Finanzcrash: 1921, 2009, 2021?

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Bereits in der Vergangenheit, 1929 und während der weltweiten Wirtschaftskrise 2008, hatten die Finanzkrisen schwerwiegende Auswirkungen auf Aktien und andere Anlageformen. Wie wird es 2021 nach der Corona-Krise aussehen?

Finanzcrash: 1921, 2009, 2021?

Wie kommt es zu einem Finanzcrash?

Viele private Anleger fürchten einen Finanzcrash und bangen um ihre Geldanlage. Ein Finanzcrash kann sich nur auf ein Land oder eine Region, aber auch auf die gesamte Welt auswirken. Die größten weltweiten Finanzcrashes waren bislang 1929 und 2008. Der nächste Crash wird 2021 nach der Corona-Pandemie befürchtet. Die Ursachen für eine solche Finanzkrise können vielfältig sein:

  • Platzen einer Preisblase, beispielsweise einer Immobilienblase
  • steigende Einkommensungleichheit
  • Terroranschläge
  • Kriege
  • falsches Rating für Banken
  • Pandemien
  • unerwartete wirtschaftliche oder politische Ereignisse.

Häufig, aber nicht immer kündigt sich ein solcher Crash bereits einige Zeit vorher an. Ein Beispiel für eine Finanzkrise, die sich nicht vorher ankündigte, ist der Terroranschlag vom 11. September 2001. Die Anschläge auf das World Trade Center hatten einen unvorhergesehenen Börsencrash zur Folge.
Wie die Beispiele von 1929, 2001 und 2008 zeigen, bedeutet ein Finanzcrash auch einen Börsencrash. Auch in der Folge der Corona-Krise wird für 2021 ein Börsencrash befürchtet. Ein Börsencrash ist ein starker Kurseinbruch an der Börse. Er kann einige Tage andauern, doch zumeist dauert er mehrere Wochen oder gar Monate an. Das macht sich auch bei Aktien mit fallenden Kursen bemerkbar. Hast Du in einen Aktien-ETF investiert, wird sich der Crash auch auf den Kurs des ETFs auswirken. Ein solcher Kursverlust ist in einer großen Zahl an Aktienverkäufen begründet. Häufig tritt ein solcher Börsencrash schon im Vorfeld einer Finanzkrise ein, da viele Aktionäre Kurseinbrüche befürchten und dann ihre Aktien verkaufen. Das gesteigerte Angebot an Aktien führt zu sinkenden Kursen. An einen Börsencrash schließt sich zumeist eine längere Phase der Depression an.

Erster Finanzcrash kam lange vor 1929

Der Finanzcrash 1929 ist zwar der bekannteste, aber nicht der erste in der Geschichte. Der erste Finanzcrash war die Tulpenkrise 1637. Im 17. Jahrhundert wurden die ersten Wertpapiere eingeführt. Schon kurze Zeit später führte in den Niederlanden der Handel mit Tulpenzwiebeln zu einem Börsencrash. Ein zahlungskräftiger Bevölkerungskreis hatte in die damals äußerst wertvollen Pflanzen investiert. In der Folge stieg der Wert der Tulpenzwiebeln unverhältnismäßig an. Umgerechnet wurden vermutlich bis zu 50.000 Euro für eine seltene Art gezahlt. Die Ernüchterung folgte schon bald, da viele Käufer einen schnellen Gewinn abschöpfen wollten und ihre Tulpenzwiebeln wieder verkauften. Die so entstandene Spekulationsblase platzte, da viele Besitzer ihre Tulpenzwiebeln schnell verkauften, aus Angst vor Preisverfällen. Auch danach eigneten sich Finanzcrashes, die jedoch weniger bekannt sind.

Was passierte beim Finanzcrash 1929?

Der bislang bekannteste Finanzcrash in der Geschichte ereignete sich 1929. Da er sich in den USA am 24. Oktober 1929ereignete und dieser Tag ein Donnerstag war, wird er auch als Schwarzer Donnerstag bezeichnet. Die Bezeichnung Schwarzer Freitag in Europa ist auf die Zeitverschiebung zurückzuführen. Der damals schon bestehende US-amerikanische Aktienindex Dow Jones war in den Jahren zuvor stark gestiegen. In der Folge musste er deutliche Verluste verzeichnen. Viele Anleger waren sich dieser Gefahr bewusst. Die Furcht vor noch größeren Verlusten löste bei den Anlegern Panik aus, sodass sie ihre Aktien verkauften. Innerhalb weniger Tage trat ein Kursverlust von ungefähr 40 Prozent ein. Die Folge dieses Crashs war die Depression, die zur Weltwirtschaftskrise führte.

Wie sah es mit der Dotcom-Blase aus?

Geht es um einen Finanzcrash, sollte auch die Dotcom-Blase von 2000 nicht unerwähnt bleiben. Das Internet gewann um die Mitte der 1990er Jahre immer mehr an Bedeutung. Damals hatte das Internet etwa 18 Millionen Nutzer. Die Zahl der Nutzer stieg um diese Zeit rasant. Spekulatoren witterten das große Geschäft, das unter dem Namen "New Economy" bekannt wurde. Der Begriff Dotcom für den Finanzcrash leitet sich von der Endung vieler Internetseiten ".com" mit dem englischen Wort "Dot" für "Punkt" ab. Viele Internetunternehmer gingen zu dieser Zeit an die Börse. Sie galten als Retter der angeschlagenen Wirtschaft und riefen viele Investoren auf den Plan. Die Unternehmen selbst, aber auch die Investoren dachten nicht an mögliche hohe Verluste. Der Finanzcrash wurde durch die Unternehmen selbst verursacht, die hohe Verluste erlitten. Schon Monate nach dem Börsengang wurden viele Unternehmen insolvent, was einen Börsengang zur Folge hatte.

