Biotech ETF: Eine Branche mit enormen Potenzial?
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Kaum eine Branche ist derzeit so gefragt wie die der Biotechnologie. Die Herstellung von biochemischen Mitteln ist derzeit gefragt wie selten zuvor. Pharmakonzerne weltweit arbeiten auf Hochtouren an Impfstoffen und Medikamenten und treiben die Werte ihrer Unternehmen beständig in die Höhe.
In diesem Artikel wollen wir uns anschauen, wie auch du als Privatanleger in Biotech Unternehmen investieren kannst.
Kurzer Exkurs: Was sind Biotech Unternehmen?
Zunächst solltest du wissen, dass es nicht das eine Biotech Unternehmen gibt, sondern, dass die Aufgaben und Produkte sehr vielfältig sind und in vielen Bereichen des Lebens zum Einsatz kommen. Die allermeisten Biotech Unternehmen gehören dem sogenannten Nasdaq Index an, der sich vorrangig mit den Themen IT und Technologie beschäftigt. Biotech Unternehmen erforschen und entwickeln Technologien, um aus chemischen Stoffen Medikamente und andere Wirkmittel zur Anwendung an Menschen oder Tieren herzustellen.
Während sich wissenschaftliche Unternehmen wie Gilead Sciences hauptsächlich mit der Forschung beschäftigen, kann es in Biotech Unternehmen aber auch um medizinische Geräte oder Produktionsstätten für die erforschten Wirkstoffe gehen. Viele Biotech Unternehmen stehen gar nicht in Konkurrenz zueinander, weil sie aufeinander angewiesen sind, um erfolgreiche Produkte auf den Markt zu bringen und zu verkaufen.
Warum das Investment in Biotech interessant ist
Die Investition in einen ETF auf Biotech oder in einen Sparplan ist eine spannende Angelegenheit. Die Biotechnologie ist eine aufstrebende, zukunftsträchtige Branche. Sie gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Allein in Deutschland hat dieser Wirtschaftssektor 2018 Umsätze von mehr als 4 Milliarden Euro generiert. Die Grenzen zwischen Biotechnologie, Pharmaindustrie und Healthcare sind oft fließend. Wissenschaftliche Durchbrüche in verschiedenen Sektoren der Branche weiten die Anwendungsgebiete immer mehr aus. Verschiedene Erkrankungen wie Krebs oder Alzheimer, die steigende Lebenserwartung, der gestiegene Wohlstand und damit verbunden die immer älter werdende Gesellschaft steigern die Nachfrage nach der Biotechnologie. Schätzungen der OECD zufolge werden bis 2050 ungefähr 9,2 Milliarden Menschen die Erde bevölkern.
Während die Sterblichkeit sinkt, nimmt der Anteil an altersbedingten Krankheiten zu. Aufgrund des zunehmenden Wohlstands gibt es auch immer mehr fettleibige Menschen und Patienten, die aufgrund von Bewegungsmangel an körperlichen Degenerationen leiden. Um diesen Erkrankungen und Beeinträchtigungen zu begegnen, müssen neue Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten auf den Markt gebracht werden.
Die Entwicklung der Umsätze im Bereich Biotech spricht eine klare Sprache:
- Einer Studie von Bellevue Asset Management und Bernstein Research von 2016 zufolge ist der Sektor erst seit 2009 profitabel.
- Die Gesamtumsätze in der Branche lagen 2010 noch bei 54 Milliarden US-Dollar.
- Die Gesamtumsätze 2018 betrugen bereits 160 Milliarden US-Dollar.Entsprechend interessant ist die Investition in einen ETF Biotech oder in einen Sparplan.
Welche Biotechunternehmen gibt es und was stellen sie her?
