Die besten nachhaltigen Fonds für 2025

**Alles was Du über nachhaltiges Investieren wissen musst** Im heutigen Artikel beschäftigen wir uns mit nachhaltigen ETFs. Für viele Menschen ist Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema. Das gilt nicht nur im privaten Bereich, sondern auch für die eigenen Finanzen. Der gesellschaftliche Trend zu mehr Umweltschutz, mehr Nachhaltigkeit und mehr Weitsicht wirkt sich auch weiterhin stark auf die Börse aus. Ob nachhaltige ETFs – eine spezielle Form börsengehandelter Fonds ([was sind ETFs?](https://etf.capital/was-sind-etfs/)) – mit den herkömmlichen Fondsangeboten mithalten können, worauf Du beim Vergleich nachhaltiger Geldanlagen achten musst und welche aktuellen Entwicklungen den Markt prägen, erläutern wir in diesem Artikel.
Aktien & ETFs günstig bei Scalable kaufenWas macht einen Fonds nachhaltig?
Nachhaltigkeit umfasst eine sehr weite Spanne an Beschreibungen und Definitionen und muss daher für den Gebrauch an der Börse spezifiziert werden. Bei der Nachhaltigkeit geht es zwar primär um Umwelt- und Naturschutz, aber auch Bereiche wie nachhaltiges Wirtschaften, soziale Verantwortung oder langfristig stabile Finanzsysteme spielen in der Nachhaltigkeit an der Börse eine Rolle. Um zu bestimmen, ob ein Fonds die Voraussetzungen erfüllt oder nicht, gibt es verschiedene Ansätze, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Die wichtigsten sind: **1) Ausschlusskriterien (Negative Screening)** Wie der Name bereits vermuten lässt, wird bei diesem Ansatz eine ganze Reihe an Branchen oder Unternehmen von vornherein ausgeschlossen. Prominente Beispiele für solche Branchen sind Waffenhandel (insbesondere kontroverse Waffen), Tabak, Kohleabbau oder andere umweltschädliche Industrien. Auch Verstöße gegen Arbeitsrechte oder Menschenrechte (z.B. Kinderarbeit) führen oft zum Ausschluss. Die Ausschlusskriterien werden von jedem Fonds oder Index individuell festgelegt, da es keine allgemeingültigen, globalen Standards dafür gibt, welche Bereiche ausgeschlossen werden sollen oder müssen – auch wenn Regulierungen wie die EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) hier zunehmend für Klarheit sorgen. Hier musst Du dich als Anleger also ganz genau mit den Inhalten des Fonds befassen, um herauszufinden, ob dein Investment auch deinen persönlichen Nachhaltigkeitsstandards entspricht. **2) Best-in-Class Ansatz (Positive Screening)** Beim Best-in-Class Ansatz wird grundsätzlich zunächst keine Branche pauschal ausgeschlossen. Ganz im Gegenteil: Es wird bewusst nach Unternehmen gesucht, die innerhalb ihrer jeweiligen Branche – auch in potenziell kritischen Sektoren – die besten Nachhaltigkeitsleistungen aufweisen. Es wird also nach den "Klassenbesten" in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren gesucht. Dieser Ansatz ist per Definition oft weniger streng als der reine Ausschlussansatz, da auch Unternehmen aus z.B. energieintensiven Branchen enthalten sein können, wenn sie Vorreiter bei der Transformation sind. Die Förderung solcher veränderungsbereiten Unternehmen kann aber langfristig positive Auswirkungen haben und Anreize für den Wandel setzen. **3) Themenfokus & Impact Investing** Zunehmend gewinnen auch ETFs an Bedeutung, die sich auf spezifische Nachhaltigkeitsthemen konzentrieren. Beispiele hierfür sind Fonds, die gezielt in erneuerbare Energien, Wasserstofftechnologie, Kreislaufwirtschaft oder Unternehmen investieren, die Lösungen für soziale Probleme anbieten. Beim Impact Investing geht es noch einen Schritt weiter: Hier soll neben der finanziellen Rendite auch eine messbare positive Wirkung auf Umwelt oder Gesellschaft erzielt werden.

Wie wird Nachhaltigkeit überhaupt gemessen?
