Türkische Lira im freien Fall: Was sind die Auswirkungen?
Die Türkische Lira befindet sich auf einem Rekordtief. Im Oktober 2020 hat sie die höchsten Kursverluste erlitten. Der Kurszum Euro liegt gegenwärtig bei 9,72. Diese Entwicklung führt zu einer hohen Inflation in der Türkei. Was bedeutet das für Anleger?
Türkische Lira im freien Fall
Die Türkische Lira befindet sich weiterhin im Sinkflug. Seit 2020 hat sie massiv an Wert verloren, und auch im Jahr 2023 setzt sich dieser Trend fort. Zum Vergleich: Im Oktober 2020 lag der Kurs noch bei 9,72 Lira pro Euro, inzwischen sind es über 31 Lira pro US-Dollar. Auch gegenüber dem Euro hat die Lira stark an Wert eingebüßt. Diese Abwärtsspirale sorgt für große Unsicherheit, und Experten können nicht abschätzen, wann der Tiefpunkt erreicht ist. Die türkische Zentralbank hat in den letzten Jahren mehrfach versucht, durch Zinserhöhungen gegenzusteuern, doch diese Maßnahmen blieben weitgehend wirkungslos. Im Jahr 2023 kündigte die Zentralbank an, den Zyklus der Zinserhöhungen zu beenden, was die Unsicherheit weiter verstärkte.
Was bedeutet das für deutsche Anleger? Wenn du in einen ETF mit türkischen Aktien investieren möchtest, wie zum Beispiel den iShares MSCI Turkey UCITS ETF (ISIN: IE00B1FZS574, WKN: A0LEW5), solltest du dich auf starke Kursschwankungen einstellen. Die schwache Lira setzt türkische Unternehmen unter Druck, was zu Kursverlusten führen kann. Einige Unternehmen könnten sogar in die Insolvenz rutschen, da die hohen Schulden und die steigenden Lebenshaltungskosten die Wirtschaft belasten. Für Anleger, die sich generell für ETFs interessieren, könnte ein Blick auf unseren ETF Sparplan Vergleich 2024 hilfreich sein, um die besten Anbieter zu finden.
Investoren verlieren Vertrauen in die Türkische Lira
Viele Investoren haben das Vertrauen in die Lira verloren. Ein Grund dafür ist die Unsicherheit über die Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat großen Einfluss auf die Geldpolitik und setzt auf niedrige Zinsen, obwohl die Inflation in der Türkei auf Rekordwerte gestiegen ist. Im Jahr 2023 erreichte die Inflation etwa 67 Prozent, was die Kaufkraft der Bevölkerung stark einschränkt. Trotz dieser hohen Inflation hat die Zentralbank angekündigt, den Zyklus der Zinserhöhungen zu beenden, was die Unsicherheit auf den Märkten weiter verstärkt.
Grundsätzlich können Zinssenkungen die Wirtschaft ankurbeln, da sie Kredite günstiger machen. Allerdings schwächen sie auch die Währung, weil Investoren ihr Kapital in stabilere Währungsräume verlagern. Das bedeutet, dass die Lira gegenüber dem Euro und dem US-Dollar wahrscheinlich weiter an Wert verlieren wird. Der aktuelle Kurs der Lira liegt bei über 31 Lira gegenüber dem US-Dollar – ein historisches Tief. Wer sich für alternative Anlagemöglichkeiten interessiert, könnte auch einen Blick auf Krypto Börsen werfen, um die besten Plattformen für den Handel mit Kryptowährungen zu finden.
Inflation durch die schwache Lira
Die schwache Lira hat gravierende Auswirkungen auf die Bevölkerung. Die Lebenshaltungskosten in der Türkei sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2023 erreichte die Inflation Rekordwerte von etwa 67 Prozent. Besonders stark betroffen sind die Hotel-, Café- und Restaurantbranche, wo die Preise um fast 95 Prozent gestiegen sind. Importierte Waren werden teurer, wenn die Währung an Wert verliert, was die Inflation weiter anheizt. Auch wenn die Zentralbank versucht hat, durch Zinserhöhungen gegenzusteuern, bleibt der Preisdruck hoch. Experten gehen davon aus, dass die Inflation in naher Zukunft nicht signifikant sinken wird.
Die Bevölkerung leidet unter den steigenden Preisen, und viele Menschen müssen sich verschulden, um die hohen Lebenshaltungskosten zu decken. Dies könnte langfristig zu weiteren wirtschaftlichen Problemen führen, da die Verschuldung der Haushalte zunimmt und die Kaufkraft weiter sinkt. Wer sich für die Berechnung von Renditen bei verschiedenen Anlageformen interessiert, kann unseren Rendite-Rechner nutzen, um mögliche Erträge zu simulieren.
