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Die 5 besten ETF-Tipps für Anfänger

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Die 5 besten ETF-Tipps für Anfänger

Die Konditionen für Tages- und Festgeld haben sich aufgrund der steigenden Leitzinsen verbessert. Für den langfristigen Vermögensaufbau sind beide Produkte jedoch nicht geeignet. Stattdessen sind Investments an den Kapitalmärkten, beispielsweise über Indexfonds, kurz ETF, ein geeigneteres Vehikel.

Dabei handelt es sich um Fonds, die einen bestimmten Index, zum Beispiel den DAX, nachbilden. Somit enthält der entsprechende ETF die Wertpapiere des Index entsprechenden Verhältnis. Somit erfolgt die Auswahl der Wertpapiere passiv und basierend auf dem Index – eine eigene Anlageentscheidung ist nicht erforderlich.

Anders als bei klassischen Aktienfonds werden ETFs somit passiv gemanagt. Es gibt also keinen aktiven Fondsmanager, der für das Kaufen einzelner Werte zuständig ist. Das macht ETFs grundsätzlich kosteneffizienter für den Anleger.

Wenn auch Sie von den Möglichkeiten der ETFs fasziniert sind und in Kürze Ihr erstes ETF Depot eröffnen möchten, dann werden Ihnen die folgenden Tipps weiterhelfen.


1. Fondsvolumen und -alter bei der ETF-Auswahl beachten

Insbesondere Anfänger neigen dazu, neu aufgelegte ETF zu kaufen. Allerdings besteht gerade bei neuen ETF das Risiko, dass der Fondsanbieter den ETF bei fehlendem Markterfolg wieder einstellt.

Aus diesem Grund sollten Anfänger darauf achten, etablierte ETF für die Geldanlage zu verwenden. Die Erfahrung zeigt, dass ein ETF mindestens ein Volumen von 500 Millionen aufweisen sollte, um langfristig am Markt zu bestehen.

Sollte ein ETF doch eingestellt werden, ist das Kapital der Anleger sicher. Allerdings werden die Wertpapiere in diesem Fall veräußert, sodass hier kein langfristiges Investment möglich ist.

Auch das Fondsalter ist wichtig

Neben dem reinen Fondsvolumen sollten Anleger auch auf das Alter des ETF achten. So stehen bei älteren Fonds in der Regel deutlich mehr Daten zur Verfügung, mit denen ein Vergleich des Indexfonds mit Alternativprodukten möglich ist.

Zudem lassen ältere Fonds eine genauere Bewertung der Tracking Difference und somit der echten Kosten zu. Die von den Fondsanbietern angegebene TER stellt in der Praxis nämlich nur einen Teil der Gesamtkosten dar. Durch Abweichungen zum Index können die Kosten in der Praxis höher oder niedriger ausfallen. Bei ETF mit einer langen Marktpräsenz sind die Erfahrungswerte besser und geben eine Indikation auf die zukünftige Entwicklung.


2. Vorsicht bei Themen-ETFs, ETCs und ETNs

Viele Anleger setzen beim Investieren mit ETF gerne auf heiße Themen am Markt. So sind besonders spannende Themen für viele Anleger eine vielversprechende Möglichkeit zum Investieren. Aber Achtung, denn oftmals setzen die ETF-Anbieter die Indexfonds erst auf, wenn der Trend bereits besteht.

Somit verpassen die Anleger die ersten starken Kursgewinne und steigen zu hohen Bewertungen ein. Nicht selten führt das zu Kursverlusten oder einer Underperformance. Das ist allerdings nur ein Risiko, sodass Anleger auf weitere Aspekte achten müssen.

  • Klumpenrisiko: In einem Themen-ETF bildet sich schnell ein Klumpenrisiko. So kann ein Unternehmen einen zu hohen Anteil einnehmen. Gut erkennbar ist dies etwa bei KI-ETF, die die Nvidia Aktie stark gewichten.
  • ESG-Kriterien: Wer auf Nachhaltigkeit beim Investieren setzt, sollte ebenfalls auf die enthaltenen Werte beim Themen-ETF achten. Nicht selten erfolgt eine Auswahl auf abgewandelten ESG-Kriterien.
  • Regionale Auswahl: Auch oftmals anzutreffen ist ein regionaler Klumpen. Gerade bei Technologiewerten werden die USA als Einzelmarkt besonders stark gewichtet. Damit steigt das Risiko in Phasen einer schwachen US-Wirtschaft.
  • Währungsrisiken: Anleger sollten insbesondere auf die Währungsrisiken bei Themen-ETF achten. Viele Unternehmen kommen nicht aus dem Euroraum. Folglich muss das Investment von der Heimatwährung in Euro umgerechnet werden. Eine fallende Landeswährung führt somit auch zu sinkenden Kursen.

Grundsätzlich sollte ein Themen-ETF nicht den Hauptbestandteil des Portfolios darstellen. Vielmehr dient ein solcher Fonds als Ergänzung. Wichtig ist auch, dass einzelne Werte oder ganze Länder schnell aus einem Index fliegen können. Ein gutes Beispiel ist der Umgang mit russischen Einzelwerten nach dem Beginn des Ukrainekriegs.

Ebenfalls Vorsicht walten lassen sollten Anfänger auch bei ETCs und ETNs. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle sich hierbei auch um ETFs. Der erste Eindruck trügt aber. Diese Produkte haben mehr den Charakter eines Zertifikates als den eines Fonds/ETFs.

Für den Anleger ist dabei besonders die Tatsache wichtig, dass bei ETCs und ETNs ein Emittentenrisiko besteht. Das Geld ist also nicht als Sondervermögen gesichert, wie bei Investmentfonds.


