Lebensmittel Aktien im Vergleich

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Essen müssen wir alle, trinken ebenso: Warum also nicht auch Geld damit verdienen? Lebensmittelaktien bringen entscheidende Vorteile mit: Sie sind antizyklisch, da Lebensmittel immer nachgefragt werden, zudem ist das Geschäftsmodell planbar. Das gibt vor allem in unruhigen Börsenzeiten Sicherheit.

Lebensmittel Aktien im Vergleich

Nicht spannend, aber verlässlich

So lässt sich eine Aktie aus dem Lebensmittelsektor wohl am ehesten beschreiben. Natürlich gibt es auch da die eine oder andere Innovation, sei es veganer Fleischersatz oder Trend-Brands a la Oatly. Der Großteil der Unternehmen, vor allem die großen Konzerne, sind hingegen nicht unbedingt spannend - müssen sie aber auch nicht. Ihre Stärke liegt eigentlich in eben dieser, symbolisch gesprochenen, "Langeweile". Berechenbare und krisensichere Geschäftsmodelle, meist noch eine verlässliche Dividende, kein großes Wachstum mehr aber dafür jedes Jahr Gewinne - so ungefähr lässt sich die Welt der Lebensmittelaktien charakterisieren.

Unterschiede gibt es im Detail natürlich, zum Beispiel könntest du in Zulieferer oder weiter hinten in der Produktionskette Distributoren investieren. Franchiseunternehmen sind eine weitere Option, die wiederum ihre eigenen Tücken und Stärken mitbringen. Vermögend oder sogar reich damit zu werden, das ist durchaus möglich: Hinlänglich bekannt ist Warren Buffetts Strategie auf eben solche Unternehmen zu setzen - immerhin hat er einen Großteil seines Vermögens mit Coca-Cola erwirtschaftet. Da die Unternehmen aus diesem Sektor oftmals keine großen Wachstumsraten mehr mitbringen, solltest du aber mit einer realistischen Erwartungshaltung in dein Investment gehen - kurzfristige Verdoppler oder sogar Tenbagger wirst du zumindest bei den etablierten Lebensmittelunternehmen eher nicht finden.

Diese Vorzüge bringt eine etablierte Lebensmittel Aktie mit:

  • zuverlässig und antizyklisch, also weitgehend konjunktur- und marktphasenunabhängig
  • oftmals wird eine Dividende gezahlt, die historisch meist noch langfristig steigt
  • Lebensmittelhersteller könnten in den kommenden Jahrzehnten in den Fokus geraten, sollte die globale Erderwärmung Ernteflächen weiter zerstören
  • die Bilanzen der großen Unternehmen sind ausgesprochen robust
  • bei kleineren Unternehmen oder Start-Ups kannst du zusätzliches Risiko gegen höhere Renditechancen eintauschen
  • eine oft geringe Volatilität eignet sich für Anleger, die keine ständige Kurs-Achterbahnfahrt mitmachen möchten

In der Lebensmittelindustrie gibt es große, bekannte Namen ebenso wie Anbieter, die aufgrund ihrer geringeren Größe im Vergleich dazu ein Schattendasein fristen. Nachfolgend möchten wir dir eine Auswahl vorstellen, sowohl mit echten "Blue Chips" als auch der einen oder anderen Aktie, wo mehr drin ist, das Geschäftsmodell aber noch nicht bewiesen oder das Unternehmen nicht profitabel ist. Wachstumsunternehmen gibt es nämlich natürlich auch im Bereich der Lebensmittel.

Blue Chip Lebensmittelaktien in der Übersicht


Nestlé (ISIN: CH0038863350)

Den Anfang macht der eidgenössische Konzern Nestlé, der vom Hauptsitz in der Schweiz aus die ganze Welt mit unterschiedlichsten Lebensmitteln beliefert. Seit dem Jahr 2009 hat sich die Aktie verdreifacht, mit gezahlten Dividenden einberechnet kommt sogar noch einiges mehr hinzu. Kritiker werden gegenhalten: Hinlänglich bekannt sind die Geschichten rund um Nestlé und die Privatisierung von Wasservorräten - und das ist nur ein Beispiel. Ob eine Investition in Nestlé aus moralischer Sicht für dich okay ist, bleibt einzig und allein deine Entscheidung. Ein stabiler Wert in jedem Depot ist die Aktie aber in jedem Fall.

