Aktien: Wie funktionieren Gleitende Durchschnitte (Moving Averages)?
Gleitende Durchschnitte - Moving Averages
Zu den bekanntesten Indikatoren zählen eindeutig die gleitenden Durchschnitte (Moving Averages). Bereits in den 70er und 80er Jahren haben diese Indikatoren in trendreichen Jahren gute Ergebnisse erzielt. Mit ihnen kann der Anwender schwankende Preise eines Wertpapiers oder Derivats einfach glätten. GDs werden als Indikatoren in den meisten Chartsoftware als Standard-Indikatoren zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, mit Trendfolgeindikatoren den vorherrschenden Trend zu identifizieren und daraus Kauf- und Verkaufssignale zu generieren. Sie werden auch als wichtige Unterstützungen und Widerstände im Chart bzw. Kursverlauf angesehen. Zu den bekanntesten GDs gehören der GD 20 Tage, GD 50 Tage, GD 100 Tage und GD 200 Tage.
Wie werden gleitende Durchschnitte berechnet?
Ein gleitender Durchschnitt errechnet sich aus der Anzahl der Kursdaten (Preise) der aktuellen Periode. Das bedeutet, der aktuelle Kurs des gleitenden Durchschnitts ist der Durchschnitt einer bestimmten Anzahl von Kursen der zugrunde liegenden Aktie oder Future. Bei einem GD20 werden die vergangenen 20 Preise einer Aktie addiert und durch 20 geteilt.
Das Ergebnis bildet den Durchschnitt der vergangenen 20 Preise einer vorher ausgewählten Zeitperiode ab. Der Durchschnitt kann auf den Eröffnungskurs, Schlusskurs, Höchstkurs oder Tiefstkurs der jeweiligen Zeitperiode berechnet werden. Bei der Berechnung von langfristigen gleitenden Durchschnitten wie z.B. dem GD 200 sollte man immer dafür sorgen, ausreichend historische Kursdaten zur Verfügung zu haben. Sonst wird unter Umständen der jeweilige gleitende Durchschnitt nicht richtig ausgegeben.
In der Vergangenheit haben sich drei unterschiedliche Berechnungsarten durchgesetzt. Zu nennen ist hier der einfache gleitende Durchschnitt (simple), der exponentielle Durchschnitt (exponential) und der gewichtete Durchschnitt (weighted).
Berechnung der gleitenden Durchschnitts-Varianten:
1. Einfache gleitende Durchschnitte: Bei der Berechnung werden die Schlusskurse addiert und durch die Anzahl der Schlusskurse dividiert. Jeder Tag erhält somit die gleiche Gewichtung.
2. Exponentielle gleitende Durchschnitte: Sie bewerten die kurzfristigen Kursdaten stärker als die weiter zurückliegenden. Durch eingebauten Exponenten (Glättungsfaktoren) kommt es zu Multiplikationen der Kursdaten bzw. Preisdaten.
3. Gewichtete gleitende Durchschnitte: Bewerten ebenfalls die kurzfristigen Preisdaten höher als die länger zurückliegenden. Dies geschieht durch einen Faktor, der die einzelnen Kursdaten unterschiedlich gewichtet.
Trendbestimmung und Kaufsignale mit GDs
In tendierenden Märkten sind gleitende Durchschnitte ein gutes Hilfsmittel, um den aktuellen Trend zu bestimmen. Befindet sich der aktuelle Aktienkurs unter dem GD, so kann man von einem Abwärtstrend ausgehen, da die Kurse der Aktie schneller fallen als der langsamer hinterherlaufende GD.
Umgekehrt wird bei einem höheren Aktienkurs als dem GD von einem Aufwärtstrend gesprochen. Die Schnittpunkte zwischen Aktie und GD bilden die Kauf- und Verkaufssignale, die es zu beachten gilt. Es können auch ein kurzfristiger und langfristiger GD miteinander kombiniert werden. Wobei der kurzfristige GD aufgrund seines aktiveren Verhaltens den langsameren GD durchkreuzt und entsprechende Signale liefert.
Diverse Chartsoftware bietet die Möglichkeit, GD zu optimieren. Dabei werden unterschiedliche GDs einer Aktie miteinander verglichen und der GD mit der besseren Trefferquote als besonders empfehlenswert eingestuft. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass auch historisch gute GD-Ergebnisse keine Garantie für zukünftige Erfolge darstellen.
