MSCI Europe ETF: Diese 13 Fonds gibt es
Viele Anleger vertrauen eher in europäische Aktien als in Aktien aus den USA oder Asien. Möchtest Du in einen ETF auf europäische Aktien investieren, findest Du verschiedene Fonds auf den MSCI Europe. Er enthält Aktien aus 15 europäischen Ländern und bietet eine gute Risikostreuung.
Was ist der MSCI Europe?
MSCI gilt für viele Anleger als Qualitäts-Factor, wenn es um Indizes für ETFs geht. Dahinter steckt der US-amerikanische Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International, der schon seit vielen Jahren globale Aktienindizes veröffentlicht. MSCI ist der größte Indexanbieter der Welt. Die Investition in einen ETF auf den MSCI Europe kann eine Alternative zum Weltaktienindex MSCI World sein. Auch der MSCI Europe bietet eine breite Risikostreuung, da er die Wertentwicklung der größten Aktiengesellschaften aus 15 europäischen Ländern abbildet. Mit Stand vom 31. Juli 2020 sind in diesem Index 435 Aktien gelistet. Der Index spiegelt etwa 85 Prozent der Marktkapitalisierung von europäischen Industrieländern wider.
Die verschiedenen europäischen Industrieländer sind in diesem Index mit einem unterschiedlichen Factor gewichtet:
- Großbritannien 22,03 Prozent
- Frankreich 17,26 Prozent
- Schweiz 16,57 Prozent
Einen wichtigen Platz nehmen auch Deutschland mit 15 Prozent und die Niederlande mit 6,96 Prozent ein. Weitere im Index gelistete Länder sind Österreich, Dänemark, Finnland, Belgien, Norwegen, Irland, Italien, Portugal, Spanien und Schweden.
Die im Index gelisteten Branchen sind ebenfalls mit einem unterschiedlichen Factor gewichtet:
- Gesundheitswesen 16,32 Prozent
- Basiskonsumgüter 15,01 Prozent
- Finanzdienstleistungen 14,84 Prozent
- Industrie 13,57 Prozent
- Nicht-Basiskonsumgüter 9,78 Prozent
- Material 7,86 Prozent
- IT-Branche 7,64 Prozent
- Dienstleistungen 5,15 Prozent
- Energiesektor 4,33 Prozent
- Kommunikationsdienstleistungen 4,08 Prozent
- Immobilien 1,42 Prozent
Der Index wird quartalsweise im Februar, Mai, August und November angepasst. Unternehmen, die sich negativ entwickeln, werden aus dem Index ausgeschlossen, während andere Unternehmen, die sich gut entwickeln, in den Index aufgenommen werden können.
Wichtige Unternehmen im MSCI Europe
Bei dieser Gelegenheit lohnt sich auch ein Blick auf die führenden Konzerne, die im Index gelistet sind. Das am stärksten vertretene Unternehmen ist Nestlé aus der Schweiz mit einer Gewichtung von 4,17 Prozent. Ebenfalls in der Schweiz ist die Roche Holding Genuss mit einem Anteil im Index von 2,88 Prozent ansässig. An dritter Stelle im Index steht das Schweizer Unternehmen Novartis mit einem Anteil von 2,10 Prozent. Das am stärksten vertretene deutsche Unternehmen ist SAP mit 1,95 Prozent. Das IT-Unternehmen ASML aus den Niederlanden ist im Index mit 1,78 Prozent vertreten. Astrazeneca ist ein Unternehmen aus dem Gesundheitssektor mit Sitz in Großbritannien, das im Index mit 1,73 Prozent gewichtet ist. LVMH Moet Hennessy ist ein französisches Unternehmen und gehört zum Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter. Im Index ist es mit 1,43 Prozent enthalten. Einen Anteil von 1,39 Prozent hat das französische Unternehmen Sanofi aus dem Gesundheitssektor. Novo Nordisk ist ein dänisches Unternehmen aus dem Gesundheitssektor, das im Index einen Anteil von 1,38 Prozent hat. Am Ende der Top 10 steht mit einem Anteil von 1,19 Prozent das britische Unternehmen Glaxosmithkline aus dem Gesundheitssektor.
Auswahlkriterien für einen ETF auf den MSCI Europe
Es gibt gegenwärtig 13 ETFs auf den MSCI Europe, die an deutschen Börsen gehandelt werden. Die ETFs zeichnen sich durch eine Gesamtkostenquote im unteren Bereich aus, die zwischen 0,10 und 0,30 Prozent liegt. Du kannst ausschüttende und thesaurierende ETFs auswählen. Möchtest Du über die Dividende verfügen, eignet sich ein ausschüttender ETF. Viele ETFs sind sparplanfähig und eignen sich für einen langfristigen Vermögensaufbau mit geringen Einzahlungen. Für einen Sparplan ist ein thesaurierender ETF besser geeignet, da die Dividende immer wieder in Fondsvermögen reinvestiert wird und Du vom Zinseszins-Effekt profitierst.
