Airline ETF - lohnt sich die Investition jetzt?
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Wie sieht es mit der Zukunft der Fluggesellschaften aus und lohnt sich die Investition in einen ETF auf Airlines?
Wenn Investoren-Legenden wie Warren Buffett in Fluggesellschaften investieren, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Für Privatanleger, die in die Luftfahrtbranche einsteigen wollen, könnten ETFs auf Fluggesellschaften eine interessante Option sein. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, in mehrere Unternehmen der Branche gleichzeitig zu investieren.
Doch wie sieht die Zukunft der Fluggesellschaften aus? Lohnt sich ein ETF auf Airlines überhaupt noch, gerade in Zeiten von Klimaschutz und Corona? Diese Fragen stellen sich viele Anleger, da der Flugverkehr in den letzten Jahren stark eingeschränkt wurde und einige Airlines um ihre Existenz kämpfen. Doch die Branche zeigt mittlerweile Anzeichen einer Erholung, insbesondere durch sinkende Treibstoffpreise, eine steigende Nachfrage nach Flügen und eine verbesserte Kostenkontrolle der Airlines. Die Lockerung globaler Reisebeschränkungen und die Fortschritte bei den Impfkampagnen haben ebenfalls zur Erholung beigetragen.
Welche Zukunft hat ein ETF auf Airlines?
Fluggesellschaften werden auch in Zukunft gebraucht, denn ganz ohne Flüge wird es nicht gehen. Der Trend geht jedoch klar in Richtung Nachhaltigkeit. Die Tourismusbranche arbeitet bereits an klimafreundlicheren Alternativen, und viele Reisende zahlen freiwillig einen CO2-Ausgleich. In Schweden sinken die Passagierzahlen bereits, und auch in Deutschland werden weniger Kurzstreckenflüge gebucht. Gleichzeitig zeigt die Luftfahrtindustrie Anzeichen einer Erholung, was sich in steigenden Passagierzahlen und einer verbesserten finanziellen Lage vieler Airlines widerspiegelt. Die Internationale Luftverkehrsvereinigung (IATA) hat ihre Gewinnprognose für die globale Luftfahrtindustrie im Jahr 2024 auf 30,5 Milliarden Dollar erhöht, was über der zuvor prognostizierten Summe von 27,4 Milliarden Dollar liegt. Diese positive Entwicklung wird durch die Kontrolle der Arbeitskosten und die steigende Nachfrage nach Flügen unterstützt.
Ein weiterer Grund für den Rückgang des Flugverkehrs war die Corona-Krise, die zu Einreiseverboten in viele Länder führte. Schon vor der Pandemie standen einige Fluggesellschaften unter Druck, wie etwa Condor, das nach der Pleite von Thomas Cook in Liquiditätsprobleme geriet. Doch mittlerweile hat sich die Branche teilweise erholt, und die Nachfrage nach Flügen steigt wieder an. Die Daten der Transportation Security Administration (TSA) zeigen eine starke Nachfrage nach Flügen, trotz reduzierter Kapazitäten. Die Erholung wird auch durch die Kontrolle der Arbeitskosten unterstützt, obwohl es in einigen Ländern zu Streiks gekommen ist. Historisch gesehen haben Fluggesellschaften in der zweiten Jahreshälfte, insbesondere in den Monaten September, Oktober und November, tendenziell besser abgeschnitten, was eine Investition in Airline-ETFs in dieser Zeit besonders attraktiv macht.
Wenn Sie bereits in einen ETF auf Airlines investiert haben, mussten Sie wahrscheinlich Kurseinbrüche hinnehmen. Doch das könnte auch eine Chance sein: Wer an eine Erholung glaubt, könnte jetzt günstig einsteigen. Historisch gesehen tendieren Airline-Aktien dazu, im Herbst besser zu performen, und die zweite Jahreshälfte ist typischerweise stärker für die Branche. Die Luftfahrtindustrie hat in der Vergangenheit in den Monaten September, Oktober und November tendenziell besser abgeschnitten. Zudem sind viele Fluggesellschaftenaktien derzeit zu attraktiven Kurs-Gewinn-Verhältnissen erhältlich, was sie für wertorientierte Investoren interessant macht.
Kann sich der Kurs der Aktien von Airlines erholen?
