Was Max Otte von ETFs hält

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Investierst Du in ETFs, wird Dir Max Otte vielleicht unbekannt sein. Der Ökonom ist als Fondsmanager tätig und hat einen eigenen Fonds zur Vermögensbildung entwickelt. Dabei handelt es sich nicht um einen ETF. Lohnt sich die Investition in diesen Vermögensbildungsfonds?

Was Max Otte von ETFs hält

Wer ist Max Otte?

Max Otte ist ein deutsch-amerikanischer Ökonom, der 1964 in Nordrhein-Westfalen geboren wurde. Er ist Gründer des Instituts für Vermögensentwicklung (IFVE), Autor mehrerer Bücher über Geldanlagen und als Fondsmanager tätig. Bekannt wurde er vor allem durch sein 2006 veröffentlichtes Buch "Der Crash kommt", in dem er den Zusammenbruch der Aktienmärkte vorhersagte. Während der Finanzkrise 2007/2008 wurde er durch seine Prognosen einem breiteren Publikum bekannt.

Otte setzt sich für den Mittelstand ein und befürwortet genossenschaftlich organisierte Banken wie Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen. Zur Bewertung von Investments hat er die sogenannte "Königsanalyse" entwickelt, eine Methode zur Ermittlung der Investmentqualität von Unternehmen. Diese Analyse kombiniert qualitative und quantitative Kriterien, um die langfristige Stabilität und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens zu bewerten.

Warnung vor Kollaps an den Finanzmärkten

Bereits 2006 warnte Otte in seinem Buch vor einem Zusammenbruch der Finanzmärkte, der sich 2007/2008 tatsächlich ereignete. In seinem 2019 erschienenen Buch "Weltsystemcrash" geht er noch weiter und warnt vor einer umfassenden Wirtschaftskrise, die nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes betreffen könnte. Er sieht sogar die Gefahr von Kriegen und möglichen Einschränkungen der Bürgerrechte. Otte glaubt, dass die Komfortzone vieler Menschen durch Zwangssteuern, Währungsreformen und andere Maßnahmen empfindlich gestört werden könnte.

Wie denkt Max Otte über ETFs?

Otte steht ETFs (börsengehandelte Fonds) weiterhin kritisch gegenüber. Zwar erkennt er die Vorteile von Indexfonds an, wie sie auch von Warren Buffett empfohlen werden, doch er warnt vor einer Übertreibung des ETF-Booms. Seiner Meinung nach gibt es mittlerweile mehr Indizes als Aktien, was zu einer Überkomplexität führt. Besonders kritisch sieht er ETFs, die auf speziellen Indizes basieren oder synthetische Replikation nutzen. Bei der synthetischen Replikation wird der Index nicht durch den Kauf der tatsächlichen Aktien nachgebildet, sondern durch Derivate. Otte befürchtet, dass solche ETFs in Krisenzeiten illiquide werden könnten.

Ein weiterer Kritikpunkt von Otte ist die Dominanz der großen ETF-Anbieter wie BlackRock, Vanguard und State Street. Diese Unternehmen kontrollieren einen erheblichen Teil des ETF-Marktes, was laut Otte zu systemischen Risiken führen könnte, wenn einer dieser Anbieter in Schieflage gerät. Zudem kritisiert er, dass ETFs durch ihre Struktur das Konkurrenzverhalten von Unternehmen schwächen könnten, da die großen ETF-Anbieter oft bedeutende Anteile an mehreren Unternehmen derselben Branche halten. Mehr Informationen zu ETFs und deren Funktionsweise finden Sie in unserem ETF-Ratgeber.

Aktives Management vs. ETF

In einem Streitgespräch mit dem Finanzexperten Dr. Gerd Kommer, der ETFs befürwortet, vertritt Otte die Meinung, dass aktiv gemanagte Fonds langfristig besser abschneiden können. Kommer hingegen empfiehlt, bei ETFs auch auf sogenannte "Smart Beta"-Strategien zu setzen. Smart Beta bezeichnet ETFs, die nicht nur nach der Marktkapitalisierung gewichtet sind, sondern zusätzliche Faktoren wie Unternehmensgröße oder Volatilität berücksichtigen, um eine höhere Rendite zu erzielen.