Der Konzern bringt etwas mehr als 300 Milliarden Euro Marktkapitalisierung auf die Waage und zahlte zuletzt eine Dividende von rund 2,20 %. Die wird traditionell auch jedes Jahr erhöht, manchmal etwas weniger, manchmal stärker - im Mittel um ungefähr 5 bis 7 %. Nestlé sitzt bilanziell fest im Sattel, auch der Kurs zeigt sich verhältnismäßig wenig volatil, selbst wenn sich natürlich auch ein Nestlé nicht gegen generelle Abwärtsbewegungen stemmen kann - aber zumindest besser als viele andere Titel.

Mit einem KGV von rund 24 ist die Aktie für den Sektor nicht unbedingt günstig, Analysten sehen im Mittel noch ein Aufwärtspotential von etwa 10 %. Der starke Schweizer Franke könnte gegenüber dem schwächelnden Euro indirekt weiteren Rückenwind geben.

Coca-Cola (ISIN: US1912161007)

Coca-Cola wird seit Jahrzehnten getrunken und wird das auch in den kommenden Jahrzehnten noch: Das Geschäftsmodell basiert, anders als der Name suggeriert, nicht nur auf einem einzigen Getränk, aber das Flaggschiff ist es ohne jeden Zweifel. Coca-Cola gehört zu den stärksten Marken rund um den Globus, finanziell ist der Konzern ebenfalls fest im Sattel. Deshalb gibt es auch seit vielen Jahren eine ständig steigende Dividende, die zuletzt einem Yield von etwa 2,84 % entsprach.

Das KGV ist mit rund 25 ebenfalls nicht günstig, was aber auch daran liegt, dass Coca-Cola dem aktuellen Marktgeschehen völlig trotzt. Während der NASDAQ und S&P 500 quasi jede Woche neue Tiefstände erreichen, katapultierten Anleger Coca-Cola in den letzten 12 Monaten um rund 15 % nach oben. Mittlerweile schon recht teuer bewertet, lohnt sich hier mitunter auf einen Rücksetzer und damit besseren Einstieg zu warten.

McDonalds (ISIN: US5801351017)

Der nächste Klassiker ist die weltweit bekannteste Fast-Food-Kette. Wie viel (gesundes) Lebensmittel im BigMac steckt ist sicherlich streitbar, für McDonalds läuft es trotzdem blendend. Auch sie bringen auf Jahressicht eine Rendite von mehr als 10 % aufs Parkett und zeigen sich relativ unbeeindruckt von den Marktturbulenzen zuletzt. Die Dividendenrendite beziffert sich hier ebenfalls auf rund 2 %, das KGV auf etwa 25.

Eine Besonderheit bei McDonalds zeigt sich bei genauerem Blick in die Bilanz. Zweifelsohne verdienen die Fast-Food-Könige viel Geld und haben eine treue Kundschaft. Die große Stärke sind aber die Immobilien des Unternehmens, die McDonalds fast ausschließlich als Eigentum hält. Damit sind sie unberührt von inflationsbedingten Mietsteigerungen und partizipierten die letzten Jahrzehnte maßgeblich am Immobilien-Boom. Die Filialen befinden sich überall auf der Welt, zur Genüge auch in hochbegehrten Toplagen. Das stärkt den Konzern finanziell enorm. Sollte es aber einmal zu einem Immobilienpreiseinbruch kommen, währe McDonalds wesentlich anfälliger als ein Coca-Cola oder Nestlé. Analysten sehen aktuell noch 20 % Potential nach oben.

Mondelez (ISIN: US6092071058)

Die ersten drei Vertreter aus dem Lebensmittel-Sektor kennt so ziemlich jeder, Mondelez hingegen kaum jemand. Dabei ist es weltweit der fünftgrößte Lebensmittelhersteller, zur Produktpalette gehören beispielsweise die beliebten Oreo, ebenso Toblerone oder die hierzulande wohl bekannteste Schokolade: Milka. Wie andere Wettbewerber ebenfalls, setzt Mondelez zunehmend auf mehr Nachhaltigkeit und erweitert die Produktpalette um etwas "gesündere" Alternativen. Süßwaren, die die Spezialität der Amerikaner sind, werden zwar wohl nie so gesund wie Obst und Gemüse, aber die Zeichen der Zeit hat der Konzern trotzdem erkannt.

