Lufthansa Aktie: Wie steht es mit Prognose und Dividende?

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Die Deutsche Lufthansa ist die größte deutsche Fluggesellschaft. Die Aktie ist nicht im DAX, sondern im MDAX gelistet. Bevor Du investierst, solltest Du Dich genauer mit der Prognose beschäftigen. Aktuell wird keine Dividende gezahlt, doch ist das bei einer Erholung der Aktien wieder möglich.

Lufthansa Aktie: Wie steht es mit Prognose und Dividende?

Deutsche Lufthansa als größte deutsche Fluggesellschaft

Bevor Du in die Lufthansa Aktie investierst und Dich mit der Prognose beschäftigst, solltest Du mehr über das Unternehmen erfahren. Das Unternehmen wurde bereits 1926 in Berlin gegründet. Es wurde 1945 aufgelöst und in der Folge liquidiert. Eine Neugründung erfolgte 1953 als Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf. Nach einem Erwerb der Rechte am Namen Lufthansa 1954 erfolgte eine Umbenennung in Deutsche Lufthansa AG. Der Linienflugbetrieb wurde nach der Wiedererlangung der Lufthoheit der Bundesrepublik am 1. April 1955 aufgenommen. Das Unternehmen war bis 1963 fast vollständig in staatlichem Besitz. Es hat sich in den 1990er Jahren zu einem Konzern mit verschiedenen Geschäftsbereichen entwickelt. Der Konzern übernahm ab Mitte der 2000er Jahre verschiedene europäische Fluggesellschaften, darunter Eurowings und Austrian Airlines.

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Die Fluggesellschaft betreibt mit dem Flughafen Frankfurt am Main und dem Flughafen München zwei übergeordnete Drehkreuze. Vom Flughafen Frankfurt am Main starten die meisten interkontinentalen Flüge. Von dort werden 157 Ziele angesteuert. Die meisten kontinentalen Flüge verkehren vom Flughafen München. Immerhin sind es 152 Ziele, die von dort angesteuert werden.

Einschnitte und Verluste während der Corona-Pandemie

Konnte die Fluggesellschaft 2010 ungefähr 58,8 Millionen Passagiere und 2019 schon 71,3 Millionen Passagiere verzeichnen, so musste sie während der Corona-Pandemie starke Einschnitte hinnehmen. Das wirkte sich auch negativ auf die Aktien und die Prognose aus. Die Lufthansa war Gründungsmitglied des deutschen Leitindex DAX am 1. Juli 1988. Aufgrund der Verluste der Aktie während der Corona-Pandemie ist sie seit 22. Juni 2020 im MDAX gelistet, dem Index für Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung. Aufgrund ihrer Verluste musste die Aktie den DAX verlassen.

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Im gesamten Luftverkehr führte die Corona-Pandemie zu einem starken Rückgang der Passagierzahlen und der Umsätze. Die Prognose für die Aktie und für die Fluggesellschaft lässt nur gedämpften Optimismus zu. Schätzungen der Unternehmensführung zufolge wird erst 2022 oder 2023 wieder das Niveau der Passagierzahlen von 2019 erreicht.

Zahlen und Fakten zur Lufthansa

Die Zahlen und Fakten zur Lufthansa sollen Dir bei Deiner Prognose und bei der Entscheidung für eine Investition in die Aktie helfen:

  • Gründung: 1953
  • Unternehmenssitz: Köln
  • Heimatflughafen: Frankfurt am Main
  • Zahl der Mitarbeiter im Dezember 2019: 138.353
  • Umsatz 2019: 16,119 Milliarden Euro
  • Bilanzsumme 2019: 42,659 Milliarden Euro
  • Gewinn 2019 (EBIT): 1,167 Milliarden Euro
  • Fluggastaufkommen 2019: 71,3 Millionen
  • aktuelle Flotte (Stand Juni 2021): 261 Flugzeuge mit einem Durchschnittsalter von 11,3 Jahren
  • Börsenwert: 4,955 Milliarden Euro
  • Wertpapierkennnummern der Aktie: WKN 823212, ISIN DE0008232125
  • Dividende für 2021: keine

