Pharma Fonds: Eine stark wachsende Branche?
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Ein Fonds für Pharma kann eine gute Alternative zu Einzelaktien sein, da er Aktien von mehreren Unternehmen enthält. Verschiedene dieser Investmentfonds sind sparplanfähig.
Die Pharma-Branche hat eine vielversprechende Zukunft. Die Menschen werden immer älter, was zu höheren Gesundheitsausgaben führt. Neue Medikamente, Impfstoffe und digitale Gesundheitslösungen werden ständig entwickelt. Ein Fonds, der in Pharma-Unternehmen investiert, kann eine gute Alternative zu Einzelaktien sein, da er das Risiko durch die Streuung auf mehrere Unternehmen reduziert. Viele dieser Fonds sind auch für Sparpläne geeignet und bieten langfristige Wachstumschancen. Besonders die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arzneimittelforschung beschleunigen die Entwicklung neuer Medikamente und senken die Kosten. Wenn Sie mehr über die Vorteile von Sparplänen erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über ETF Sparplan beim jungen Broker Trade Republic.
Warum sich die Investition in die Pharmabranche lohnt
Die Pharma-Branche ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Wachstumssektor. Einzelaktien können jedoch riskant sein, da Rückrufaktionen von Medikamenten zu starken Kursverlusten führen können. Ein Fonds, der in mehrere Pharma-Unternehmen investiert, bietet eine bessere Risikostreuung. Hier sind einige Gründe, warum die Pharma-Branche als Wachstumssektor gilt:
- Die steigende Lebenserwartung führt zu einem höheren Bedarf an Medikamenten. Laut aktuellen Statistiken betrug der Anteil der Gesundheitsausgaben am globalen Bruttosozialprodukt im Jahr 2023 etwa 10,3%, mit einer weiterhin steigenden Tendenz. Besonders in Schwellenländern wie China und Indien steigen die Gesundheitsausgaben rapide.
- Es werden Medikamente für seltene Krankheiten entwickelt, was durch Gesetze wie den Orphan Drug Act in den USA gefördert wird. Auch in Europa und Asien gibt es ähnliche Regelungen, die die Entwicklung von Medikamenten für seltene Krankheiten unterstützen. Der Markt für Orphan Drugs wird bis 2025 auf über 260 Milliarden US-Dollar geschätzt.
- Fortschritte in der Krebsforschung schaffen neue Behandlungsmöglichkeiten. Die Entwicklung von Immuntherapien und personalisierten Medikamenten hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Besonders die Kombination von Immuntherapien mit Künstlicher Intelligenz (KI) zur Identifizierung von Biomarkern zeigt vielversprechende Ergebnisse. Der globale Markt für Immuntherapien wird bis 2026 auf über 200 Milliarden US-Dollar geschätzt.
- Impfstoffe zur Prävention von Infektionskrankheiten werden immer wichtiger, insbesondere nach der Corona-Pandemie, die die Bedeutung von Impfstoffen weltweit verdeutlicht hat. Auch Impfstoffe gegen andere Krankheiten wie Grippe und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) gewinnen an Bedeutung. Der Markt für Impfstoffe wird bis 2027 auf über 100 Milliarden US-Dollar geschätzt.
- Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arzneimittelforschung beschleunigen die Entwicklung neuer Medikamente und senken die Kosten. KI wird zunehmend zur Analyse großer Datenmengen und zur Identifizierung neuer Wirkstoffe eingesetzt. Unternehmen wie Bertelsmann Next haben seit 2022 bereits 120 Millionen Euro in Digital Health investiert, was die Bedeutung dieses Bereichs unterstreicht. Mehr über die Rolle von KI in der Forschung erfahren Sie in unserem Artikel über Gleitende Durchschnitte bei Aktien.
- Die Telemedizin und tragbare medizinische Geräte ermöglichen eine permanente Gesundheitsüberwachung und -analyse, was zu einer besseren Patientenversorgung und einer effizienteren Nutzung von Ressourcen führt. Der Markt für Telemedizin wird bis 2028 auf über 300 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Die Pharma-Branche ist sehr innovativ. Ständig kommen neue Medikamente und Technologien auf den Markt, und es wird intensiv an weiteren geforscht. Langfristig könnte sich ein Investment in einen Pharma-Fonds also lohnen, insbesondere in Kombination mit den wachsenden Bereichen Digital Health und Pharma Tech. Wenn Sie sich für eine passive Anlagestrategie interessieren, könnte ein ETF als Anlagestrategie eine interessante Option sein.
Pharma-Branche: Ziemlich krisensicher
Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind Pharma-Aktien oft stabil. Medikamente werden immer gebraucht, und der Bedarf wird durch die steigende Lebenserwartung weiter zunehmen. In Deutschland stieg die Zahl der künstlichen Hüftgelenks-Implantationen zwischen 2015 und 2023 von 294,1 auf 310,2 pro 100.000 Einwohner, was den wachsenden Bedarf an medizinischen Leistungen verdeutlicht. Auch in Schwellenländern verbessern sich die Lebensbedingungen, was zu höheren Gesundheitsausgaben führt. Selbst in Krisenzeiten können Pharma-Unternehmen oft Gewinne erzielen. Allerdings gibt es politische Bestrebungen, die Preise für Medikamente stärker zu regulieren, was die Preismacht der Unternehmen einschränken könnte. Besonders in den USA und Europa wird über eine stärkere Regulierung der Medikamentenpreise diskutiert, was die Gewinnmargen der Unternehmen beeinträchtigen könnte.
