MSCI World: Die besten ETFs für 2025

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Der MSCI World wird auch als Weltaktienindex bezeichnet. Ein ETF darauf bietet eine breite Risikostreuung. Es gibt 17 ETFs auf diesen Index, die an deutschen Börsen handelbar sind. Fragst Du Dich, welcher 2021 der Beste ist, solltest Du Dich im Vergleich über die Rendite informieren.

MSCI World: Die besten ETFs für 2025

Der MSCI World als Weltaktienindex

Der US-amerikanische Finanzdienstleister MSCI ist einer der führenden Herausgeber von Aktienindizes weltweit. Unter den zahlreichen Indizes, die MSCI berechnet, ist der MSCI World wohl der bekannteste. Er gilt als Weltaktienindex, da er die Wertentwicklung von Unternehmen aus derzeit 23 Industrieländern abbildet. Aktuell umfasst der Index rund 1.500 Unternehmen (die genaue Zahl schwankt leicht) und repräsentiert damit etwa 85 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung dieser Länder[3]. Diese breite Streuung macht einen ETF (Exchange Traded Fund) auf den MSCI World zu einer beliebten Basis für ein global diversifiziertes Portfolio. Eine gute Diversifikation ist ein zentraler Baustein beim Vermögensaufbau. Dennoch ist ein Vergleich verschiedener ETFs auf diesen Index ratsam, um das Produkt zu finden, das den eigenen Anlagezielen am besten entspricht.

Die Gewichtung der einzelnen Länder und Branchen im MSCI World ist nicht gleichmäßig verteilt. Die USA haben traditionell das mit Abstand größte Gewicht, aktuell liegt es bei rund 70 Prozent. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Japan (ca. 6 Prozent), Großbritannien (ca. 4 Prozent), Frankreich und Kanada (jeweils ca. 3 Prozent). Deutschland ist mit etwa 2,5 Prozent vertreten[3]. Die restlichen Länder machen nur geringe Anteile aus. Aufgrund des hohen US-Anteils ist die Kursentwicklung des Index während der US-amerikanischen Börsenhandelszeiten (ab 15:30 Uhr MEZ) besonders relevant.

Auch bei den Branchen gibt es Schwerpunkte. Die am stärksten vertretenen Sektoren sind typischerweise:

  • Informationstechnologie (IT)
  • Finanzdienstleistungen
  • Gesundheitswesen

Weitere wichtige Branchen sind Nicht-Basis-Konsumgüter, Industrieunternehmen, Kommunikationsdienstleistungen, Basis-Konsumgüter, Roh- und Grundstoffe, Versorgungsunternehmen, Energie und Immobilien. Die genauen Gewichtungen können sich jedoch über die Zeit verschieben, abhängig von der Marktentwicklung.

Was macht einen guten ETF auf den MSCI World aus?

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von ETFs auf den MSCI World, die an deutschen Börsen gehandelt werden können – deutlich mehr als die 17 aus dem Jahr 2021. Diese Auswahl macht die Entscheidung nicht einfacher. Ein sorgfältiger Vergleich anhand wichtiger Eckdaten ist daher unerlässlich. Die historische Rendite ist dabei oft ein erster Anhaltspunkt. Langfristig wird für den MSCI World eine durchschnittliche Brutto-Jahresrendite von etwa 6 bis 7 Prozent erwartet, wobei die tatsächlichen Ergebnisse in einzelnen Jahren stark davon abweichen können[2]. So gab es Jahre mit deutlich überdurchschnittlichen Zuwächsen, aber auch Verlustjahre wie beispielsweise 2022. Die Corona-Krise führte im März 2020 zu einem scharfen, wenn auch kurzzeitigen Einbruch. Es ist wichtig zu verstehen, dass vergangene Renditen keine Garantie für zukünftige Erträge sind.