Was Du über die Aktie der Lufthansa wissen solltest

Die Lufthansa ging 1966 erstmals an die Börse. Die Mehrheit der Aktien behielt der Staat. Später hatte die öffentliche Hand nur noch eine Mehrheit von etwas mehr als 50 Prozent. Diese Mehrheit wurde in den 1990er Jahren auf 34 Prozent reduziert. Die Fluggesellschaft ist seit 1997 vollständig privatisiert. Die Aktie ist an der Frankfurter Börse gelistet. Die Lufthansa war Gründungsmitglied des deutschen Leitindex DAX, in dem sie ohne Unterbrechungen bis zum 21. Juni 2020 gelistet war. Seit dem 22. Juni 2020 ist sie im MDAX gelistet, dem Index für Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung. Im Umlauf befinden sich ungefähr 475 Millionen Stückaktien. Größter Einzelaktionär ist die Bundesrepublik mit 20,05 Prozent der Stimmrechtsanteile.

Die Lufthansa wendet seit 1997 das Luftverkehrsnachweissicherungsgesetz an. Eine Kontrolle des Aktionärskreises wird möglich, da die Aktien als vinkulierte Namensaktien ausgegeben werden. Für Namensaktien müssen die Aktionäre im Aktienregister eingetragen sein. Die eingetragenen Aktionäre sind gegenüber der Gesellschaft stimm- und dividendenberechtigt. Eine Dividende wurde auf die Aktie der Lufthansa für 2020 jedoch nicht gezahlt. Vinkulierte Namensaktien schränken die geringe Verkehrsfähigkeit von Namensaktien weiterhin ein. Für die Übertragung ist die Zustimmung der ausgebenden Aktiengesellschaft erforderlich.
Aktionäre als juristische Personen mit einem Sitz außerhalb der EU und als natürliche Personen, die keine Staatsbürger von EU-Staaten sind, dürfen insgesamt einen Anteil von 50 Prozent an den Aktien nicht überschreiten.
Die Eigentümerstruktur an den Aktien nach Nationalitäten sieht folgendermaßen aus:

  • Deutschland 83,2 Prozent der Anteile
  • USA mit 9,7 Prozent der Anteile
  • Luxemburg mit 1,3 Prozent der Anteile
  • Irland mit 1,7 Prozent der Anteile
  • übrige mit 4,1 Prozent der Anteile

Im MDAX hat die Aktie der Lufthansa mit 1,32 Prozent eine mittlere bis niedrige Gewichtung. Die Gewichtung könnte etwas stärker werden, da zum 20. September 2021 zehn Unternehmen den MDAX verlassen und in den DAX aufsteigen. Die Lufthansa gehört nicht dazu.

Wie sieht es mit der Dividende aus?

Möchtest Du in eine Aktie investieren und Rückschlüsse auf eine Prognose ziehen, solltest Du Dich auch über die Dividende informieren. Als Teil des Gewinns, der an die Aktionäre ausgezahlt wird, ist die Dividende eine freiwillige Leistung der Aktiengesellschaft. Auf der Hauptversammlung wird beschlossen, ob und in welcher Höhe eine Dividendenzahlung erfolgt. Auf deutsche Aktien erfolgt die Dividendenzahlung einmal im Jahr. Eine Dividende ist ein willkommenes Passiveinkommen. Auf die Aktie der Lufthansa wurde für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 keine Dividende gezahlt. Die Prognose deutet darauf hin, dass auch für 2021 keine Dividende gezahlt wird.

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Die Hauptversammlung der Lufthansa fand aufgrund von Corona in virtueller Form am 4. Mai 2021 statt. Dabei wurde beschlossen, dass für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 keine Dividende gezahlt wird. Auch für das Geschäftsjahr 2019 erfolgte keine Dividendenzahlung. Die letzte Dividende wurde 2019 für das Geschäftsjahr 2018 gezahlt. Die Dividende betrug 0,80 Euro pro Aktie.