Mittelfristig ist eine Erholung der Aktienkurse von Airlines möglich, da die Branche von sinkenden Treibstoffpreisen und einer steigenden Nachfrage profitiert. Die Corona-Krise hat die gesamte Wirtschaft getroffen, und die Luftfahrtindustrie ist besonders stark von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage abhängig. In wirtschaftlich guten Zeiten wird mehr gereist, in Krisenzeiten weniger. Doch die Erholung der Branche ist bereits im Gange, und die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung (IATA) hat ihre Gewinnprognose für die globale Luftfahrtindustrie im Jahr 2024 auf 30,5 Milliarden Dollar erhöht. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Branche auf dem Weg der Besserung ist, auch wenn Herausforderungen wie Lieferkettenstörungen und dünne Margen weiterhin bestehen. Die Fähigkeit der Luftfahrtindustrie, die starke Nachfrage zu befriedigen, wird jedoch durch Störungen in den globalen Lieferketten behindert, einschließlich Verzögerungen bei der Flottenlieferung.
Nach der Pandemie könnte es zu einer Erholung kommen, ähnlich wie nach der Finanzkrise 2008/2009. Doch viele Fluggesellschaften waren schon vor Corona angeschlagen. Zudem wird der Klimaschutz immer wichtiger, und viele Menschen suchen nach Alternativen zum Fliegen. Solange es keine Möglichkeit gibt, den CO2-Ausstoß von Flugzeugen deutlich zu senken, wird es für die Branche schwierig bleiben. Dennoch investieren Fluggesellschaften in kritische Bereiche wie Personal, Flotten und IT-Systeme, um langfristig erfolgreich zu sein. Die potenzielle Erholung der Branche und die steigenden Gewinne in der vierten Jahreshälfte und darüber hinaus könnten eine Investition in Airline-ETFs lohnenswert machen.
Nachhaltig oder klimaneutral fliegen - geht das?
Wenn Sie über einen ETF auf Airlines nachdenken, fragen Sie sich vielleicht, ob es irgendwann möglich sein wird, klimaneutral zu fliegen. Leider sieht es momentan nicht danach aus. Während in der Autoindustrie Elektro- und Hybridfahrzeuge immer mehr an Bedeutung gewinnen, gibt es für große Passagierflugzeuge noch keine vergleichbaren Alternativen.
Auch die Herstellung von Biosprit für Flugzeuge ist noch keine Lösung. Die benötigten Mengen an Palm- oder Rapsöl könnten nicht nachhaltig produziert werden. Und auch Biomasse wie Gülle oder Pflanzenreste reicht nicht aus, um den Treibstoffbedarf der Luftfahrt zu decken. Dennoch gibt es Bemühungen, umweltfreundlichere Alternativen zu entwickeln, und die Branche arbeitet an neuen Technologien, die den CO2-Ausstoß langfristig senken könnten. Falls es in Zukunft gelingt, einen umweltfreundlichen Treibstoff oder einen alternativen Antrieb zu entwickeln, könnte das der Luftfahrtbranche einen Schub geben. Doch bis dahin wird es noch dauern.
CO2-Emissionen werden bis 2040 stark zunehmen
Einige Experten gehen davon aus, dass das Interesse an Flügen in Zukunft wieder steigen wird. Beim Weltklimagipfel 2019 in Madrid sagte der Vorsitzende des Luftfahrtverbandes IATA, Alexandre de Juniac, dass die Menschen in den kommenden Jahren mehr fliegen werden – und damit auch die Umwelt stärker belasten. Er ist jedoch optimistisch, dass die klimaschädlichen Emissionen bis 2050 deutlich sinken könnten, wenn die Politik die Weichen richtig stellt.
Fakt ist jedoch, dass die CO2-Emissionen bis 2040 noch stark ansteigen werden. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit rechnet mit einem Anstieg um 21 Prozent. Gleichzeitig könnte sich die Zahl der Fluggäste bis 2037 auf 8,2 Milliarden verdoppeln. Trotz dieser Entwicklung könnte der Treibstoffverbrauch pro Passagier um 12 Prozent sinken.
Eine Investition in einen ETF auf Airlines bleibt also riskant. Solche ETFs eignen sich höchstens als Beimischung im Portfolio. Wer sich für nachhaltige Alternativen interessiert, könnte auch einen Blick auf den UmweltBank ETF werfen, der sich auf umweltfreundliche Unternehmen konzentriert.
Keine reinen ETFs auf Fluggesellschaften
Es gibt keinen reinen ETF, der nur Fluggesellschaften abbildet. Stattdessen gibt es Indizes, die den gesamten Transportsektor oder den Bereich Reisen und Freizeit abdecken. Der MSCI Europe Transportation Index enthält zum Beispiel Aktien von Unternehmen aus dem Transportsektor, darunter auch die Lufthansa. Der STOXX Europe 600 Travel & Leisure umfasst Aktien von Unternehmen aus der Reise- und Freizeitbranche, darunter ebenfalls einige Fluggesellschaften.