Wie Du gerade erfahren hast, gibt es nicht *die* eine einheitliche Definition darüber, was Nachhaltigkeit im Detail bedeutet. Um Research-Agenturen, Fondsgesellschaften und auch Investoren einen Maßstab zu geben und den Vergleich einfacher zu machen, wurden die sogenannten **ESG-Kriterien** etabliert. * **E** steht dabei für **Environment** (Umwelt): Hier geht es um Aspekte wie Klimaschutz, CO2-Emissionen, Ressourcenverbrauch, Wasserverbrauch, Biodiversität und Umweltverschmutzung. * **S** steht für **Social** (Soziales): Dies umfasst Themen wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Vielfalt und Inklusion, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie das Verhältnis zu lokalen Gemeinschaften. * **G** steht für **Governance** (Unternehmensführung): Hierbei werden Aspekte wie die Struktur des Vorstands, Managervergütung, Aktionärsrechte, Transparenz und Maßnahmen gegen Korruption bewertet. Diese ESG-Kriterien dienen als Rahmenwerk (mehr Details zu den einzelnen [Komponenten von ESG findest du hier](https://etf.capital/esg-kriterien/)). Ratingagenturen analysieren Unternehmen anhand dieser Kriterien und vergeben ESG-Scores oder Ratings. Diese Ratings helfen Fondsmanagern bei der Auswahl von Unternehmen für nachhaltige Fonds. **Herausforderungen bei der Messung:** Die ESG-Kriterien können Dir als wichtige Hilfe für die Auswahl Deiner nachhaltigen Fonds dienen, sie werden aber nicht deine eigene Recherche ersetzen können. Es gibt mehrere Herausforderungen: * **Datenqualität und -verfügbarkeit:** Nicht alle Unternehmen berichten umfassend über ESG-Daten, insbesondere kleinere Firmen oder solche in Schwellenländern. * **Unterschiedliche Methoden:** Verschiedene ESG-Ratingagenturen nutzen unterschiedliche Methoden und Gewichtungen, was dazu führen kann, dass dasselbe Unternehmen teils sehr unterschiedliche Bewertungen erhält. * **Greenwashing-Gefahr:** Es besteht das Risiko, dass Unternehmen oder Fonds sich nachhaltiger darstellen, als sie es tatsächlich sind. Regulatorische Initiativen wie die EU-Taxonomie und die SFDR zielen darauf ab, hier mehr Transparenz und Standardisierung zu schaffen und Greenwashing zu reduzieren. * **Schwammige Definitionen:** Trotz Standardisierungsbemühungen bleiben manche Kriterien interpretationsabhängig. Es kann vorkommen, dass Unternehmen, die Du persönlich nicht als nachhaltig einstufen würdest, dennoch in einem ESG-Fonds enthalten sind. Neue KI-gestützte Plattformen und Tools helfen zunehmend dabei, die Transparenz zu erhöhen, indem sie beispielsweise den CO2-Fußabdruck eines Portfolios oder dessen Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) in Echtzeit analysieren. Dennoch gilt: Befasse dich vor deiner Investition umfassend und tiefgreifend mit der Methodik des Fonds und den enthaltenen Unternehmen.
Musst Du bei nachhaltigen ETFs auf Rendite verzichten?
Ein häufiges Vorurteil gegenüber nachhaltigen ETFs war lange Zeit, dass man dafür auf Rendite verzichten müsse. Die Datenlage hierzu hat sich über die Jahre entwickelt. Früher gab es kaum Hinweise darauf, dass nachhaltige Geldanlagen systematisch besser oder schlechter performen als ihre konventionellen Pendants. Ein langfristiger Vergleich war schwierig, da viele Produkte noch relativ jung waren. **Aktuelle Erkenntnisse:** Inzwischen deuten jedoch immer mehr Studien und die Performance-Daten der letzten Jahre darauf hin, dass nachhaltige Investments nicht nur keine Renditenachteile bringen, sondern potenziell sogar leichte Vorteile bieten können. Insbesondere in Krisenphasen zeigten ESG-orientierte Anlagen oft eine geringere Volatilität und konnten sich besser behaupten. Mögliche Gründe dafür sind, dass Unternehmen mit guten ESG-Ratings oft besser gemanagt sind, geringeren regulatorischen Risiken ausgesetzt sind und von langfristigen Trends wie der Dekarbonisierung profitieren. Obwohl die Indizes nachhaltiger ETFs häufig weniger Aktien als herkömmliche Standardindizes enthalten (aufgrund der Filterung), ist bisher keine systematisch höhere Schwankungsbreite (Volatilität) festzustellen – tendenziell eher das Gegenteil. **Keine Garantie für Überrendite:** Wenn Du also nachhaltig investieren willst, musst Du dir um deine Rendite in der Regel keine Sorgen machen. Allerdings solltest Du dir auch nicht zu viel Hoffnung auf eine garantierte Überrendite machen. Viele Vertreter des nachhaltigen Investierens argumentieren zwar, dass nachhaltige Fonds aufgrund ihrer Zukunftsorientierung und Risikoreduktion langfristig eine bessere Performance abliefern werden. Die Finanzwissenschaft weist jedoch darauf hin, dass bekannte Informationen und Zukunftserwartungen – auch bezüglich Nachhaltigkeit – bereits in den heutigen Kursen eingepreist sein sollten. Systematische Arbitragegewinne allein durch Nachhaltigkeit sind daher theoretisch nicht zu erwarten. Die beobachtete leichte Outperformance könnte auch auf andere Faktoren zurückzuführen sein.