Neben der Rendite sollten bei einem Vergleich weitere Kriterien berücksichtigt werden:

  • Gesamtkostenquote (TER): Sie gibt die jährlichen laufenden Kosten des ETFs an. Günstige ETFs auf den MSCI World weisen aktuell eine TER von nur ca. 0,10 Prozent bis 0,12 Prozent auf[1][3].
  • Fondsvolumen: Ein hohes Volumen (z.B. deutlich über 200 Millionen Euro, besser noch über 500 Millionen Euro) kann ein Indikator für die Wirtschaftlichkeit und Stabilität des Fonds sein und reduziert das Risiko einer Fondsschließung oder -fusion[3]. Der größte ETF auf diesen Index verwaltet mittlerweile ein Vermögen im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich.
  • Ertragsverwendung: Hier wird unterschieden zwischen thesaurierenden (wiederanlegenden) und ausschüttenden ETFs. Thesaurierende Fonds legen die Erträge (z.B. Dividenden) automatisch wieder im Fondsvermögen an, was den Zinseszinseffekt verstärkt. Ausschüttende Fonds zahlen die Erträge an die Anleger aus[3].
  • Replikationsmethode: Sie beschreibt, wie der ETF den Index nachbildet – physisch (durch Kauf der Aktien) oder synthetisch (über Tauschgeschäfte, sogenannte Swaps)[3].

Die Volatilität, also die Schwankungsbreite der Kurse, wird im direkten Vergleich oft nicht prominent ausgewiesen, ist aber bei den meisten breit gestreuten MSCI World ETFs ähnlich hoch. Sie spiegelt das allgemeine Marktrisiko wider, das mit Aktienanlagen verbunden ist.

Die Bedeutung der Gesamtkostenquote

Die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) ist ein zentrales Auswahlkriterium, da sie direkt die Nettorendite des Anlegers beeinflusst. Je niedriger die TER, desto mehr von der Indexrendite verbleibt beim Investor. Die Spanne bei MSCI World ETFs ist beachtlich: Während die günstigsten Produkte, wie erwähnt, nur noch Kosten von ca. 0,10 bis 0,12 Prozent pro Jahr aufweisen, gibt es auch weiterhin ETFs mit einer TER von 0,50 Prozent oder mehr[1][3]. Ein Vergleich lohnt sich hier besonders, da sich über lange Anlagezeiträume auch kleine Kostenunterschiede durch den Zinseszinseffekt deutlich bemerkbar machen können.

Wie wichtig ist das Fondsvolumen?

Das Fondsvolumen gibt Auskunft über das im ETF verwaltete Kapital. Ein hohes Volumen ist oft ein Zeichen dafür, dass der ETF bei Anlegern beliebt und etabliert ist. Wichtiger ist jedoch, dass ein ausreichend großes Volumen (oft wird eine Untergrenze von 100 bis 200 Millionen Euro genannt) die Wirtschaftlichkeit für den Anbieter sicherstellt. Bei sehr kleinen Fonds besteht theoretisch ein höheres Risiko, dass der Anbieter den Fonds mangels Rentabilität schließt oder mit einem anderen Fonds verschmilzt, was für den Anleger mit Aufwand und möglicherweise steuerlichen Konsequenzen verbunden sein kann[3]. Bei den großen, etablierten MSCI World ETFs ist dieses Risiko jedoch als sehr gering einzuschätzen.

Die Art der Ertragsverwendung

Die Entscheidung zwischen einem thesaurierenden und einem ausschüttenden ETF hängt von den persönlichen Präferenzen und Zielen ab[3].

  • Ausschüttende ETFs zahlen die erzielten Erträge (hauptsächlich Dividenden der enthaltenen Aktien) in der Regel halbjährlich oder quartalsweise an die Anleger aus. Dies kann attraktiv sein, wenn man regelmäßige Erträge zur Verfügung haben möchte, beispielsweise zur Deckung von Lebenshaltungskosten oder um den Steuerfreibetrag (Sparerpauschbetrag) möglichst jährlich auszunutzen.
  • Thesaurierende ETFs legen die Erträge automatisch wieder im Fondsvermögen an. Dadurch erhöht sich der Wert der ETF-Anteile entsprechend. Dieser Prozess fördert den Zinseszinseffekt, da auch die wiederangelegten Erträge zukünftig Erträge erwirtschaften. Thesaurierende ETFs sind daher besonders für den langfristigen Vermögensaufbau, etwa über einen Sparplan, beliebt, da sie den Vermögenszuwachs beschleunigen können.

Wie wichtig ist die Replikationsmethode?