Wie kam es zum Finanzcrash 2009?

Der Finanzcrash 2009 (Weltfinanzkrise) ist für viele Anleger ein abschreckendes Beispiel. Sie befürchten, dass sich 2021 ein erneuter Crash in der Folge der Corona-Krise ereignen könnte. Das Platzen der Immobilienblase in den USA war die Ursache für den Finanzcrash 2008. Die US-amerikanische Notenbank hielt nach dem Platzen der Dotcom-Blase die Zinsen für kurzfristige Investitionen niedrig. Nachdem die überschüssigen Gelder in den Markt investiert wurden, sanken die Zinsen noch weiter. Die Anleger investierten daher in risikoreichere Geldanlagen. Der niedrige Zinssatz war für viele US-Amerikaner der Anlass, in ein Eigenheim zu investieren. Selbst diejenigen mit einer geringen Bonität wurden mit den sogenannten subprime loans geködert, um zweitklassige Kredite aufzunehmen. Solche Kredite waren durch variable Zinssätze gekennzeichnet. Die Banken verlangten durch Hypotheken abgesicherte Wertpapiere als Sicherheiten.

Der Leitzins der USA wurde 2004 schrittweise angehoben. Diejenigen, die einen Subprime-Kredit aufgenommen hatten, konnten ihre Zinsen nicht mehr zahlen und mussten ihre Häuser verkaufen. Die Immobilienpreise stürzten in den Keller. Die mit Hypotheken gesicherten Wertpapiere verloren an Wert. Das führte zu einer großen Verunsicherung. In der Folge wurde die Investmentbank Lehman Brothers insolvent, die zuvor hohe Beträge in Hypotheken investiert hatte. Da in der Folge die Indizes mehrerer Staaten sanken, kam es weltweit zu einer Finanzkrise, die auch in Deutschland zu spüren war.

Was sollten Anleger für 2021 beachten?

Ein erneuter Finanzcrash wird 2021 in Folge der Corona-Krise befürchtet. Aktien und ETFs sind als langfristige Geldanlage geeignet. Hast Du in Aktien oder einen ETF investiert, solltest Du nicht panisch verkaufen, sondern die Situation abwarten. Ein Finanzcrash ist eine gute Gelegenheit, um in Wertpapiere zu investieren. Da die Kurse niedrig sind, kannst Du langfristig von Kursanstiegen profitieren. Beim Kauf der Wertpapiere solltest Du nicht unüberlegt vorgehen. Du solltest überlegen, welche Wertpapiere ein gutes Potential haben. Ein Finanzcrash ist eine gute Gelegenheit, Dein Portfolio zu durchforsten. Wertpapiere, die schon seit längerer Zeit Verluste verzeichnen, solltest Du verkaufen, während Du Wertpapiere, die sich in der Vergangenheit gut entwickelt haben, behalten solltest. Es kann jedoch einige Jahre dauern, bis sich die Kurse wieder erholen.
In jedem Fall ist eine gute Risikostreuung wichtig, um einem Finanzcrash möglichst erfolgreich zu begegnen. Ein ETF ist dafür gut geeignet. Bereits der Corona-Lockdown im März 2020 führte zu Kurseinbrüchen bei vielen ETFs. Die Rendite rutschte ins Negative. Inzwischen haben sich die Kurse vieler ETFs wieder erholt.

Ob sich 2021 ein erneuter Finanzcrash ereignet, kann nicht gesagt werden. Viele Experten gehen jedoch davon aus, dass weitere Lockdowns wie im März und November 2020 zu einer weltweiten Wirtschaftskrise führen könnten. Entscheidend ist, wie lange die Verteilung des Impfstoffes von BioNtech/Pfizer dauern wird.

Besonders problematisch ist die ausgesetzte Pflicht der Meldung einer Insolvenz. Unternehmen machen u. U. Geschäfte mit praktisch bereits insolventen Unternehmen. Das könnte zu einer Kettenreaktion führen, die sich auch auf die weltweiten Finanzmärkten ausbreiten kann.

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Fazit: Finanzcrash führt schnell zu massiven Kursverlusten

Der bekannteste Finanzcrash ereignete sich 1929 und ist in Europa als Schwarzer Freitag bekannt. Auch 2008 ereignete sich ein solcher Crash, der durch das Platzen der Immobilienblase in den USA verursacht wurde. Die Ursachen solcher Crashes können vielfältig sein. Die Crashes sind mit Kurseinbrüchen bei Wertpapieren verbunden. Die Anleger geraten in Panik und verkaufen ihre Aktien. In der Folge rutschen die Kurse in den Keller. Für 2021 wird als Folge der Corona-Pandemie ein erneuter Finanzcrash befürchtet. Ein Crash kann eine gute Gelegenheit sein, zu investieren, da die Kurse gerade niedrig sind. Gut geeignet ist ein ETF, der eine breite Risikostreuung bietet.

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