Deutschland beim ETF-Sparen weiter Spitzenreiter

Exchange Traded Funds, kurz ETFs, erfreuen sich global großer Beliebtheit. Doch eines steht fest: Nirgendwo boomt die ETF-Anlage aktuell so stark wie in Deutschland. Während Sparer in anderen Ländern vorsichtig zur Seite blicken, legen deutsche Anleger weiter engagiert in ETFs an. Was genau steckt hinter dieser ETF-Revolution, und warum gehört Deutschland europaweit zur Spitze? Die Antwort zeigen wir dir in diesem Artikel, klar strukturiert, anhand von Zahlen und Fakten.
Deutsche lieben ETFs – das zeigen die Zahlen
Laut einer aktuellen Studie von eToro* investieren 62 Prozent der deutschen Privatanleger in ETFs. Zum Vergleich: International beträgt dieser Anteil lediglich 45 Prozent. Diese eindeutigen Zahlen bestätigen: ETFs sind in Deutschlands Portfolios längst prominent vertreten.
Die monatliche Sparrate bestätigt diesen Trend klar: Rund 31 Prozent der Privatanleger führen regelmäßig ETF-Sparpläne aus. Kein Wunder, dass Prognosen sogar von einem Anstieg auf 33 Prozent bis zum Jahr 2025 ausgehen. Hier zeigt sich: Der deutsche Anleger schätzt besonders die Regelmäßigkeit und Klarheit, mit der ETFs Sparziele erreichbar machen.
ETF – eine Erfolgsgeschichte made in Germany
Angefangen hat alles im Jahr 2000: Damals kamen die ersten ETFs an die deutsche Börse. Schnell wurden ETFs hierzulande populär. Heute beträgt das verwaltete ETF-Vermögen in Deutschland über eine Billion Euro — mehr als doppelt so viel wie noch vor weniger als zehn Jahren. Zur Veranschaulichung: Mittlerweile macht das ETF-Volumen etwa ein Achtel des Gesamtvermögens deutscher Privathaushalte aus.
Deutliche Zuwächse sahen ETFs insbesondere in den letzten fünf bis zehn Jahren. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe:
1. Der langjährige Boom an den Aktienmärkten: So legte beispielsweise der DAX seit 2016 um rund 75 Prozent zu. Wer langfristig investiert blieb, profitierte enorm.
2. Die stetig wachsende Anzahl deutscher Privatanleger, die ETFs als festen Bestandteil ihrer Anlagestrategie nutzen.
Neobroker sprechen neue Anlegergruppen an
Ein wichtiger Grund für die steigende Beliebtheit von ETFs: Online-Neobroker, die ETFs für eine junge, internetaffine Zielgruppe interessant machen. Sie ermöglichen ETF-Investments meist ohne teure Gebühren und mit minimalem Zeit- und Kostenaufwand.

Scalable Capital, Trade Republic und Co. haben für einen regelrechten ETF-Hype gesorgt. Ihr Prinzip ist simpel und wirkungsvoll zugleich: ETFs zu minimalsten Kosten bequem per Smartphone kaufen. Gerade jüngere Anleger lassen sich von dieser effizienten und kostengünstigen Methode überzeugen.
Nachhaltigkeit und Verschiebung der Anlagerichtlinien
Thematische ETFs, insbesondere solche mit Nachhaltigkeitsfokus (sogenannte ESG-ETFs), sind aktuell besonders gefragt. 2014 noch eine Randerscheinung, stellen sie mittlerweile rund ein Drittel der handelbaren ETFs hierzulande. Allein zwischen 2014 und 2023 stieg das verwaltete Vermögen in nachhaltigen ETFs von 50 Millionen Euro auf über 200 Milliarden Euro. Das entspricht einer spektakulären Steigerung um das 4.280-fache.
Wenn du auf Nachhaltigkeit setzt, liegst du klar im Trend: Immer mehr Deutsche erkennen, dass ETFs nicht nur kosteneffizient sind, sondern auch helfen, Kapital gezielt in nachhaltige Unternehmen zu lenken.
Regulatorischer Rückenwind – MiFID II und Steuerreform
Zwei wichtige Meilensteine haben ETFs zusätzlich attraktiv gemacht: Die Investmentsteuerreform 2018 und die EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II.
Die Steuerreform vereinfachte die Besteuerung von ETFs erheblich: So wird die Kapitalertragsteuer automatisch von der Depotbank abgeführt. Dank klarer Prozesse wird das ETF-Investieren so zu einer transparenten und steuerlich kalkulierbaren Angelegenheit.
MiFID II wiederum schreibt strenge Transparenzpflichten vor. Anleger profitieren von besserer Kostentransparenz und detaillierterer Produktinformation. Diese gestiegene Klarheit unterstützt das Vertrauen besonders von institutionellen Anlegern.
Deutschland liebt ETF-Sparpläne
Die Zahlen belegen: Sparpläne punkten bei deutschen Anlegern besonders. Monatlich werden allein in Deutschland rund 4,5 Millionen ETF-Sparpläne ausgeführt. Die durchschnittliche Sparrate beträgt dabei 170 Euro pro Monat. Dabei haben 55 Prozent der Anleger drei oder mehr Sparpläne. Diese Zahlen zeigen klar: ETF-Sparpläne haben sich zur beliebtesten langfristigen Sparform entwickelt.

