Welche Aktie jetzt kaufen? Möglichkeiten gibt es immer!

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Du möchtest Einzelaktien ergänzend zu deinem mitunter schon bestehenden ETF-Depot nutzen? Wir haben für dich Optionen herausgesucht: zur ersten Analyse und Entscheidungsfindung.

Welche Aktie jetzt kaufen? Möglichkeiten gibt es immer!

Warum einzelne Aktien kaufen?

Die Börse bietet zahlreiche Möglichkeiten, sein Geld anzulegen. Eine davon ist der Kauf einzelner Aktien. Doch es gibt auch viele Argumente dagegen. Aktien gelten als die "klassische" Anlage am Kapitalmarkt. Mit dem Kauf erwirbst du kleine Anteile eines Unternehmens und partizipierst damit direkt an dessen wirtschaftlicher Entwicklung – so zumindest die Theorie. In der Praxis ist das Bild vielschichtiger. Der Erfolg eines Unternehmens und der Kurs seiner Aktie müssen, besonders kurz- und mittelfristig, nicht zwangsläufig Hand in Hand gehen.

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Ein wesentlicher Reiz von Einzelaktien liegt in der Möglichkeit, potenziell höhere Renditen zu erzielen als mit breit gestreuten Anlagen wie ETFs. Wer beispielsweise frühzeitig in spätere Erfolgsgeschichten wie Apple oder Tesla investiert hat, konnte über die Jahre außerordentliche Gewinne erzielen. Zudem ermöglicht der Besitz von Aktien eine direkte Beteiligung an Unternehmen, deren Produkte oder Strategien man besonders schätzt oder gut versteht. Man investiert gezielt in das, woran man glaubt.

Allerdings gehen mit diesen Chancen auch höhere Risiken einher. Mit der Aktie eines einzelnen Unternehmens trägst du das spezifische Unternehmensrisiko. Entwickelt sich die Firma schlecht oder gerät sie gar in die Insolvenz, drohen hohe bis hin zum Totalverlust deines eingesetzten Kapitals. Breit gestreute ETFs, oft bequem über einen ETF-Sparplan besparbar, reduzieren dieses Einzeltitelrisiko erheblich, da sie in hunderte oder tausende Unternehmen gleichzeitig investieren. Die Performance eines einzelnen Unternehmens fällt hier kaum ins Gewicht.

Erfolgreiches Investieren in Einzelaktien erfordert zudem Zeit und Wissen. Eine fundierte Analyse von Unternehmen, Branchen und Märkten ist notwendig, um vielversprechende Kandidaten zu identifizieren und Risiken abzuschätzen. Auch die Kosten können eine Rolle spielen: Je nach Broker können Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf anfallen. Zudem ist die steuerliche Behandlung von Dividenden und Kursgewinnen aus Einzelaktien oft weniger vorteilhaft als bei thesaurierenden (wiederanlegenden) ETFs, bei denen die Steuerlast oft erst bei Verkauf anfällt, was den Zinseszinseffekt länger wirken lässt.

Rein historisch und statistisch betrachtet, hat eine breit gestreute Investition in den Gesamtmarkt über lange Zeiträume hinweg oft bessere risikoadjustierte Renditen erbracht als der Versuch, durch die Auswahl einzelner Aktien ("Stock Picking") den Markt zu schlagen. Dennoch ist es verständlich, dass sich Anlegerinnen und Anleger daran versuchen möchten. Gerade in jüngeren Jahren besteht oft noch ein langer Anlagehorizont, der Raum für verschiedene Strategien und auch für das Lernen aus Fehlern lässt.

Aktienabhängiger Erfolg ist nicht planbar!

Ein starkes Argument für ETFs ist das langfristige Wachstumspotenzial der globalen Wirtschaft. Breit gestreute ETFs bilden die Entwicklung ganzer Märkte ab. Ihr Wachstum ist somit eng mit dem allgemeinen Wirtschaftswachstum und langfristig auch mit der Inflation verknüpft. Diese breite Basis bietet eine gewisse Stabilität, die bei Einzelaktien fehlt.

Ein einzelnes Unternehmen kann sich auch in einem boomenden wirtschaftlichen Umfeld schlecht entwickeln. Der Erfolg einer Aktieninvestition hängt maßgeblich von der Auswahl des richtigen Unternehmens zur richtigen Zeit ab – also davon, wie gut dein "Händchen" (stellvertretend für Analysefähigkeiten, Timing und auch etwas Glück) letztlich ist.