ETFs bilden ihren zugrundeliegenden Index auf unterschiedliche Weise nach[3]:

  • Physische Replikation: Der ETF-Anbieter kauft die Aktien, die im Index enthalten sind, tatsächlich.
  • Vollständige Replikation: Alle Indexaktien werden entsprechend ihrer Gewichtung gekauft. Dies ist bei Indizes mit sehr vielen Werten (wie dem MSCI World mit rund 1.500 Aktien) aufwendig und kann höhere Transaktionskosten verursachen.
  • Optimiertes Sampling: Es wird nur eine repräsentative Auswahl der Indexaktien gekauft, meist die größten und liquidesten Titel sowie eine Auswahl kleinerer Werte, um die Indexentwicklung möglichst genau nachzubilden und Kosten zu sparen. Die meisten physischen MSCI World ETFs nutzen diese Methode.
  • Synthetische Replikation: Der ETF hält nicht die Indexaktien selbst, sondern geht ein Tauschgeschäft (Swap) mit einem Finanzinstitut (Kontrahent) ein. Der ETF hält ein Sicherheitenportfolio (das nicht unbedingt aus den Indexaktien bestehen muss) und tauscht dessen Rendite gegen die Rendite des MSCI World Index mit dem Swap-Partner.

Synthetische ETFs können oft eine sehr geringe Abweichung vom Index (Tracking Error) aufweisen und sind manchmal etwas günstiger in der TER. Allerdings tragen sie ein Kontrahentenrisiko, also das (durch regulatorische Maßnahmen auf maximal 10% des Fondsvermögens begrenzte) Risiko, dass der Swap-Partner ausfällt. Physische ETFs gelten oft als transparenter ("Was draufsteht, ist auch drin"), können aber durch das Sampling leichte Abweichungen zum Index aufweisen (Tracking Error). Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, die Anleger abwägen sollten. In den letzten Jahren geht der Trend bei Anbietern und Anlegern eher zu physisch replizierenden ETFs, insbesondere in Europa.

Beispiele für beliebte ETFs auf den MSCI World

Die Auswahl des "besten" ETFs hängt von den individuellen Prioritäten ab (Kosten, Volumen, Ertragsverwendung, Replikationsmethode etc.). Hier einige Beispiele für aktuell (Stand Mitte 2024) populäre MSCI World ETFs, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder eine Anlageempfehlung darzustellen. Die genannten Kennzahlen sind ungefähre Werte und können sich ändern. Es ist essenziell, vor einer Anlageentscheidung stets die aktuellen Daten und das Basisinformationsblatt (KID/KIID) des jeweiligen ETFs zu prüfen.

Großes Volumen & etabliert:

  • iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (ISIN IE00B4L5Y983, WKN A0RPWH)
  • Dieser ETF von BlackRock ist einer der größten weltweit mit einem Fondsvolumen von oft über 60 Milliarden Euro[4].
  • Er ist thesaurierend (Acc = Accumulating).
  • Die TER liegt bei ca. 0,20 Prozent pro Jahr.
  • Er repliziert physisch mittels optimiertem Sampling.
  • Aufgrund seiner Größe und Bekanntheit ist er eine häufige Wahl für Sparpläne und Einmalanlagen. Seine langfristige Renditeentwicklung spiegelt die des MSCI World Index gut wider, unterlag aber natürlich auch Marktschwankungen wie dem Rückgang 2022.

Besonders günstige Optionen:

  • Amundi Index MSCI World UCITS ETF DR (Acc) (ISIN LU1781541179, WKN LYX0YD - *ehemals Lyxor*)
  • Dieser ETF gehörte zu den ersten mit einer sehr niedrigen TER von nur ca. 0,12 Prozent.
  • Er ist thesaurierend und repliziert physisch (Sampling).
  • Das Fondsvolumen ist ebenfalls beträchtlich (oft im Bereich von 5-7 Milliarden Euro).
  • Er ist eine beliebte Wahl für kostenbewusste Anleger, die den Zinseszinseffekt nutzen möchten.
  • SPDR MSCI World UCITS ETF (ISIN IE00BFY0GT14, WKN A2N6CW)
  • Ebenfalls ein sehr günstiger ETF mit einer TER von ca. 0,12 Prozent.
  • Auch dieser Fonds ist thesaurierend und repliziert physisch (Sampling).
  • Er wurde 2019 aufgelegt und hat schnell ein signifikantes Volumen (oft über 5 Milliarden Euro) erreicht.
  • Eine weitere attraktive Option für langfristigen Vermögensaufbau mit niedrigen Kosten.