Weiterhin solltest Du auf ein möglichst hohes Fondsvolumen achten, da sonst die Gefahr besteht, dass der ETF nicht wirtschaftlich genug ist und liquidiert wird. Ein Fondsvolumen von mindestens 200 Millionen Euro ist ein guter Factor für eine langfristige Perspektive. Das Alter des Fonds sollte mindestens fünf Jahre betragen, damit eine gute Vergleichsmöglichkeit besteht. Du solltest auch auf eine möglichst stabile Entwicklung der Rendite achten.
Beispiele für ETFs auf den MSCI Europe
Die folgenden Beispiele sind nur eine Auswahl an ETFs auf den MSCI Europe, die an deutschen Börsen gehandelt werden:
iShares Core MSCI Europe UCITS ETF EUR (Dist), ISIN IE00B1YZSC51, WKN A0MZWQ
Dieser ETF auf den MSCI Europe hat mit 5.777 Millionen Euro das höchste Fondsvolumen. Er wurde im Juli 2007 aufgelegt. Der sparplanfähige Fonds ist ausschüttend. Die Dividende wird quartalsweise an die Anleger ausgezahlt. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,12 Prozent. Der Fonds repliziert physisch durch optimiertes Sampling. Nur die repräsentativsten Aktien werden erworben. Im März 2020, während der Corona-Krise, brach die Rendite stark ein und rutschte ins Minus. Sie hat sich inzwischen wieder erholt, doch ist sie mit -0,56 Prozent noch immer negativ.
HSBC MSCI Europe UCITS ETF EUR, ISIN IE00B5BD5K76, WKN A1CY17
Mit einer Gesamtkostenquote von nur 0,10 Prozent ist das der preiswerteste ETF auf den MSCI Europe. Das Fondsvolumen ist jedoch mit 162 Millionen Euro noch niedrig. Der Fonds wurde im Juni 2010 herausgebracht. Er repliziert vollständig physisch, also alle im Index gelisteten Aktien werden erworben. Der ETF ist sparplanfähig und ausschüttend. Die Dividende wird halbjährlich an die Anleger gezahlt. Auch bei diesem Fonds hat sich die Rendite während der Corona-Krise im März 2020 stark negativ entwickelt. Sie ist mit -1,07 Prozent noch immer negativ.
Xtrackers MSCI Europe UCITS ETF 1C, ISIN LU0274209237, WKN DBX1ME
Mit 2.493 Euro hat auch dieser ETF ein hohes Volumen, das ein wichtiger Factor für den Erfolg sein kann. Er repliziert vollständig physisch, da er alle im Index gelisteten Aktien erwirbt. Der ETF wurde im Januar 2007 aufgelegt. Er eignet sich für einen Sparplan und ist thesaurierend. Du profitierst vom Zinseszins-Effekt, da die Dividende reinvestiert wird. Mit 0,12 Prozent ist die Gesamtkostenquote günstig. Auch dieser ETF musste während der Corona-Krise starke Verluste verzeichnen. Er hat sich wieder erholt, doch hat er immer noch mit -0,84 Prozent eine negative Rendite.
MSCI Europe vs MSCI World
Möchtest Du in einen ETF mit einer breiten Risikostreuung investieren, kannst Du Dich für einen Fonds auf den Weltaktienindex MSCI World oder auf den europäischen Aktienindex MSCI Europe entscheiden. Der MSCI World erlaubt eine noch breitere Streuung als der MSCI Europe, da er mehr als 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern der gesamten Welt enthält. Der Haken liegt beim MSCI World jedoch darin, dass die USA allein mit einem Factor von ungefähr 64 Prozent enthalten sind. Eine weitere Alternative zum MSCI Europe könnte der STOXX Europe 600 sein. Er enthält exakt 600 Aktien von großen, mittleren und kleineren Unternehmen aus 17 europäischen Ländern. Auch in diesem Index ist Großbritannien, so wie im MSCI Europe, am stärksten vertreten. Der MSCI Europe enthält Aktien von großen und mittleren Unternehmen.
Fazit: Gute Risikostreuung mit einem ETF auf den MSCI Europe
Der MSCI Europe enthält aktuell Aktien von 435 großen und mittleren Unternehmen aus 15 europäischen Ländern. Das Land mit dem stärksten Factor ist Großbritannien. Die am stärksten vertretene Branche ist das Gesundheitswesen. Es gibt gegenwärtig 13 ETFs auf diesen Index, die an deutschen Börsen gehandelt werden können. Du solltest bei einem ETF auf ein hohes Fondsvolumen und eine gute Renditeentwicklung achten. Im März 2020 mussten alle ETFs auf den MSCI Europe Kurseinbrüche verzeichnen. Die meisten ETFs sind sparplanfähig und für einen langfristigen Vermögensaufbau mit geringen Einzahlungen geeignet.
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