Biotech Unternehmen sind häufig nicht so bekannt, wie die großen IT Konzerne oder andere Global Player dieser Welt. Insbesondere aufgrund der aktuellen gesundheitlichen Situation, schaffen sie es in den letzten Monaten jedoch immer häufiger in die Schlagzeilen und Nachrichten. Einige der größten Unternehmen schauen wir uns in diesem Abschnitt etwas genauer an.
Gilead Sciences
Zu den forschenden Unternehmen gehört der aktuell größte Vertreter dieser Branche weltweit. Gilead Sciences beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Erforschung und Entwicklung von Therapien gegen HIV, Hepatitis und viele andere Viruserkrankungen. Aktuell arbeitet das Unternehmen, wie viele andere Biotech Unternehmen auch, auf Hochtouren an der Entwicklung eines Impfstoffes. Mit einem Börsenwert von 130 Milliarden Dollar muss sich Gilead Sciences auch in diesem Bereich nicht vor den großen Playern verstecken.
Novo Nordisk
Auch Novo Nordisk dürfte vielen Menschen mittlerweile ein Begriff sein. Das dänische Unternehmen forscht derzeit intensiv an einem Impfstoff gegen die aktuelle Pandemie und hat es auch schon vermehrt in die deutschen Schlagzeilen geschafft. Die Kernkompetenz des 100 Milliarden Dollar schweren Konzerns sind eigentlich Diabetes Medikamente. Die Expertise und Produktionskapazität soll nun aber auch zur Virenbekämpfung genutzt werden.
Biogen
Ein weiterer großer Vertreter aus der Biotech Branche ist Biogen. Von dem Konzern Biogen dürften die meisten Menschen noch nie etwas gehört haben, obwohl er mit einem Börsenwert von 62 Milliarden Dollar den beiden vorher genannten Unternehmen nicht viel nachsteht. Biogen beschäftigt sich weniger mit Viren und Infektionserkrankungen als mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder des Gehirns. Spezialisiert hat Biogen sich dabei auf die Forschung und Entwicklung von Therapien gegen Multiple Sklerose und Alzheimer.
Welche Chancen und Risiken bietet die Biotech Branche?
Unternehmen die mit ihrer Arbeit großen Einfluss auf das Wohlergehen der Menschheit nehmen können, sind natürlich auch bei Investoren immer gefragt. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen hängt der Erfolg von Biotech Unternehmen massiv davon ab, ob die erforschten und entwickelten Medikamente und Geräte wirksam sind oder nicht. Es gibt quasi keinen mäßigen Erfolg. Entweder die Forschung und Entwicklung funktioniert und die Unternehmen verzeichnen sensationelle Gewinne und Wachstumsraten oder die Projekte scheitern und der Börsenwert der Unternehmen sinkt drastisch ab. Dieses Phänomen war in den letzten Monaten bei vielen Unternehmen zu sehen, die an der Entwicklung eines Impfstoffes arbeiten. Sobald es positive Nachrichten gab, hat sich der Aktienwert innerhalb kürzester Zeit vervielfacht, nur um dann wieder im selben Maß zu fallen, wenn der erhoffte Schritt oder Prozess nicht zur Entwicklung eines fertigen Produkts geführt hat.
Für Investoren ist die Biotech Branche daher aus zwei Perspektiven interessant. Mit einem Nasdaq Biotech ETF können trotz großer Schwankungen langfristige Gewinne erzielt werden. Durch die breite Streuung eines ETF auf viele Unternehmen ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die wenigen erfolgreichen Unternehmen im Portfolio vertreten sind. Diese wenigen erfolgreichen Unternehmen sind es auch, die Nasdaq Biotech ETF so erfolgreich machen. Auch die kurzfristig sehr hohen Schwankungen können zur Gewinnrealisierung genutzt werden. Nasdaq Biotech ETF sind aber nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Die Schwankungsbreite ist sehr hoch und wenn du an einem schlechten Zeitpunkt verkaufen musst, sind teils hohe Verluste nicht ausgeschlossen.
