Chancen und Risiken beim Trading: Einsteiger Guide

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Chancen und Risiken beim Trading: Einsteiger Guide

Chancen und Risiken beim Trading: Ein Einsteiger-Guide

Der Einstieg ins Trading kann für Anfänger oft eine Herausforderung sein. Ein häufiger Fehler: Unrealistische Erwartungen. Viele glauben, dass man mit Trading schnell reich werden kann. Doch das ist ein Trugschluss. Wer erfolgreich traden will, muss verstehen, dass es sich nicht um eine Methode handelt, um über Nacht reich zu werden. Tatsächlich scheitern viele Trader, weil sie die Risiken unterschätzen und ohne fundierte Strategie handeln. Laut aktuellen Studien schaffen es nur etwa 1 Prozent der Daytrader, dauerhaft profitabel zu handeln. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich intensiv mit den Märkten auseinanderzusetzen und eine solide Strategie zu entwickeln.

Was ist Trading?

Bevor wir tiefer einsteigen, sollten wir klären, was „Trading“ eigentlich bedeutet. Im Grunde geht es beim Trading um den kurzfristigen bis mittelfristigen Handel mit Finanzprodukten wie Aktien, Devisen, Rohstoffen oder Derivaten. Ziel ist es, von kleineren Kursschwankungen zu profitieren und so eine kontinuierliche Rendite zu erzielen.

Der Unterschied zum klassischen Investieren? Beim Investieren geht es oft um langfristige Anlagen, die über Monate oder Jahre gehalten werden. Ein bekanntes Beispiel ist Warren Buffett, der sagt, er investiere nur in Positionen, die er nie wieder verkaufen möchte. Sein Ziel: Regelmäßige Einnahmen durch Dividenden. Beim Trading hingegen geht es um kurzfristige Gewinne durch den Kauf und Verkauf von Positionen.



Chancen und Risiken beim Trading

Beim Trading dreht sich alles um das sogenannte Chance-Risiko-Verhältnis (CRV). Dieses Verhältnis ist entscheidend für den langfristigen Erfolg an der Börse. Der Hedgefonds-Manager Larry Hite brachte es auf den Punkt: „Ich sehe nicht die Märkte, ich sehe die Risiken, Chancen und das Geld.“

  • Risiko: Die Differenz zwischen dem Einstiegskurs und dem Stop-Loss (dem Punkt, an dem du einen Verlust begrenzen möchtest).
  • Chance: Die Differenz zwischen dem Einstiegskurs und dem Take-Profit (dem Punkt, an dem du deinen Gewinn realisieren möchtest).

Das CRV wird berechnet, indem man die potenzielle Chance (Gewinn) durch das potenzielle Risiko (Verlust) teilt. Ein Beispiel: Wenn dein potenzieller Gewinn 20 Pips (eine Maßeinheit im Devisenhandel) beträgt und dein Stop-Loss bei 10 Pips liegt, hast du ein CRV von 2:1. Das bedeutet, dass du für jeden Euro, den du riskierst, zwei Euro gewinnen könntest.

Viele Trader machen jedoch den Fehler, sich zu sehr auf das CRV zu verlassen. Es wird oft empfohlen, nur Trades mit einem CRV von mindestens 2:1 oder 3:1 einzugehen. Doch das ist nicht immer sinnvoll. Ein CRV allein sagt nichts über die Qualität eines Trades aus. Ein unrealistisch hohes CRV, wie 10:1, klingt zwar verlockend, ist aber oft nicht realistisch.

Aktuelle Studien zeigen, dass etwa 95 Prozent der Daytrader langfristig kein Geld verdienen. Nur etwa 1 Prozent der Daytrader schafft es, dauerhaft profitabel zu handeln. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich nicht nur auf das CRV zu verlassen, sondern auch andere Faktoren wie Marktbedingungen und Risikomanagement zu berücksichtigen.

Auf welchen Märkten kann man traden?

Online-Broker bieten eine Vielzahl von Märkten an, auf denen du traden kannst. Dazu gehören:

  • Rohstoffe (z.B. Gold, Öl)
  • Aktien
  • Indizes (z.B. DAX, S&P 500)
  • ETFs
  • Anleihen
  • Forex (Devisenhandel)
  • Kryptowährungen (z.B. Bitcoin)

Viele Anfänger konzentrieren sich auf beliebte Märkte wie den EUR/USD oder den DAX30, weil diese oft hohe Volatilität und niedrige Spreads bieten. Doch es gibt viele andere Möglichkeiten, wie exotische Währungspaare oder CFDs auf Rohstoffe und Aktien. Wichtig ist, dass du dich nicht nur auf ein einziges Instrument konzentrierst. Diversifikation ist der Schlüssel, um das Risiko zu streuen und Übertrading zu vermeiden. Wenn du noch auf der Suche nach einem passenden Broker bist, könnte ein Neo Broker Vergleich hilfreich sein.

Ein weiterer Trend, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist der Handel mit Kryptowährungen. Bitcoin, Ethereum und andere digitale Währungen bieten hohe Volatilität, was sie für Trader attraktiv macht. Allerdings ist der Kryptomarkt auch extrem spekulativ und birgt hohe Risiken. Laut einer Studie der Universität St. Gallen verlieren 80 Prozent der Krypto-Trader innerhalb der ersten zwei Jahre ihr gesamtes Kapital. Dies zeigt, wie wichtig es ist, sich der Risiken bewusst zu sein und nur Kapital zu investieren, das man bereit ist zu verlieren. Für einen umfassenden Überblick über die besten Krypto-Börsen kannst du unseren Krypto Börsen Vergleich nutzen.

