Wie sinnvoll ist jetzt ein ETF auf Impfstoff-Firmen wie BioNTech?
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BioNTech macht Schlagzeilen und steht kurz vor der Zulassung seines Corona-Impfstoffs. Auch sein US-amerikanischer Partner Pfizer, das Tübinger Unternehmen CureVac sowie das US-amerikanische Biotech-Unternehmen Moderna warten auf die Zulassung. Gibt es einen ETF mit Aktien dieser Firmen?
Investition in einzelne Aktien ist zu risikoreich
Jetzt, da der Corona-Impfstoff kurz vor der Zulassung steht, mag es interessant sein, in Aktien der Impfstoff-Hersteller zu investieren. Eine Vorreiterrolle nimmt BioNTech ein. In den letzten Wochen hat das zuvor ziemlich unbekannte deutsche Unternehmen mit Sitz in Mainz für positive Schlagzeilen gesorgt. Auch das US-amerikanische Partnerunternehmen von BioNTech, Pfizer, ist im Rennen. Pfizer ist der Vertriebspartner von BioNTech. Die beiden Unternehmen haben in den USA die Notfallzulassung für ihren Impfstoff beantragt. CureVac, ein weiteres deutsches Unternehmen, arbeitet ebenfalls an einem Impfstoff gegen Covid-19. Die Arbeit an diesem Impfstoff hat bereits zu einem Kursanstieg der Aktien von CureVac geführt. Moderna ist ein US-amerikanisches Biotech-Unternehmen, das bereits vielversprechende Daten zu einem potentiellen Covid-19-Impfstoff vorgelegt hat. Das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn es gibt noch eine Reihe weiterer Unternehmen weltweit, die an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs forschen. Mehr als 220 Projekte zur Entwicklung eines Mittels gegen das Corona-Virus laufen gegenwärtig.
Da drängt sich die Frage auf, in welches Unternehmen sich eine Investition lohnt. Die Corona-Pandemie und die fieberhafte Suche nach einem Impfstoff kurbeln die Aktienkurse dieser Unternehmen an. Die steigenden Kurse der Aktien von BioNTech, Pfizer, Moderna oder CureVac sind nur eine aktuelle Entwicklung. Ist der Impfstoff erst zugelassen und gibt es Negativmeldungen aufgrund von schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Millionenforderungen gegen eines dieser Unternehmen, können die Aktienkurse schnell wieder in den Keller rutschen. Du könntest eine Risikostreuung erzielen, wenn Du von allen vier dieser Unternehmen Aktien kaufen würdest. Auch das wäre riskant, da sich die Aktienkurse schnell wieder anders entwickeln könnten. Die Investition in Aktien von Pfizer, BioNTech, CureVac und Moderna wäre allenfalls für eine kurzfristige Anlage interessant.
Wer sind die Hoffnungsträger unter den Impfstoffherstellern?
Pfizer ist ein bekanntes Pharma-Unternehmen und war schon häufiger in den Schlagzeilen vertreten. Das ist kein Wunder, denn es ist nach Roche das zweitgrößte Pharma-Unternehmen der Welt. Der Pharmariese hat seinen Sitz in New York City und ist weltweit vertreten. In Deutschland hat das Unternehmen eine Firmenzentrale in Berlin sowie Niederlassungen in Illertissen, Freiburg und Karlsruhe. Allein in Deutschland sind ca. 2.500 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit beschäftigt das Unternehmen ungefähr 97.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz 2019 lag bei 51,8 Milliarden US-Dollar. Pfizer hat eine Vielzahl an Medikamenten gegen die verschiedensten Erkrankungen auf den Markt gebracht, darunter auch ein Medikament gegen metastasierenden Brustkrebs sowie das Potenzmittel Viagra. Nicht zu vergessen sind jedoch auch einige Negativschlagzeilen von Pfizer, da Medikamente aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen vom Markt genommen wurden. Die aktuelle Corona-Lage und die bevorstehende Zulassung eines Impfstoffs kurbeln die Aktienkurse von Pfizer an.
Wer sind nun eigentlich die andern Impfstoff-Hersteller?
BioNTech - kurz vor dem Durchbruch
Aktuellen Meldungen zufolge sind BioNTech und Pfizer gegenwärtig am weitesten, wenn es um die Zulassung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus geht. Pfizer ist der Vertriebspartner des Mainzer Unternehmens BioNTech. Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech wurde 2008 gegründet und ist an der Börse notiert. Es ist jedoch kein DAX-Unternehmen und auch nicht in einem deutschen Nebenindex vertreten, sondern es ist an der US-Technologiebörse NASDAQ gelistet. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien spezialisiert. In Kooperation mit verschiedenen Unternehmen hat BioNTech auch verschiedene Krebs-Medikamente sowie eine Proteinersatztherapie bei seltenen Erkrankungen entwickelt. Der Impfstoff gegen Covid-19 zählt zu den Produktkandidaten. Es ist der einzige Produktkandidat, der sich schon kurz vor der Zulassung befindet. Daneben gibt es noch 11 Produktkandidaten zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen, die sich gegenwärtig in der Phase 1, dem Test der Verträglichkeit, befinden. BioNTech beschäftigt mehr als 1.320 Mitarbeiter.
