Afrika ETF - riskant, aber mit Chancen

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Afrika ETF - riskant, aber mit Chancen

ETF auf Frontier Markets - Chancen und Risiken

Bei den Investitionen gewinnen Frontier Markets weiterhin an Bedeutung. Es handelt sich dabei um Grenzmärkte, die sich in der Übergangsphase von einem Entwicklungsland zu einem Schwellenland befinden. Auf solche Märkte werden bereits verschiedene ETFs angeboten. Globale Indizes wie der MSCI Emerging Markets mit Aktien von mehr als 1.400 großen Unternehmen aus 24 Ländern und der MSCI Emerging Markets IMI mit Aktien von ungefähr 1.500 großen, mittleren und kleineren Unternehmen aus 24 Ländern sind weiterhin relevant. Eine geringere Risikostreuung bietet ein ETF auf Afrika, da er sich ausschließlich auf einige afrikanische Länder konzentriert. Einige Länder in Afrika, wie Ägypten, Kenia und Südafrika, zeichnen sich durch eine gute wirtschaftliche Entwicklung aus, während andere Länder weiterhin mit politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen.

Die Frontier Markets haben eine geringere Marktkapitalisierung und Liquidität als die Schwellenländer. Eine Investition in diese Grenzmärkte kann sich lohnen, da diese Länder durch geringe Lebenshaltungskosten und ein hohes Wachstumspotenzial gekennzeichnet sind. Gemessen an der demografischen Entwicklung und den makroökonomischen Fundamentaldaten können sie mit den Schwellenländern vor 15 bis 20 Jahren verglichen werden. Allerdings sind die Risiken in diesen Märkten höher, insbesondere aufgrund politischer Instabilität, Korruption und schwacher institutioneller Rahmenbedingungen. Hier spielt auch die Volatilität eine entscheidende Rolle, da die Kursschwankungen in diesen Märkten oft stärker ausgeprägt sind.

Die Investition in einen ETF auf Afrika kann eine gute Rendite bieten, wenn sich die Märkte weiterhin positiv entwickeln. Allerdings sollten Sie das Risiko im Blick haben. Die politische Entwicklung in diesen Ländern, Entscheidungen der Regierungen, aber auch der Abzug von ausländischen Investoren können zu einem schnellen Absturz der Aktienkurse führen, was sich auch auf die Entwicklung des ETFs auswirkt. Die jüngsten politischen Unruhen in Ländern wie Äthiopien und Sudan sowie die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Nigeria und Südafrika verdeutlichen die Risiken, die mit Investitionen in diese Märkte verbunden sind.

Fakten zum Investment in Afrika

Afrika hat mittlerweile eine Bevölkerung von etwa 1,4 Milliarden Menschen und besteht aus 54 Ländern. Der Kontinent ist nach wie vor stark exportorientiert, wobei die Exporte hauptsächlich aus dem mittleren und südlichen Afrika stammen. Die wichtigsten Exportgüter sind:

  • Kakao mit einem Weltmarktanteil von 70 Prozent
  • Diamanten mit einem Weltmarktanteil von 50 Prozent
  • Gold mit einem Weltmarktanteil von 20 Prozent
  • Erdöl mit einem Weltmarktanteil von 8 Prozent

Eine wichtige Einnahmequelle in einigen afrikanischen Ländern ist auch der Tourismus, der sich jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie in den letzten Jahren stark rückläufig entwickelt hat. Die Erholung des Tourismus ist in vielen Ländern noch nicht vollständig abgeschlossen. Für die Bevölkerung Afrikas bleibt die klassische Landwirtschaft von großer Bedeutung, während die industrielle Landwirtschaft für ausländische Investoren zunehmend interessanter wird. In den letzten Jahren konnte ein Anstieg von Landverkäufen und Landverpachtungen verzeichnet werden, insbesondere in Ländern wie Äthiopien und Mosambik.

Die Infrastruktur in Afrika bleibt trotz vieler Investitionen aus dem Ausland eine der schlechtesten der Welt. In West- und Zentralafrika sind weiterhin nur wenige Eisenbahnlinien vorhanden, und die Stromversorgung ist in vielen Regionen unzuverlässig. Allerdings gibt es auch positive Entwicklungen: Länder wie Kenia und Ruanda haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Digitalisierung und dem Ausbau der Infrastruktur gemacht. Zukünftig könnte Afrika für Investoren interessanter werden, insbesondere durch die zunehmende Integration in die globale Wirtschaft und die wachsende Mittelschicht. Dies könnte sich positiv auf einen ETF auf Afrika auswirken. Auch die Portfoliotheorie zeigt, dass eine Diversifikation in solche Märkte langfristig das Risiko-Rendite-Verhältnis verbessern kann.

