Finanzbegriffe » Darkpool

Darkpool

Zuletzt aktualisiert am

Was ist ein Dark Pool?

Ein Dark Pool, auch bekannt als Schattenbörse oder Dark Liquidity Pool, ist eine privat organisierte Handelsplattform für den anonymen Handel mit Finanzprodukten. Im Gegensatz zu regulären Börsen, wo Kauf- und Verkaufsaufträge öffentlich einsehbar sind, bleiben in einem Dark Pool der Preis und das Volumen der gehandelten Wertpapiere bis zur Ausführung und Meldung des Handels verborgen.

Funktionsweise

Dark Pools funktionieren durch einen komplexen algorithmischen Prozess, der Kauf- und Verkaufsaufträge abgleicht, ohne dass diese Aufträge öffentlich sichtbar sind. Die verfügbare Liquidität in diesen Pools wird geheim gehalten, und nur wenn ein anderer Händler im gleichen Zeitraum eine kompatible Order erteilt, kommt es zu einer Transaktion. Der Preis für diese Transaktionen leitet sich oft von den Preisen an anderen Börsen ab, insbesondere aus der Geld-Brief-Spanne.

Vorteile, Nachteile und Risiken

Vorteile

  • Anonymität und geringere Marktauswirkungen: Institutionelle Anleger können große Geschäfte abwickeln, ohne dass ihre Absichten dem breiteren Markt bekannt werden, was starke Kursverluste oder Marktvolatilität vermeidet.
  • Niedrigere Gebühren: Dark Pools können oft niedrigere Gebühren als reguläre Börsen erheben, da sie in großen Unternehmen angesiedelt sind und keine hohen Aufsichtskosten haben.
  • Erhöhte Liquidität: Durch die Bündelung von Aufträgen mehrerer Teilnehmer bieten Dark Pools eine höhere Liquidität und minimieren den Slippage, was zu einer effizienteren Ausführung von Geschäften führt.

Nachteile und Risiken

  • Fehlende Transparenz: Die mangelnde Transparenz in Dark Pools erschwert die Preisfindung und kann zu höheren versteckten Gebühren führen, die für Händler schwer zu vergleichen sind.
  • Regulatorische Bedenken: Die fehlende Transparenz und die mangelnde Regulierung von Dark Pools haben zu Kritik von Aufsichtsbehörden geführt, die eine stärkere Regulierung fordern.
  • Marktmanipulation: Die Anonymität in Dark Pools kann auch zu Marktmanipulation und Front-running führen, da Händler ihre wahren Absichten verbergen können.

Beispiele

  • SmartPool: Ein Dark Pool, der von NYSE Euronext, HSBC und BNP Paribas betrieben wird und sein Clearing über EuroCCP abwickelt.
  • Liquidnet: Ein Dark-Pool-Betreiber in New York mit Zugriffspunkten in Japan, Hongkong, Südkorea und Singapur.
  • Deutsche Bank Automated Trading System (DBATS): Ein Dark Pool, der von der Deutschen Bank in Hongkong betrieben wird.

Alternativen

Blockchain-basierte Liquiditätspools

Blockchain-Technologie revolutioniert den Dark-Pool-Handel, indem sie Transaktionen in Echtzeit und ohne Zwischenhändler ermöglicht. Diese Pools bieten eine unveränderliche Aufzeichnung aller Transaktionen, was die Integrität und Genauigkeit der Daten gewährleistet. Sie erhöhen die Liquidität, verkürzen die Abwicklungszeiten und machen den Handel effizienter und sicherer.

Weiterführende Themen/Begriffe

  • High Frequency Trading (HFT): Eine Handelsstrategie, die hocheffiziente Computer und Algorithmen nutzt, um innerhalb von Millisekunden Aufträge auszuführen und von kurzfristigen Kursbewegungen zu profitieren.
  • Crossing Networks: Handelssysteme, die es ermöglichen, Kundenaufträge zusammenzuführen, ohne diese an externe Börsen weiterzuleiten, was Gebühren spart und die Transaktionen effizienter macht.
  • Internalisierung: Der Prozess, bei dem Handelsaufträge innerhalb eines Unternehmens oder einer Bank abgewickelt werden, bevor sie an externe Handelsplätze weitergeleitet werden.

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

Mehr zum Thema:






Rechtliche Hinweise: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die in den Artikeln erwähnten ETFs und anderen Finanzprodukte stellen keine Kaufempfehlung dar. Wir können keine Finanzberatung oder ähnliches anbieten. Der Wert von Aktien, ETFs und ETCs, die über ein Wertpapierdepot gekauft wurden, kann sowohl steigen als auch fallen. Börsengeschäfte stellen ein erhebliches Risiko dar, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. etf.capital haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden. Der Autor besitzt keinen der genannten ETFs. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Kryptoassets sind hochvolatile unregulierte Anlageprodukte. Es existiert kein EU-Anlegerschutz.

Vergleiche: Unsere Anbieter-Vergleiche bieten keinen kompletten Marktüberblick. Zur Finanzierung dieser Website erhalten wir von den Anbietern eine Provision bei Kontoeröffnung. Die Vergleiche beginnen mit den Anbietern mit der höchsten Abschlussquote und endet mit der niedrigsten. Bei gleicher Abschlussquote werden die Aufrufe hinzugezogen. D. h. Produkte, die im Verhältnis zu den Aufrufen hier öfter gewählt werden, sind höher platziert. Bewertungen können nicht auf Echtheit geprüft werden. Der Anbieter auf Platz 1 wird zusätzlich farblich hervorgehoben. Testsiegel werden angezeigt, sofern sie uns vom Anbieter zur Verfügung gestellt wurden.

"Kostenlose ETF-Sparpläne" bezieht sich auf die Ausführung der Sparpläne. Es entstehen ggfs. weitere Produktkosten und Zuwendungen. Bei Aktionsangeboten gelten die Teilnahmebedingungen des jeweiligen Anbieters.

Die mit einem Sternchen (*) oder versehenen Links oder farblich hervorgehobenen Schaltflächen sind i.d.R. bezahlte Produktplatzierung zur Finanzierung dieser Website. Dir entstehen dadurch keinerlei Nachteile. Du unterstützt damit unsere Arbeit.

Darkpool
Teilen
Twitter icon Facebook icon