situationen zu erkennen. Wenn der RSI einen Wert von 70 oder höher erreicht, kann dies als Verkaufssignal betrachtet werden. Umgekehrt kann ein RSI-Wert von 30 oder niedriger ein Kaufsignal darstellen. Langfristige Anleger können den RSI verwenden, um mögliche Einstiegspunkte für ETFs zu identifizieren, die in ihr Portfolio aufgenommen werden sollen.

RSI auf den DAX 40

MACD (Moving Average Convergence Divergence): Der MACD ist ein Momentum-Indikator, der den Unterschied zwischen zwei gleitenden Durchschnitten misst. Ein Kaufsignal wird generiert, wenn der MACD die Signallinie (üblicherweise ein 9-Tage-Durchschnitt des MACD) von unten nach oben kreuzt, während ein Verkaufssignal entsteht, wenn der MACD die Signallinie von oben nach unten kreuzt.

MACD auf den DAX 40 Index

Bollinger-Bänder: Bollinger-Bänder sind ein technischer Analyseindikator, der auf Basis der Standardabweichung und eines gleitenden Durchschnitts berechnet wird. Sie bestehen aus einem oberen, einem mittleren und einem unteren Band, die den Preisschwankungen folgen. Wenn der Preis das obere Band erreicht, kann dies als Verkaufssignal interpretiert werden, während das Berühren des unteren Bandes ein Kaufsignal darstellen kann.

Bollinger Bands auf den DAX 40

Stochastik-Oszillator: Der Stochastik-Oszillator ist ein Indikator, der die aktuelle Position des Schlusskurses im Verhältnis zu einem vorherigen Kursbereich misst. Ähnlich wie beim RSI gilt ein Wert über 80 als überkauft und ein Wert unter 20 als überverkauft. Kauf- und Verkaufssignale entstehen, wenn der %K- und der %D-Wert des Oszillators sich kreuzen.

Stochhastik 

Fibonacci-Retracements: Fibonacci-Retracements sind ein Analysewerkzeug, das auf der Fibonacci-Folge basiert und dabei hilft, mögliche Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu identifizieren. Sie werden häufig verwendet, um potenzielle Umkehrpunkte in einem Trend zu finden. Wenn der Kurs eines Finanzinstruments auf ein wichtiges Fibonacci-Niveau zurückfällt und dort Unterstützung findet, kann dies als Kaufsignal gewertet werden.

Zuverlässigkeit von Signalen

Die Zuverlässigkeit von Trading-Signalen kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Qualität der zugrunde liegenden Analyse, der Erfahrung und dem Fachwissen des Signalanbieters sowie der aktuellen Marktbedingungen. Es ist wichtig zu beachten, dass selbst die besten Trading-Signale niemals eine 100%ige Genauigkeit oder garantierte Renditen bieten können. Märkte sind von Natur aus dynamisch und von vielen externen Faktoren beeinflusst, die selbst die präzisesten Prognosen oder Signale in Frage stellen können.

Aus diesem Grund ist es entscheidend, dass Du Dich nicht blind auf Trading-Signale verlässt, sondern diese als eine von vielen Informationsquellen nutzt, um Deine Anlageentscheidungen zu treffen. Es ist auch ratsam, verschiedene Signalanbieter und -quellen zu vergleichen, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie konsistent und zuverlässig ihre Empfehlungen sind. Indem Du die Leistung von Trading-Signalen über längere Zeiträume hinweg verfolgst und ihre Erfolgsbilanz kritisch hinterfragst, kannst Du besser einschätzen, welche Signale für Deine langfristige Anlagestrategie relevant und vertrauenswürdig sind. Schließlich ist es wichtig, immer eine gesunde Skepsis zu bewahren und Deine eigene Recherche und Analyse in Deine Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.


Fazit

Trading-Signale können verlockend wirken, vor allem, wenn sie hohe Renditen versprechen. Für langfristige ETF-Anleger ist es jedoch wichtig, den Fokus auf den Vermögensaufbau und eine diversifizierte Anlagestrategie zu legen, anstatt sich ausschließlich auf Trading-Signale zu verlassen. Während Trading-Signale nützliche Informationen liefern können, sollte man sie stets mit anderen Analysemethoden und Indikatoren kombinieren, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Wenn Du Trading-Signale in Deine langfristige Anlagestrategie einbinden möchtest, ist es entscheidend, dass Du Dich gut informierst, realistische Erwartungen setzt und Deine Strategie regelmäßig überprüfst. So kannst Du sicherstellen, dass Du das Beste aus den verfügbaren Informationen herausholst, ohne Dich von kurzfristigen Marktschwankungen ablenken zu lassen.

Insgesamt sind Trading-Signale ein Werkzeug unter vielen, das langfristige ETF-Anleger nutzen können, um ihre Anlagestrategie zu optimieren. Wichtig ist, dass Du sie nicht isoliert betrachtest, sondern sie als einen Teil eines größeren Ganzen einsetzt, um Deine finanziellen Ziele zu erreichen. Indem Du eine langfristige Perspektive einnimmst und Dein Portfolio diversifizierst, kannst Du die Vorteile von Trading-Signalen nutzen, ohne deren möglichen Unsinn in Kauf zu nehmen.

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