Ausschüttende Varianten:

  • HSBC MSCI World UCITS ETF USD (Dist) (ISIN IE00B4X9L533, WKN A1C9KK)
  • Dieser ETF schüttet die Erträge quartalsweise aus (Dist = Distributing).
  • Die TER liegt bei ca. 0,15 Prozent.
  • Er repliziert physisch (Sampling) und verfügt über ein solides Fondsvolumen (oft im Bereich von 5-7 Milliarden Euro).
  • Eine Option für Anleger, die regelmäßige Ausschüttungen bevorzugen.
  • Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1D (ISIN IE00BK1PV551, WKN A1XEY2)
  • Ein weiterer ausschüttender ETF (D = Distributing), der die Dividenden in der Regel jährlich auszahlt.
  • Die TER ist mit ca. 0,19 Prozent etwas höher als bei den günstigsten thesaurierenden Varianten.
  • Er repliziert physisch (Sampling) und hat ebenfalls ein hohes Volumen (oft über 10 Milliarden Euro).
  • Amundi Index MSCI World UCITS ETF DR EUR (D) (ISIN LU1737652237, WKN A2H9QY)
  • Dieser ausschüttende ETF (jährliche Ausschüttung) hat eine TER von ca. 0,18 Prozent.
  • Er repliziert vollständig physisch, was bei MSCI World ETFs seltener ist.
  • Sein Volumen ist im Vergleich zu den ganz großen ETFs geringer (oft im Bereich von 1-2 Milliarden Euro), aber dennoch solide.

Weitere Optionen:

  • Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C (ISIN IE00BJ0KDQ92, WKN A1XB5U)
  • Dies ist die thesaurierende Variante des Xtrackers ETFs (C = Capitalising/Accumulating)[4].
  • Die TER liegt bei ca. 0,19 Prozent.
  • Er repliziert physisch (Sampling) und ist mit einem Volumen von oft über 15 Milliarden Euro ebenfalls sehr groß und beliebt.
  • Amundi MSCI World UCITS ETF
  • Amundi bietet diverse MSCI World ETFs an, sowohl thesaurierend als auch ausschüttend, mit unterschiedlichen TERs und Replikationsmethoden (physisch/synthetisch). Ein Vergleich der spezifischen Varianten anhand der ISIN ist ratsam. Einige Amundi ETFs gehörten in der Vergangenheit zu den renditestärksten über bestimmte Zeiträume, wie z.B. eine durchschnittliche Jahresrendite von rund 13% über die letzten fünf Jahre bei bestimmten Varianten[2]. Es ist jedoch wichtig, die genaue ISIN und die aktuellen Daten sowie die Methodik solcher Vergleiche zu prüfen.

Diese Liste ist nicht erschöpfend, und die Kennzahlen können sich ändern. Anleger sollten stets die aktuellen Daten und Faktenblätter (KID/KIID) der jeweiligen ETFs prüfen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.

Darf es ein wenig nachhaltiger sein?

Für Anleger, die neben der finanziellen Rendite auch Wert auf ökologische und soziale Aspekte sowie gute Unternehmensführung legen (ESG), gibt es spezielle Varianten des MSCI World Index und entsprechende ETFs. Die bekanntesten sind der MSCI World SRI und der MSCI World ESG[3].

  • SRI (Socially Responsible Investing): Wendet in der Regel strengere Ausschlusskriterien an. Unternehmen aus kontroversen Geschäftsfeldern wie Waffen, Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Atomkraft oder fossilen Brennstoffen werden oft komplett ausgeschlossen. Zusätzlich werden oft nur die Unternehmen ausgewählt, die innerhalb ihrer Branche die besten ESG-Bewertungen (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) aufweisen ("Best-in-Class"-Ansatz). SRI-Indizes enthalten daher deutlich weniger Unternehmen als der Standard-MSCI World (oft nur einige Hundert).
  • ESG (Environmental, Social, Governance): Verfolgt oft einen weniger strengen Ansatz als SRI. Es können mildere Ausschlusskriterien gelten (z.B. nur Ausschluss der schlimmsten Verstöße), oder es wird versucht, das Risiko-Rendite-Profil des Standardindex beizubehalten, während gleichzeitig der ESG-Score des Portfolios verbessert wird (z.B. durch Übergewichtung von Unternehmen mit gutem ESG-Rating und Untergewichtung von solchen mit schlechtem Rating - "ESG Integration" oder "ESG Leaders"). ESG-Indizes bleiben oft näher an der Zusammensetzung des Standardindex und enthalten mehr Titel als SRI-Indizes.

