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Payment-for-Order-Flows (PFOF)
Payment for Order Flow (PFOF) ist eine Praxis im Finanzmarkt, bei der Broker für die Weiterleitung von Handelsaufträgen ihrer Kunden an bestimmte Handelsplätze oder Market-Maker eine Provision erhalten. Diese Provisionen werden oft als Rückvergütungen oder Kickback-Provisionen bezeichnet. Im Folgenden werden die Funktionsweise, Vor- und Nachteile sowie Risiken und Alternativen von PFOF im Finanz- und Investment-Kontext erläutert.
Funktionsweise von PFOF
- Broker leiten Aufträge weiter: Broker leiten die Handelsaufträge ihrer Kunden an bestimmte Handelsplätze oder Market-Maker weiter.
- Provisionen für Broker: Diese Handelsplätze oder Market-Maker zahlen den Brokern eine Provision für die Weiterleitung der Aufträge.
- Einnahmen für Broker: Diese Provisionen sind eine zusätzliche Einnahmequelle für die Broker, die oft höher sind als die Gebühren, die der Kunde für den Handel zahlt.
Vor- und Nachteile von PFOF
Vorteile:
- Geringere Gebühren für Kunden: Durch die Provisionen können Broker geringere oder keine Gebühren für die Kunden verlangen, was den Handel attraktiver macht.
- Erhöhte Marktl Liquidität: PFOF kann die Marktl Liquidität erhöhen, da mehr Aufträge an die Handelsplätze geleitet werden.
- Bessere Ausführungspreise: Market-Maker können bessere Ausführungspreise anbieten, da sie von den Provisionen profitieren.
Nachteile:
- Interessenkonflikte: PFOF kann zu Interessenkonflikten führen, da Broker Aufträge an diejenigen Handelsplätze leiten, die die höchsten Provisionen zahlen, anstatt an diejenigen, die den besten Ausführungspreis bieten.
- Transparenzmangel: Die Provisionen sind oft nicht transparent, was zu Vertrauensverlust bei den Kunden führen kann.
- Schlechte Spreads: Kunden können durch schlechte Spreads benachteiligt werden, insbesondere bei kleineren Beträgen und typischen Handelszeiten.
Risiken und Alternativen
Risiken:
- Versteckte Kosten: Die Provisionen können als versteckte Kosten angesehen werden, die den Kunden nicht immer bewusst sind.
- Regulatorische Risiken: PFOF ist in einigen Ländern wie Kanada und dem Vereinigten Königreich verboten und wird in der EU ab 2026 verboten.
Alternativen:
- Flatrates und Abomodelle: Broker könnten auf Flatrates oder Abomodelle umstellen, um die fehlenden Einnahmen aus PFOF zu kompensieren.
- Transparenz und Offenheit: Eine erhöhte Transparenz und Offenheit bei den Provisionen könnte die Vertrauensbasis zwischen Brokern und Kunden stärken.
Fazit
PFOF ist eine umstrittene Praxis, die sowohl Vorteile wie geringere Gebühren und erhöhte Marktl Liquidität als auch Nachteile wie Interessenkonflikte und Transparenzmangel mit sich bringt. Die geplante Abschaffung von PFOF in der EU ab 2026 könnte zu einer höheren Transparenz und Fairness im Handel führen, aber auch neue Herausforderungen für Broker und Kunden mit sich bringen.
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