Vorteile und Nachteile gleitender Durchschnitte
Die Glättung durch Einbeziehung unterschiedlicher Preise einer Zeitperiode hilft dem Anleger, Trader oder Investoren, einen besseren Überblick der aktuellen Trendverhältnisse zu erhalten. Es lassen sich mit GDs interessante Handelssysteme erstellen, die selbständig Kauf- und Verkaufssignale generieren. Die Berechnung ist sehr einfach durchzuführen. Die meisten Chartprogramme haben GDs als Standardindikatoren integriert. Nachteile entstehen vor allem dadurch, dass die GDs auf historischen Preisen berechnet werden und somit nur hinterherlaufen. Sie funktionieren gut bei starken Trendmärkten bzw. Trendphasen, erzielen aber schlechte Ergebnisse in Seitwärtsphasen.
Weitere spannende Informationen:
- Kombination von GDs: Die Kombination von kurzfristigen und langfristigen GDs kann zu effektiven Handelssignalen führen. Beispielsweise kann ein GD 20 Tage mit einem GD 50 Tage kombiniert werden, um Kauf- und Verkaufssignale zu generieren.
- Optimierung von GDs: Die Optimierung von GDs kann durch Backtesting erfolgen, um die beste Periode für einen bestimmten Markt zu finden. Dies kann jedoch zeitaufwendig sein und erfordert eine sorgfältige Analyse.
- Verwendung von GDs in verschiedenen Märkten: GDs können in verschiedenen Märkten wie Aktien, Devisen und Rohstoffen verwendet werden. Die Wahl der Periode hängt jedoch von der Volatilität und dem Trend des jeweiligen Marktes ab.
- Kombination mit anderen Indikatoren: GDs können mit anderen technischen Indikatoren wie dem Relative Strength Index (RSI) oder dem Bollinger Band kombiniert werden, um die Genauigkeit der Handelssignale zu erhöhen.
Aktien: Wie funktionieren Gleitende Durchschnitte (Moving Averages)?
Was sind Gleitende Durchschnitte?
Gleitende Durchschnitte (Moving Averages, MA) sind technische Indikatoren, die bei der Bestimmung der künftigen Richtung eines Markts hilfreich sein können. Sie kombinieren bestimmte Preispunkte eines Vermögenswerts und teilen die Summe durch die Anzahl der Datenpunkte aus einem bestimmten Zeitraum, um eine Trendlinie zu erstellen.
Arten von Gleitenden Durchschnitten
- Einfacher Gleitender Durchschnitt (SMA): Berechnet den Durchschnittspreis eines Wertpapiers über eine festgelegte Anzahl von Zeiträumen. Misst allen Preisen im jeweiligen Zeitraum das gleiche Gewicht bei.
- Exponentieller Gleitender Durchschnitt (EMA): Misst den jüngsten Kursen mehr Gewicht bei. Reagiert stärker auf jüngste Kursänderungen.
- Gewichteter Gleitender Durchschnitt (WMA): Gewichtet die Preise je nach ihrer Nähe zum aktuellen Zeitpunkt.
- Adaptiver Gleitender Durchschnitt (AMA): Passt seinen Glättungsfaktor an die Volatilität des Wertpapiers an.
Anwendung von Gleitenden Durchschnitten
- Trenderkennung: Gleitende Durchschnitte helfen Händlern, die Richtung des Trends zu erkennen.
- Crossovers: Händler suchen oft nach Crossover-Ereignissen, bei denen ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt einen langfristigen gleitenden Durchschnitt über- oder unterschreitet, was potenzielle Ein- oder Ausstiegspunkte signalisiert.
- Unterstützungs- und Widerstandsniveaus: Gleitende Durchschnitte können verwendet werden, um Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu identifizieren.
Beispiele für Gleitende Durchschnitte
- Kurzfristige Durchschnitte: 10-Tage-Durchschnitt, 20-Tage-Durchschnitt
- Langfristige Durchschnitte: 50-Tage-Durchschnitt, 150-Tage-Durchschnitt, 200-Tage-Durchschnitt
Interpretation von Gleitenden Durchschnitten
- Golden Cross: Wenn der kurzfristige gleitende Durchschnitt den langfristigen gleitenden Durchschnitt übersteigt, gilt dies als Signal für einen übergeordneten Aufwärtstrend.
- Death Cross: Wenn der kurzfristige gleitende Durchschnitt unter den langfristigen Durchschnitt fällt, könnte dies ein Zeichen für fallende Preise sein.
Einschränkungen
Gleitende Durchschnitte sollten in Verbindung mit anderen Indikatoren und Analysemethoden verwendet werden, um genauere Handelsentscheidungen zu treffen.
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