Eine wichtige Hilfestellung: Der Staat belohnt ETF-Sparer durch Förderungen, etwa in Form der Arbeitnehmersparzulage (VL-Sparen). Diese beträgt 20 Prozent auf maximal 400 Euro pro Jahr. Sparpläne punkten somit nicht nur wegen einfacher Umsetzung, sondern auch dank lohnender staatlicher Unterstützung.
ETFs gegenüber Einzelaktien und aktiven Fonds
Vergleichst du ETFs mit Einzelaktien oder aktiven Fonds, zeigt sich ein klares Bild:
- ETFs bieten maximale Diversifikation bei minimalen Verwaltungskosten (durchschnittliche jährliche Gebühren unter 0,2 Prozent).
- ETFs ermöglichen mit wenig Aufwand den Zugang zu globalen Märkten.
- Anders als Einzelaktien reduzieren ETFs Risiken deutlich, da sie auf ganze Indizes setzen.
- Aktive Fonds bieten zwar potenziell höhere Renditechancen, sind aber erheblich teurer und können langfristig oft nicht überzeugen.
ETFs sind damit für Privatanleger oft überlegen, gerade wenn Zeit und Expertise begrenzt sind.
Optimismus trotz Wirtschaftsskepsis
Interessanterweise bleiben deutsche Anleger trotz gedämpfter Erwartungen an die heimische Wirtschaft optimistisch. Laut jüngster eToro-Studie erwarten nur 30 Prozent eine positive deutsche Wirtschaftsentwicklung für das kommende Jahr. Gleichzeitig rechnen aber 67 Prozent damit, dass der globale Bullenmarkt bis mindestens ins Jahr 2025 anhält. Eine interessante Kombination aus Skepsis und Optimismus.
Darauf reagieren Anleger auch bei ihrer Portfolioallokation: Neben ETFs boomen KI- und Tech-Aktien, während die Unsicherheit bezüglich Politik und heimischer Wirtschaft gelegentlich zu kurzfristigen Schwankungen führt.
Potenzielle Risiken richtig einordnen
Natürlich bergen ETFs Risiken, denn Indizes fallen zusammen mit den Märkten. Allerdings relativiert ein Blick in historische Daten diese Sorge: ETFs haben langfristig trotz Schwankungen verlässlich Wertzuwächse verzeichnet. Panikverkäufe sind daher fast immer schlechte Entscheidungen.
Gut informierte Anleger akzeptieren temporäre Volatilität gelassen und nutzen sie gezielt zum Aufstocken ihrer Investments. Genau deswegen sind ETF-Sparpläne so populär: Sie reduzieren das Timing-Risiko automatisch.
ETFs weiter auf der Überholspur – Ausblick 2025 und darüber hinaus
Deutschland wird seine Spitzenreiterposition beim ETF-Sparen wohl halten oder noch ausbauen. Trends aus Digitalisierung, Nachhaltigkeit und steigender finanzieller Bildung befeuern den ETF-Boom weiter.
Die wachsende Popularität aktiver ETFs und innovative technologische Ansätze – Stichwort Künstliche Intelligenz und Themen-ETFs – bieten zusätzlich spannende Perspektiven. Für Anleger bedeutet das: künftige ETF-Innovationen genau beobachten und ggf. fürs eigene Portfolio nutzen.
Fazit: ETFs in Deutschland – Erfolg mit System
Der deutsche ETF-Markt wächst und gedeiht, begünstigt durch Digitalisierung, stetige Kursgewinne und gewachsene ETF-Akzeptanz. Hinzu kommen staatliche Förderungen und regulatorische Rahmenbedingungen, die Privatanlegern Sicherheit und Klarheit bieten.
Während Skepsis hinsichtlich der heimischen Wirtschaft wächst, bleibt das Vertrauen in global diversifizierte ETF-Investments ungebrochen. Deutschlands Erfolg beim ETF-Sparen könnte sich langfristig sogar exportieren lassen – andere europäische Länder beginnen, dem deutschen Vorbild Schritt für Schritt zu folgen. Na dann: Bleib dabei und nutze auch weiterhin die Vorteile von ETF-Sparplänen für deinen nachhaltigen Vermögensaufbau.
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