Ein Fonds, der in Pharma-Unternehmen investiert, kann auch Aktien von Unternehmen aus den USA, Europa oder Asien enthalten, was die Diversifikation weiter erhöht. Die USA sind nach wie vor der größte Markt für Pharmazeutika, gefolgt von Europa und Asien. Besonders in Asien wird ein starkes Wachstum erwartet, da die Gesundheitsausgaben in Ländern wie China und Indien rapide steigen. Bertelsmann Investments hat beispielsweise in die Handelsplattform Rozana investiert, die bezahlbare Lebensmittel in ländlichen Regionen Indiens anbietet, was die wachsende Bedeutung von Schwellenländern im Gesundheitssektor verdeutlicht. Wenn Sie mehr über die Bedeutung von Schwellenländern erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über China ETFs.
Gute Zukunftsperspektive durch Patente
Wenn ein neues Medikament auf den Markt kommt, wird es in der Regel durch ein Patent geschützt, das oft 20 Jahre lang gültig ist. Nach Ablauf des Patents können andere Unternehmen Generika herstellen, die günstiger sind, da sie keine Forschungskosten haben. Solange das Patent gilt, erhält der Hersteller des Originalmedikaments Lizenzzahlungen, was für stabile Einnahmen sorgt. Die Politik unterstützt den Schutz von Patenten, um Innovationen zu fördern. In den USA gibt es spezielle Gesetze wie den Orphan Drug Act für seltene Krankheiten und den GAIN Act für Antibiotika, die die Entwicklung neuer Medikamente fördern. Ähnliche Regelungen gibt es auch in Europa und Asien.
Ein weiterer Trend ist die Verlängerung der Patentlaufzeiten durch sogenannte "Patent Cliff"-Strategien, bei denen Unternehmen neue Formulierungen oder Anwendungsgebiete für bestehende Medikamente entwickeln, um den Patentschutz zu verlängern. Diese Strategien sind besonders wichtig, da der Markt für Generika weiterhin wächst und die Preismacht der Originalhersteller herausfordert. Wenn Sie mehr über die Risiken und Chancen von Patenten erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über Mergers & Acquisitions (M&A).
Vorteil der Dividendenzahlung in der Pharmabranche
Viele Pharma-Unternehmen zahlen Dividenden, was ein weiterer Vorteil für Anleger ist. Da ein Fonds mehrere Aktien enthält, können Sie von den Dividendenzahlungen aller Unternehmen im Fonds profitieren. Deutsche Unternehmen zahlen in der Regel einmal im Jahr Dividenden, während US-Unternehmen oft quartalsweise ausschütten. Bei ausschüttenden Fonds erhalten Sie die Dividende direkt, während thesaurierende Fonds die Dividende wieder anlegen, was den Zinseszinseffekt verstärkt. Thesaurierende Fonds eignen sich besonders gut für Sparpläne, da automatisch mehr Anteile erworben werden. Wenn Sie mehr über den Zinseszinseffekt erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über Zinseszins beim ETF-Sparplan.
Ein Beispiel für einen erfolgreichen Fonds ist der UniSector: BioPharma A, der in den letzten zehn Jahren einen Wertzuwachs von 135,8% erzielte, was einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 9,0% entspricht. Solche Fonds bieten eine attraktive Möglichkeit, von den Dividenden und dem Wachstum der Branche zu profitieren.
Risiken bei Fonds auf Pharma
Auch die Pharma-Branche ist nicht ohne Risiken. Ein Beispiel sind Rückrufaktionen von Medikamenten, die zu Kursverlusten führen können. Ein weiteres Risiko besteht, wenn ein Patent auf ein Medikament ausläuft und günstigere Generika auf den Markt kommen. Krankenkassen bevorzugen oft die preiswerteren Alternativen, was den Umsatz des Originalherstellers beeinträchtigen kann. Zudem kann es passieren, dass ein Medikament trotz hoher Investitionen in die Forschung nicht zugelassen wird. Das kann ebenfalls zu Verlusten führen. Da ein Fonds jedoch in mehrere Unternehmen investiert, können solche Verluste besser abgefedert werden als bei Einzelaktien.
Ein weiteres Risiko ist die zunehmende Regulierung der Medikamentenpreise, insbesondere in den USA und Europa. Politische Bestrebungen, die Preise für Medikamente zu senken, könnten die Gewinnmargen der Unternehmen beeinträchtigen. Zudem besteht das Risiko, dass neue Technologien wie die Gentechnik oder die personalisierte Medizin bestehende Geschäftsmodelle disruptiv verändern. Die zunehmende Bedeutung von KI und Digitalisierung könnte ebenfalls bestehende Geschäftsmodelle herausfordern, da neue Technologien die Effizienz in der Forschung und Entwicklung drastisch verändern. Wenn Sie mehr über die Risiken bei Aktien erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über gute und schlechte Risiken bei Aktien.