Otte rät jedoch von Smart Beta ab und empfiehlt stattdessen, auf breit gestreute ETFs wie den MSCI World zu setzen. Er betont, dass viele Privatanleger bei der Vielzahl an ETFs den Überblick verlieren könnten und daher einen Fondsmanager benötigen, der das Portfolio überwacht und anpasst. Allerdings weist er auch darauf hin, dass aktiv gemanagte Fonds in der Lage sind, auf Marktveränderungen flexibler zu reagieren und potenziell höhere Renditen zu erzielen. Wenn Sie sich für die besten ETF-Anbieter interessieren, werfen Sie einen Blick auf unseren Neo Broker Vergleich.

Die Strategie der Max Otte Fonds

Otte hat eigene aktiv gemanagte Fonds aufgelegt, die auf seiner Königsanalyse basieren. Diese Methode bewertet Unternehmen sowohl nach qualitativen als auch nach quantitativen Kriterien, um deren wahre Investmentqualität zu ermitteln. Qualitative Kriterien sind beispielsweise die Qualität des Geschäftsmodells, die Wettbewerbsvorteile und das Wachstumspotenzial der Branche. Quantitative Faktoren umfassen unter anderem Gewinnwachstum, Ergebnismargen und die Verschuldung des Unternehmens.

Die Fonds von Otte zielen darauf ab, langfristig stabile Renditen zu erzielen, indem sie in Unternehmen investieren, die nach seiner Analyse als unterbewertet gelten. Otte betont, dass seine Fonds besonders in Krisenzeiten eine gute Performance zeigen könnten, da sie auf solide Unternehmen setzen, die auch in schwierigen Marktphasen bestehen können. Nutzen Sie unseren Rendite-Rechner, um Ihre potenziellen Gewinne zu berechnen.

Der Vermögensbildungsfonds von Max Otte

Der Vermögensbildungsfonds, der seit 2013 verfügbar ist, wird von Max Otte persönlich beraten. Es handelt sich um einen Mischfonds, der in Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere investiert. Der Fonds ist ausschüttend, das heißt, die Gewinne werden an die Anleger ausgezahlt. Otte sieht diesen Fonds als eine gute Alternative zu ETFs, da er eine höhere Rendite verspricht.

Seit seiner Einführung im Jahr 2013 hat der Vermögensbildungsfonds eine Rendite von über 35 Prozent erzielt. Im Vergleich dazu hat der MSCI World im gleichen Zeitraum eine Rendite von über 108 Prozent erzielt. Dies zeigt, dass der Fonds zwar positive Renditen erwirtschaftet hat, jedoch hinter den großen globalen Indizes zurückbleibt. Wenn Sie sich für weitere Anlagemöglichkeiten interessieren, könnte unser Festgeld Vergleich für Sie von Interesse sein.

Der PI Global Value Fonds

Ein weiterer Fonds von Otte ist der PI Global Value Fonds, der seit 2016 verfügbar ist. Dieser Fonds konzentriert sich auf unterbewertete Unternehmen weltweit und zielt darauf ab, langfristig stabile Renditen zu erzielen. Laut Otte hat der Fonds seit seiner Einführung eine Rendite von über 15 Prozent erzielt. Im Vergleich dazu hat der MSCI World im gleichen Zeitraum eine Rendite von 76 Prozent erzielt.

Otte hebt hervor, dass dieser Fonds bis September 2020 besser abgeschnitten hat als ETFs auf Indizes wie den DAX, den MSCI World und den EuroStoxx 50. Allerdings sind aktiv gemanagte Fonds in der Regel teurer als ETFs, und ein ETF kann nicht besser abschneiden als der zugrunde liegende Index. Wenn Sie sich für spezialisierte ETFs interessieren, werfen Sie einen Blick auf unsere Themen ETFs.