Update: Seit Juni 2021 gibt es den Airlines, Hotels and Cruise Lines UCITS ETF von Solactive, der primär in Aktien von Fluggesellschaften investiert.
Beliebte ETFs mit Airline-Aktien
- iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF (DE), ISIN DE000A0H08S0, WKN A0H08S
Dieser ETF bietet Zugang zu Aktien aus der Reise- und Freizeitbranche, darunter auch Fluggesellschaften. Der Fonds wurde 2002 aufgelegt, hat aber nur ein Volumen von 20 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,46 Prozent, und der Fonds schüttet mindestens einmal jährlich aus. Die Rendite liegt bei -29,82 Prozent.
- ComStage STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF, ISIN LU0378437254, WKN ETF078
Auch dieser ETF bietet Zugang zum europäischen Reise- und Freizeitmarkt sowie zu Fluggesellschaften. Der Fonds wurde 2008 aufgelegt und hat ein Volumen von nur 2 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,25 Prozent, und der Fonds schüttet einmal jährlich aus. Die Rendite liegt bei -29,17 Prozent.
- Invesco European Travel Sector UCITS ETF, ISIN IE00B5MJYC95, WKN A0RPSG
Dieser ETF enthält die liquidesten Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor, darunter auch Airlines. Der Fonds wurde 2009 aufgelegt und hat ein Volumen von 6 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,30 Prozent, und der Fonds schüttet einmal jährlich aus. Die Rendite liegt bei -30,84 Prozent.
Die geringe Fondsgröße und die negative Renditeentwicklung dieser ETFs sind auffällig. Anleger sollten sich bewusst sein, dass solche Fonds möglicherweise liquidiert oder mit anderen Fonds verschmolzen werden könnten, wenn sie nicht wirtschaftlich sind.
Aktuelle ETFs mit Airline-Fokus
- U.S. Global Jets ETF (JETS)
Dieser ETF konzentriert sich auf die Luftfahrtindustrie, einschließlich US-amerikanischer und internationaler Fluggesellschaften. Er hat ein Volumen von über 1,4 Milliarden Dollar und eine Gesamtkostenquote von 0,60 Prozent. Zu den Top-Holdings gehören American Airlines, Delta Air Lines, United Airlines und Southwest Airlines. - ETFMG Travel Tech ETF (AWAY)
Dieser ETF investiert in technologieorientierte Reise- und Tourismusunternehmen. Er hat ein Volumen von über 86 Millionen Dollar und eine Gesamtkostenquote von 0,75 Prozent. Zu den Top-Holdings gehören Airbnb, Booking Holdings, Uber und Lyft. - Defiance Hotel, Airline, and Cruise ETF (CRUZ)
Dieser ETF investiert in Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtunternehmen. Er hat ein Volumen von über 36,3 Millionen Dollar und eine Gesamtkostenquote von 0,45 Prozent. Zu den Top-Holdings gehören Marriott International, Delta Air Lines und Carnival. - ALPS Global Travel Beneficiaries ETF (JRNY)
Ein ETF, der in Reiseunternehmen und angrenzende Branchen investiert. Er hat ein Volumen von etwa 6,3 Millionen Dollar und eine Gesamtkostenquote von 0,65 Prozent. Zu den Top-Holdings gehören Expedia, Booking Holdings und TripAdvisor.
Fazit: Investition in einen ETF auf Airlines ist riskant
Die Zukunft von ETFs auf Airlines bleibt unsicher. Die Luftfahrtindustrie zeigt zwar Anzeichen einer Erholung, doch der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und die Auswirkungen der Corona-Krise machen es Fluggesellschaften schwer. Zudem bleibt die Branche stark von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage abhängig. Dennoch könnte die Zahl der Passagiere in Zukunft wieder steigen, und sinkende Treibstoffpreise könnten die Erholung weiter unterstützen.
Eine Investition in Airline-ETFs ist riskant und sollte nur als Beimischung im Portfolio betrachtet werden. ETFs bieten eine gewisse Risikostreuung, da sie neben Fluggesellschaften auch andere Unternehmen aus der Reise- und Freizeitbranche enthalten. Anleger sollten jedoch die langfristigen Risiken und Herausforderungen der Branche im Auge behalten. Wer sich für andere spannende ETF-Möglichkeiten interessiert, könnte auch einen Blick auf Emerging Market ETFs ohne China oder Cloud Computing ETFs werfen, die ebenfalls interessante Chancen bieten.
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