China ETF Vergleich: Wie am besten ins Reich der Mitte investieren?
Mit einem China ETF kannst du relativ günstig und bequem in ein breites Portfolio aus chinesischen Aktien investieren und vom Aufschwung des Landes profitieren. Doch welche ETFs und Indizes sind vielversprechend?
ETFs sind generell, speziell aber in Ländern wie China, eine gute Möglichkeit, um zu investieren und Rendite zu erwirtschaften. Speziell in China deshalb, weil viele Aktien ausschließlich für chinesische Staatsbürger verfügbar sind (A-Shares) und Deutsche beziehungsweise Privatanleger anderweitig gar nicht in diese investieren könnten. Zudem lassen sich die unterschiedlichen Risiken, die zweifelsfrei ebenfalls in China vorliegen, durch eine breite Streuung zumindest minimieren. Die Frage die du dir nun stellen solltest ist: Welcher China ETF für das Reich der Mitte ist am besten für mich geeignet?
Chinas Aktienklassen kurz erklärt
Bevor wir uns einem ETF widmen, gilt es zuerst die etwas speziellen Kapitalmarktregeln Chinas kurz zu erläutern, denn sie tragen maßgeblich dazu bei, was letztlich überhaupt in einem ETF enthalten ist und warum das teilweise Unternehmen sind, die du auch nur über ETFs erwerben kannst.
Im Reich der Mitte gibt es drei verschiedene Aktienklassen: A-Shares, H-Shares und B-Shares. Die A-Shares sind zwangsläufig in Shenzhen oder Shanghai in der Inlandswährung notiert und dürfen nur von chinesischen Staatsbürgern erworben werden. Auf diese Unternehmen hast du also erst einmal gar keinen Zugriff, außer du erwirbst sie indirekt über einen ETF: professionelle Anleger haben unter bestimmten Voraussetzungen nämlich ebenfalls Zugriff darauf.
B-Shares werden ebenfalls in Shenzhen oder Shanghai gehandelt, aber in einer ausländischen Währung. Diese Aktiengattungen dürfen von Ausländern aus dem Westen erworben werden. H-Shares sind in Hong Kong am Hang Seng gelistet, gehandelt werden sie in Honkongs eigener Währung, dem Hongkong-Dollar. Dieser Kapitalmarkt wurde speziell für ausländische Investoren geschaffen, besitzt eine hohe Liquidität und steht dem Westen offen. Sofern Aktien als H-Shares verfügbar sind, werden diese in der Regel bevorzugt gekauft.
Warum spielen die Aktienklassen auch im ETF-Markt eine Rolle?
ETFs bilden immer ein bestimmtes Aktienindiz ab. Ähnlich wie auch außerhalb von China, existieren verschiedene Aktienindizes, die sich teilweise unterschiedlich zusammensetzen und eben auch verschiedene Aktienklassen enthalten. Das größte Indiz ist der MSCI China, in dem B- und H-Shares, Red- und P-Chips enthalten sind - aber eben keine Unternehmen, die nur A-Shares enthalten. Von dem, was verfügbar ist, deckt er die umsatzstärksten Wertpapiere und größten Unternehmen ab.
Anders der MSCI China A, der getreu seiner Bezeichnung A-Shares enthält. Was das für einen Unterschied ausmacht, zeigt sich bereits in der Zusammensetzung. Der MSCI China enthält aktuell rund 180 Unternehmen, der MSCI China A hingegen rund 580 Unternehmen. Da in diesen auch A-Share-Unternehmen enthalten sind, können folglich viel mehr Unternehmen in den ETF aufgenommen werden. Zugleich wird in solche Unternehmen investiert, in die Privatanleger und Ausländer anderenfalls gar keinen Zugriff hätten.
Eine weitere Option ist der MSCI China H Index, in dem sich aktuell 74 Unternehmen befinden, alle davon in Hongkong gelistet. Die vierte Option ist der CSI 300, in dem die 300 liquidesten und größten Unternehmen/Aktien enthalten sind, geführt als A-Shares in chinesischer Währung. Auch das ist ein Index, in den du lediglich über einen ETF investieren kannst, da du keinen anderen Zugriff auf A-Shares erhältst.