Starkes Wachstum durch Corona (Covid-19)
Ein Biotech-ETF verspricht eine gute Rendite. Der aufstrebende Sektor profitiert vom technologischen Fortschritt. Die im zugrundeliegenden Index eines solchen ETFs gelisteten Unternehmen forschen an der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten zur Behandlung seltener Krankheiten. Die Corona-Krise und die fieberhafte Arbeit verschiedener Biotech-Unternehmen an der Entwicklung eines Impfstoffs könnten die Renditeentwicklung solcher ETFs ankurbeln. Deutsche Unternehmen aus diesem Sektor müssen nicht unbedingt in einem deutschen Index gelistet sein. Ein Beispiel dafür ist das deutsche Unternehmen CureVac mit Sitz in Tübingen, das erst am 14. August 2020 an die Börse ging. CureVac ist seitdem an der US-amerikanischen Technologiebörse NASDAQ gelistet. Investierst Du in einen Biotechnologie-ETF auf NASDAQ, erwirbst Du auch Anteile an CureVac. Das Unternehmen CureVac arbeitet gegenwärtig an der Herstellung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus.
Mit der Erforschung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus ist auch das Mainzer Unternehmen BioNTech beschäftigt. Als erstes deutsches Unternehmen testet BioNTech den Impfstoff an Menschen. BioNTech arbeitet auch an der Entwicklung von Krebsmedikamenten. Das deutsche Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Pharma-Unternehmen aus dem Ausland zusammen. Auch die BioNTech-Aktie ist an der NASDAQ gelistet und in einem Biotech-ETF auf NASDAQ enthalten.
Entwicklung von Impfstoffen kann zu steigender Rendite der ETFs führen
Es dauert mehrere Jahre und vielleicht sogar Jahrzehnte, bis ein Impfstoff zugelassen wird. Das betrifft nicht nur einen Impfstoff gegen das Corona-Virus, mit dem schon in absehbarer Zeit gerechnet werden kann. Auch bei Imfpstoffen gegen seltene Krankheiten oder gegen Krebs läuft die Erforschung in mehreren Stufen ab. Bevor ein Impfstoff zugelassen wird, muss das Mittel in drei Phasen an Freiwilligen erprobt werden:
- Phase 1: Test der Verträglichkeit
- Phase 2: Dosierung und Immunreaktion der Probanden
- Phase 3: Test zur Zuverlässigkeit des Impfstoffs
Der Impfstoff gegen das Corona-Virus, der von CureVac entwickelt wird, befindet sich gegenwärtig in der Phase 1.
Weltweit befinden sich gegenwärtig sechs Impfprojekte in der Phase 3. In der Phase 2 sind aktuell drei Projekte. Auch einige börsengelistete Unternehmen sind an diesen Projekten beteiligt. Kann ein Impfstoff zugelassen werden, könnte das einen Kursanstieg für die Aktien des Unternehmens bedeuten. Das kann sich auch positiv auf einen Biotech-ETF mit den entsprechenden Aktien auswirken.
An der Erforschung eines Impfstoffs gegen Corona sind auch große Unternehmen beteiligt, beispielsweise der US-amerikanische Pharmariese Pfizer. Investierst Du in einen Biotech-ETF, kannst Du auch an der Kursentwicklung der Aktien dieser großen Unternehmen profitieren.
Wie kannst du in mit ETFs in Biotech-Unternehmen investieren?
Der kostengünstigste und sicherste Weg für Investitionen in Biotech Unternehmen ist ein Nasdaq Technologie ETF. Die Nasdaq ETF überzeugen mit einer günstigen Kostenstruktur und gleichzeitig einer breiten Streuung zur Minimierung des Risikos für dich.