Aktuelle Entwicklungen und neue Chancen

In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche und politische Landschaft in Afrika weiterentwickelt. Internationale Investoren, darunter China und der norwegische Staatsfonds, haben Milliardenbeträge in Infrastruktur, Unternehmen und Bildung investiert. Diese Investitionen könnten langfristig zu einer stabileren wirtschaftlichen Entwicklung führen und die Grundlage für zukünftiges Wachstum schaffen. Besonders der Rohstoffreichtum Afrikas, darunter seltene Erden und andere zukunftsrelevante Rohstoffe, macht den Kontinent für Investoren attraktiv.

Ein weiterer positiver Faktor ist die demografische Entwicklung. Afrika hat eine der jüngsten Bevölkerungen der Welt, was langfristig zu einem starken Arbeitskräftepotenzial und einer wachsenden Mittelschicht führen könnte. Diese Faktoren könnten die Konsumnachfrage und das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahrzehnten antreiben.

Allerdings bleiben die Risiken hoch. Politische Instabilität, Korruption und eine schwache institutionelle Infrastruktur sind nach wie vor große Herausforderungen. Länder wie Äthiopien und Sudan haben in den letzten Jahren erhebliche politische Unruhen erlebt, die das Vertrauen der Investoren erschüttert haben. Auch die Abhängigkeit von Rohstoffpreisen bleibt ein großes Risiko, da viele afrikanische Länder stark von Exporten von Rohstoffen wie Öl, Gold und Diamanten abhängig sind. In diesem Zusammenhang könnte auch die Insolvenz von Unternehmen in instabilen Märkten ein zusätzliches Risiko darstellen.

ETF auf Afrika - das Risiko nicht vergessen

Bei der Investition in einen ETF auf Afrika sollten Sie stets an das Risiko denken. Der Fonds kann sich positiv entwickeln, wenn die Unternehmen sich wirtschaftlich gut entwickeln und weiterhin in hohem Umfang Exporte stattfinden. Ziehen jedoch die ausländischen Investoren ihr Kapital zurück, beispielsweise aufgrund politischer Instabilität oder wirtschaftlicher Unsicherheiten, kann das zu Kurseinbrüchen bei den Aktien und damit auch beim ETF führen. Die jüngsten wirtschaftlichen Herausforderungen in Ländern wie Südafrika, das mit hoher Arbeitslosigkeit und einer schwachen Währung kämpft, oder Nigeria, das unter den Folgen des fallenden Ölpreises leidet, verdeutlichen die Risiken.

Eine Wirtschafts- und Finanzkrise, wie sie sich 2008/2009 vollzogen hat, führt häufig dazu, dass ausländische Unternehmen weniger in Frontier Markets investieren. Auch die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie anfällig diese Märkte für externe Schocks sind. Ein ETF auf Afrika kann Chancen bieten, aber auch ein höheres Risiko darstellen. Sie sollten die verschiedenen ETFs vergleichen und dabei einen Blick auf die Renditeentwicklung werfen. Angesichts der Tatsache, dass einige ETFs bei der Performance ein Minus verzeichnen mussten, sollten Sie einen solchen Fonds nur als Beimischung für Ihr Portfolio verwenden und nur einen geringen Betrag investieren. Ein Blick auf die beliebten ETF Anlagestrategien kann Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Ein weiteres Risiko bei den meisten ETFs auf Afrika ist das geringe Fondsvolumen. Aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit könnte der Fonds liquidiert werden. Dies ist insbesondere bei Fonds mit einem Volumen von weniger als 50 Millionen Euro ein Risiko, da sie möglicherweise nicht rentabel genug sind, um langfristig bestehen zu bleiben.