Weitere Indizes wären der Hang Seng China Enterprises, der Dow Jones China Offshore 50 oder der FTSE China 50, die sich vorrangig in der Gewichtung von den bisher genannten Indizes unterscheiden.
Wichtige Aktien-Indizes
Bei einer Investition in einen ETF auf chinesische Aktien kannst Du zwischen 12 verschiedenen Indizes wählen:
- CSI 300 mit 300 Titeln der größten und liquidesten chinesischen Unternehmen, die auf Renminbi lauten und an den Börsen in Shanghai sowie Shenzhen gehandelt werden (A-Shares)
- Dow Jones China Offshore 50 mit Aktien der 50 größten Unternehmen, die hauptsächlich auf dem chinesischen Festland tätig sind, aber an den Börsen in Hongkong und den USA gehandelt werden.
- FTSE China 50 mit Zugang zu den 50 größten chinesischen Unternehmen, die an der Börse in Hongkong notiert sind (H-Shares, Red Chips und P-Chips
- FTSE China A-H 50 mit den 50 größten chinesischen A-Shares, die an den Börsen Shanghai und Shenzhen notiert sind und durch A- oder H-Aktien repräsentiert werden
- FTSE China A50 mit den 50 größten an den Börsen Shanghai und Shenzhen gelisteten A-Aktien in lokaler Währung
- MSCI China mit 704 Aktien der größten und umsatzstärksten Unternehmen, die an der Börse in Hongkong notiert sind (B-Shares, H-Shares, Red Chips und P-Chips)
- MSCI China A mit den A-Aktien der 670 größten chinesischen Unternehmen, die an den Börsen Shanghai oder Shenzhen in Renminbi gehandelt werden
- MSCI China A Inclusion mit 467 A-Aktien chinesischer Unternehmen, die auch im MSCI Emerging Markets vertreten sind
- MSCI China A International mit 507 A-Aktien der größten und umsatzstärksten Unternehmen, die an den Börsen in Shanghai oder Shenzhen gelistet sind und auf Renminbi lauten
- MSCI China H mit 93 H-Aktien, die an der Börse in Hongkong notiert sind
- S&P China 500 mit Aktien der 500 größten und liquidesten Unternehmen aller Anteilsscheinklassen (A-, B- und H-Shares sowie Red Chips und P-Chips)
- Hang Seng China Index mit 50 H-Aktien von chinesischen Unternehmen, die an der Börse von Hongkong gelistet sind.
China ETF Vergleich
Möchtest Du in einen ETF auf einen dieser Indizes investieren, solltest Du auf die Rendite, das Fondsvolumen, das Auflagedatum und die Gesamtkostenquote achten. Auf verschiedene Indizes werden gleich mehrere ETFs angeboten. Die meisten dieser ETFs sind sparplanfähig. Hier ist eine Auswahl an ETFs auf chinesische Aktien:
Der Größte: iShares MSCI China A UCITS ETF (ISIN: IE00BQT3WG13)
Der Platzhirsch wird (wieder einmal) von Blackrocks Tochterunternehmen iShares aufgelegt und bildet den A-Index ab, enthält folglich, soweit möglich, auch A-Shares. Aktuell kommt er auf 481 Positionen, was ebenfalls impliziert, dass er den Index nicht vollständig abdeckt oder abdecken kann, aber in einer repräsentativen Form. Die Erträge werden thesauriert, die Fondsgröße beziffert sich aktuell auf rund 1.990 Millionen Euro, geführt wird der ETF in US-Dollar.
Die physische Abbildung dürfte Anlegern vor allem bei Investitionen in China weitere Sicherheiten geben. Im Gegenzug fällt dafür eine TER von 0,40 % an, die Tracking-Difference beziffert sich auf aktuell -0,28 %. Zu beachten ist, dass auch iShares mitunter nicht komplett präzise nach Marktkapitalisierung gewichten kann, da das Unternehmen als RQFII-zertifizierter Anlageverwalter zugleich die von der chinesischen Regierung auferlegte Quote aufrechterhalten muss. Das ist aber kein spezifischer Nachteil für diesen ETF, da eine derartige Quote für alle Auslandsinvestoren anfällt und folglich jeden ETF prägt, der A-Shares enthält.