Als Faustregel gilt: Wer strengere Nachhaltigkeitsfilter bevorzugt und bereit ist, dafür eine geringere Titelanzahl und potenziell andere Sektorgewichtungen in Kauf zu nehmen, orientiert sich eher an SRI-ETFs. Wer eine breitere Diversifikation wünscht, die näher am ursprünglichen Index liegt, aber dennoch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen möchte, findet bei ESG-ETFs (z.B. ESG Screened, ESG Leaders) möglicherweise passendere Optionen. Auch hier gibt es verschiedene Varianten (z.B. Climate Change, Paris-Aligned Benchmarks), deren Kriterien und Methodik man genau prüfen sollte.

Einmalanlage oder Sparplan?

Eine Investition in einen MSCI World ETF kann sowohl über eine Einmalanlage eines größeren Betrags als auch über einen regelmäßigen Sparplan erfolgen. Nahezu alle gängigen MSCI World ETFs sind sparplanfähig. Mit einem  Sparplan können Anleger schon mit kleinen monatlichen Beträgen (oft ab 1 Euro, 25 Euro oder 50 Euro, je nach Anbieter) langfristig Vermögen aufbauen. Dies nutzt den Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt): Bei hohen Kursen kauft man für die feste Sparrate weniger Anteile, bei niedrigen Kursen kauft man mehr Anteile. Langfristig kann dies zu einem günstigeren durchschnittlichen Einstiegspreis führen.

Bevor man einen Sparplan einrichtet, lohnt sich ein Vergleich der Depotanbieter. Wichtige Punkte sind:

  • Depotgebühren: Viele Online-Broker und Direktbanken bieten kostenlose Wertpapierdepots an, zumindest unter bestimmten Bedingungen (z.B. bei regelmäßiger Sparplanausführung).
  • Sparplankosten (Ordergebühren): Die Kosten pro Sparrate variieren stark. Einige Broker bieten Aktions-ETFs (manchmal zeitlich begrenzt) ohne Ausführungsgebühr an, andere berechnen einen festen Betrag (z.B. 0 Euro, 1 Euro, 1,50 Euro) oder einen Prozentsatz der Sparrate (z.B. 1,5%). Bei kleinen Sparraten können prozentuale Gebühren günstiger sein, bei großen Raten eher feste Gebühren.
  • Auswahl an sparplanfähigen ETFs: Nicht jeder ETF ist bei jedem Broker als Sparplan verfügbar.
  • Flexibilität: Gute Anbieter ermöglichen eine einfache Online-Anpassung der Sparrate (Erhöhung, Senkung, Aussetzung) und der Sparintervalle (z.B. monatlich, zweimonatlich, quartalsweise).
  • Mindestsparrate: Diese sollte zu den eigenen finanziellen Möglichkeiten passen (oft zwischen 1 Euro und 50 Euro).
  • Auszahlpläne: Für die Entsparphase im Alter kann die Möglichkeit eines ETF-Auszahlplans interessant sein, die aber nicht alle Broker anbieten.

Für Sparpläne werden oft thesaurierende ETFs auf den MSCI World empfohlen, da der Zinseszinseffekt hier automatisch wirkt und kein Aufwand für die Wiederanlage von Ausschüttungen entsteht[3]. Bei einigen Brokern kann man jedoch auch bei ausschüttenden ETFs eine automatische Wiederanlage der Dividenden (oft kostenpflichtig) einrichten.

Ist der MSCI World Index riskant?

Jede Aktienanlage birgt Risiken, auch eine breit gestreute Investition wie in den MSCI World. Das Hauptrisiko ist das Marktrisiko: Die Kurse können schwanken (Volatilität), und es kann zu Verlusten kommen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Index durchaus starken Schwankungen unterliegen kann.

Ein extremes Beispiel war die globale Finanzkrise 2008, als der Index eine negative Jahresperformance von rund -40 Prozent verzeichnete. Allerdings folgte 2009 eine starke Erholung mit rund +30 Prozent. Auch jüngere Ereignisse wie der Corona-Crash im Frühjahr 2020 (kurzzeitiger Einbruch von über 30%) oder der Marktabschwung im Jahr 2022 (Jahresverlust von ca. -18% in USD bzw. -13% in EUR) zeigen, dass deutliche Rückgänge möglich sind. Langfristig hat der Index solche Krisen jedoch bisher immer überwunden und neue Höchststände erreicht.

