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Lombardkredit
Definition
Ein Lombardkredit ist eine Form von kurz- bis mittelfristigem Kredit, bei dem Wertpapiere als Sicherheit dienen. Dieser Kredit ermöglicht es, neue Wertpapiere zu kaufen oder andere Anschaffungen zu finanzieren.
Die Bank bewertet die im Depot liegenden Wertpapiere, um den Kreditrahmen festzulegen. Bei einem Lombardkredit besteht das Risiko, dass bei Kursverlusten die Bank die Kreditzinsen erhöht, Wertpapiere verkauft und den Kredit kündigt. Es wird empfohlen, einen Lombardkredit nur für erfahrene Anleger mit einem diversifizierten Portfolio in Betracht zu ziehen.
Diese Art von Kredit eignet sich nicht für die langfristige Altersvorsorge oder zur Überbrückung finanzieller Engpässe. Es ist wichtig, nur den benötigten Teil des Kreditrahmens zu nutzen, um das Verlustrisiko bei Kursschwankungen gering zu halten.
Funktionsweise
Ein Lombardkredit ist ein kurz- bis mittelfristiger Kredit, der durch die Verpfändung von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten abgesichert wird. Der Kreditgeber gewährt den Kredit gegen die Stellung von Sicherheiten, wobei der Kreditnehmer weiterhin Eigentümer der Pfandgegenstände bleibt. Sollte der Kreditnehmer die Raten nicht wie vereinbart zurückzahlen, hat der Kreditgeber das Recht, die Pfandgegenstände zu verwerten.
Die Laufzeit eines Lombardkredits beträgt in der Regel maximal 2 Jahre, und die Höhe der Zinsen hängt von der Art der Sicherheit ab. Es gibt verschiedene Arten von Lombardkrediten, darunter
- echte Lombardkredite,
- Warenlombardkredite und
- Edelmetalllombardkredite, die jeweils unterschiedliche Sicherheiten erfordern.
Der Lombardkredit ermöglicht es dem Kreditnehmer, kurzfristig Geld aufzunehmen, um beispielsweise Wertpapiere zu kaufen oder andere Anschaffungen zu finanzieren.
Vorraussetzungen
Die Voraussetzungen für einen Lombardkredit können je nach Kreditgeber variieren, aber im Allgemeinen gelten folgende Bedingungen:
- Werthaltige Sicherheiten: Für einen Lombardkredit werden in der Regel werthaltige Vermögenswerte wie Wertpapiere als Sicherheit benötigt.
- Volljährigkeit: Der Kreditnehmer muss volljährig sein, um einen Lombardkredit beantragen zu können.
- Bonität: Obwohl die Bonitätsprüfung bei einem Lombardkredit weniger streng sein kann als bei anderen Kreditformen, wird dennoch eine gewisse Bonität vorausgesetzt.
- Wohnsitz in Deutschland: Deutsche Banken erzwingen meist einen Wohnsitz innerhalb Deutschlands.
- Regelmäßiges Einkommen: Ein regelmäßiges Einkommen kann die Chancen auf die Genehmigung eines Lombardkredits erhöhen.
- Konto bei einer Bank bzw. Broker: Oft wird ein bestehendes Konto bei der Bank benötigt, um einen Lombardkredit zu beantragen.
Vorteile
Die Vorteile eines Lombardkredits sind:
- Kurzfristige Verfügbarkeit: Ein Lombardkredit ermöglicht es, schnell eine größere Geldsumme zu erhalten, um unerwartete Kosten zu decken.
- Oft keine Schufa-Prüfung: In der Regel ist keine Bonitätsprüfung erforderlich, da das Pfand als ausreichende Sicherheit gilt.
- Niedrige Zinsen: Lombardkredite bieten vergleichsweise niedrige Zinssätze.
- Einfache Beantragung: Die Beantragung eines Lombardkredits ist oft unkompliziert und kann für private Kreditnehmer direkt über das Depot erfolgen.
- Flexibilität: Der Kreditnehmer kann nur den benötigten Teil des Kreditrahmens nutzen und zahlt Zinsen nur auf den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag.
Nachteile
Die Nachteile eines Lombardkredits sind:
- Risiko bei Kursverlusten: Sinken die Kurse während der Kreditlaufzeit, kann es sein, dass weitere Sicherheiten erforderlich sind oder der Kreditgeber die Wertpapiere des Kreditnehmers veräußert.
- Mögliche Nachschusspflicht: Bei einem sinkenden Beleihungswert kann die Bank zusätzliche Sicherheiten verlangen, was zu finanziellen Belastungen führen kann.
- Hohe Zinsen bei Überziehung: Im Falle einer Überziehung des Kreditrahmens können sehr hohe Zinsen anfallen.
- Eventuelle Verluste bei Pfändung: Wenn der Kreditnehmer die Rückzahlung nicht innerhalb der vereinbarten Frist leisten kann, hat die Bank das Recht, die hinterlegten Sicherheiten zu pfänden, was zu potenziellen Verlusten führen kann.
Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Lombardkredite immer mit einem gewissen Risiko verbunden sind und daher sorgfältig genutzt werden sollten. Insbesondere bei Wertpapierkrediten ist es entscheidend, die potenziellen Risiken zu verstehen und nur einen Lombardkredit in Betracht zu ziehen, wenn man über ausreichende Erfahrung im Umgang mit Wertpapieren verfügt.
Alternativen
Einige Alternativen zum Lombardkredit sind:
- Ratenkredit: Ein klassischer Ratenkredit, bei dem eine festgelegte Summe über einen bestimmten Zeitraum zu regelmäßigen Raten zurückgezahlt wird.
- Dispositionskredit: Ein kurzfristiger Kreditrahmen, der es ermöglicht, das Girokonto zu überziehen. Die Zinsen sind jedoch in der Regel höher als bei einem Lombardkredit.
- Privatkredit: Ein Kredit, der von Privatpersonen oder Online-Plattformen vergeben wird und oft flexiblere Bedingungen bietet.
- Hypothekendarlehen: Ein langfristiger Kredit, der durch eine Grundschuld auf eine Immobilie abgesichert ist und niedrigere Zinsen als ein Lombardkredit bieten kann.
- Minikredit: Diese Art von Kredit eignet sich für kurzfristige finanzielle Engpässe oder kleine Anschaffungen. Minikredite haben in der Regel niedrige Kreditsummen im vierstelligen Bereich und kurze Laufzeiten.
Es ist ratsam, die verschiedenen Kreditoptionen sorgfältig zu prüfen und diejenige auszuwählen, die am besten zu den individuellen finanziellen Bedürfnissen und Zielen passt.
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