Ebenfalls zu beachten ist, dass die meisten Unternehmen in diesem Index ausländischen (beispielsweise deutschen) Anlegern weitgehend unbekannt sein dürften. Es handelt sich hierbei nicht um in der westlichen Welt bekannte Konzerne wie Tencent oder Alibaba, die aufgrund ihres Dual-Listings gar nicht in solchen ETFs auftauchen, sondern um rein chinesische Konzerne. Die mit Abstand größte Position ist der chinesische Konsumgüterversorger Kweichow Moutai, ebenfalls enthalten sind Wuliangye Yibin oder die chinesische Bank "China Merchants Bank". Nahezu alle Unternehmen in diesem Index sind in Chinatätig und haben eine überschaubare bis gar keine Verbindung in den Westen.
Das solltest du bei deiner ETF-Auswahl bedenken, wenn du China vor allem mit Titeln wie Alibaba, Tencent, JD, Xiaomi und Co. assoziierst, denn diese spielen in diesem ETF keine oder bestenfalls eine sehr, sehr geringe Rolle.
Der mit den chinesischen Stars: Xtrackers MSCI China UCITS ETF (ISIN: LU0514695690)
Die Unterschiede zwischen den Indizes haben wir dir bereits oben erklärt. Nun wirst du feststellen, dass es natürlich auch ETFs gibt, die sich nicht nur auf A-Shares fokussieren, sondern auch andere Aktienklassen enthalten. Das wäre beispielsweise der Xtrackers MSCI China UCITS ETF, der zugleich die aktuell zweitgrößte Variante darstellt, um in das Reich der Mitte zu investieren. Da der Fokus nicht nur auf A-Shares liegt, kommen in diesem ETF plötzlich auch die "bekannten Gesichter" Chinas zum Vorschein: beispielsweise Meituan, Tencent, Alibaba, JD.com, Baidu und Xiaomi, die sich allesamt in der Top-10 des ETFs wiederfinden.
Einige Basis-Kennzahlen zu diesem ETF in der Übersicht:
- physische Abbildung
- thesauriert die Erträge
- Fondsgröße aktuell: 1.732 Millionen Euro
- wird in US-Dollar geführt
- TER: 0,65 %
- TD: 0,72 %
- 740 Positionen enthalten
Für die meisten Anleger dürfte es dieser ETF sein, der "das" China abbildet, in das sie eigentlich investieren möchten. Der Komplexität des chinesischen Kapitalmarktes wird indes über eine relativ hohe TER Respekt gezollt. Das ist ein weiterer Umstand, den du bei deinen Investitionen in das Reich der Mitte konsequent berücksichtigen musst. Viele der chinesischen ETFs sind weitaus teurer als beispielsweise ein Emerging Markets/Schwellenland-ETF, der zumindest zu weiten Teilen ebenfalls aus China besteht. In der Folge musst du durch eine Überrendite die höhere TER ausgleichen: ob das gelingt, weiß natürlich nur die Zukunft.
Wie auch beim erstgenannten ETF gilt, dass das Indiz mitunter nicht völlig präzise abgebildet wurde, wenn das den Verantwortlichen bei Xtrackers aktuell nicht möglich ist. Du erhältst aber in jedem Fall eine stark diversifizierte und repräsentative Auswahl. Aufgelegt wurde der Xtrackers ETF übrigens in Luxemburg, geprüft wird er regelmäßig von den Wirtschaftsprüfern bei EY.