In den folgenden Abschnitten schauen wir uns die größten und bekannten bekanntesten Biotech ETFs an.
iShares Nasdaq US Biotechnology ETF
Der iShares Nasdaq US Biotechnology ETF ist der größte und bekannteste ETF aus dem Bereich der Biotechnologie. Der Fonds des Vermögensverwalters Blackrock ist mit einer TER von 0,35 % Einer der günstigsten ETF am Markt. Er investiert ausschließlich in Nasdaq Unternehmen aus den USA und orientiert sich dabei an der Total Return Strategie des Nasdaq Biotechnology Index.
Der Fonds wurde Ende 2017 auferlegt und hat seitdem Eine Gesamtrendite von 22 Prozent erzielt. Besonders auffällig ist die extrem hohe Schwankungsbreite das iShares Nasdaq US Biotechnology ETF. Nach einem starken Kursverlust Ende des Jahres 2019 legte der ETF zu Beginn des Jahres 2020 enorm zu und steht aktuell bei einer Jahresperformance von mehr als 11 %, was in einem so negativen Börsenjahr wie diesem bemerkenswert ist. Der iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETF investiert allerdings nicht nur in Biotech Unternehmen, sondern steckt auch Geld in die Medikamentenherstellung. Die Forschung macht nur 8 % das Fonds aus.
Invesco Nasdaq Biotech UCITS ETF
Wer auf etwas mehr Erfahrung und längerfristige Performance setzen will, ist mit dem Invesco Nasdaq Biotech UCITS ETF gut bedient. Im Gegensatz zum vorher beschriebenen Nasdaq ETF gibt es diesen Fonds bereits seit im Jahr 2014 und er kann einen deutlich längeren Track Record aufweisen. Sowohl die Zusammensetzung als auch die Performance der letzten Monate ähnelt der des Nasdaq ETF von Blackrock sehr stark.
Ein wesentlicher Unterschied ist die Verteilung der Länder. Zwar investiert der Invesco Nasdaq Biotech UCITS ETF ebenfalls in Nasdaq Unternehmen, geht dabei jedoch über die Grenze der USA hinaus und versucht Unternehmen weltweit abzubilden. Obwohl es den Fonds bereits drei Jahre länger gibt, ist seine Gesamtperformance von 27 % nur minimal besser, als die des vorher beschriebenen iShares Fonds. Mit einer TER von 0,4 % bewegen sich beide Nasdaq ETF in der Kostensparte in einem ähnlichen Bereich.
L&G Pharma Breakthrough UCITS ETF, ISIN IE00BF0H7608, WKN A2H9XR
Dieser ETF investiert weniger in Unternehmen wie BioNTech und CureVac, die mit der Entwicklung von Impfstoffen beschäftigt sind. Er legt den Fokus auf Unternehmen, die an der Herstellung von Orphan Drugs beteiligt sind. Bei Orphan Drugs handelt es sich um Medikamente zur Behandlung außerordentlich seltener Erkrankungen. Dieser ETF wurde erst im Januar 2018 aufgelegt und hat mit 21 Millionen Euro nur ein geringes Volumen. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,49 Prozent. Der ETF repliziert vollständig physisch.
Er erwirbt alle enthaltenen Aktien. Er ist sparplanfähig und thesaurierend. Die Dividende wird in Fondsvermögen reinvestiert. Auch bei diesem ETF rutschte die Rendite im März 2020 während der Corona-Krise in den Keller. Die Rendite hat sich jedoch wieder erholt und liegt nun bei 22,25 Prozent.
Geringe Dividende bei Biotech-ETFs
Investierst Du in einen ETF auf Biotech, bekommst Du nur eine geringe Dividende. Bei den beiden vorgestellten ETFs wird die Dividende in Fondsvermögen reinvestiert. Du profitierst zwar vom Zinseszins-Effekt, doch ist er aufgrund der niedrigen Dividende nur gering. Nicht alle Biotech-Unternehmen zahlen eine Dividende. Das muss jedoch nicht heißen, dass diese Unternehmen keine guten Gewinne erwirtschaften. Die geringe oder fehlende Dividendenzahlung liegt daran, dass der größte Teil der Gewinne in Forschung und Entwicklung investiert wird.