Blick auf die Dividendenzahung in den vergangenen Jahren

Schaust Du auf die Dividendenzahlungen für die Aktie der Lufthansa in den vergangenen Jahren, wirst Du schnell Unregelmäßigkeiten feststellen. Auch für die kommenden Jahre kann noch keine günstige Prognose für eine Dividendenzahlung abgegeben werden. So sah die Dividendenzahlung pro Aktie ab 2011, beginnend für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010, aus:

  • 2011, für 2010: 0,60 Euro
  • 2012, für 2011: 0,25 Euro
  • 2013, für 2012: keine
  • 2014, für 2013: 0,45 Euro
  • 2015, für 2014: keine
  • 2016, für 2015: 0,35 Euro
  • 2017, für 2016: 0,50 Euro
  • 2018, für 2017: 0,80 Euro
  • 2019, für 2018: 0,90 Euro.

Es gab also auch schon in der Vergangenheit Geschäftsjahre, in denen keine Dividende gezahlt wurde. Mit einer Dividendenzahlung wird frühestens 2023 für das Geschäftsjahr 2022 gerechnet. Die Prognose für 2023 und 2024 ist jedoch gedämpft, da nur eine geringe Dividende erwartet wird. Die Dividende, die 2023 gezahlt wird, könnte 0,07 Euro pro Aktie betragen. Für 2024 wird mit einer Dividende von 0,14 Euro gerechnet.

Keine gute Prognose für das Konzernergebnis

Die Prognose für das Konzernergebnis ist eher düster, wie auch die Entwicklung der Dividende zeigt. CEO Carsten Spohr kündigte in der ersten Septemberwoche 2021 an, den Bahnstreik auszunutzen, um kurzfristig den Umsatz anzukurbeln. Dieser Effekt dürfte allerdings nur kurzfristig und überschaubar sein. Der Winter 2021/22 könnte für die Lufthansa schwierig werden. Spohr sieht die selbstgestecken Ziele nicht in Gefahr. Für die Öffnung wichtiger Fernflugmärkte ist Spohr pessimistisch. Eine Prognose für Nordamerika als wichtigen Markt kann er nicht abgeben. Corona spielt eine wichtige Rolle. Spohr hatte zuvor Ende September 2021 als wichtigen Termin angesehen, zu dem eine Einreise von geimpften Europäern in die USA wieder möglich sein könnte. Auch für China ist die Prognose nicht gut, da Schätzungen zufolge das Land wahrscheinlich erst wieder im zweiten Quartal 2022 geöffnet wird.

Langer Weg zur Normalität

Bei verschiedenen DAX-Konzernen sprudeln die Gewinne schon wieder. Nach Meinung von Carsten Spohr wird es bei der Lufthansa länger dauern, bis das Unternehmen wieder zur Normalität zurückkehrt. Das Unternehmen ist inzwischen wieder bei 50 Prozent des Geschäftsvolumens angekommen. Für die Lufthansa als eine der weltweiten Top-5-Airlines ist es nicht möglich, wie ursprünglich geplant, im September 2021 wieder die Ziele anzubieten wie vor der Corona-Pandemie. Für das laufende Geschäftsjahr will die Lufthansa 40 Prozent ihrer bisherigen Kapazität erreichen. Die Maschinen müssten dann wieder häufiger fliegen und besser ausgelastet sein.

Ein Problem bereitet für die Lufthansa der Personalabbau. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 110.000 Mitarbeiter. Das sind 30.000 weniger als vor der Corona-Krise. In Deutschland sollen noch weitere 5.000 Mitarbeiter entlassen werden. Die Prognose für die Lufthansa-Aktie wird durch diese erschütternden Zahlen gedämpft. Ein Problem wird das Abfindungsprogramm für die entlassenen Mitarbeiter. Die Resonanz der Mitarbeiter auf die angebotenen Abfindungsprogramme ist jedoch gut.