Die Unterschiede können gravierend sein, wie einige Beispiele aus den letzten fünf Jahren (Stand Mitte 2024) verdeutlichen:

  • Apple: Als eines der wertvollsten Unternehmen der Welt hat die Apple-Aktie in den letzten fünf Jahren eine beeindruckende Performance gezeigt, mit einem Kurszuwachs von ca. 280%, zuzüglich Dividenden. Damit hat sie den breiten Markt deutlich geschlagen.
  • BASF: Der deutsche Chemieriese hingegen hat Anlegern in den letzten fünf Jahren Kursverluste von etwa 20% beschert. Zwar gab es attraktive Dividenden (zuletzt ca. 6-7% pro Jahr), die den Verlust abfederten, doch die Aktie blieb deutlich hinter der Entwicklung breiter Marktindizes zurück. Anleger hätten nicht nur keine Kursgewinne erzielt, sondern auch die allgemeine Marktrendite verpasst.
  • Tesla: Wer vor fünf Jahren in den Elektroauto-Pionier investiert hat, konnte sich trotz hoher Volatilität über eine enorme Rendite von rund 1.100% freuen. Das eingesetzte Kapital hätte sich also mehr als verzehnfacht – ein Beispiel für die extremen Chancen, aber auch die damit verbundenen Schwankungen und Risiken bei Einzelwerten.

In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren dominierte oft ein Trend: Technologie- und Wachstumswerte ("Growth") lieferten teils spektakuläre Renditen, während viele traditionelle Industrie- oder Substanzwerte ("Value") stagnierten oder zurückfielen. Die Zinswende ab 2022 hat dieses Bild etwas verändert und zyklische sowie Value-Aktien zeitweise wieder stärker in den Fokus gerückt. Aktuell sorgt der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) erneut für eine starke Performance bei einigen Tech-Giganten.

Was die nächsten Jahre bringen, weiß niemand. Daher gilt die alte Börsenweisheit: Lege nicht alle Eier in einen Korb. Wenn du einzelne Aktien kaufen möchtest, ist das als Beimischung zu einem breit gestreuten ETF-Portfolio oft eine sinnvolle Strategie. Eine gängige Faustregel im Rahmen des Portfolio-Risikomanagements besagt, nicht mehr als 5% des Gesamtportfolios in eine einzelne Aktie zu investieren, um das Risiko zu begrenzen. Dein gesamtes Kapital nur in eine Aktie zu stecken, ist hingegen meist keine gute Idee.

Sporadisches Stock-Picking als Motivationshilfe

Auch wenn Stock Picking statistisch oft nicht die effizienteste Strategie ist, kann es mentale Vorteile haben. Das Gefühl, ein Unternehmen besonders gut zu kennen oder von dessen Produkten überzeugt zu sein, kann die Motivation steigern. Für manche Anleger ist das reine Besparen von ETF-Sparplänen nicht "spannend" genug. Sie möchten aktiv am Marktgeschehen teilnehmen und ihre eigenen Investmentideen testen.

Unter diesem Aspekt kann der Kauf einzelner Aktien durchaus sinnvoll sein. Wenn es dir hilft, langfristig am Ball zu bleiben und diszipliniert dein Vermögen aufzubauen, kann der gelegentliche Kauf einer Einzelaktie eine Überlegung wert sein. Und vielleicht beweist du ja tatsächlich ein glückliches Händchen und kannst dich über überdurchschnittliche Gewinne freuen.

Welche Aktien kommen heute noch in Frage?

Die Entscheidung für oder gegen Aktienkäufe hängt von der aktuellen Marktlage und deiner persönlichen Situation ab. Einige generelle Argumente sprechen für Aktieninvestments:

  • Trotz gestiegener Zinsen bieten klassische Sparprodukte nach Abzug der Inflation oft nur geringe oder negative Realrenditen. Der Kapitalmarkt bleibt eine wichtige Alternative für den Vermögenserhalt und -aufbau.
  • Die Inflation, auch wenn sie von den Höchstständen zurückgekommen ist, schmälert weiterhin die Kaufkraft. Investitionen bieten die Chance, das Geld "arbeiten" zu lassen.
  • Am Aktienmarkt ergeben sich immer wieder Chancen, sei es durch Innovationen, Marktveränderungen oder Unterbewertungen.
  • Mit Dividendenaktien lässt sich potenziell ein passives Einkommen generieren.

Auf der Gegenseite gibt es auch Argumente zur Vorsicht:

  • Die Bewertungen sind in einigen Sektoren, insbesondere bei gehypten Themen wie KI, weiterhin hoch, was das Risiko von Rückschlägen erhöht.
  • Das Risiko eines Totalverlusts bei der Investition in ein einzelnes Unternehmen bleibt bestehen.
  • Je nach Broker können Transaktionskosten anfallen, auch wenn diese bei Neobrokern oft gering sind.
  • Wie erwähnt, kann die steuerliche Behandlung von Erträgen aus Einzelaktien ungünstiger sein als bei thesaurierenden ETFs.
  • Eine Investition in Einzelaktien erfordert idealerweise eine fortlaufende Beobachtung des Unternehmens und seines Umfelds.

