Globalisierung: Vor- und Nachteile & Auswirkungen auf Geldanlagen
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Die Globalisierung ist die zunehmende internationale Verflechtung von Gesellschaften, Institutionen und Staaten. Sie umfasst zahlreiche Bereiche wie Wirtschaft, Politik und Handel. Sie hat Vorteile, aber auch Nachteile, die sich auch auf Geldanlagen wie Aktien, Rohstoffe oder ETFs auswirken können.
Was ist Globalisierung?
Globalisierung bedeutet, dass Länder und Regionen immer enger zusammenarbeiten. Das betrifft viele Bereiche:
- Politik
- Wirtschaft
- Handel
- Kultur
- Umwelt
- Kommunikation
Ein Beispiel dafür sind internationale Organisationen wie die EU oder die NATO. Auch im Alltag spüren wir die Globalisierung, etwa wenn wir Produkte aus aller Welt im Supermarkt finden. Ohne diese Verflechtungen wäre es zum Beispiel nicht möglich, in ausländische ETFs zu investieren. Damit das funktioniert, braucht es internationale Regeln, etwa bei der Besteuerung von ETFs oder der Quellensteuer. Ausländische Finanzdienstleister können in Deutschland ihre Produkte anbieten, wie etwa den CFD-Handel oder Investitionen in Kryptowährungen. Damit das alles seriös abläuft, brauchen sie eine Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Mehr dazu, wie ETFs ihre Gebühren abziehen, erfährst du hier.
Vorteile der Globalisierung
Die Globalisierung bringt viele Vorteile mit sich, die unser Leben in verschiedenen Bereichen verbessern:
- Internationaler Handel sorgt für ein besseres Warenangebot und niedrigere Preise
- Innovationen in Technik, Medizin und Kommunikation werden schneller verbreitet
- Die Wirtschaft wächst, und es entstehen neue Arbeitsplätze
- Güter und Menschen können sich freier bewegen
- Kulturen bereichern sich gegenseitig
- Wohlstand wird besser verteilt, besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern
- Internationale Kommunikation wird gefördert
Einige dieser Vorteile wirken sich auch auf den Handel mit Wertpapieren aus. Wenn du mehr über die Diversifikation mit ETFs erfahren möchtest, findest du hier weitere Informationen.
Besseres Warenangebot und sinkende Preise
Durch die Globalisierung können Länder neue Märkte erschließen, was besonders für exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland von Vorteil ist. Für Verbraucher bedeutet das eine größere Auswahl an Produkten, von exotischen Früchten bis hin zu technischen Geräten. Gleichzeitig führt der internationale Wettbewerb zu sinkenden Preisen. Ein Beispiel dafür ist die zunehmende Verfügbarkeit von Produkten aus aller Welt im Supermarkt. Laut einer aktuellen Studie der OECD hat der internationale Handel seit den 1990er Jahren das globale BIP um etwa 10 % gesteigert. Allerdings gibt es in den letzten Jahren auch Tendenzen zur Deglobalisierung, die durch geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten verstärkt wurden. Der Brexit ist ein markantes Beispiel dafür, wie Länder versuchen, sich international weniger abhängig zu machen. Mehr über die wirtschaftlichen Kettenreaktionen, die zu leeren Regalen führen können, erfährst du hier.
Innovationen in verschiedenen Bereichen
Dank der Globalisierung können Experten aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten und schneller Innovationen entwickeln. Das betrifft auch den Finanzmarkt: Neue ETFs auf Branchen wie Pharma, Healthcare oder Technologie werden aufgelegt, was dir als Anleger neue Investitionsmöglichkeiten bietet. Ein Beispiel ist der iShares Healthcare Innovation UCITS ETF, der in Unternehmen investiert, die sich auf innovative Technologien im Gesundheitswesen konzentrieren. Diese Art von ETFs hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, da die Gesundheitsbranche durch die Pandemie und den demografischen Wandel an Bedeutung gewonnen hat. Auch die Digitalisierung und der technologische Fortschritt haben durch die Globalisierung einen Schub erhalten, was sich in der steigenden Nachfrage nach Technologie-ETFs widerspiegelt. Mehr über die Auswirkungen der Digitalisierung durch Covid-19 auf die Versicherungsbranche erfährst du hier.
Wirtschaft wird weltweit angekurbelt
Die Globalisierung fördert das Wirtschaftswachstum, besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern. In Ländern wie China und Indien entstehen neue Arbeitsplätze, und der Wohlstand wächst. Auch ETFs profitieren davon: Du kannst in ETFs auf Schwellenländer investieren und so am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben. China hat sich beispielsweise zu einer wichtigen Wirtschaftsmacht entwickelt. Der MSCI Emerging Markets ETF, der in über 1.400 Unternehmen aus Schwellenländern investiert, ist ein Beispiel für eine solche Investitionsmöglichkeit. Dieser ETF hat in den letzten fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,5 % erzielt. Allerdings gibt es auch Risiken: Die Deglobalisierung könnte das Wachstum in diesen Ländern bremsen, da internationale Handelsbeziehungen zunehmend unter Druck geraten. Wenn du mehr über die Chancen von China ETFs erfahren möchtest, findest du hier weitere Informationen.