Investition in Aktien von Biotech-Unternehmen ist hochspekulativ
Investierst Du nur in einzelne Biotech-Unternehmen, kannst Du nicht immer eine hohe Rendite erwarten. Bei einigen Aktien sind auch starke Kursverluste zu verzeichnen. Besser geeignet ist ein ETF, da mehrere Unternehmen gelistet sind. Das gewährleistet eine bessere Risikostreuung.
Die Aktie von BioNTech ist ein Beispiel dafür, wie schnell es zu Kursverlusten kommen kann. Im März 2020 hat sich der Kurs der BioNTech-Aktie verdreifacht. Der Kurs der BioNTech-Aktie sackte jedoch innerhalb von zwei Tagen um 50 Prozent ab, als klar wurde, dass auch andere Biotech-Unternehmen Fortschritte bei der Erforschung eines Impfstoffs gegen Corona machen.
Video: Megatrend Biotech
Die politische Entwicklung im Blick
Möchten Sie in einen Sparplan investieren oder Anteile an einem ETF für Biotech erwerben, sollten Sie die politische Entwicklung nicht aus den Augen verlieren. Nicht zu vergessen sind die Kursrückschläge im Biotech-Bereich in den letzten Jahren. Einer Marktstudie des ETF-Emittenten iShares zufolge bestehen auch Chancen. Investoren waren auf kurzfristige Faktoren festgelegt. Politiker diskutieren schon seit einigen Jahren darüber, die Preise für Medikamente zu deckeln. Die Kosten in der Gesundheitsversorgung sind teilweise extrem hoch. Dafür wird die Pharma-Branche verantwortlich gemacht. Die Biotech-Unternehmen leiden darunter. Langfristige Chancen und die Risiken einer stärkeren Regulierung überlagern sich und beflügeln die Branche.
iShares macht zwei Gründe für die bleibende Attraktivität der Biotechnologie verantwortlich:
- weltweite demografische Entwicklung
- starke Preismacht der Medikamentenhersteller.
Die demografische Entwicklung bleibt ein stabiles Argument, während die Preismacht der Hersteller durch öffentliche Diskussionen angeschlagen ist.
Wie könnte die zukünftige Entwicklung aussehen?
Biotech-Unternehmen verfügen über zahlreiche Patente. Mit modernen Technologien wird an innovativen Lösungen geforscht. Die so entstehenden neuen Produkte werden durch Patente abgesichert. Durch die Patente sind den Unternehmen langfristige Lizenzzahlungen garantiert. Die Politik hat Interesse am Schutz dieser Patente und an der Förderung neuer Patente. Mit dem GAIN Act für Antibiotika und dem Orphan Drug Act für Medikamente zur Behandlung seltener Erkrankungen können Hersteller länger von den Patenten profitieren und steuerliche Vorteile ausschöpfen. Der Gesetzgeber hat damit in den USA ein klares Signal zur Entwicklung neuartiger, innovativer Medikamente gegeben. Ähnliche Gesetze gibt es in Europa und Asien.
Die Entwicklung neuartiger Therapieverfahren und Medikamente ist mit hohen Kosten verbunden, doch kann sie sich langfristig auszahlen. In den letzten Jahren sind die Kosten der Gesundheitssysteme rapide gestiegen. Die wachsende Rolle der Biotech-Branche muss kein schlechtes Signal für die Gesundheitssysteme sein.
Weiteres Wachstumspotential bei Biotech-ETFs
Investierst Du in einen Biotechnologie-ETF, kannst Du nicht nur von Gewinnen profitieren, wenn ein neuer Impfstoff entwickelt wird. Die in den Indizes gelisteten Unternehmen sind auch mit der Entwicklung von Medikamenten gegen verschiedene Erkrankungen beschäftigt. Die Patentlaufzeit für Medikamente liegt in der Regel bei 20 Jahren. Etwa die Hälfte der Zeit sind die Unternehmen mit der Entwicklung der Medikamente beschäftigt.
