Wie ETFs ihre Gebühren abziehen

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Wie ETFs ihre Gebühren abziehen

Da die meisten ETFs einen Referenzindex wie den DAX 40 oder S&P 500 nachbilden, sind die besten ETFs oft die mit den geringsten Kosten zu kaufen. Niedrige Kosten sind einer der Hauptvorteile von ETFs, weshalb sich ETF-Anleger vor dem Kauf über die Gebühren informieren sollten. Kluge Anleger recherchieren und vergleichen die Kostenquoten, bevor sie die besten ETFs finden.

Das Kostenverhältnis und die Funktionsweise der ETF-Gebühren

Wenn Sie Informationen über ETFs oder Investmentfonds recherchieren oder sich diese ansehen, sollte eine der wichtigsten Informationen, die Sie sehen werden, die sogenannte Kostenquote sein. Die Kostenquote, ausgedrückt in Prozent, ist eine Verwaltungsgebühr, die vom Fondsvermögen abgezogen wird. Ein ETF mit einer Kostenquote von 0,50 Prozent würde jährlich ein halbes Prozent vom Fondsvermögen abziehen, was 5 Dollar pro 1.000 investierten Dollar entspricht.

Die ETF-Gebühren werden abgezogen, um die Verwaltungs- und Betriebskosten des Fonds zu bezahlen. Der Anleger erhält die Gesamtrendite des ETFs abzüglich der Kosten. Beispielsweise beträgt die Nettorendite für den Anleger 9,50 Prozent, wenn die Gesamtrendite des Fonds 10,00 Prozent und die Kostenquote 0,50 Prozent beträgt.

Die Gebühren werden aus dem Fondsvermögen entnommen, bevor sie in das Vermögen des Anlegers aufgenommen werden. Dieser Prozess erfolgt täglich und wird in den Kurs des Fonds mit eingepreist, ohne dass dafür etwas vom Depotkonto der Anleger abgebucht werden muss.


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Welche Gebühren gibt es noch?

Neben den offensichtlichen Kosten - der TER oder Total Expense Ratio - die Sie bei jedem Fonds den Verkaufsprospekten entnehmen können, kommen allerdings noch weitere hinzu.

  1. Bei einem Sparplan fallen nicht selten bei jeder Ausführung Gebühren beim Broker an. Sie können diese nur umgehen, wenn sie einen kostenlosen ETF-Sparplan z. B. bei der Consorsbank oder Trade Republic Bank anlegen.
  2. Der Spread. Je nachdem, an welchem Börsenplatz und zu welcher Uhrzeit Sie ETFs kaufen und verkaufen, kann ein sogenannter Spread dazukommen. Ein Spread ist eine Kursabweichung zu Ihrem Nachteil. Diese kann z. B. durch zu geringes Volumen an den Börsen entstehen, weil die US-amerikanischen Börsen geschlossen haben. Daher sollte man ETFs grundsätzlich nicht früh morgens kaufen, sondern besser auf den späten Nachmittag, wenn die US-Börsen offen sind. Für ETF-Sparpläne erfahren Sie in diesem Artikel, zu welchen Uhrzeiten und an welchem Börsenplatz die jeweiligen Broker ihre Sparpläne ausführen.
  3. Tracking Difference/Tracking Error. Ein Tracking Difference ist die Abweichung vom abzubildenden Referenzindex. Kein ETF kann seinen Index dauerhaft perfekt abbilden, was zu negativen Auswirkungen auf die Performance führen kann. Wenn Sie z. B. auf der Suche nach einem MSCI-World-ETF sind, können Sie die langfristige Rendite/Performance verschiedener MSCI-World-ETFs miteinander vergleichen. So können Sie anhand einer Zahl die TER und Tracking Difference vergleichen und teure Fonds herausfiltern. Wir empfehlen, mindestens auf die letzten 5 Jahre zu schauen. Sollte es einen ETF noch nicht so lange am Markt geben: Finger weg.

Warum ETF-Gebühren eine Rolle spielen

Da die Mehrzahl der ETFs passiv verwaltet wird, sind ihre Kostenquoten im Vergleich zu den meisten Investmentfonds tendenziell viel niedriger. Anders ausgedrückt: Da ETFs lediglich einen Referenzindex abbilden, ist es nicht notwendig, dass ein Fondsmanager Research, Analysen oder den Handel mit Wertpapieren betreibt, und da diese Aktivitäten entfallen, werden die Kosten für den Betrieb des Fonds drastisch reduziert.

Der Grund dafür, dass ETFs in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind, ist der gleiche, warum Vanguard Investments die größte Investmentfondsgesellschaft der Welt ist: Die Anleger haben gelernt, dass sich niedrigere Gebühren langfristig in höheren Renditen niederschlagen. Zudem sind aktive Manager menschlich und neigen zu Fehlern, was zu ihrer Benachteiligung von ETFs und passiv gemanagten Investmentfonds beiträgt.

Typische Kostenquoten für Investmentfonds liegen zwischen etwa 0,50 Prozent und 2,00 Prozent, während die Gebühren für ETFs nur zwischen 0,05 Prozent und etwa 1,00 Prozent liegen. Daher haben die preiswertesten ETFs in der Regel niedrigere Kostenquoten als die preiswertesten Index-Publikumsfonds.

Einer der am meisten gehandelten ETFs ist beispielsweise der SPDR S&P 500 (SPY), der eine Kostenquote von nur 0,09 Prozent aufweist. Der beliebteste Investmentfonds seiner Art ist der Vanguard 500 Index (VFINX) mit einer Kostenquote von 0,14 Prozent. Da beide Fonds den S&P 500 passiv nachbilden, würde ein sehr gebührenbewusster Anleger den SPY halten, der langfristig leicht höhere Renditen erwarten lässt (und dieser leichte Performancevorsprung hat sich in der Vergangenheit gehalten).

Fazit zu den ETF-Gebühren und der Auswahl der besten Fonds

Die ETFs mit den niedrigsten Gebühren sind nicht immer die besten Fonds, die man kaufen kann. Bevor Sie einen ETF kaufen, sollten Sie unbedingt Vergleiche zwischen Äpfeln und Äpfeln anstellen. Stellen Sie beispielsweise sicher, dass die ETFs, die Sie vergleichen, denselben Index abbilden. Es ist auch hilfreich, sich die Performance-Historie und das Gesamtvermögen des Fonds anzusehen.

Die Performance ist wichtig wegen des so genannten Tracking Error, der ein Maß für die Effektivität eines Indexfonds bei der Replikation oder dem "Matching" der Performance des Referenzindex ist. Wenn der Fonds den Index nicht genau nachbildet, können die niedrigen Gebühren möglicherweise nicht genug kompensieren, um den Fonds einen vergleichbaren Fonds schlagen zu lassen. Stellen Sie also sicher, dass Sie neben der Kostenquote auch die historische Performance vergleichen.

Die Analyse des Gesamtvermögens des Fonds ist wichtig, da ein größeres Vermögen in der Regel eine höhere Liquidität bedeutet, was sich insbesondere kurzfristig auf die Performance eines ETFs auswirken kann. Daher sind ETFs mit mehr Vermögen in der Regel den ETFs mit deutlich geringerem Vermögen vorzuziehen.

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