Unternehmen können ihre Produkte weltweit günstiger herstellen, ohne dabei die Menschen in den Produktionsländern auszubeuten. Ein weiterer Vorteil: Der steigende Wohlstand in diesen Ländern führt zu faireren Arbeitsbedingungen. Fair Trade, also der faire Handel, spielt dabei eine wichtige Rolle. Er sorgt für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Löhne und den Verzicht auf Kinderarbeit. Allerdings wird nicht immer auf faire Bedingungen geachtet, wie die Nachteile der Globalisierung zeigen.
Verbesserung der Mobilität
Durch die Globalisierung können Güter und Menschen schneller und einfacher weltweit transportiert werden. Das fördert den Handel und die Reisebranche. Auch der Arbeitsmarkt profitiert, da es durch internationale Abkommen einfacher geworden ist, in anderen Ländern zu arbeiten. Laut einer aktuellen Studie der Weltbank hat die Zahl der internationalen Arbeitsmigranten in den letzten 20 Jahren um 50 % zugenommen. Dies hat nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch den Konsum in den Zielländern angekurbelt. Allerdings hat die zunehmende Mobilität auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, da der Transport von Gütern und Menschen zu höheren CO2-Emissionen führt. Mehr über die Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt und die Rolle von nachhaltigen ETFs erfährst du hier.
Nachteile der Globalisierung
Wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile. Die Globalisierung bringt einige Herausforderungen mit sich:
- Mehr Probleme und Krisen durch internationale Verflechtungen
- Ausbeutung von Arbeitskräften in Billiglohnländern
- Stärkere Konkurrenz, von der vor allem große Unternehmen profitieren
- Höhere Umweltbelastung durch wachsende Mobilität
- Mehr internationale Kriminalität
Auch diese Nachteile können den Finanzmarkt beeinflussen.
Mehr Probleme und Krisen durch internationale Verflechtung
Durch die Globalisierung können Krisen in einem Land schnell auf andere Länder übergreifen. Ein Beispiel dafür ist die Finanzkrise 2008/2009. Auch politische Konflikte wie der Brexit oder die Flüchtlingskrise zeigen, dass es oft schwierig ist, auf internationaler Ebene Lösungen zu finden. Die Corona-Krise im Jahr 2020 führte zu einem weltweiten Einbruch der Aktienmärkte, wobei viele ETFs, insbesondere solche, die in zyklische Branchen investierten, stark betroffen waren. Der MSCI World ETF verlor im März 2020 innerhalb weniger Wochen über 30 % seines Wertes, bevor er sich im Laufe des Jahres wieder erholte. Auch der Ölpreis fiel im April 2020 auf ein historisches Tief von unter 20 USD pro Barrel, bevor er sich im Laufe des Jahres wieder erholte. Diese Krisen zeigen, wie stark die internationale Verflechtung die Märkte beeinflussen kann. Mehr über die Volatilität der Märkte und wie du damit umgehen kannst, erfährst du hier.
Verstärkte Ausbeutung von Arbeitskräften in Billiglohnländern
Viele Unternehmen verlagern ihre Produktion in Länder mit niedrigen Löhnen, was oft zu schlechten Arbeitsbedingungen führt. Besonders betroffen sind Länder wie Bangladesch oder Indien, wo Frauen und Kinder unter prekären Bedingungen arbeiten. Du kannst jedoch durch den Kauf von Fair-Trade-Produkten ein Zeichen gegen diese Ausbeutung setzen. Laut einer aktuellen Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten weltweit etwa 152 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen, viele davon in globalen Lieferketten. Trotz der Bemühungen um faire Arbeitsbedingungen bleibt die Ausbeutung in vielen Ländern ein großes Problem.
Schärferer Wettbewerb nützt vor allem den Stärkeren
Große Unternehmen profitieren stärker von der Globalisierung als kleine. Sie haben mehr finanzielle Mittel und bessere Kontakte, um sich auf internationalen Märkten durchzusetzen. Kleinere Unternehmen haben es schwerer, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Zudem können große Konzerne politischen Einfluss nehmen, was oft zulasten ärmerer Länder geht. Ein Beispiel dafür ist die Dominanz von Tech-Giganten wie Amazon, Apple und Google, die durch ihre globale Reichweite kleinere Wettbewerber verdrängen. Diese Entwicklung hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt, da die Digitalisierung und der technologische Fortschritt den großen Unternehmen zusätzliche Wettbewerbsvorteile verschaffen. Mehr über die Chancen und Risiken von High-Tech-Aktien erfährst du hier.
