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Tracking Difference & Tracking Error
Tracking Difference und Tracking Error: Die Wegweiser für ETF-Investoren
In der Welt der Exchange Traded Funds (ETFs) spielen zwei Begriffe eine zentrale Rolle: Tracking Difference und Tracking Error. Für Privatanleger in Deutschland sind diese Kennzahlen wichtige Indikatoren bei der Auswahl und Bewertung von ETFs. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
Tracking Difference: Die tatsächliche Abweichung
Die meisten ETFs sind so konzipiert, dass sie einen Index nachbilden, wie z. B. den DAX 40. Die Tracking Difference misst, wie stark die Rendite eines ETFs von der Rendite seines zugrunde liegenden Index abweicht. Sie zeigt die tatsächlichen Kosten eines ETFs auf und gibt Aufschluss darüber, wie gut der Fonds seinen Index abbildet.Besonderheiten:
- Eine negative Tracking Difference bedeutet, dass der ETF den Index übertroffen hat - ein positives Szenario für Anleger.
- Eine positive Tracking Difference zeigt, dass der ETF hinter dem Index zurückgeblieben ist, was der häufigere Fall ist.
Tracking Error: Die Volatilität der Abweichung
Der Tracking Error misst die Streuung des ETF-Kurses um den Mittelwert des Index3. Er gibt Auskunft über die Stabilität, mit der ein ETF seinem Index folgt.
Besonderheiten:
- Ein niedriger Tracking Error deutet auf eine präzisere Indexnachbildung hin.
- Er wird als Standardabweichung ausgedrückt und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden.
Warum sollten sich Privatanleger dafür interessieren?
- Performancebewertung: Diese Kennzahlen helfen Anlegern, die tatsächliche Leistung eines ETFs im Vergleich zu seinem Index zu beurteilen.
- Kosteneffizienz: Die Tracking Difference gibt Aufschluss über die realen Kosten eines ETFs, die oft niedriger ausfallen können als die ausgewiesene Gesamtkostenquote (TER).
- Vergleichbarkeit: Anleger können verschiedene ETFs, die den gleichen Index abbilden, anhand dieser Kennzahlen vergleichen.
- Risikobewertung: Der Tracking Error hilft, das Risiko von Abweichungen vom Index einzuschätzen.
Wissenswerte Randthemen
- Replikationsmethoden: Die Art, wie ein ETF seinen Index nachbildet (physisch oder synthetisch), kann Einfluss auf Tracking Difference und Tracking Error haben.
- Wertpapierleihe: Einige ETFs verleihen Wertpapiere, was die Performance positiv beeinflussen kann, aber auch Risiken birgt.
- Steuerliche Aspekte: In Deutschland können Unterschiede in der steuerlichen Behandlung von Dividenden zwischen ETF und Index zu Abweichungen führen.
Risiken und Herausforderungen
- Komplexität der Berechnung: Es gibt verschiedene Methoden zur Berechnung des Tracking Errors, was den Vergleich erschweren kann.
- Zeitzonenproblematik: Bei internationalen Indizes können Zeitzonenunterschiede zu scheinbaren Abweichungen führen.
- Marktbedingungen: In volatilen Märkten können Tracking Difference und Tracking Error stärker schwanken.
- Überoptimierung: Ein zu starker Fokus auf niedrige Tracking Errors könnte zu einer Vernachlässigung anderer wichtiger Faktoren führen.
Fazit
Für Privatanleger in Deutschland sind Tracking Difference und Tracking Error wichtige Werkzeuge zur Beurteilung von ETFs. Sie geben Aufschluss über die Effizienz und Genauigkeit, mit der ein ETF seinen Index abbildet. Allerdings sollten diese Kennzahlen nicht isoliert betrachtet werden, sondern im Kontext anderer Faktoren wie Kosten, Liquidität und der allgemeinen Anlagestrategie.Als erfahrener Finanzredakteur rate ich Privatanlegern, diese Kennzahlen zu berücksichtigen, aber auch andere Aspekte wie die persönliche Risikotoleranz und langfristige Anlageziele nicht aus den Augen zu verlieren. Ein gründliches Verständnis dieser Konzepte kann Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen bei der ETF-Auswahl zu treffen und Ihre Anlageziele effektiver zu erreichen.
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