Aktuelle Entwicklungen und Trends (bis 2025)
Der Markt für nachhaltige Geldanlagen entwickelt sich rasant weiter. Hier sind einige wichtige Trends: * **Regulatorische Standards:** Strengere Vorschriften, insbesondere die EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) und die EU-Taxonomie, prägen die Fondskonzeption und -auswahl maßgeblich. Sie zwingen Anbieter zu mehr Transparenz darüber, wie nachhaltig ihre Produkte wirklich sind. ESG-Ratings werden zudem zunehmend standardisiert, um Greenwashing einzudämmen. * **Aktive nachhaltige ETFs:** Neben den klassischen passiven ETFs, die einen Index abbilden, gibt es vermehrt "aktive" nachhaltige ETFs. Diese kombinieren die Indexabbildung mit aktiven Managemententscheidungen, zum Beispiel durch gezieltes Engagement bei Unternehmen (Dialog über Verbesserungen) oder durch spezielle Rebalancing-Methoden, die auf Klimaziele ausgerichtet sind. * **Themenfokus:** ETFs, die sich auf spezifische Nachhaltigkeitstrends konzentrieren, gewinnen an Bedeutung. Dazu gehören Themen wie Kreislaufwirtschaft, [saubere Energie](https://etf.capital/erneuerbare-energien-etf/) (z.B. Wasserstofftechnologie), nachhaltige Landwirtschaft oder soziale Investments (z.B. Bildung, Gesundheit). Auch CO2-Kompensationsmodelle oder Biodiversität rücken stärker in den Fokus. * **Kostenentwicklung:** Die Kostenquoten (TER - Total Expense Ratio) nachhaltiger ETFs nähern sich immer mehr denen klassischer Produkte an. Viele breite ESG-ETFs sind bereits für ca. 0,1% bis 0,3% pro Jahr erhältlich. Aktiv gemanagte oder sehr spezialisierte Themen-ETFs können jedoch höhere Kosten aufweisen (ca. 0,5% bis 0,8%). * **Transparenz-Tools:** Wie bereits erwähnt, ermöglichen neue Technologien (oft KI-gestützt) eine detailliertere Analyse der tatsächlichen Wirkung von Portfolios, z.B. hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks oder des Beitrags zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs).