Wachsende Mobilität belastet die Umwelt
Die zunehmende Mobilität ist zwar ein Vorteil, führt aber auch zu höheren Schadstoffemissionen. Besonders in Entwicklungsländern, wo oft veraltete Technik eingesetzt wird, leidet die Umwelt. Unternehmen aus Industrieländern lassen ihre Produkte dort fertigen, ohne auf Umweltstandards zu achten. Laut einer aktuellen Studie der Vereinten Nationen ist der globale CO2-Ausstoß seit 1990 um 60 % gestiegen, was größtenteils auf den internationalen Handel und die industrielle Produktion zurückzuführen ist. Die Globalisierung hat somit auch einen erheblichen Anteil an der globalen Umweltbelastung, was in den letzten Jahren zu verstärkten Diskussionen über nachhaltige Produktionsmethoden geführt hat.
Verschärfung der internationalen Kriminalität
Mit der Globalisierung wächst auch die internationale Kriminalität. Kriminelle Netzwerke nutzen die größere Mobilität und die offenen Grenzen, um ihre Aktivitäten auszuweiten. Das betrifft auch die Wirtschaft, etwa durch Sabotage oder Cyberkriminalität. Laut dem Global Economic Crime and Fraud Survey 2022 von PwC haben 46 % der Unternehmen weltweit in den letzten zwei Jahren mindestens einen Vorfall von Wirtschaftskriminalität erlebt, wobei Cyberkriminalität die häufigste Form war. Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung hat diese Form der Kriminalität weiter verschärft, was Unternehmen dazu zwingt, verstärkt in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren.
Auswirkungen auf den Finanzmarkt und Wertpapierhandel
Die Globalisierung hat auch Auswirkungen auf den Finanzmarkt. Ein Beispiel ist die weltweite Finanzkrise 2008/2009. Auch die Corona-Krise im März 2020 führte zu Kurseinbrüchen bei vielen ETFs. Rohstoffpreise und Währungskurse können durch die Globalisierung ebenfalls beeinflusst werden. Der Ölpreis, der stark von globalen Handelsströmen abhängt, fiel im April 2020 auf ein historisches Tief von unter 20 USD pro Barrel, bevor er sich im Laufe des Jahres wieder erholte. Auch geopolitische Spannungen, wie der Ukraine-Konflikt, haben in den letzten Jahren zu starken Schwankungen auf den Finanzmärkten geführt. Anleger müssen sich daher auf eine zunehmende Volatilität einstellen, die durch die internationale Verflechtung der Märkte verstärkt wird. Mehr über die Auswirkungen des Russland-/Ukraine-Konflikts auf dein Depot erfährst du hier.
In die Globalisierung investieren
Wenn du von den Vorteilen der Globalisierung überzeugt bist, kannst du in sie investieren – zum Beispiel mit einem ETF. Ein beliebter ETF ist der MSCI World, der in 1.600 Aktien weltweit investiert und so das Risiko breit streut. Mit einem solchen ETF profitierst du von der globalen wirtschaftlichen Entwicklung.
Ein weiterer Bereich, der von der Globalisierung profitiert, ist die Infrastruktur. China investiert massiv in Infrastrukturprojekte in Europa und Afrika, um den Handel zu fördern. Davon profitiert der iShares Global Infrastructure UCITS ETF, der in 275 Unternehmen investiert. Die zehn größten Positionen machen fast 40 % des Fonds aus. Mit einem Volumen von rund 610 Millionen USD ist dieser ETF auch nicht gerade klein – ein Zeichen dafür, dass das Thema bei Anlegern auf Interesse stößt.
Wie bereits erwähnt, investiert China stark in den Ausbau globaler Handelsrouten. Das tut das Land nicht aus Nächstenliebe, sondern weil es einer der größten Profiteure der Globalisierung ist und bleiben will.
Fazit: Vor- und Nachteile der Globalisierung betreffen viele Bereiche
Die Globalisierung vernetzt Länder und Regionen immer stärker. Sie bringt viele Vorteile, wie Innovationen, Wirtschaftswachstum und bessere Arbeitsbedingungen in Schwellenländern. Allerdings gibt es auch Nachteile, wie Umweltbelastungen, wachsende Kriminalität und die Ausbeutung von Arbeitskräften. Für Anleger bietet die Globalisierung jedoch interessante Investitionsmöglichkeiten, etwa durch ETFs, die von der globalen wirtschaftlichen Entwicklung profitieren. Besonders ETFs auf Schwellenländer, Infrastruktur und Megatrends wie Digitalisierung und erneuerbare Energien bieten langfristig attraktive Renditechancen. Es ist jedoch wichtig, die Risiken im Auge zu behalten, da globale Krisen und politische Unsicherheiten die Märkte stark beeinflussen können.
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