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Collateral

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Was ist Collateral?

Collateral, oder auf Deutsch Kollateral, bezieht sich im finanziellen Kontext auf Sicherheiten, die bei verschiedenen Arten von Finanztransaktionen als Absicherung dienen. Diese Sicherheiten können in Form von Wertpapieren, Barmitteln oder anderen vermögenswerten Gegenständen vorliegen.

Funktionsweise

Bei der Verwendung von Collateral geht es darum, das Risiko einer Transaktion zu minimieren. Hier sind einige Schlüsselaspekte:

  • Rückkaufvereinbarungen (Repos): Bei einer Rückkaufvereinbarung überlässt der Kreditnehmer (Pensionsgeber) dem Kreditgeber (Pensionsnehmer) Wertpapiere gegen eine Geldsumme. Am Ende der Laufzeit werden die Wertpapiere zurückgegeben und die Geldsumme plus Zinsen (Reposatz) erstattet.
  • Besicherung von Derivaten: Bei OTC-Derivaten (Over-the-Counter-Derivaten) werden Sicherheiten in Form von Barmitteln oder Wertpapieren hinterlegt, um die Risiken der Nichterfüllung vertraglicher Pflichten abzusichern.

Vorteile, Nachteile und Risiken

Vorteile

  • Risikominderung: Collateral dient als Absicherung und reduziert das Kontrahentenrisiko, das Risiko, dass der Vertragspartner seine Verpflichtungen nicht erfüllt.
  • Liquiditätsbeschaffung: Insbesondere bei Rückkaufvereinbarungen ermöglicht Collateral die kurzfristige Beschaffung von Liquidität für institutionelle Anleger und Banken.
  • Günstige Kreditzinsen: Die Verwendung von Collateral kann zu günstigeren Kreditzinsen führen, da das Risiko für den Kreditgeber geringer ist.

Nachteile und Risiken

  • Nachschusspflicht: Wenn der Wert der als Collateral hinterlegten Wertpapiere sinkt, kann eine Nachschusspflicht (Margin Call) entstehen, bei der der Kreditnehmer zusätzliche Sicherheiten liefern oder einen Barausgleich leisten muss.
  • Komplexität und Kosten: Die Verwaltung von Collateral kann komplex und kostenintensiv sein, insbesondere aufgrund regulatorischer Anforderungen und der Notwendigkeit von täglichem Sicherheitenaustausch.
  • Marktrisiken: Änderungen in den Marktbedingungen, wie z.B. Zinswenden oder Änderungen in der Regulierung, können die Kosten und die Verfügbarkeit von Collateral beeinflussen.

Beispiele

  • Allgemeine Rückkaufvereinbarungen: Hier werden allgemein hochwertige Wertpapiere als Collateral verwendet, um kurzfristige Liquidität zu beschaffen. Diese Art von Transaktionen macht etwa 70% aller Rückkaufvereinbarungen aus.
  • Spezielle Rückkaufvereinbarungen: Bei diesen Transaktionen wird ein spezifisches Wertpapier als Collateral verwendet, ähnlich einer Wertpapierleihe.

Alternativen

  • Unbesicherte Kredite: Ohne Collateral sind die Kreditzinsen in der Regel höher, da das Risiko für den Kreditgeber größer ist.
  • Andere Finanzierungsinstrumente: Andere kurzfristige Finanzierungsinstrumente wie Commercial Papers oder interne Liquiditätsreserven können als Alternative dienen, jedoch bieten sie oft nicht die gleiche Flexibilität und Sicherheit wie Collateral-basierte Transaktionen.

Weiterführende Themen/Begriffe

  • Collateral Management: Dies bezieht sich auf die effektive und effiziente Allokation von Sicherheiten zur Reduktion von Risiken. Es umfasst strategische, operative und regulatorische Aspekte.
  • Basel III: Diese regulatorischen Anforderungen haben die Bedeutung von Collateral im Bankwesen verstärkt, insbesondere durch neue Eigenkapitalanforderungen und die Abwicklung von OTC-Derivategeschäften über Central Counterparties (CCP).
  • Margining: Dies ist der Prozess der täglichen Anpassung der Sicherheiten, um die offenen Risikopositionen in Finanztransaktionen abzusichern.

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