Schritt für Schritt zum nachhaltigen Investment
Nachdem wir jetzt einige der wichtigsten Fragen und Trends geklärt haben, gehen wir in die Praxis. Hier ist eine aktualisierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Du mit dem Investieren in nachhaltige ETFs beginnen kannst: **1) Eigene Nachhaltigkeitsziele definieren:** Bevor Du nach Produkten suchst: Was bedeutet Nachhaltigkeit *für Dich*? Welche Themen sind Dir besonders wichtig (Klima, Soziales, gute Unternehmensführung)? Welche Branchen oder Praktiken möchtest Du auf jeden Fall ausschließen (z.B. Waffen, Kohle, Tabak, Kinderarbeit)? Je klarer Deine eigenen Prioritäten sind, desto gezielter kannst Du suchen. **2) Recherche und Fondsauswahl:** * **Filterung anwenden:** Nutze Online-Portale (wie z.B. etf.capital, justETF, extraETF) und deren Filterfunktionen. Beginne mit Deinen Ausschlusskriterien. Prüfe dann, ob ein Best-in-Class-Ansatz für Dich in Frage kommt oder ob Du gezielt in bestimmte Themen investieren möchtest. Achte auf die zugrundeliegenden Indizes und deren Methodik (siehe Abschnitt "Index Familien"). * **ESG-Ratings und Impact prüfen:** Schau Dir die ESG-Ratings des Fonds an (sofern verfügbar) und prüfe, ob Informationen zur Wirkung (Impact) bereitgestellt werden (z.B. CO2-Reduktion im Vergleich zum Standardindex). Nutze die dreistufige Filterung als Orientierung: * **Ausschluss:** Welche harten Kriterien werden angewendet? * **Best-in-Class/Positivkriterien:** Wie werden die "Guten" ausgewählt? * **Impact/Thema:** Fokussiert der Fonds auf eine messbare Wirkung oder ein spezifisches Nachhaltigkeitsthema? Passt das zu Deinen Zielen (z.B. Ausrichtung am 1,5°C-Pfad des Pariser Klimaabkommens)? * **Fondsdetails analysieren:** Achte auf Kosten (TER), Fondsvolumen (ausreichende Größe für Liquidität), Replikationsmethode (physisch vs. synthetisch), Ertragsverwendung (ausschüttend vs. thesaurierend) und das Fondsalter. **3) Depotbanken prüfen und auswählen:** * **Angebot prüfen:** Wenn Du dich für einen oder mehrere Fonds entschieden hast, gilt es, die passende Depotbank (Broker) zu finden. Nicht jeder Broker bietet jeden ETF an, insbesondere bei neueren oder spezialisierten Produkten. Prüfe, ob Deine Wunsch-ETFs als Einmalkauf und/oder im Sparplan verfügbar sind. Unser [Broker-Vergleich](https://etf.capital/depot-vergleich/) kann Dir bei der Auswahl helfen. * **Kosten vergleichen:** Achte auf Depotgebühren und Orderkosten (insbesondere für Sparpläne). * **Nachhaltigkeit der Bank:** Wenn Dir Nachhaltigkeit wichtig ist, kannst Du auch prüfen, wie nachhaltig die Depotbank selbst agiert. Organisationen wie der FairFinanceGuide bewerten Banken nach Nachhaltigkeitskriterien. **4) Investment tätigen und überprüfen:** Nach der Auswahl der richtigen ETFs und der passenden Bank kannst Du direkt mit dem Investieren loslegen – entweder per Einmalkauf oder durch Einrichtung eines Sparplans. Überprüfe Dein Portfolio regelmäßig (z.B. einmal im Jahr), ob es noch Deinen Zielen und Werten entspricht und ob sich die Rahmenbedingungen (z.B. Fondsstrategie) geändert haben. **Risikostreuung nicht vergessen:** Auch bei nachhaltigen Investments ist Diversifikation wichtig. Eine Kombination aus einem breit gestreuten globalen oder regionalen ESG-ETF (z.B. auf den MSCI World SRI oder MSCI ACWI ESG Leaders) und gegebenenfalls einem thematischen Zusatzinvestment (z.B. Clean Energy, Circular Economy) kann sinnvoll sein. Wie Du Dein [Portfolio sinnvoll streust](https://etf.capital/diversifikation/), erklären wir hier.
Beispiele für nachhaltige ETFs und Kategorien
Eine allgemeingültige Topliste von nachhaltigen Fonds gibt es nicht, da Rendite nicht immer die höchste Priorität hat und Nachhaltigkeit, wie besprochen, für jeden etwas anderes bedeutet. Die nachfolgende Auflistung soll daher keine Rangliste darstellen, sondern eine Reihe von Beispielen und Kategorien zeigen, an denen Du dich orientieren kannst. *Bitte beachte, dass die hier genannten Details (Kosten, Volumen) Momentaufnahmen sind und sich ändern können. Prüfe immer die aktuellen Daten vor einer Investition.* **Breit gestreute ESG-ETFs (Beispiele basierend auf den Originalen, aktualisiert):** * **1) iShares MSCI Europe SRI UCITS ETF (Acc) (ISIN: IE00B52VJ196)** Dieser ETF war schon 2021 einer der größten nachhaltigen Fonds Europas und ist es weiterhin. Er bildet den MSCI Europe SRI Select Reduced Fossil Fuels Index ab, der strenge ESG-Kriterien anwendet und Unternehmen aus kontroversen Branchen sowie solche mit hohem Engagement in fossilen Brennstoffen ausschließt. * *Aktuelle Merkmale (ca.):* Das Fondsvolumen ist weiter deutlich gewachsen (mittlerweile oft über 3 Mrd. Euro). Die Kostenquote (TER) liegt weiterhin bei sehr günstigen ca. 0,2%. Die Abbildung erfolgt physisch (optimiertes Sampling). Die Performance war in den letzten Jahren oft vergleichbar oder leicht besser als die des nicht-nachhaltigen MSCI Europe Index, unterlag aber natürlich Marktschwankungen.