Mit präziser Auswahl: Lyxor China Enterprise (HSCEI) UCITS ETF (ISIN: LU1900068914)
Mit diesem ETF kannst du den Hang Seng China Ente NR Index in dein Depot aufnehmen. In diesem Index befinden sich die 40 wichtigsten Festland-China-Unternehmen mit ihren H-Shares, die nach Marktkapitalisierung gewichtet und an der Börse in Hongkong gehandelt werden. Alle drei Monate erfolgt eine Überprüfung nach diversen Kriterien, weshalb einzelne der 40 Unternehmen konsequent ausgetauscht werden könnten. Außerdem darf keines der Unternehmen mit mehr als 10 % im ETF vertreten sein.
Eine gute Option wäre dieser Lyxor-ETF für dich, wenn du die chinesische Wirtschaft auf eine repräsentative Art und Weise über den Hongkonger Markt abbilden möchtest. Einige Anleger würden dem Umstand, dass die Titel an der HK-Börse gelistet sind, etwas mehr Sicherheit als bei A-Shares auf dem Festland zusprechen. Das ist aber individuell. Günstig ist der ETF, vor allem im Vergleich zu marktbreiten Indizes, aber ebenfalls nicht. Die TER beziffert sich auf 0,65 %, außerdem entstand zuletzt eine recht große Tracking-Difference von 1,23 %. Der ETF hält die Aktien außerdem nicht in physischer Form, sondern wickelt sie in der Regel über eine synthetische Abbildung, beispielsweise mit Instrumenten wie Swaps ab. Erträge werden innerhalb des ETFs thesauriert, die Fondsgröße beläuft sich aktuell auf etwas mehr als 300 Millionen Euro.
Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber zahlreichen anderen ETFs ist der Umstand, dass dieser hier in Euro geführt wird. Je nachdem, wie du die Stabilität und/oder das Währungsrisiko des US-Dollars (oder Euros) bewertest, könnte das also ein Pro- oder Contra-Argument für oder gegen diesen ETF sein.
Der Günstige: HSBC MSCI China UCITS ETF (ISIN: IE00B44T3H88)
Getreu seines Namens bildet der ETF den MSCI China ab, erwähnenswert ist in erster Linie die recht günstige Aufstellung: nur 0,30 % TER sind für einen China-spezifischen Fonds definitiv ein guter Wert, die Tracking-Difference von 0,67 % musst du aber berücksichtigen. Enthalten sind hier mehr als 730 Positionen, also eine sehr breite, den Markt tief durchdringende Streuung quer durch die chinesische Wirtschaft. Das ist erneut möglich, da kein exklusiver Fokus auf A-Shares vorliegt.
Eine Besonderheit gegenüber dem Xtrackers-Fonds ist der Umstand, dass die Erträge hier ausgeschüttet werden. Damit könnte der HSBC-Fonds eine gute Option für jene sein, die sich über fortlaufende, ausgeschüttete Dividendenerträge ein passives Einkommen sichern möchten oder diese Erträge in einen anderen Fonds reinvestieren wollen. Generell ist dieser Fonds aufgrund seiner verhältnismäßig geringen Kosten aber eine attraktive Option. Geführt wird er in US-Dollar, aktuell zählt er rund 547 Millionen Euro investiertes Kapital.
Die Ausschüttungsrendite soll bei einem solchen, eben ausschüttenden ETF, nicht unerwähnt bleiben. Im Jahr 2019 betrug sie stolze 1,82 %, im Pandemiejahr 2020 ging sie erwartungsgemäß stark zurück, auf zuletzt 1,02 %. Für das Jahr 2021 werden nur 0,90 % prognostiziert. Das wiederum begründet sich aus dem logischen Umstand, dass viele Unternehmen ihre Dividenden aufgrund der schlechten Pandemiejahre entweder gestrichen oder zumindest gekürzt haben. Aufgelegt ist der Fonds übrigens in Irland, was eine für Deutsche einigermaßen vorteilhafte steuerliche Behandlung zusichert.