CureVac - ein Kandidat aus Tübingen
CureVac wurde 2000 an der Universität Tübingen gegründet und beschäftigt ungefähr 500 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat sich auf die Erforschung und Entwicklung von Medikamenten auf der Basis des Botenmoleküls messenger RNA spezialisiert. Der weltweit erste Patient konnte 2003 in Tübingen mit einem solchen Medikament behandelt werden. CureVac verfügt neben dem Hauptsitz in Tübingen inzwischen über einen weiteren Standort in Frankfurt am Main sowie eine Tochtergesellschaft in Boston. Das Unternehmen ist an der US-amerikanischen Technologiebörse NASDAQ gelistet. CureVac ist mit der Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen, mit therapeutischen Ansätzen zur Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen sowie mit der Entwicklung von Wirkstoffen gegen seltene Erkrankungen beschäftigt.
Moderna - weniger bekanntes Biotech-Unternehmen aus den USA
Moderna ist bislang noch ziemlich unbekannt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts und wurde 2010 gegründet. Auch Moderna beschäftigt sich mit der Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten auf der Basis von messenger RNA. Die ursprüngliche Schreibweise des Firmennamens lautete daher ModeRNA. Das Unternehmen beschäftigt 830 Mitarbeiter. Im Januar 2020 kündigte Moderna an, einen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln. Der Impfstoff wurde inzwischen an 30.000 Probanden getestet. Dabei wurde eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent festgestellt. Das führte zu einem Anstieg der Aktienkurse.
Von Impfstoff-Herstellern profitieren und in ETF investieren
Eine Anleger-Weisheit lautet, nicht nach der Nadel im Heuhaufen zu suchen, sondern einfach den Heuhaufen zu kaufen. Das kannst Du, indem Du in einen Biotech-ETF investierst. Dabei ist allerdings nicht gewährleistet, dass die Aktien von Pfizer, CureVac, BioNTech und Moderna enthalten sind. Die Aktien der wichtigsten Biotech-Unternehmen, darunter auch von Impfstoff-Herstellern, sind jedoch enthalten. Hier sind Beispiele für Biotech-ETFs:
iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETF ISIN IE00BYXG2H39, WKN A2DWAW
Dieser ETF investiert in Biotech-Unternehmen, die an der NASDAQ gelistet sind. Dazu gehören auch CureVac und BioNTech. Der Fonds ist sparplanfähig und wurde im Oktober 2017 aufgelegt. Er hat ein Volumen von 163 Millionen Euro und ist mit 34,39 Prozent außerordentlich volatil. Er repliziert physisch durch optimiertes Sampling. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,35 Prozent. Der ETF ist thesaurierend. Während der Corona-Krise im März 2020 rutschte die Rendite kurzzeitig ins Minus. Mittlerweile hat sie sich wieder erholt und beträgt 14,85 Prozent.
Invesco Nasdaq Biotech UCITS ETF ISIN IE00BQ70R696, WKN A12CCJ
Auch mit diesem ETF investierst Du in Aktien von BioNTech und CureVac, da der Fonds in Biotech-Unternehmen investiert, die an der NASDAQ gelistet sind. Der sparplanfähige Fonds besteht seit November 2014. Er hat ein Volumen von 522 Millionen Euro. Auch dieser ETF hat eine hohe Volatilität von 34,12 Prozent. Er repliziert synthetisch und ist thesaurierend. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,40 Prozent. Die Rendite rutschte auch bei diesem ETF während der Corona-Krise kurz ins Minus. Schnell konnte sie sich wieder erholen und hat es jetzt auf 14,63 Prozent geschafft.
Fazit: ETF auf Impfstoff-Unternehmen kann kurzfristig hohe Gewinne bringen
Angesichts der Hoffnung auf eine baldige Zulassung eines Impfstoffs gegen Covid-19 sind die Aktienkurse der Impfstoff-Hersteller BioNTech, Pfizer, CureVac und Moderna stark gestiegen. Für eine kurzfristige Investition sind diese Aktien gut geeignet. Ist der Impfstoff erst zugelassen, können die Aktienkurse schnell wieder sinken. Die Unternehmen beschäftigen sich auch mit der Herstellung anderer Medikamente. Klagen gegen diese Unternehmen aufgrund von Nebenwirkungen können zu erheblichen Kurseinbrüchen führen. Möchtest Du von der aktuellen Entwicklung profitieren, kannst Du in einen ETF auf die Biotechnologie investieren. Es gibt gegenwärtig zwei an deutschen Börsen handelbare ETFs, die in Biotech-Unternehmen investieren, die an der NASDAQ gelistet sind. Zu diesen Unternehmen gehören auch BioNTech und CureVac. Beide ETF sind durch eine außerordentlich hohe Volatilität gekennzeichnet und verzeichnen aktuell eine hohe Rendite.
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