Neueste Entwicklungen bei den Fonds von Max Otte

Der Max Otte Multiple Opportunities Fund EUR, der seit Oktober 2016 verfügbar ist, hat seit seiner Einführung eine Rendite von über 24,99 % erzielt (5-Jahres-Wertentwicklung auf EUR-Basis). Dies zeigt, dass der Fonds zwar positive Renditen erwirtschaftet hat, jedoch hinter den großen globalen Indizes wie dem MSCI World zurückbleibt, der im gleichen Zeitraum eine deutlich höhere Rendite erzielt hat.

Die Kritik an den Fonds von Max Otte bleibt bestehen, insbesondere in Bezug auf die Kostenstruktur. Aktiv gemanagte Fonds haben in der Regel höhere Gebühren als ETFs, was die Rendite für Anleger schmälert. Während ETFs oft Gesamtkostenquoten (TER) von unter 0,5 Prozent aufweisen, können die Kosten für aktiv gemanagte Fonds wie die von Otte bei über 1,5 Prozent liegen. Diese höheren Kosten müssen durch eine bessere Performance gerechtfertigt werden, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Wenn Sie sich für die besten ETF-Sparpläne interessieren, besuchen Sie unseren ETF Sparplan Vergleich.

Kritik an Fonds von Max Otte

Die Fonds von Max Otte haben nicht nur positive Bewertungen erhalten. Das Analysehaus Morningstar stufte die Fonds 2016 als "abenteuerlich" ein. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung kritisierte, dass Otte seine Prominenz genutzt habe, um Millionen mit seinen Fonds einzusammeln. In den Jahren 2014 bis 2016 schnitten seine Fonds deutlich schlechter ab als der MSCI World. Der PI Global Value Fonds wurde von Morningstar sogar zu den großen Verlierern gezählt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Kostenstruktur der Fonds. Aktiv gemanagte Fonds haben in der Regel höhere Gebühren als ETFs, was die Rendite für Anleger schmälert. Während ETFs oft Gesamtkostenquoten (TER) von unter 0,5 Prozent aufweisen, können die Kosten für aktiv gemanagte Fonds wie die von Otte bei über 1,5 Prozent liegen. Diese höheren Kosten müssen durch eine bessere Performance gerechtfertigt werden, was nicht immer der Fall war.

Vergleich: ETFs vs. aktive Fonds

Kriterium ETFs Aktive Fonds (z.B. Max Otte Fonds)
Kosten Gering (TER oft unter 0,5%) Hoch (TER oft über 1,5%)
Flexibilität Passiv, folgt dem Index Aktiv, kann auf Marktveränderungen reagieren
Renditepotenzial Begrenzt auf die Performance des Index Potenzial für höhere Renditen, aber auch höhere Risiken
Liquidität Hoch, da börsengehandelt Kann in Krisenzeiten eingeschränkt sein
Transparenz Sehr hoch, da Indexnachbildung Geringer, da aktiv gemanagt

Fazit: Fonds von Max Otte nicht uneingeschränkt empfehlenswert

Max Otte warnt weiterhin vor einer globalen Finanzkrise und empfiehlt die Investition in aktiv gemanagte Fonds. Allerdings haben seine Fonds in der Vergangenheit nicht immer überzeugt und wurden teilweise negativ bewertet. Die Renditen seiner Fonds liegen hinter den großen globalen Indizes wie dem MSCI World zurück, und die höheren Kosten der aktiv gemanagten Fonds müssen durch eine bessere Performance gerechtfertigt werden, was nicht immer der Fall war.

Anleger sollten daher sorgfältig abwägen, ob sie in einen aktiv gemanagten Fonds oder in einen ETF investieren möchten. ETFs bieten in der Regel niedrigere Kosten und eine einfachere Handhabung, während aktiv gemanagte Fonds potenziell höhere Renditen versprechen, aber auch teurer sind. Für Privatanleger, die eine einfache und kostengünstige Lösung suchen, könnten breit gestreute ETFs wie der MSCI World eine gute Wahl sein. Wer jedoch bereit ist, höhere Kosten in Kauf zu nehmen und auf die Expertise eines Fondsmanagers wie Max Otte zu vertrauen, könnte in einem aktiv gemanagten Fonds eine interessante Alternative finden. Weitere Informationen zu ETFs finden Sie in unserem ETF-Ratgeber.

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