Die historische Volatilität, gemessen an der Standardabweichung der jährlichen Renditen, lag für den MSCI World über längere Zeiträume oft im Bereich von 15-20 Prozent. Die Standardabweichung misst die durchschnittliche Schwankung der Renditen um ihren Mittelwert. Eine höhere Standardabweichung bedeutet tendenziell ein höheres Risiko bzw. eine größere Unsicherheit über die zukünftige Wertentwicklung. Dies sollten Anleger bei der Bestimmung ihres Anlagehorizonts berücksichtigen: Je kürzer der Horizont, desto höher das Risiko, bei einem Verkauf einen Verlust zu realisieren.

Eine Kennzahl zur Bewertung der risikobereinigten Rendite ist die Sharpe Ratio. Sie setzt die erzielte Überrendite (Rendite des Investments abzüglich des risikofreien Zinssatzes) ins Verhältnis zur eingegangenen Volatilität (Standardabweichung). Eine höhere Sharpe Ratio deutet auf eine bessere risikoadjustierte Performance hin – man hat also mehr Rendite pro eingegangener Einheit Risiko erzielt. Historische Berechnungen für den MSCI World zeigten oft Werte im Bereich von 0,3 bis 0,6, abhängig vom betrachteten Zeitraum und dem verwendeten risikofreien Zins (basierend auf MSCI Daten, Werte können sich je nach Periode ändern). Generell gilt: Je höher die Sharpe Ratio, desto attraktiver war die Rendite im Verhältnis zum Risiko.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der MSCI World Index bietet eine sehr breite Diversifikation über viele Länder und Unternehmen, was das unsystematische Risiko (Risiko einzelner Aktien oder Regionen) stark reduziert. Dennoch bleibt ein systematisches Marktrisiko bestehen, das zu teilweise erheblichen Kursschwankungen führen kann. Eine Investition sollte daher stets mit einem langfristigen Anlagehorizont (idealerweise 10-15 Jahre oder länger) erfolgen, um kurz- bis mittelfristige Schwankungen aussitzen zu können.

Fazit: Vielfältige Optionen für eine globale Aktienanlage

Der MSCI World Index bleibt eine zentrale Referenz für Anleger, die global diversifiziert in die Aktienmärkte der Industrieländer investieren möchten. Mit aktuell rund 1.500 Aktien aus 23 Ländern bietet er eine breite Marktabdeckung, auch wenn das hohe Gewicht der USA (rund 70%) und die Konzentration auf wenige große Technologieunternehmen kritisch betrachtet werden kann.

Die Auswahl an ETFs auf diesen Index ist groß und bietet für unterschiedliche Bedürfnisse passende Produkte. Ein sorgfältiger Vergleich ist unerlässlich. Wichtige Kriterien sind dabei die Gesamtkostenquote (TER), das Fondsvolumen, die Ertragsverwendung (thesaurierend oder ausschüttend) und die Replikationsmethode (physisch oder synthetisch). Aktuell gibt es sehr günstige ETFs mit einer TER von nur ca. 0,10 bis 0,12 Prozent pro Jahr. Große, etablierte ETFs wie der iShares Core MSCI World bieten hohe Volumina und sind weit verbreitet.

Für Sparpläne eignen sich thesaurierende ETFs besonders gut, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren, während ausschüttende ETFs regelmäßige Erträge liefern können, was z.B. zur Nutzung des Sparerpauschbetrags sinnvoll sein kann. Auch nachhaltige Varianten (SRI/ESG) stehen zur Verfügung, erfordern aber eine genaue Prüfung der jeweiligen Kriterien und potenziellen Auswirkungen auf Diversifikation und Rendite.

Trotz der breiten Streuung unterliegt eine Anlage in den MSCI World Marktrisiken und Kursschwankungen. Ein langfristiger Anlagehorizont ist daher essenziell. Anleger sollten ihre Entscheidung auf Basis aktueller Informationen (insbesondere des KID/KIID) und ihrer persönlichen Anlageziele, Risikobereitschaft und finanziellen Situation treffen.

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