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Synthetische Replikation bei ETFs
Die synthetische Replikation bei ETFs bezieht sich auf eine Methode, bei der der ETF den Index nicht direkt durch den Kauf der im Index enthaltenen Wertpapiere nachbildet, sondern dies indirekt über Tauschgeschäfte (Swaps) erreicht. Diese Art von ETFs wird auch als Swap-ETFs bezeichnet.
Im Gegensatz zur physischen Replikation, bei der ein ETF das Kapital der Anleger direkt in die im Index enthaltenen Titel investiert, erfolgt bei der synthetischen Replikation die Nachbildung des Index über Finanzderivate wie Swaps.
Ein synthetisch replizierender ETF kann somit theoretisch in andere Anlagen investieren und bietet Zugang zu Indizes, die möglicherweise nicht physisch repliziert werden können. Diese Methode hat Vor- und Nachteile, da sie Flexibilität und Effizienz bieten kann, aber auch mit bestimmten Risiken verbunden ist.
Vor- und Nachteile von synthetischer Replikation bei ETFs
Die synthetische Replikation bei ETFs bietet sowohl Vor- als auch Nachteile, die Anleger berücksichtigen sollten:
Vorteile:
- Steuerliche Behandlung: Synthetisch replizierende ETFs können steuerlich vorteilhaft sein, da die Zahlungsströme, die der ETF von seinem Swap-Partner erhält, anders behandelt werden als bei physisch replizierenden ETFs.
- Flexibilität: Durch Swap-Geschäfte kann ein synthetisch replizierender ETF theoretisch in andere Anlagen investieren und dennoch die Wertentwicklung des Index nachbilden.
- Effizienz: Die synthetische Replikation kann in bestimmten Fällen kosteneffizienter sein, insbesondere bei Anlageklassen wie Rohstoffen, die schwer physisch repliziert werden können.
Nachteile:
- Kontrahentenrisiko: Ein potenzieller Nachteil synthetischer ETFs ist das Kontrahentenrisiko, da der Swap-Partner oft die Muttergesellschaft des ETF-Anbieters oder eine Großbank ist.
- Gesetzliche Beschränkungen: Gemäß der OGAW-Richtlinie ist der Anteil am verwalteten Vermögen eines ETFs, der in Swap-Geschäfte oder Derivate investiert werden darf, auf 10 % begrenzt.
- Tracking Error: Es besteht das Risiko eines Tracking Errors, d.h., dass die Wertentwicklung des ETFs vom Index abweichen kann.
Insgesamt bieten synthetisch replizierende ETFs bestimmte Vorteile in Bezug auf Steuern, Flexibilität und Effizienz, sind jedoch auch mit Risiken wie dem Kontrahentenrisiko und gesetzlichen Beschränkungen verbunden. Anleger sollten diese Aspekte sorgfältig abwägen, bevor sie sich für eine Investition in einen synthetischen ETF entscheiden.
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