Der US-/China-Hybrid: iShares Dow Jones China Offshore 50 UCITS ETF (DE) (ISIN: DE000A0F5UE8)
Dieser ETF ist allein deshalb interessant, weil er in Deutschland aufgelegt ist. Außerdem erfasst er die 50 größten Unternehmen, die primär in China tätig, aber ebenfalls in den USA gelistet sind. Eines der klassischen Unternehmen, das seit jeher solch ein Dual-Listing hat, ist beispielsweise Alibaba: das sowohl in Hongkong als auch in den USA am NYSE notiert. Genau solche Unternehmen sind es, die dieser ETF erfassen möchte, während die "rein chinesischen" weitgehend Unternehmen exkludiert werden.
Mit einer TER von 0,61 % ist der Fonds nicht zwangsläufig günstig, mit einer Fondsgröße von 84 Millionen Euro zudem nicht allzu groß. Er schüttet Erträge aus und bildet die Werte physisch ab. Eine sehr interessante Option dennoch für alle Deutschen, die beispielsweise in der Bank of China, Baidu, Ping An Insurance, NIO, JD.com, Alibaba, Tencent und Meituan investiert sein möchten, ohne viele der Festland-Unternehmen ebenfalls "mitzubekommen". Die Ausschüttungsquote machte zuletzt rund 1,47 % aus.
Franklin FTSE China UCITS ETF, ISIN IE00BHZRR147, WKN A2PB5V
Mit diesem ETF hast Du Zugriff auf chinesische Aktien mit mittlerer bis hoher Marktkapitalisierung. Das größte enthaltene Unternehmen hat einen Anteil von 30 Prozent an der Index-Kapitalisierung, während bei den anderen Unternehmen die Kapitalisierung auf 18 Prozent begrenzt ist. Der Fonds wurde erst im Juni 2019 aufgelegt und hat ein Volumen von 23 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,19 Prozent. Der Fonds repliziert vollständig physisch und ist thesaurierend. Die Rendite liegt aktuell bei 23,06 Prozent. Während der Corona-Krise im März 2020 musste der Fonds eine negative Renditeentwicklung verzeichnen.
iShares MSCI China UCITS ETF USD (Acc), ISIN IE00BJ5JPG56, WKN A2PGQN
Mit diesem ETF hast Du Zugang zu den größten und umsatzstärksten chinesischen Unternehmen, die an der Börse von Hongkong gelistet sind. Auch dieser Fonds ist noch neu und wurde erst im Juni 2019 herausgegeben. Das Fondsvolumen liegt bei 46 Millionen Euro. Der ETF ist thesaurierend und repliziert vollständig physisch. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,40 Prozent. Die aktuelle Rendite liegt bei 21,37 Prozent. Auch bei diesem ETF kam es im März 2020 aufgrund der Corona-Krise zu einem Kurseinbruch.
Mit dem Vergleich den geeigneten ETF finden
Die vorgestellten Fonds unterscheiden sich in ihrer Gesamtkostenquote, ihrer Rendite und im Volumen. Die neu aufgelegten Fonds haben noch ein geringes Volumen. Die Gesamtkostenquote sollte im Vergleich nur eine untergeordnete Rolle spielen, denn wichtiger ist die Rendite. Die ETFs zeigten, abgesehen vom März 2020, eine gute Renditeentwicklung.
Worauf achten bei China ETFs?
Wir empfehlen mindestens auf drei Kennzahlen zu schauen:
- Die Größe des ETFs. Wie jeder ETF sollte eine gewisse Mindestgröße an investiertem Kapital vorhanden sein, damit der ETF wirtschaftlich sein kann und nicht nach einigen Monaten oder Jahren wieder vom Markt genommen wird. Der Xtrackers MSCI China Index UCITS ETF 1C ist aktuell der größte ETF. Aktuell kommt er auf 1,1 Milliarden Euro.
- Die Kosten des China-ETFs. Gerade weil chinesische Aktien nicht sehr liquide sind und für einen ETF schwer abzubilden sind, gibt es praktisch fast nur synthetische ETFs. Daher sollten Anleger auf die Kosten achten. Die TER (Gesamtkostenquote) und die Tracking Difference (Abweichung vom Referenz-Index) sind hier die wichtigstens Kennzahlen bei einer Investition in China. China-ETFs sind vergleichsweise teuer. Der Xtrackers MSCI China Index UCITS ETF 1C z. B. erhebt pro Jahr eine Gebühr von 0,65%, die täglich in den Kurs des ETFs eingepreist wird.