Pharma vs. Biotechnologie
Die Biotechnologie ist ähnlich zukunftsträchtig wie die Pharma-Branche. Auch hier wird an neuen Medikamenten geforscht. Seit 2009 ist die Biotechnologie profitabel und hat in den letzten Jahren starkes Wachstum verzeichnet. Die Grenzen zwischen Pharma und Biotechnologie sind oft fließend. Während Pharma-Unternehmen ihre Medikamente meist chemisch herstellen, setzt die Biotechnologie auf biologische Verfahren. Einige Pharma-Unternehmen haben Biotech-Firmen aufgekauft, sodass ein Fonds auf Pharma auch Anteile an Biotech-Unternehmen enthalten kann. Wenn Sie auf Dividenden Wert legen, sollten Sie jedoch beachten, dass Biotech-Unternehmen seltener Dividenden zahlen.
Ein wachsender Bereich innerhalb der Biotechnologie ist die Gentherapie, die das Potenzial hat, genetische Krankheiten zu heilen. Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, könnten in den kommenden Jahren stark wachsen, was Biotech-Fonds zu einer interessanten Ergänzung für Anleger macht. Der Markt für Gentherapien wird bis 2028 auf über 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Investment-Fonds vs. ETF
Neben klassischen Investmentfonds gibt es auch ETFs (börsengehandelte Fonds) auf die Pharma-Branche. ETFs bilden einen Index wie den DAX oder den MSCI World ab und enthalten die Aktien der Pharma-Unternehmen, die in diesem Index gelistet sind. Da der Anteil von Pharma-Unternehmen in einem Index oft gering ist, enthalten Pharma-ETFs häufig auch Aktien aus dem Gesundheitssektor. Die Rendite eines ETFs kann nicht höher sein als die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Indexes. Investmentfonds hingegen sind nicht an einen Index gebunden und können daher eine höhere Rendite erzielen. Allerdings fällt bei Investmentfonds oft ein Ausgabeaufschlag an, während dieser bei ETFs entfällt. Es gibt jedoch Broker, die keinen Ausgabeaufschlag für Investmentfonds erheben. Ein Vergleich der Broker kann sich also lohnen, bevor Sie in einen Fonds investieren. Wenn Sie mehr über die Unterschiede zwischen ETFs und anderen Anlageformen erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über CFD vs. ETF.
Ein Beispiel für einen kostengünstigen ETF ist der iShares Healthcare Innovation UCITS ETF, der in Unternehmen investiert, die innovative Technologien im Gesundheitswesen entwickeln. Dieser ETF bietet eine breite Diversifikation und niedrige Kosten (TER).
Beispiele für Fonds aus dem Bereich Pharma
Hier sind einige Beispiele für Pharma-Fonds:
- BlackRock Global Funds - World Healthscience Fund A2 EUR, ISIN LU0171307068 WKN A0BL36, thesaurierend und sparplanfähig
- Bellevue Funds (Lux) - BB Adamant Medtech & Services B EUR, ISIN LU0415391431 WKN A0RP23, thesaurierend und sparplanfähig, mit Schwerpunkt auf Pharma und Gesundheit
- MEDICAL BioHealth EUR, ISIN LU0119891520 WKN 941135, ausschüttend, mit Fokus auf Pharma und Gesundheit
- UniSector: BioPharma A, ISIN LU0119891520 WKN 941135, thesaurierend, mit Fokus auf Biotechnologie und Pharma
Pharma-ETFs als kostengünstige passive Alternative
Wenn Sie eine passive Anlagestrategie bevorzugen, könnten Pharma-ETFs eine interessante Option sein. Die jährlichen Kosten (TER) sind bei ETFs in der Regel niedriger als bei aktiv gemanagten Fonds.
Hier ein Beispiel:
Fazit: Fonds auf Pharmabranche versprechen gute Gewinne
Die Pharma-Branche hat eine vielversprechende Zukunft und gilt auch in Krisenzeiten als stabil. Ein Fonds auf diese Branche bietet eine gute Risikostreuung und ist oft sparplanfähig. Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bieten zusätzliche Chancen, die Effizienz in der Forschung und Entwicklung zu steigern. Auch die Telemedizin und tragbare medizinische Geräte bieten neue Wachstumschancen. Allerdings gibt es auch Risiken, wie Rückrufaktionen oder Medikamente, die nicht zugelassen werden. Zudem könnten politische Bestrebungen zur Preisregulierung die Gewinnmargen der Unternehmen beeinträchtigen. Trotzdem bleibt die Pharma-Branche eine interessante Option für langfristige Anleger, die von den langfristigen Wachstumschancen der Branche profitieren möchten. Wenn Sie mehr über langfristige Anlagestrategien erfahren möchten, lesen Sie unseren ETF Ratgeber für den schnellen Einstieg.
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