Auswahl an ETFs auf Afrika

Mittlerweile stehen verschiedene ETFs auf Afrika zur Auswahl, die bestimmte Indizes abbilden:

Xtrackers MSCI EFM Africa TOP 50 Capped Index Swap UCITS ETF 1C
Dieser Fonds bildet den MSCI Emerging and Frontier (EFM) Africa Top 50 Capped Index ab, der Aktien von den 50 größten Unternehmen und Frontier Markets aus Afrika enthält. Der Fonds investiert nicht direkt in die Aktien, sondern er bildet sie durch Tauschgeschäfte mit Finanzinstituten nach, da er synthetisch repliziert. Der Fonds ist thesaurierend und investiert die Dividende in das Fondsvermögen. Er wurde im Mai 2011 aufgelegt und hat derzeit ein Fondsvermögen von 30 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent. Mit knapp minus 8 Prozent war die Wertentwicklung bei diesem Fonds zuletzt negativ.


MULTI-UNITS LUXEMBOURG - Lyxor Pan Africa UCITS ETF
Der ETF bildet den SGI Pan Africa Index ab, der Aktien aus den 30 größten Unternehmen aus Afrika enthält. Der Fonds wurde im Dezember 2009 aufgelegt und hat ein Volumen von 50 Millionen Euro. Der thesaurierende ETF repliziert synthetisch und bildet die Aktien durch Tauschgeschäfte nach. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,85 Prozent. Auch dieser ETF zeigte zuletzt mit etwa minus 6 Prozent eine negative Performance.

HSBC MSCI South Africa Capped UCITS ETF

Dieser ETF bildet den MSCI South Africa Index nach, der sich ausschließlich auf Südafrika konzentriert und die Aktien von 47 Unternehmen aus Südafrika enthält. Der Fonds wurde bereits im Februar 2011 aufgelegt und hat ein Fondsvermögen von 5 Millionen Euro. Da der Fonds physisch repliziert, werden die enthaltenen Aktien direkt erworben. Der Fonds ist ausschüttend und zahlt die Rendite aus. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,60 Prozent. Die Performance war zuletzt mit minus 5 Prozent ebenfalls negativ.


iShares MSCI South Africa UCITS ETF
Auch dieser Fonds bildet den MSCI South Africa nach und repliziert physisch. Er wurde im Januar 2010 aufgelegt und hat ein Volumen von 120 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent. Der Fonds ist thesaurierend und konnte zuletzt eine positive Renditeentwicklung von mehr als 7 Prozent verzeichnen.

Frontier Markets als Alternative zu Afrika

Eine Alternative zu den reinen ETFs auf Afrika kann der iShares MSCI Frontier 100 ETF sein. Er bildet den MSCI Frontier Markets 100 Index nach, der nicht nur Aktien von Unternehmen aus Afrika, sondern auch von anderen Grenzmärkten enthält. In diesem Fonds sind 29 Länder aus Grenzmärkten gelistet. Neben Tunesien, Elfenbeinküste, Marokko, Kenia und Nigeria sind auch Länder von anderen Kontinenten enthalten. Aktien von mehr als 100 Unternehmen sind enthalten. Die gelisteten Unternehmen kommen aus verschiedenen Branchen. Finanzen und Kommunikation nehmen eine Vorreiterrolle ein. Der Fonds wurde im September 2012 aufgelegt. Er musste zuletzt ein Minus von etwa 4 Prozent bei seiner Performance verzeichnen. Für eine langfristige Strategie könnte auch ein Blick auf ETFs auf unterbewertete Aktien lohnenswert sein.

Fazit: ETFs auf Afrika sind nicht ohne Risiko

Investieren Sie in einen ETF auf Afrika, sollten Sie das Risiko immer im Blick behalten. Afrika kann für Investoren interessant sein, doch können verschiedene politische und wirtschaftliche Faktoren dazu führen, dass die Investoren ihr Kapital schnell wieder abziehen. Die jüngsten politischen Unruhen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Ländern wie Äthiopien, Nigeria und Südafrika verdeutlichen die Risiken. Verschiedene ETFs auf Frontier Markets mussten in der letzten Zeit eine negative Entwicklung verzeichnen. Ein solcher Fonds hat zumeist nur ein geringes Volumen, was dazu führen könnte, dass der Fonds liquidiert wird. Sie sollten einen ETF auf Afrika daher nur als Beimischung für Ihr Portfolio verwenden und nur einen geringen Betrag investieren. Einige ETFs sind auch sparplanfähig und können schon mit niedrigen Sparraten bespart werden. Wenn Sie sich für nachhaltige Investitionen interessieren, könnte auch ein Gender Equality ETF eine interessante Option für Ihr Portfolio sein.

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