* **2) L&G Europe ex UK Equity UCITS ETF (ISIN: IE00BFXR5V83)** Dieser Fonds investiert in europäische Unternehmen außerhalb Großbritanniens und wendet dabei ebenfalls ESG-Kriterien an. Er basiert auf dem Solactive Core Developed Markets Europe ex UK Large & Mid Cap Index und schließt u.a. Kohleabbau, Rüstung und Verstöße gegen den UN Global Compact aus. * *Aktuelle Merkmale (ca.):* Die Kostenquote ist mit ca. 0,1% weiterhin extrem niedrig. Das Fondsvolumen ist gewachsen, bleibt aber im Vergleich zu den ganz großen ETFs moderater (oft im Bereich einiger hundert Millionen Euro). Die Fokussierung auf Europa ex UK macht ihn zu einer spezifischeren Wahl.
* **3) Amundi Index MSCI Europe SRI UCITS ETF DR (früher teils als BNP Paribas Easy bekannt) (z.B. ISIN LU1602144575 - *Achtung: ISIN kann variieren, hier Beispiel für eine Variante*)** Dieser ETF-Typ (oft mit "SRI" und "5% Capped" im Namen) basiert auf dem MSCI Europe SRI S-Series 5% Capped Index. Er wendet strenge ESG-Filter an (ähnlich dem ersten Beispiel) und begrenzt zusätzlich das Gewicht einzelner Unternehmen auf 5%, um Klumpenrisiken zu reduzieren. * *Aktuelle Merkmale (ca.):* Die Performance war historisch oft stark, unterliegt aber Marktschwankungen. Die Kostenquote liegt typischerweise etwas höher als beim iShares-Pendant, aber immer noch im günstigen Bereich (z.B. um 0,12% - 0,2%). Das Fondsvolumen ist ebenfalls beträchtlich. Die genaue ISIN und Ausgestaltung (z.B. ausschüttend/thesaurierend) muss geprüft werden.
*(Hinweis: Die ursprüngliche ISIN LU1753045415 könnte sich geändert haben oder es gibt alternative Varianten)* **Neuere ETF-Kategorien (Beispiele basierend auf Trends bis 2025):** * **Global Climate Transition ETFs:** Diese Fonds investieren in Unternehmen weltweit, die glaubwürdige Pläne zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen vorlegen (z.B. Ausrichtung auf einen 1,5°C-Pfad). Sie bilden oft spezielle "Climate Transition" oder "Paris-Aligned" Indizes ab. * **Themen-ETFs (z.B. Clean Energy, Wasserstoff, Circular Economy):** Diese konzentrieren sich auf spezifische Sektoren, die als Teil der Lösung für Nachhaltigkeitsprobleme gesehen werden. Sie sind oft riskanter und volatiler als breit gestreute ETFs, bieten aber gezielte Investitionsmöglichkeiten. Ein Beispiel sind [Wasserstoff-ETFs](https://etf.capital/wasserstoff-etf/). * **Social Impact Bond ETFs:** Eine Nische, die an Bedeutung gewinnt. Diese investieren in Anleihen (Bonds), deren Erlöse für soziale oder ökologische Projekte mit messbarer Wirkung verwendet werden (z.B. grüne Anleihen, soziale Anleihen). * **ESG Multifactor ETFs:** Diese kombinieren ESG-Kriterien mit anderen Investmentfaktoren (Smart Beta), wie z.B. niedrige Volatilität, Qualität oder Value, um potenziell das Risiko-Rendite-Profil zu optimieren. Governance-Scores und Low-Carbon-Metriken spielen hier oft eine wichtige Rolle. * **Aktive ESG ETFs:** Wie erwähnt, versuchen diese ETFs durch aktives Management (z.B. Engagement, flexible Titelauswahl innerhalb eines ESG-Rahmens) einen Mehrwert gegenüber rein passiven Strategien zu erzielen.