- Die Orderkosten. Länder- und themenspezifische ETFs stehen nicht im Fokus der deutschen Direktbanken und Broker. Sie werden nur vereinzelt als Sparplan angeboten. Fast alle iShares-ETFs können z. B. als dauerhaft kostenlosen Sparplan bei Trade Republic angelegt werden. Damit wären der iShares MSCI China A UCITS ETF und der iShares China Large Cap UCITS ETF kostenfrei abbildbar.
Warum sich ein ETF auf China als langfristige Anlage lohnen kann
Die wirtschaftliche Bedeutung Chinas hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der einst unbedeutende Agrarstaat hat sich zur Werkbank der Welt entwickelt und besticht mit neuartigen Technologien. Das Wirtschaftswachstum lag 2018 bei 6,6 Prozent - ein Anstieg, von dem andere Länder nur träumen können. Wie die Zahlen der chinesischen Statistikbehörde zeigen, schwächte sich das Wachstum 2019 ab und lag nur noch bei 6,1 Prozent. Seit fast 30 Jahren ist das der niedrigste Wert. Gründe dafür sind die weltweite Abschwächung der Konjunktur und die Auswirkungen des Handelskrieges mit den USA. Wie Ning Jizhe, der Chef der chinesischen Statistikbehörde, anmerkt, erlebt die chinesische Wirtschaft einen zunehmenden Druck nach unten.
Eine Abschwächung ist auch im chinesischen Einzelhandel zu verzeichnen. Experten weisen auf den Widerspruch zwischen der zunehmenden staatlichen Kontrolle und der Notwendigkeit eines verbrauchergetriebenen Wirtschaftssystems für ein nachhaltiges Wachstum hin. Die Geburtenrate ist stark zurückgegangen und auf den niedrigsten Wert seit 1949 gefallen. Der Anteil der alternden Gesellschaft wird immer größer. Da den älteren Einwohnern von der Regierung Rente und Gesundheitsversorgung zugesichert wurden, könnte sich das langfristig auf die Wirtschaft auswirken. Alle diese Fakten sind jedoch kein Grund zur Panik. Ein ETF auf chinesische Aktien ist eine gute Investition auf lange Sicht. Auch wenn die Wirtschaft nicht mehr so rasant wie in der Vergangenheit wächst, spielt das Land in der Weltwirtschaft noch immer eine bedeutende Rolle.
Chancen und Risiken mit einem ETF auf China
Auch wenn das Wirtschaftswachstum in China in den letzten Jahren zurückgegangen ist, spielt China in der Weltwirtschaft noch immer eine bedeutende Rolle. Langfristig kann ein ETF gute Erträge bringen. Bei den drei vorgestellten ETFs hat sich die Rendite zuletzt positiv entwickelt. Da in den meisten ETFs mehrere hundert Aktien gelistet sind, ist eine gute Risikostreuung gewährleistet. Du solltest das Währungsrisiko nicht unterschätzen. Entwickelt sich der Kurs der Fondswährung negativ, kann es zu Verlusten kommen, auch wenn der ETF eine positive Rendite erzielt. Allerdings können Kursanstiege bei der Fondswährung die Gewinne noch erhöhen, wenn sich die Rendite des Fonds positiv entwickelt.
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Fazit: Gute Renditechancen mit China ETFs
Die chinesische Wirtschaft hat in den letzten Jahren ein beachtliches Wachstum verzeichnet. Auch wenn ein Rückgang zu beobachten ist, fällt er nur gering aus. Die Gründe dafür liegen in Handelskriegen mit den USA, in der allgemeinen globalen Entwicklung, aber auch im Geburtenrückgang in China. Langfristig ist ein ETF auf China gut für eine Investition geeignet. Du kannst in 12 verschiedene Indizes investieren, die teilweise mehrere hundert Aktien enthalten. Die meisten ETFs eignen sich für einen Sparplan. Die Rendite hat sich zumeist positiv entwickelt.
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