Außerbörslicher Handel: Vorteile für private Anleger

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Außerbörslicher Handel: Vorteile für private Anleger

In Zeiten niedriger Zinsen für traditionelle Geldanlagen werden spekulative Anlageformen immer beliebter. Eine gute Alternative zu Aktien sind ETFs, da sie das Risiko breiter streuen. Der Handel außerhalb der Börse bietet für private Anleger viele Vorteile. Dieser wird als OTC (Over-the-Counter) bezeichnet und ist über Online-Broker möglich. Der außerbörsliche Handel ist oft günstiger und kann unabhängig von den Börsenzeiten stattfinden.

Was ist außerbörslicher Handel?

Over-the-Counter (OTC) bedeutet, dass Wertpapiere nicht an einer offiziellen Börse wie Xetra oder der New Yorker Börse gehandelt werden. Stattdessen erfolgt der Handel über ein Netzwerk von Händlern. Dies betrifft oft Aktien kleinerer Unternehmen, die die Anforderungen für eine Börsennotierung nicht erfüllen. Der Handel erfolgt direkt zwischen den Händlern über Computernetze oder Telefon. Diese Händler werden als Market Maker bezeichnet.

Aktien, ETFs (börsengehandelte Fonds), Zertifikate und andere Wertpapiere können an einer Börse gehandelt werden. Das ist auch für private Anleger möglich. Xetra, der elektronische Handelsplatz der Frankfurter Börse, ist von Montag bis Freitag von 09:00 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet. Der Handel endet mit einer Schlussauktion und der Nachthandel ist bis 20:00 Uhr möglich. Sie können von zu Hause aus an der Xetra handeln.

Der außerbörsliche Handel kann für Privatanleger attraktiver sein als der Handel an der Börse. OTC bedeutet "über den Tresen". Wenn Sie in börsengehandelte Produkte wie Aktien oder ETFs investieren möchten, ist der außerbörsliche Handel eine Option. Sie müssen dafür bei einem Online-Broker ein Depot eröffnen und mit Wertpapieren handeln. Beim Handel an der Börse sind die Transaktionen durch die Börsenaufsicht reguliert. Der außerbörsliche Handel ist hingegen eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, die direkt zwischen Ihnen und dem Online-Broker stattfindet.

OTC und die Vorteile

Over-the-Counter (OTC) bezieht sich auf den Handel von Wertpapieren, die nicht an einer formellen Börse notiert sind. Diese Wertpapiere werden über ein Netzwerk von Brokern gehandelt. Der OTC-Handel bietet einige Vorteile:

  • Längere Handelszeiten: Der OTC-Handel ermöglicht es, unabhängig von den Börsenzeiten zu handeln, was besonders für Anleger attraktiv ist, die nach Feierabend handeln möchten.
  • Niedrigere Kosten: Da keine Börsengebühren anfallen und die Maklergebühren oft niedriger sind, kann der OTC-Handel kostengünstiger sein.
  • Flexibilität: Der OTC-Handel ermöglicht es, auch Wertpapiere zu handeln, die nicht an der Börse zugelassen sind, wie z.B. CFDs.
  • Sofortige Ausführung: Aufträge können sofort ausgeführt werden oder länger gültig sein.
  • Hedging: Der außerbörsliche Handel ermöglicht sogenanntes Hedging, eine Absicherung von Transaktionen.

Außerbörslicher Handel und die Nachteile

Der OTC-Handel hat auch einige Nachteile, die Anleger berücksichtigen sollten:

  • Fehlende Regulierung: Der OTC-Handel unterliegt keiner Börsenaufsicht, was die Gefahr von Interessenkonflikten und fehlender Transparenz erhöht.
  • Höhere Spreads: Die Differenzen zwischen Kauf- und Verkaufspreis (Spreads) können größer sein als beim börslichen Handel, was zu schlechteren Kursen führen kann.
  • Geringere Liquidität: Außerhalb der Börsenzeiten ist die Liquidität geringer, da weniger Marktteilnehmer aktiv sind. Dies kann zu Schwierigkeiten führen, einen Käufer oder Verkäufer zu finden.
  • Kontrahentenrisiko: Es besteht das Risiko, dass die Gegenpartei ihren vertraglichen Pflichten nicht oder nur teilweise nachkommen kann.

