L&G Digital Payments ETF: Ein Fonds im Zeichen bargeldloser Zahlungen?

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Bereits vorab können wir dir sagen: der L&G Digital Payments ETF gehört definitiv in den Growth-Anteil im Depot - was zugleich ein entsprechend hohes Risiko birgt.

L&G Digital Payments ETF: Ein Fonds im Zeichen bargeldloser Zahlungen?

Von Legal & General (L&G) emittiert, steht der L&G Digital Payments UCITS ETF ganz unter dem Stern der Abkehr vom Bargeld, hin zu neuen, digitalen Zahlungsmöglichkeiten. Dafür möchte der Fonds das komplette Spektrum der Branche erfassen, von digitalen Zahlungsanbietern, bis hin zu Plattformen, die diese nahtlos integrieren.

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Die allgemeinen Kennzahlen in der Übersicht

Da der ETF erst im April aufgelegt und im Mai gelistet wurde, lassen sich noch keinerlei Aussagen zur historischen Entwicklung oder beispielsweise Tracking-Difference treffen. Einige allgemeine Informationen stehen aber natürlich bereits jetzt öffentlich zur Verfügung:

  • bildet den Solactive Digital Payments NR USD Index ab
  • physische Abbildung der enthaltenen Werte in optimierter Form
  • Fondsdomizil: Irland
  • Ticker: SOLDPAY
  • gelistet am 27.05.2021
  • aktuell investiertes Kapital: 3,1 Millionen US-Dollar
  • geführt in US-Dollar
  • thesaurierende Struktur
  • TER: 0,49 %

Was möchte der L&G Digital Payments ETF machen?

Zuerst einmal bildet er den Solactive Digital Payments NR USD Index ab. Dieser wiederum hat das Ziel, die 20 größten Unternehmen weltweit zu erfassen, welche in direkter Art und Weise innerhalb der Wertschöpfungskette von digitalen und/oder mobilen Zahlungsdienstleistungen tätig sind. Folglich finden sich in dem ETF beispielsweise ganz konkret Zahlungsanbieter beziehungsweise Herausgeber von Debit- und Kreditkarten, aber auch solche Unternehmen, die beispielsweise die digitalen Schnittstellen für den Zahlungsverkehr entwickeln und bereitstellen. Weiterhin sind in dem Index Unternehmen enthalten, die unmittelbar im E-Commerce-Sektor agieren und sich da um die Payment-Abwicklung sowie damit verbundene Prozesse kümmern.

Der ETF stellt also nicht "nur" Zahlungsanbieter dar und enthält auch keine klassischen (Groß-)Banken, sondern innovative Unternehmen, die den digitalen Zahlungsverkehr vorantreiben und weiterentwickeln möchten. Eine weitere Besonderheit ist der Umstand, dass die Unternehmen am Tag der Anpassung gleichgewichtet sind. Insbesondere in einem ETF mit relativ überschaubarer Größe, gemessen an den enthaltenen Positionen, sowie dem großen Fokus auf Wachstumsunternehmen, könnte das unter Umständen ein Pro-Argument darstellen.

Der Index (und damit auch dieser ETF, der ihn abbildet) nimmt nur Unternehmen auf, die eine ausreichende Größe vorweisen und außerdem liquide genug sind. Es werden folglich keine Unternehmensaktien aufgenommen, die an den Weltmärkten nur über ein geringes Volumen oder nur eine geringe Marktkapitalisierung verfügen. Des Weiteren sind keine Unternehmen enthalten, die direkt oder indirekt Umsätze mit Kohlebergbau oder Waffen erwirtschaften. Der Fonds trägt zwar selbst nicht das "SRI-Siegel", stellt aber doch einige typische "Nachhaltigkeits-Kriterien" an enthaltene Werte. Aktualisiert wird der Index halbjährlich, jeweils im Juni und im Dezember.

Was zeichnet den Digital Payments ETF aus?

Das übergeordnete Ziel des ETF und L&G als Emittenten ist, den langfristigen Megatrend des digitalen Zahlungsverkehrs aufzugreifen und Anlegern eine Möglichkeit anzubieten, in diesen zu investieren, ohne sich selbständig für einzelne Unternehmen entscheiden zu müssen. Im Fokus stehen vor allem Unternehmen, die die Art und Weise, wie wir Sachen (be-)zahlen, radikal verändern (können).