Investieren in Lufthansa-Aktie mit einem ETF

Eine bessere Risikostreuung als der Kauf von Einzelaktien bietet Dir ein ETF, in dem die Lufthansa Aktie enthalten ist. Du kannst in einen ETF auf den MDAX oder in einen Reise-ETF investieren. Ein Index für Reise-Unternehmen ist der STOXX(R) Europe 600 Optimised Travel & Leisure. Der Nachteil besteht bei diesem Index auf Freizeit- und Reiseunternehmen darin, dass solche ETFs nur ein geringes Fondsvolumen haben. Sinnvoller kann daher eine Investition in einen ETF auf den MDAX sein. Allerdings enthält ein solcher ETF ab dem 20. September 2021 nicht mehr 60, sondern nur noch 50 Titel. Die Lufthansa-Aktie ist enthalten. Die Risikostreuung ist mit nur 50 Titeln etwas geringer als zuvor.

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Auf den MDAX sind sieben ETFs in Deutschland handelbar. Dieser ETF hat das größte Fondsvolumen:

iShares MDAX UCITS ETF (DE), ISIN DE0005933923, WKN 593392

Mit diesem ETF hast Du Zugang zu den 50 Unternehmen im MDAX, darunter auch zur Lufthansa. Der ETF wurde im April 2001 aufgelegt, ist sparplanfähig und hat ein Volumen von 1.870 Millionen Euro. Alle gelisteten Aktien sind aufgrund der vollständigen physischen Replikation im ETF enthalten. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,51 Prozent. Der Fonds hat eine Volatilität von 13,78 Prozent. Er ist thesaurierend. Die Rendite entwickelt sich deutlich anders als bei einer Aktie der Lufthansa. Sie brach im November 2020 kurzfristig ein, doch hat sie sich längst erholt und liegt bei 29,17 Prozent.

Auf den Reiseindex STOXX(R) Europe 600 Optimised Travel & Leisure ist gegenwärtig ein ETF in Deutschland handelbar:  

iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF (DE), ISIN DE000A0H08S0, WKN A0H08S

Dieser ETF wurde im Juli 2002 aufgelegt, doch hat er mit 211 Millionen Euro nur ein vergleichsweise geringes Fondsvolumen. Er ist sparplanfähig, hat eine Gesamtkostenquote von 0,46 Prozent und repliziert vollständig physisch. Er enthält also auch die Aktie der Lufthansa. Mit 26,44 Prozent ist die Volatilität hoch. Dieser Fonds ist ausschüttend und zahlt die Dividende mindestens einmal jährlich aus. Im September und Oktober 2020 rutschte die Rendite kurz ins Minus. Aktuell ist sie mit 43,31 Prozent außerordentlich hoch.

Fazit: Prognose für Lufthansa Aktie ist ungünstig

Die Lufthansa musste aufgrund von Verlusten während der Corona-Pandemie im Juni 2020 vom DAX in den MDAX absteigen. Auch aktuell ist die Prognose für die Aktie noch nicht gut. Mit einer Dividende kann frühestens 2023 wieder gerechnet werden. Das Unternehmen musste Mitarbeiter entlassen. Weniger risikoreich als die Aktie der Lufthansa ist ein MDAX ETF oder auf den Reise-Index. Die ETFs zeigen eine gute Renditeentwicklung.

Travel-ETFs: Lohnt sich eine Investition durch Corona?
Reisen ist nach wie vor beliebt, doch gibt es aufgrund des Corona-Risikos Einschränkungen im internationalen Tourismus. Wie sinnvoll ist es, in einen Travel-ETF zu investieren? Die Corona-Krise führt zu starken Verlusten bei den Reiseunternehmen. Könnte sich eine langfristige Investition lohnen?

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

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