3. Die Liquidität beim Kauf eines ETF beachten

Wertpapiere gelten grundsätzlich als liquide Anlageklasse. Spannend wird es allerdings, wenn auf der Käuferseite keine Nachfrage besteht. Eine gewisse Grundliquidität wird vom Market Maker gesichert. Dieser bietet für ETFs jeweils einen Kauf- und einen Verkaufspreis an.

Allerdings gibt es eine Spanne zwischen Ask- und Bid-Preis, welche als Spread bezeichnet wird. Je nach Wertpapier kann dieser Spread einen signifikanten Einfluss auf das eigene Investment haben.

Hier kommt wieder der Grundsatz zum Tragen, dass Anleger lieber in bekannte und etablierte Indexfonds investieren sollten. Denn hier gilt, dass die Fonds liquider sind und somit einen niedrigeren Spread aufweisen – das resultiert in geringeren Kosten für den Anleger.

Für Anleger mit einem größeren Handelsvolumen ist nicht nur die angegebene Handelsspanne relevant. Es ist auch wichtig, zur angegebenen Handelsspanne auch ein größeres Volumen handeln zu können. Hier ist die Liquidität des zugrunde liegenden Indizes relevant.


4. Ausreichende Diversifikation beachten

Ein besonders wichtiger Aspekt beim in Aktien investieren mithilfe von ETF ist die Diversifikation. Im Grunde ermöglicht ein ETF das Abbilden eines kompletten Markts mit nur einem Finanzprodukt.

Folglich können Anleger hier schnell und günstig eine hohe Diversifikation im Portfolio erreichen. Wer etwa den MSCI World ETF abbilden möchte, müsste mehr als 1.600 Einzelwerte kaufen. Zudem müssten größere Beträge fließen, um die notwendige Diversifikation zu erzielen.

In der Theorie erscheint das noch möglich, doch in der Praxis ist diese Aufgabe schier unmöglich – insbesondere unter der Prämisse, dass der Durchschnittsanleger kein Millionenvermögen aufweist.

Mindestens zwei ETF im Portfolio halten

Neben der Streuung gilt es jedoch, auch eine Diversifikation im ETF-Portfolio zu erzielen. Durch den Effekt des Rebalancing sollten Anleger mindestens zwei ETF halten. So kann die Gewichtung der ETF wieder hergestellt werden, wenn einer der Indexfonds besser gelaufen ist.

Hier zeigt sich auch, dass die beiden ETF recht heterogen sein sollten. Ein gutes Beispiel hierfür sind der MSCI World, der ausschließlich in Werte von Industriestaaten investiert, und der MSCI Emerging Markets, welcher in Schwellenländer investiert. Zwischen den beiden Indizes gibt es keinerlei Überschneidung, sodass ein Rebalancing perfekt umsetzbar ist.

Überschneidungen im ETF-Portfolio vermeiden

Das Weltportfolio aus MSCI World und MSCI Emerging Markets ETF zeigt auch deutlich, dass Anleger auf eine Heterogenität zwischen den Indexfonds achten sollten. Es ist geradezu riskant, wenn Anleger in ähnliche ETF investieren.

Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der S&P500 und der MSCI World. Im MSCI World befindet sich bereits ein US-Anteil von mehr als 65 %, sodass ein Investment in den S&P500 lediglich eine Übergewichtung darstellt.

Hier sollte also wert auf eine Diversifikation zwischen den ETF gelegt werden. Neben einem breiten ETF sind einzelne Themen-ETF als “Moonshot” eine gute Möglichkeit, um ein Trendthema stärker zu gewichten.


5. Auf die Kosten im ETF-Portfolio kommt es an

ETF sind eine hervorragende Möglichkeit, um günstig einen breiten Markt abzubilden. Allerdings gibt es nicht wenige ETF am Markt, die nicht unbedingt als günstig zu bezeichnen sind.

Insbesondere marktbreite ETF können Anleger bereits ab 0,1 % TER kaufen. Dahingegen gibt es sogar Themen-ETF, die bis zu 0,65 % p.a. kosten. Zwar sind ETF damit im direkten Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds noch immer günstig, doch langfristig wirken sich 0,5 % höhere Kosten signifikant auf die persönliche Rendite aus.

Wichtiger ist neben der TER jedoch der Blick auf die echten Kosten, auf die Tracking Difference. Hier unterscheidet sich die Spreu vom Weizen, denn gute ETF haben eine negative Tracking Difference und erzielen somit eine höhere Performance als der Index. Somit fallen in diesem Fall die Kosten im Vergleich zum Index geringer aus – die effektiven Kosten sinken also.

Natürlich kann auch eine hohe Tracking Difference entstehen. Das bedeutet, dass neben den TER auch weitere Kosten, beispielsweise aufgrund der Replikationsmethode entstehen.


Fazit: Mit einigen Tipps ist der Aufbau eines ETF-Portfolios einfach

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Aufbau eines guten ETF-Portfolios nicht wirklich schwer ist. Beliebte Musterportfolios wie das Weltportfolio sind einfach umzusetzen und decken einen Großteil der globalen Wertschöpfung ab.

Problematisch wird das Investieren in ETF, wenn hierdurch lediglich eine aktive Strategie mit passiven Produkten verfolgt wird. Dies ist etwa der Fall, wenn Anleger mit Absicht in einen Themen-ETF investieren und diesen komplett übergewichten.

Auch zeigt sich, dass viele Anleger zur Bildung von Klumpen neigen. Offensichtlich ist hier das Risiko einer Kurskorrektur, welches dann zu einer sinkenden Gesamtrendite führt. Durch das einfache Einhalten weniger Tipps wird die Geldanlage mit ETF zum Erfolg.


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