Für Fortgeschrittene: Nachhaltigkeit anhand der Index-Familien messen
Mit den oben genannten Beispielen hast Du sicher eine gute Grundlage. Wenn Du tiefer in den Vergleich gehen möchtest, kannst Du dich zusätzlich noch mit den zugrundeliegenden Index-Familien beschäftigen. Verschiedene Indexanbieter (wie MSCI, FTSE Russell, Solactive, STOXX) haben unterschiedliche Definitionen und Methoden für ihre nachhaltigen Indizes. Eine Indexfamilie kann Branchen und Industrien einschließen, die bei anderen ausgeschlossen sind. Im Folgenden schauen wir uns einige bekannte Index-Familien und ihre generelle Ausrichtung an: **1) MSCI SRI (Socially Responsible Investing)** Die SRI-Indizes von MSCI gehören zu den strengsten. Sie wenden umfangreiche Ausschlusskriterien an (z.B. für Waffen, Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Pornografie, Atomenergie, fossile Brennstoffe, gentechnisch veränderte Organismen) und wählen dann aus dem verbleibenden Universum die Unternehmen mit den höchsten ESG-Ratings aus (Best-in-Class-Ansatz innerhalb der erlaubten Sektoren). Oft wird nur ein bestimmter Prozentsatz der Unternehmen (z.B. die Top 25% nach ESG-Rating pro Sektor) aufgenommen. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst und möglichst "dunkelgrün" investieren möchtest, sind Fonds auf SRI-Indizes oft eine gute Wahl.
*(Beispiel-Widget für einen SRI-ETF)* **2) MSCI ESG Leaders / ESG Screened / ESG Focus** Diese Indexfamilien von MSCI sind oft etwas weniger streng als SRI: * **ESG Screened:** Hier werden primär Unternehmen basierend auf bestimmten Werten oder Normen ausgeschlossen (z.B. Verstöße gegen UN Global Compact, kontroverse Waffen, Tabak, Kohle). Der Rest des Marktes wird weitgehend abgebildet. * **ESG Focus:** Ähnlich wie Screened, aber mit einer zusätzlichen leichten Übergewichtung von Unternehmen mit besseren ESG-Profilen. * **ESG Leaders:** Diese Indizes schließen ebenfalls kontroverse Geschäftsfelder aus, wenden dann aber einen Best-in-Class-Ansatz an, um die Unternehmen mit den höchsten ESG-Ratings auszuwählen (oft die Top 50% pro Sektor). Sie sind breiter aufgestellt als SRI-Indizes, aber selektiver als Screened-Indizes. Bereiche wie Alkohol oder Glücksspiel können hier teilweise noch enthalten sein, wenn die Unternehmen hohe ESG-Ratings haben. **3) MSCI ex Controversial Weapons / ex Fossil Fuels etc.** Es gibt auch sehr spezifische Ausschluss-Indizes. Der "MSCI ex Controversial Weapons" schließt beispielsweise nur Hersteller von besonders umstrittenen Waffensystemen (wie Streumunition, Landminen) aus, bildet ansonsten aber den breiten Markt ab. Ähnlich funktionieren "ex Fossil Fuels"-Indizes, die nur Unternehmen mit signifikantem Engagement in fossilen Brennstoffen ausschließen. Diese sind nur bedingt als umfassend nachhaltig zu bezeichnen, können aber für Anleger interessant sein, denen genau dieser eine Ausschluss wichtig ist. **4) FTSE ESG / FTSE4Good** Auch der Indexanbieter FTSE Russell hat eigene ESG-Indexfamilien. Die FTSE4Good-Serie beispielsweise wählt Unternehmen auf Basis ihrer ESG-Leistungen aus und schließt bestimmte Branchen aus. Die Methodik unterscheidet sich im Detail von MSCI. **5) Andere Anbieter (Solactive, STOXX etc.)** Es gibt zahlreiche weitere Indexanbieter mit eigenen nachhaltigen Indexkonzepten, die oft auch die Basis für ETFs bilden. Hier lohnt sich ebenfalls ein Blick in die jeweilige Indexmethodik. **Wichtig:** Die genauen Kriterien können sich auch innerhalb einer Indexfamilie leicht unterscheiden (z.B. MSCI World SRI vs. MSCI Europe SRI) und werden regelmäßig überprüft und angepasst. Lies daher immer das aktuelle Index-Factsheet oder die Fondsbeschreibung.
