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Leveraged/Inverse ETFs
Leveraged und Inverse ETFs: Ein Überblick
Definition: Was ist das?
Leveraged und Inverse ETFs (Exchange-Traded Funds) sind spezielle Arten von Exchange-Traded Products (ETPs), die sich von den traditionellen ETFs durch ihre spezifischen Anlagestrategien unterscheiden. Leveraged ETFs zielen darauf ab, das Tagesergebnis eines bestimmten Indexes oder Benchmarks zu multiplizieren, während Inverse ETFs das Gegenteil des Tagesergebnisses eines Indexes oder Benchmarks anstreben.
Funktionsweise
- Leveraged ETFs: Diese ETFs verwenden Finanzderivate wie Swaps, Futures und Optionen, um das Tagesergebnis eines Indexes zu multiplizieren, z.B. 2x oder 3x. Wenn der zugrunde liegende Index um 2% steigt, könnte ein 2x Leveraged ETF um 4% steigen. Allerdings werden auch Verluste entsprechend verstärkt.
- Inverse ETFs: Diese ETFs bieten das Gegenteil des Tagesergebnisses eines Indexes. Wenn der Index um 2% steigt, könnte ein Inverse ETF um 2% fallen. Inverse ETFs können auch leveraged sein, was die potenziellen Gewinne und Verluste weiter verstärkt.
Vorteile/Nachteile/Risiken
Vorteile
- Kurzfristige Strategien: Leveraged und Inverse ETFs können als kurzfristige Hedge-Strategien oder zur Ausnutzung erwarteter Marktbewegungen verwendet werden.
- Flexibilität: Sie bieten die Möglichkeit, auf steigende oder fallende Märkte zu setzen, ohne traditionelle Short-Verkaufsstrategien anwenden zu müssen.
Nachteile/Risiken
- Hohe Volatilität: Diese ETFs sind sehr volatil und können in kurzer Zeit erhebliche Verluste erleiden, insbesondere bei längerer Haltedauer.
- Tägliche Neuberechnung: Leveraged und Inverse ETFs "resetten" ihre Strategien täglich, was bedeutet, dass ihre langfristige Performance oft stark von der täglichen Performance abweicht.
- Kosten: Die Verwendung von Finanzderivaten und die tägliche Neuberechnung führen zu höheren Kosten, die an die Anleger weitergegeben werden.
- Contango-Risiko: Bei der Verwendung von Futures kann das Contango-Risiko auftreten, bei dem längere Laufzeiten teurer sind als kürzere, was zu Verlusten führen kann.
Beispiele
- Ein Leveraged ETF, der das 2-fache Tagesergebnis des S&P 500 anstrebt, könnte an einem Tag um 4% steigen, wenn der S&P 500 um 2% steigt. Allerdings könnte er bei einem Rückgang des Indexes um 2% um 4% fallen.
- Ein Inverse ETF, der das Gegenteil des Tagesergebnisses des S&P 500 anstrebt, könnte an einem Tag um 2% steigen, wenn der S&P 500 um 2% fällt. Bei einem Anstieg des Indexes um 2% würde der ETF um 2% fallen.
Alternativen
- Traditionelle Short-Verkaufsstrategien: Anstatt Inverse ETFs zu verwenden, können Anleger traditionelle Short-Verkaufsstrategien anwenden, obwohl diese in bestimmten Konten (z.B. IRAs) nicht zulässig sind.
- Optionen und Futures: Direkte Investitionen in Optionen oder Futures können ähnliche Ergebnisse erzielen, erfordern jedoch oft mehr Marktkenntnisse und Risikomanagement.
Weiterführende Themen/Begriffe
- Finanzderivate: Swaps, Futures und Optionen sind Finanzinstrumente, die in Leveraged und Inverse ETFs verwendet werden.
- Contango und Backwardation: Diese Begriffe beschreiben die Preisstruktur von Futures und können die Performance von Leveraged und Inverse ETFs beeinflussen.
- Volatilitätsverlust: Dieser Effekt beschreibt, wie Volatilität die Gesamterträge von Leveraged und Inverse ETFs beeinträchtigen kann, selbst wenn die Richtung der Marktbewegung korrekt vorhergesagt wird.
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