Trading-Strategien: Charts analysieren und mehr

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Trading-Strategien entwickelt. Doch keine Strategie garantiert Erfolg, da die Märkte unberechenbar sind. Der Wirtschaftswissenschaftler Eugene Fama vertritt die Ansicht, dass es unmöglich ist, durch Analysen dauerhaft den Markt zu schlagen.

Eine der bekanntesten Methoden ist die Chartanalyse, auch technische Analyse genannt. Hierbei versuchen Trader, anhand historischer Kursdaten den besten Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu ermitteln. Sie suchen nach Mustern und Auffälligkeiten im Kursverlauf. Wenn eine Aktie beispielsweise mehrfach einen ähnlichen Höchst- oder Tiefstand erreicht, spricht man von einem Widerstand oder einer Unterstützung. Ein Trend liegt vor, wenn der Kurs über einen längeren Zeitraum in eine Richtung verläuft. Trader nutzen diese Informationen, um die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Kursbewegungen abzuschätzen.

Eine weitere beliebte Strategie ist das sogenannte „Swing Trading“. Hierbei halten Trader Positionen über mehrere Tage oder Wochen, um von mittelfristigen Kursbewegungen zu profitieren. Diese Strategie erfordert weniger Zeitaufwand als das Daytrading, birgt aber dennoch Risiken, da unvorhergesehene Marktbewegungen über Nacht auftreten können. Wenn du dich für verschiedene Trading-Apps interessierst, könnte unser Trading App Vergleich nützlich sein.



Das hohe Risiko beim Trading

Ja, es gibt Trader, die vom Trading leben können. Und theoretisch ist das Einkommen unbegrenzt. Aber: Jeder, der mit dem Trading beginnt, muss sich bewusst sein, dass es ein hohes Risiko gibt, mehr Geld zu verlieren, als man ursprünglich eingezahlt hat. Das nennt man Nachschusspflicht. Diese kann in extremen Marktsituationen auftreten, wenn du deine Position nicht zum gewünschten Preis schließen kannst.

Glücklicherweise gibt es mittlerweile Broker, die keine Nachschusspflicht mehr verlangen. Sie stoppen deine Position automatisch, bevor du mehr verlierst, als du auf deinem Konto hast. Trotzdem solltest du dich gut informieren und sicherstellen, dass du verstehst, wie CFDs (Contracts for Difference) funktionieren. Auch der Forex-Handel birgt hohe Risiken. Ein gutes Risikomanagement ist daher unerlässlich, um nicht schnell dein gesamtes Kapital zu verlieren. Wenn du dich für verschiedene Broker interessierst, könnte unser Online Broker Vergleich hilfreich sein.

Eine aktuelle Analyse der BaFin zeigt, dass 76 Prozent der Kleinanleger beim Handel mit CFDs Geld verlieren. Diese Zahl verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich der Risiken bewusst zu sein und nur Kapital zu investieren, das man bereit ist zu verlieren.

Trading lernen: Führe ein Trading-Tagebuch

Wer erfolgreich traden will, sollte wie ein Unternehmer denken. Kein Unternehmen funktioniert ohne einen Businessplan, regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen. Der sicherste Weg, beim Trading zu scheitern, ist es, ohne Plan zu handeln. Deshalb ist es sinnvoll, ein Trading-Tagebuch zu führen. Darin solltest du täglich festhalten:

  • Erfolge und Fehler
  • Recherchen, die du noch machen möchtest
  • Gründe für den Einstieg und Ausstieg bei einem Trade

Ein solches Tagebuch hilft dir, deine Fortschritte zu verfolgen und aus deinen Fehlern zu lernen. Es stärkt dein Selbstvertrauen, wenn du erfolgreiche Trades analysierst, und hilft dir, schlechte Entscheidungen in Zukunft zu vermeiden. Wenn du langfristig investieren möchtest, könnte unser ETF-Ratgeber eine wertvolle Ressource sein.

Und noch ein wichtiger Tipp: Setze niemals Geld ein, auf das du nicht verzichten kannst. Besonders beim Handel mit spekulativen Finanzinstrumenten wie CFDs können Kleinanleger schnell große Verluste erleiden. Selbst wenn du das Kapital nicht dringend benötigst, solltest du dir klare Grenzen setzen.

Fazit

Trading bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Während es möglich ist, durch den kurzfristigen Handel mit Finanzprodukten Gewinne zu erzielen, ist das Risiko, Geld zu verlieren, erheblich. Ein solides Risikomanagement, realistische Erwartungen und eine fundierte Strategie sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Die meisten Trader, insbesondere Daytrader, scheitern, weil sie die Risiken unterschätzen und ohne Plan handeln. Wer jedoch bereit ist, Zeit in das Lernen und die Entwicklung einer Strategie zu investieren, kann seine Erfolgschancen erhöhen. Diversifikation, ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis und das Führen eines Trading-Tagebuchs sind wichtige Werkzeuge, um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und langfristig profitabel zu traden.

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

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