Hohe Verschuldung türkischer Unternehmen im Ausland
Während die Staatsverschuldung der Türkei noch als tragbar gilt, haben sich viele türkische Unternehmen im Ausland stark verschuldet. Auch türkische Banken haben Kredite im Ausland aufgenommen, da die Zinsen dort oft niedriger sind. Viele dieser Schulden sind in Euro oder US-Dollar, was problematisch wird, wenn die Lira weiter an Wert verliert. In den kommenden Monaten müssen türkische Unternehmen Schulden in Höhe von über 8,5 Milliarden Euro zurückzahlen. Eine weitere Abwertung der Lira könnte ihre Bilanzen erheblich belasten. Auf der anderen Seite profitieren exportorientierte Unternehmen von der schwachen Lira, da sie ihre Produkte im Ausland günstiger anbieten können. Für Anleger, die sich für spezifische Themen-ETFs interessieren, könnte unser Überblick über Themen ETFs von Interesse sein.
Erdogan verantwortlich für den Kursverfall der Lira?
Die türkische Politik sorgt weiterhin für Unsicherheit bei den Anlegern. Präsident Erdogan setzt nach wie vor auf niedrige Zinsen, um die Binnenwirtschaft zu stützen, obwohl die Inflation auf Rekordniveau ist. Seine Wiederwahl im Jahr 2023 hat zu weiteren Unsicherheiten geführt, da seine Wirtschaftspolitik als problematisch angesehen wird. Viele Investoren meiden die Türkei aufgrund der unvorhersehbaren politischen und wirtschaftlichen Lage. Die Zentralbank hat zwar versucht, durch Zinserhöhungen gegenzusteuern, doch die Maßnahmen blieben weitgehend wirkungslos.
Die geopolitischen Spannungen, insbesondere mit westlichen Ländern, tragen ebenfalls zur Unsicherheit bei. Die verschärften politischen Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei haben die türkische Lira weiter unter Druck gesetzt. Auch die Beziehungen zu den USA sind angespannt, was die wirtschaftliche Lage weiter verschärft. Wer sich für die Bewertung von Brokern interessiert, kann unsere Richtlinien für Anbieter-Bewertungen einsehen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Weitere Gründe für den Verfall der Lira
Es sind nicht nur innenpolitische Entscheidungen, die den Kurs der Lira belasten. Auch Erdogans Außenpolitik trägt weiterhin dazu bei:
- Spannungen mit Griechenland im Mittelmeer wegen vermuteter Erdgasvorkommen
- Konflikte mit westlichen Ländern, insbesondere Deutschland und den USA
- Drohende Sanktionen, weil die Türkei weiterhin russische Rüstungsgüter kauft
Diese geopolitischen Spannungen verstärken den Druck auf die Lira und tragen zur Unsicherheit auf den Märkten bei.
Weitere Auswirkungen auf die Türkische Lira
Auch die Corona-Krise hat die türkische Wirtschaft stark belastet, und die Folgen sind noch immer spürbar. Die steigenden Infektionszahlen und die damit verbundenen Einschränkungen haben die Wirtschaft zusätzlich geschwächt. Internationale Investoren ziehen sich aus Schwellenländern wie der Türkei zurück und setzen auf sicherere Währungen wie den Euro oder den US-Dollar. Auch andere Währungen aus Schwellenländern, wie der brasilianische Real oder der südafrikanische Rand, haben in den letzten Jahren stark an Wert verloren. Wer sich für die besten Depots für Aktien und ETFs interessiert, kann unseren Online Broker Vergleich 2024 nutzen, um das passende Depot zu finden.
Was bedeutet die aktuelle Entwicklung der Lira für deutsche Anleger?
Die schwache Lira könnte den Euro stärken, da ausländische Investoren vermehrt auf den Euro setzen. Allerdings könnte die anhaltende Inflation in der Eurozone ebenfalls für Unsicherheit sorgen. Für Anleger, die in türkische Aktien oder ETFs investieren, bedeutet die schwache Lira fallende Kurse. Ob dies ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg ist, bleibt fraglich, da die Gefahr von Insolvenzen besteht. Die hohe Inflation und die politische Unsicherheit machen Investitionen in die Türkei derzeit sehr riskant. Wer sich für langfristige Anlagestrategien interessiert, kann unseren ETF-Ratgeber lesen, um mehr über die Vorteile von ETFs zu erfahren.
Fazit: Ende des Kursverfalls der Lira nicht absehbar
Die Türkische Lira hat seit 2020 dramatisch an Wert verloren. Der Kurs zum US-Dollar liegt aktuell bei über 31 Lira, und die Inflation hat Rekordwerte von etwa 67 Prozent erreicht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Erdogans Politik der niedrigen Zinsen, Konflikte mit der Zentralbank, geopolitische Spannungen und die anhaltenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Ausländische Investoren meiden die Lira, und viele türkische Unternehmen stehen vor der Insolvenz. Für Anleger bleibt die Situation unsicher, und ein Ende des Kursverfalls ist nicht absehbar.
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