Außerdem sollen Unternehmen abgebildet werden, die generell ein hohes bis sehr hohes Wachstumspotential vorweisen. Aus diesem Grund finden sich in dem Index auch nicht unbedingt "alteingesessene" Zahlungsdienstleister, die manch Anleger mitunter da vermuten würde. In den "Top-Components" des Index ist zum Juni beispielsweise weder ein Mastercard noch ein Visa vertreten. Sowohl der Index als auch der ETF fokussieren sich auf "kleinere" oder mittelgroße Unternehmen (gemessen an der Marktkapitalisierung), die aufgrund ihrer innovativen Struktur noch große Wachstumschancen vorweisen. Ebenso geht damit ein größeres Risiko einher, dem solltest du dir stets bewusst sein.

L&G selbst geben an, dass bei der Zusammenstellung und Allokation die Expertise von einem Team, bestehend aus Zahlungsexperten, eingesetzt wurde. Selbige sind es auch, die sich indirekt für die verschiedenen ökologischen und sozialen Merkmale verantwortlich zeigen, die einzelne Unternehmen im Index und ETF erfüllen müssen. Beides zusammen soll den ETF als eine nachhaltige Lösung für Anleger aufstellen, die in diesem Bereich gern stärker vertreten sein möchten.

Allokation: Was ist im ETF genau enthalten?

Wenig überraschend, wird dieser Sektor ebenfalls von US-Unternehmen dominiert, die sich seit jeher als große digitale Innovatoren präsentieren. Folglich besteht rund die Hälfte des Unternehmens, nach geografischer Gewichtung, aus US-Unternehmen. Gefolgt von etwa 9 % kanadischen und rund 7 % australischen Unternehmen. Deutschland spielt, ebenfalls wenig überraschend, keine Rolle im Markt der digitalen Zahlungsinnovationen.

Nach Sektor gewichtet, entfallen rund 80 % auf IT, gefolgt von etwa 13 % Finanzwesen und etwa 3 % E-Commerce. Die Top-10 des ETF macht zum aktuellen Zeitpunkt rund 30 % des gesamten Fonds aus, auf alle weiteren Bestandteile entfallen die restlichen rund 70 %. Insgesamt sind aktuell 41 Positionen enthalten, was sich aber konsequent verändern kann - insbesondere bei Anpassungen des Index.

Die aktuelle Top-10 sind laut L&G die folgenden Unternehmen:

  • Nuvei
  • Network International
  • Discover Financial Services
  • GreenSky
  • Zuora
  • American Express
  • Lightspeed
  • OneSpan
  • Yeahka
  • Sezzle

Nuvei macht aktuell den größten Anteil aus und kommt auf etwa 3,6 %, vom 3. bis zum 10. Platz sind alle Werte mit jeweils 2,9 % gewichtet.

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Welche Vorteile bietet der L&G Digital Payments UCITS ETF?

Zwei große Vorteile sind bezeichnend für diesen ETF: einerseits bietet er Zugang zu sehr guten Wachstumschancen, folglich ist eine Überrendite möglich, für die der Anleger im Gegenzug mehr Risiko in Kauf nimmt. Andererseits ist die Aufstellung als ETF vorteilhaft, da besonders in solchen Wachstumsmärkten nie sichergestellt ist, welche Unternehmen sich letztlich tatsächlich durchsetzen. Folglich können interessierte Anleger den ganzen Markt erfassen, oder zumindest eine repräsentative Abbildung davon, statt sich für einzelne Unternehmen entscheiden zu müssen. Mit einer TER von 0,49 % ist der ETF zwar nicht unbedingt günstig, für einen Branchen-ETF aber auch nicht zwangsläufig teuer.

Hat der ETF Nachteile?

Wie bei jeder Anlage, besteht das Risiko eines Verlustes. Ein spezielles Risiko bei diesem ETF ist der Umstand, dass viele noch junge Unternehmen darin enthalten sind, teilweise auch mit sehr ambitionierten Bewertungen. Außerdem besteht tendenziell ein (überschaubares) geografisches Risiko, da Nordamerika insgesamt rund 60 % des ETF ausmachen. Zumindest aktuell dürfte die geringe Fondsgröße ein weiterer kleiner Nachteil sein, da sich diese gegebenenfalls in einer größeren Tracking-Difference niederschlagen könnte. Das kann sich aber, da der ETF erst seit sehr kurzer Zeit gelistet ist, sehr schnell wieder relativieren.

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