Aktienkäufe aktuell: diese Optionen hast du

Prinzipiell steht dir eine riesige Auswahl an Unternehmen aus aller Welt zur Verfügung. Die meisten Privatanleger konzentrieren sich jedoch auf die bekannten Märkte in Europa, den USA und vielleicht noch auf einige größere Schwellenländer wie China oder Indien. Investitionen in sehr kleine oder illiquide Märkte sind eher etwas für erfahrene Spezialisten und als einzelne Beimischung oft zu riskant und intransparent.

Unabhängig von der gewählten Aktie ist eine langfristige Perspektive meist ratsam. Kurzfristige Spekulationen sind hochriskant und führen selten zu nachhaltigem Erfolg.

Hier einige Kategorien von Aktien, die für eine Beimischung in Frage kommen könnten:

Wachstumstitel von kleiner oder mittlerer Marktkapitalisierung

Diese Aktien ("Small Caps" und "Mid Caps") bieten oft hohes Wachstumspotenzial, sind aber auch mit überdurchschnittlichen Risiken verbunden. Viele dieser Unternehmen schreiben noch keine Gewinne und sind stark von einer positiven Geschäftsentwicklung und günstigen Finanzierungsbedingungen abhängig. Die gestiegenen Zinsen seit 2022 haben diese Kategorie besonders unter Druck gesetzt. Beispiele finden sich etwa im Technologie- oder Biotech-Sektor (z.B. CrowdStrike, Palantir, Teladoc Health – wobei deren Kurse teils sehr volatil waren).

Schwergewichte mit hoher Marktkapitalisierung

Hierzu zählen die globalen Riesen, oft aus dem Technologiesektor (wie die "Magnificent Seven": Apple, Microsoft, Alphabet/Google, Amazon, Nvidia, Meta/Facebook, Tesla), aber auch etablierte Unternehmen anderer Branchen (z.B. Adobe, PayPal). Diese Firmen sind meist hochprofitabel und tief im Alltag verankert. Allerdings sind ihre Bewertungen oft ebenfalls hoch, und sie machen bereits einen großen Anteil in globalen ETFs (wie dem MSCI World) aus. Ein zusätzlicher Kauf erhöht also die Konzentration auf diese wenigen Werte im Depot. Ein Totalausfall ist hier zwar unwahrscheinlich, aber auch diese Aktien sind nicht vor Kursrückgängen gefeit.

Dividendentitel für ein passives Einkommen

Wer laufende Erträge anstrebt, kann auf Aktien von Unternehmen setzen, die regelmäßig hohe Dividenden ausschütten. Eine Alternative dazu sind spezialisierte Dividenden-ETFs, die dieses Prinzip breiter gestreut umsetzen. Dividendenaktien finden sich oft in reiferen Branchen wie Versicherungen (z.B. Allianz), Chemie (z.B. BASF), Konsumgüter, Pharma (z.B. Johnson & Johnson, Pfizer) oder Telekommunikation. Achte hierbei auf die Quellensteuer, die im Ausland anfallen kann. Bei deutschen Aktien (wie Allianz, BASF) ist dies unkomplizierter. Hohe Dividenden allein sind jedoch kein Qualitätsmerkmal; das Unternehmen sollte auch fundamental gesund sein.

Aktien mit politischem Risiko

Unternehmen aus Schwellenländern, insbesondere China (z.B. Alibaba, Tencent), locken oft mit starkem Wachstum und vergleichsweise günstigen Bewertungen. Dem gegenüber steht jedoch ein erhöhtes politisches Risiko durch staatliche Eingriffe oder regulatorische Unsicherheiten. Diese Chancen und Risiken müssen sorgfältig abgewogen werden.

Natürlich gibt es abseits dieser Kategorien unzählige weitere Möglichkeiten: Rohstoffproduzenten (wie Bergbauunternehmen), defensive Konsumgüterhersteller (wie Unilever), Energiekonzerne (wie Shell), deren Kurse oft von Rohstoffpreisen abhängen, oder Spezialwerte aus Nischenmärkten. Ein hilfreicher Tipp bleibt: Halte im Alltag die Augen offen. Welche Produkte nutzt du gerne? Welche Unternehmen beeindrucken dich? Manchmal finden sich die besten Investmentideen direkt vor der eigenen Haustür.

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Rechtliche Hinweise: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die in den Artikeln erwähnten ETFs und anderen Finanzprodukte stellen keine Kaufempfehlung dar. Wir können keine Finanzberatung oder ähnliches anbieten. Der Wert von Aktien, ETFs und ETCs, die über ein Wertpapierdepot gekauft wurden, kann sowohl steigen als auch fallen. Börsengeschäfte stellen ein erhebliches Risiko dar, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. etf.capital haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden. Der Autor besitzt keinen der genannten ETFs. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Kryptoassets sind hochvolatile unregulierte Anlageprodukte. Es existiert kein EU-Anlegerschutz.

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