Die Aktie von Mondelez hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich schlechter als die von Nestlé oder beispielsweise Coca-Cola entwickelt. Manch Analyst sieht auch deshalb noch etwas mehr Aufwärtspotential. Trotzdem soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass der Konzern mit seiner Dividendenrendite von rund 2 % "verzichtbarere" Lebensmittel produziert. Ist das Geld knapp, bleiben seine Süßwaren häufiger einmal dem Einkaufswagen fern. Trotzdem ist die Aktie insgesamt definitiv antizyklisch.

Übrigens: Wir könnten an dieser Stelle noch viele weitere Blue Chips nennen, darunter auch Mischkonzerne. Wenn du dich für den Lebensmittelsektor interessiert, sollten auch diese einen Blick wert sein:

  • Unilever
  • Danone
  • Walmart
  • Tyson Foods
  • PepsiCo
  • Kraft Heinz

Sogar ein Amazon könnte indirekt dazugezählt werden, schließlich haben die ihre "Amazon Fresh"-Sparte. Die Aktie hat mit den klassischen Eigenschaften der Lebensmittel-Industrie am Kapitalmarkt aber nicht viel zu tun, denn sie ist hochvolatil, hat keine Dividenden, stattliche Bewertungen und ist auch nicht antizyklisch veranlagt - eben weil Amazon primär ein Tech-Konzern und Retailer ist, da ändert auch Amazon Fresh nichts dran.


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Lebensmittel-Aktien aus der zweiten Reihe - mehr Chancen bei höherem Risiko

Wenn du eine größere Rendite suchst und gewillt bist, ein (weitaus) höheres Risiko einzugehen, wirst du wahrscheinlich eher in der zweiten Reihe als bei den wenig volatilen Schwergewichten von eben fündig. Eine Auswahl möchten wir dir hierzu ebenfalls an die Hand geben.

Delivery Hero (ISIN: DE000A2E4K43)

Das deutsche DAX-Unternehmen ist so halb dem Tech- und halb dem Lebensmittel-Sektor zuzuordnen. Lebensmittel produziert DH natürlich nicht, das machen die Gastronomen, die über die App ihre eigene Karte anbieten. Die eingangs erwähnten Eigenschaften, beispielsweise geringe Volatilität und sattelfeste Bilanz, wirst du hier nicht finden. DH ist ein Stück weit ein Zockerpapier, wie auch der Kursverlust von rund 73 % auf 1-Jahres-Sicht zeigt. Andererseits könnte die Aktie gerade deshalb so attraktiv sein, denn DH ist bekannt für massive Kursausschläge nach oben. Ein Vorteil: DH ist nicht in Deutschland und generell nur wenig in Europa aktiv, dafür vor allem in asiatischen Ländern - wo das Inflationsgeschehen weitaus moderater ausfällt als bisher im Westen.

Beyond Meat (ISIN: US08862E1091)

Auch der Beyond Meat Aktie ergeht es die letzten 12 Monate miserabel: 80 % Kursverlust stehen da für Anleger, die vor einem Jahr eingestiegen sind. Die Aktie ist nichts für schwache Nerven, das Unternehmen nicht profitabel und zuletzt konnten Analysten ihre Kursziele gar nicht schnell genug reduzieren. Wenn du eine potentielle Turnaround-Aktie suchst, die mit ihren veganen Fleischersatzprodukten zugleich das Tierleid auf der Welt reduzieren möchte, ist sie aber eine Option.

Fazit

Lebensmittel Aktien sind eine gute Investition für diejenigen, die in Unternehmen investieren möchten, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten oder vertreiben. Diese Art von Aktien bietet Investoren eine Rendite, die über dem Durchschnitt liegt, und sie sind in der Regel weniger volatil als andere Aktien. Lebensmittel-Aktien können auch eine gute Wahl für diejenigen sein, die in sozial verantwortliche Unternehmen investieren möchten. Sparpläne sind für alle besprochenen Unternehmen bei den gängigen Brokern erhältlich.

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