Können ETFs außerbörslich gehandelt werden?

Ja, ETFs können außerbörslich gehandelt werden. Der OTC-Handel von ETFs spart in der Regel Kosten, wie die Börsenplatzgebühr. Ein weiterer Vorteil sind die längeren Handelszeiten. Wenn die öffentlichen Börsen geschlossen sind, können Sie bei einigen OTC-Marktplätzen trotzdem handeln. Das gilt sowohl für Aktien als auch für ETFs und andere Wertpapiere.

Allerdings hat diese Form des Handels auch einige Nachteile. Da weniger Teilnehmer am OTC-Handel beteiligt sind, sind die Kauf- und Verkaufspreise oft weiter auseinander (Spread). Ein Anleger kauft oder verkauft also zu schlechteren Kursen. Zudem sind OTC-Marktplätze weniger reguliert und weniger gut kontrolliert. Die fehlende Transparenz ist ein Nachteil.

Wer von den niedrigeren Kosten und längeren Öffnungszeiten profitieren möchte, sollte vorher folgende Dinge bei einem Anbietervergleich überprüfen:

  • Durchschnittlicher Spread bzw. die Preisspanne bei dem gewünschten Wertpapier
  • Durchschnittlich gehandeltes Volumen des Wertpapiers
  • Orderkosten
  • Handelszeiten

Außerbörslicher Handel im großen Stil

Der OTC-Handel wird nicht nur von privaten Anlegern genutzt. Auch große Konzerne handeln in sogenannten Dark Pools, die von Großbanken angeboten werden. Diese Dark Pools unterliegen nicht der Börsenaufsicht und sind für private Anleger nicht zugänglich. Die Konzerne wollen verhindern, dass private Anleger vom Verkauf der Aktien erfahren und ebenfalls verkaufen.

Außerbörslicher Handel am Beispiel eines ETF

Sie können einen ETF an der Xetra handeln, aber auch außerbörslich. Der OTC-Handel von ETFs wird von privaten Anlegern häufiger genutzt als der börsliche Handel. Anteile an einem ETF können Sie bei verschiedenen Online-Brokern kaufen und verkaufen. Die Broker haben Kontakte zu den Emittenten der ETFs, was einen schnellen Handel ermöglicht. Die Spreads, also die Differenzen zwischen Kauf- und Verkaufspreis, sind vergleichbar mit denen beim börslichen Handel. Die Liquidität ist außerhalb der Börsenzeiten geringer, da weniger Marktteilnehmer aktiv sind.

Beim OTC-Handel mit einem ETF wird Ihnen beim Online-Broker der Kauf- oder Verkaufspreis angezeigt. Sie kaufen oder verkaufen, wenn Sie mit diesem Preis einverstanden sind. Möchten Sie nicht zum angegebenen Preis handeln, können Sie eine Limitorder erteilen. Die Order wird ausgeführt, wenn Ihr Preislimit erreicht ist. Außerbörslicher Handel beim Online-Broker ist auch möglich, wenn Sie in einen ETF-Sparplan einzahlen. Die Sparrate kann monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich ausgeführt werden. Sie geben an, ob die Ausführung am 1. oder 15. eines Monats erfolgen soll. Der Online-Broker kümmert sich um die Ausführung.

Fazit: Außerbörslicher Handel bietet mehr Flexibilität

Der außerbörsliche Handel bietet Anlegern eine flexible und oft kostengünstigere Alternative zum börslichen Handel. Besonders für Privatanleger, die nach Feierabend handeln möchten oder von niedrigeren Gebühren profitieren wollen, kann der OTC-Handel attraktiv sein. Allerdings sollten Anleger die Risiken wie höhere Spreads, geringere Liquidität und fehlende Regulierung nicht außer Acht lassen. Ein Vergleich der Broker und eine sorgfältige Prüfung der Handelsbedingungen sind unerlässlich, um die besten Konditionen zu finden. ETFs eignen sich besonders gut für den außerbörslichen Handel, da sie in der Regel weniger volatil sind und kostengünstig gehandelt werden können. Insgesamt bietet der OTC-Handel eine interessante Möglichkeit, flexibel und unabhängig von den Börsenzeiten zu investieren, birgt jedoch auch spezifische Risiken, die Anleger kennen sollten.

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