Kritische Aspekte und Herausforderungen
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es weiterhin kritische Punkte im Bereich nachhaltiges Investieren: * **Definitionen bleiben vielfältig:** Was genau "nachhaltig" ist, bleibt interpretationsabhängig. Ein Fonds, der nur kontroverse Waffen ausschließt, ist weit entfernt von einem Fonds, der auf Net-Zero-Klimaziele setzt. Anleger müssen genau prüfen, welche Definition ihrem Verständnis entspricht. * **Liquiditätsrisiken:** Sehr spezialisierte Themen-ETFs oder solche, die in kleine Unternehmen (Small Caps) investieren, können eine geringere Liquidität aufweisen. Das bedeutet, die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs (Spread) kann höher sein, was die Handelskosten erhöht. * **Datenqualität und Rating-Divergenz:** Wie bereits erwähnt, bewerten unterschiedliche ESG-Ratingagenturen dieselben Unternehmen manchmal sehr unterschiedlich. Die zugrundeliegenden Daten sind nicht immer vollständig oder vergleichbar. Das macht es schwierig, sich blind auf ein einzelnes Rating zu verlassen. * **"Transition"-Unternehmen:** Wie bewertet man Unternehmen, die aktuell noch hohe Emissionen verursachen (z.B. in der Schwerindustrie oder Energieversorgung), aber glaubwürdige und ambitionierte Pläne zur Transformation und Dekarbonisierung vorlegen? Sollen sie ausgeschlossen oder gerade unterstützt werden? Hier gehen die Meinungen auseinander. * **Schwellenländer:** Die Anwendung strenger ESG-Kriterien in Schwellenländern ist komplex. Einerseits sind die Herausforderungen dort oft am größten, andererseits müssen soziale und ökonomische Entwicklungsprioritäten berücksichtigt werden. Reine Ausschlüsse könnten hier kontraproduktiv sein. * **Neue wissenschaftliche Erkenntnisse:** Themen wie der Verlust der Biodiversität gewinnen an Bedeutung. Es ist eine Herausforderung, solche komplexen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeitnah und sinnvoll in Investmentstrategien und Portfolios zu integrieren.
Offene Fragen für die Zukunft
Die Diskussion um nachhaltiges Investieren ist nicht abgeschlossen. Einige zentrale Fragen bleiben offen und werden die Entwicklung weiter prägen: * Wie können wir die tatsächliche Wirkung (Impact) von Investments noch besser messen und berichten? * Wie gelingt eine faire Bewertung von Unternehmen im Übergang (Transition Finance)? * Welche Rolle spielen und sollten Schwellenländer-Investments spielen, die ESG-Kriterien mit lokalen Entwicklungsprioritäten verbinden? * Wie können neue ökologische Herausforderungen wie Biodiversitätsverlust oder Wasserknappheit effektiv in Investmentprozesse integriert werden? * Wird die zunehmende Regulierung tatsächlich zu mehr echter Nachhaltigkeit führen oder nur zu mehr Bürokratie?
Fazit zu nachhaltigen Fonds
Nachhaltiges Investieren ist mit mehr Rechercheaufwand verbunden, als Du vielleicht ursprünglich gedacht hast. Die gute Nachricht ist: Die Transparenz in diesem Bereich nimmt dank Regulierungen und besserer Daten stetig zu. Mit sorgfältiger Prüfung der Fondskonzepte und Indexmethoden kannst Du Investments finden, die Deinen Werten entsprechen. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit kannst Du dabei selbst für dich definieren und nach deinen eigenen moralischen Vorstellungen gewichten. Die Vielfalt an Ansätzen – von einfachen Ausschlüssen über Best-in-Class bis hin zu Themenfonds und Impact Investing – bietet für unterschiedliche Präferenzen passende Lösungen. Die Sorge vor Renditeeinbußen scheint nach aktueller Datenlage unbegründet; tendenziell deuten Studien sogar auf leichte Vorteile hin, insbesondere beim Risikomanagement. Die Kosten nähern sich denen konventioneller ETFs an. Die praktische Umsetzung ist, wie bei anderen ETF-Investments auch, dank Online-Brokern und Sparplänen sehr einfach geworden. Wähle Deine Fonds sorgfältig aus, finde einen passenden Broker und lege los – aber vergiss nicht, Deine Auswahl regelmäßig zu überprüfen, da sich der Markt dynamisch weiterentwickelt. Kritisches Denken und die Bereitschaft, Definitionen und Daten zu hinterfragen, bleiben dabei unerlässlich.
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