Zinsswap
Was ist ein Zinsswap?
Ein Zinsswap, oder auf Englisch "Interest Rate Swap," ist ein Finanzinstrument, bei dem zwei Vertragsparteien vereinbaren, Zinszahlungen auf festgelegte Nennwerte auszutauschen. Dieses Derivat ermöglicht den Austausch von Zinsen, typischerweise zwischen einem festen und einem variablen Zinssatz.
Funktionsweise
Bei einem Zinsswap tauschen die Vertragsparteien in der Regel feste Zinszahlungen gegen variable Zinszahlungen. Der variable Zinssatz orientiert sich an einem Referenzzinssatz, wie dem 3-Monats- oder 6-Monats-EURIBOR. Anstatt die kompletten Zinszahlungen auszutauschen, zahlen die Parteien nur die Differenz zwischen den beiden Zinssätzen, was als Netting bezeichnet wird.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen hat ein variabel verzinstes Darlehen und möchte sich gegen das Risiko steigender Zinsen absichern. Es schließt einen Zinsswap ab, bei dem es einen festen Zinssatz an eine andere Partei zahlt und im Gegenzug variable Zinszahlungen erhält, die den variablen Zinsen des Darlehens entsprechen. Dies ermöglicht dem Unternehmen, seine Zinsausgaben verlässlich zu planen.
Vorteile, Nachteile und Risiken
Vorteile
- Schutz vor Zinsänderungsrisiko: Zinsswaps bieten die Möglichkeit, sich gegen das Risiko steigender oder sinkender Zinsen abzusichern.
- Individuelle Vertragsgestaltung: Da Zinsswaps außerbörslich gehandelt werden, können die Vertragsbedingungen individuell angepasst werden.
- Hohe Liquidität: Zinsswaps sind in der Finanzwelt weit verbreitet und bieten daher eine hohe Liquidität.
Nachteile und Risiken
- Ausfallrisiko: Es besteht das Risiko, dass eine der Vertragsparteien ihren Verpflichtungen nicht nachkommt.
- Verlustrisiken: Wenn die Zinsentwicklung anders verläuft, als erwartet, kann eine Partei Verluste erleiden.
- Kosten: Der Abschluss eines Zinsswaps kann mit Kosten verbunden sein, die in den Vertrag eingepreist sind.
Beispiele
Ein typisches Beispiel ist das oben erwähnte Szenario, in dem ein Unternehmen ein variabel verzinstes Darlehen hat und durch einen Zinsswap den variablen Zinssatz gegen einen festen Zinssatz tauscht, um seine Zinsausgaben zu stabilisieren. Ein weiteres Beispiel ist der EONIA-Swap, bei dem ein Tagesgeldsatz gegen einen festen Zinssatz getauscht wird, mit jährlicher Auszahlung.
Alternativen
Alternativ zu Zinsswaps können andere Finanzinstrumente zur Zinsabsicherung genutzt werden, wie z.B. Zinscaps oder Zinsfloors. Diese Instrumente begrenzen den maximalen oder minimalen Zinssatz, den ein Kreditnehmer zahlen muss, aber sie bieten nicht die gleiche Flexibilität wie ein Zinsswap.
Weiterführende Themen/Begriffe
- Swaptions: Optionen auf Zinsswaps, die es ermöglichen, einen Zinsswap zu einem späteren Zeitpunkt abzuschließen.
- Forward-Swap: Ein Zinsswap, dessen erste Periode nicht sofort beginnt.
- Constant Maturity Swap: Ein Zinsswap, bei dem ein variabler Zinssatz gegen einen anderen variablen Zinssatz getauscht wird, der jedoch langfristiger und stabiler ist.
- Währungsswaps: Swaps, die auch zur Absicherung gegen Währungsschwankungen genutzt werden können.
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