Investierst Du in einen ETF auf Biotech, profitierst Du nicht nur von der Kursentwicklung der Aktien von Unternehmen, die an der Erforschung von Impfstoffen gegen Corona beschäftigt sind. Da noch verschiedene andere Unternehmen in einem Index gelistet sind, kann es auch zu Kursgewinnen der Aktien dieser Unternehmen kommen, wenn sie neue Medikamente herausbringen.
Ein wichtiger Emittent von ETFs ist iShares. Die Biotechnologie ist für iShares aus zweierlei Gründen attraktiv: Einerseits ist es die weltweite demografische Entwicklung, andererseits die starke Preismacht der Hersteller von Medikamenten. Die demografische Entwicklung erscheint robust, während die Preismacht durch öffentliche Diskussionen in der Politik ins Wanken geraten ist. Der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung nimmt in den meisten Ländern zu. Das führt zu einem erhöhten Bedarf an Medikamenten.
Absicherung durch Patente
Biotech-Unternehmen verfügen über eine große Zahl an Patenten. Die Unternehmen wollen ihre neuen Produkte, in deren Entwicklung sie viel Geld investiert haben, durch Patente absichern. Diese Patente garantieren den Unternehmen langfristige Lizenzzahlungen. Die Politik ist daran interessiert, die Patente zu schützen und neue Patente zu fördern. Verschiedene Gesetze bieten steuerliche Vergünstigungen für die Unternehmen und sorgen dafür, dass die Hersteller länger von den Patenten profitieren können.
Immer an die Kursschwankungen denken
Im Bereich Biotech sind große Schwankungen völlig normal. Wie ETFs aus diesem Sektor auf das Marktumfeld reagieren, zeigt das Beispiel der Corona-Krise Anfang 2020. Große Teile des Kapitalmarkts fielen in eine Schockstarre. Die Biotechnologie-Branche wurde dadurch angekurbelt. Vom Virus profitierten vor allem die Entwickler von Impfstoffen, da gegenwärtig an einem Impfstoff gegen das Virus geforscht wird. Klare Sieger sind die Konzerne Moderna und Novavax.
Bereits wenige Stunden, nachdem der Ausbruch des Virus gemeldet wurde, konnten Impfstoff-Hersteller teilweise Kursanstiege von mehr als 10 Prozent verzeichnen. Anleger profitierten von den Anstiegen jedoch zumeist noch nicht. Das liegt daran, dass Novavax zu den sogenannten Micro-Caps gehört und daher bislang kaum in einem ETF für Biotech gelistet ist. Daher können Sie auch bei einem Sparplan noch nicht davon profitieren. Anders sieht es bei Moderna aus. Das Unternehmen ist Bestandteil verschiedener Biotech-ETFs.
Es gibt verschiedene ETFs der Branche, die sich auf die Behandlung bestimmter Erkrankungen wie Krebs spezialisiert haben. Nicht jeder ETF aus dem Bereich Biotech ist jedoch in Deutschland handelbar.
Fazit: Entwicklung von Impfstoffen kann Kursentwicklung von Biotech-ETFs ankurbeln
Viele Biotech-Unternehmen, darunter auch die deutschen Unternehmen CureVac und BioNTech, forschen an der Entwicklung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus. Investierst Du in einzelne Aktien solcher Unternehmen, kann das hochspekulativ sein. Ein Biotech ETF bietet eine bessere Risikostreuung. Die im Index gelisteten Unternehmen sind nicht nur mit der Entwicklung von Impfstoffen, sondern auch mit der Erforschung von Medikamenten beschäftigt. Da ein großer Teil der Gewinne in die Forschung investiert wird, ist die Dividendenzahlung nur gering.
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